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Das Schicksal eines geheimnisvollen Volkes liegt in ihren Händen
England, 13. Jh.: Bei einem Ritterturnier vor den Toren Londons verliert die junge Lady Rowena ihr Herz an einen Außenseiter. Eine beinahe magische Kraft scheint die Baroness zu dem unbekannten Ritter hinzuziehen. Doch als sie ihm erlaubt, ihre Farben zu tragen, verletzt sie damit die Ehre eines anderen und macht sich einen mächtigen Mann zum Feind. Zu spät erkennt Rowena, dass sie mit der unbedachten Offenbarung ihrer Gefühle nicht nur sich selbst in Gefahr bringt, sondern auch die Wahrung eines jahrtausendealten Geheimnisses ...
Die Legende von Rowena und Cedric beginnt! Ein atemberaubendes Abenteuer voller Leidenschaft und Gefahren im England des 13. Jahrhunderts. Die Fortsetzung "Die Hüterin: Das Erbe der Schlange" ist ebenfalls als eBook bei Bastei Lübbe erschienen.
Romane dieser Reihe:
Die Hüterin: Das verborgene LandDie Hüterin: Das Erbe der Schlange
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»Verdammtes Gedränge«, brummelte der Mann und rückte die Lederkappe wieder zurecht, die ihm ein in der Menge vorbeistreifender Ellenbogen auf die Ohren herabgedrückt hatte. Er war nicht groß und nicht mehr jung, aber sein Brustkasten war breit und seine schaufelförmigen Hände mit den groben Gelenken verrieten Ausdauer und Kraft. Sein Haar war noch ganz dunkelbraun und struppig wie sein Bart, aber das Gesicht mit den tief liegenden Augen durchzogen starke, lederartige Falten. Es war sicher nie schön gewesen mit dem vierschrötigen Kinn, der klumpigen Nase und den Brauen, die alles zu überwuchern drohten. Und es lächelte selten.
»Lass gut sein, Colum«, beschwichtigte ihn sein Herr. Seine Stimme verriet, dass er die schlechte Laune seines Knappen gewohnt war und sie nicht allzu ernst zu nehmen pflegte. »Halt lieber nach einem guten Schmied Ausschau.«
Ihm selber schien das Geschiebe in den Straßen nicht das Geringste auszumachen. Er stand so gelassen da, als wäre er allein auf freiem Feld, und ließ mit unbewegter Miene auf sich wirken, was er sah: die Gassen voller Menschen, die geöffneten Fenster, aus denen manche noch hinab auf das Getriebe gafften, das Aufsteigen des Rauches von den Buden und Werkstätten, wo gehämmert, gefärbt und gegrillt wurde. Das Blitzen von Schmuckstücken und Goldfäden im Stoff, der dennoch durch den Matsch der Straßen schleifte, in denen sich Lehm, Dung und Essensreste mischten; das Lachen und Plaudern, Ausrufen und Feilschen, hie und da durchdrungen von Trommel- und Flöten-Musik und dem Kreischen der vor den Köchen flüchtenden Hühner.
Der Knappe musste aufschauen, um dem jungen Mann ins Gesicht blicken zu können, dem er diente. Und wie immer gingen ihm dabei die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf. Dass er ganz wie sein Vater aussah mit dem schmalen, vornehmen Gesicht und der Raubvogelnase, die verriet, dass es einst Römer gegeben hatte in Britannien. Zwar waren die Haare des Vaters jetzt silbern, während die des Sohnes noch glänzten wie Rabenschwingen und ihm weit über die Schultern fielen. Aber beider Augen strahlten in dem tiefdunklen Blau des rauen Meeres, an dem sie lebten. Nur dass der Blick des alten Earl of Cloagh weise Gelassenheit verriet, dachte der Knappe, verlässliche Klugheit, einen eisernen Willen und, nun ja, zuweilen vielleicht ein mutwilliges Funkeln von Ironie, während der junge Cedric . Colum schüttelte missbilligend den Kopf. In seinem arglosen Blick unter dichten Wimpern schien sich die ganze Welt zu spiegeln. Viel zu schön war der Junge einfach, Colum dachte es nicht zum ersten Mal. Das konnte ja nichts als Ärger geben.
»Ein guter Schmied, ein guter Schmied«, äffte er und zog dabei seinen Herrn am Ärmel, da im Gedränge schon die nächsten jungen Gänse sichtbar wurden, die sich den Hals nach einer neuen Sensation verdrehten. Und die Bürschchen da, an deren Arm sie gingen, wären über das Interesse ihrer Damen bestimmt nicht erbaut. Zum Glück fand er im selben Moment, was er suchte, und schob seinen Herrn ohne Vorwarnung in die rußige Werkstatt hinein.
Cedric of Cloagh folgte ihm freundlich. Er war das ruppige Wesen seines Knappen in der Tat gewohnt und machte sich nicht das Geringste daraus. War Colum doch trotz seiner Launen der beste Diener, den man finden konnte, und ihm und den Seinen unbedingt ergeben. Er spürte, was einem Pferd fehlte, noch ehe es den Huf falsch setzte. Und woran er erkannte, was ein Waffenschmied taugte, das wussten er und Gott allein, aber man konnte sich darauf verlassen: wenn Colum auch nur den Geruch der glimmenden Kohle eingesogen, den Rußfirnis auf dem Zunftschild betrachtet und dem Fauchen des Blasebalges gelauscht hatte, fällte er ein unbestechliches Urteil. So war es auch diesmal; Cedric wusste es, kaum dass sie das düstere Etablissement betreten hatten.
»Fantastisch«, murmelte er, als er an die rückwärtige Wand trat und die Klinge betrachtete, die dort hing, unauffällig zwischen zwei defekten Schilden verborgen, so als wüsste ihr Besitzer nicht um ihren Wert. Die ersten Worte des Schmiedes verrieten, dass es nicht so war. »Maurisch«, krächzte er und richtete sich auf, den Hammer noch in der Hand. »Sieben Mal ist das Metall gefaltet.«
»Wenn nicht öfter«, flüsterte Cedric andächtig und nahm den Dolch von der Wand, um mit seinen Fingern darüber zu streichen. Mit einem strahlenden Lächeln wies er Colum seinen Fund. Der runzelte nur die Brauen.
»Pfoten weg«, bellte der Schmied. »Den hat der Bischof von Exeter bei mir bestellt.«
Durch Colums Gestalt ging ein Ruck. Zwar ragte er noch immer kaum bemerkenswert auf neben der massigen Gestalt des Schmiedes in der Lederschürze. Aber Cedric kannte ihn und wusste, was folgen konnte. Sanft schüttelte er den Kopf, um das Temperament seines Dieners zu zügeln. Doch konnte er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. »Deine Sprache ist so grob wie dein Werkzeug«, konstatierte er.
Der Schmied packte den Griff seines Hammers fester. Da war etwas um diesen Jungen, das schwer einzuschätzen war. Er sah aus wie die anderen Bürschchen, die in den letzten Tagen hier zum Turnier zusammengeströmt waren, hübsch und jung, von der Mutter herausgeputzt und sicher nur zu bald mit ein paar blutigen Ohren versehen, wenn die Kämpfe erst begonnen hätten.
Andererseits war etwas an der Art, wie er sich bewegte, das den Mann beunruhigte und warnte. Der Junge plusterte sich nicht auf, er tänzelte nicht herum, machte keine überflüssige Geste. Dennoch wirkte er seiner selbst vollkommen sicher, als er nun auf den Schmied zukam. Dieser warf seinem Gehilfen aus den Augenwinkeln einen raschen Blick zu. Der Geselle hob nur leicht den Kopf, er war bereit.
»Ihr seid wohl aus dem Norden?«, fragte der Schmied im selben Moment und breitete jovial die Arme aus, um von seiner Finte abzulenken.
Der rußige Gehilfe reagierte derweil, gut eingespielt, auf das kaum merkliche Signal. Mit einem blitzschnellen Griff hatte er ein Stabeisen gepackt und es dem Jungen gegen die Füße geschleudert, wo es ihm hätte die Schienbeine brechen können.
Hoppala, wollte der Schmied schon sagen, das Gesicht bereits zu einem schadenfrohen Grinsen verzogen. Doch er kam nicht dazu. Mit einem leichten Heben des Fußes stoppte Cedric die auf ihn zukreiselnde Stange, mit einer weiteren kickte er sie zurück. Sonst machte er keine Bewegung.
Erstaunt starrte der Schmied auf seinen Gehilfen, der sich vor Schmerz krümmte, da sein eigenes Geschoss unverhofft zurückgekehrt war und ihn herb am Schenkel getroffen hatte.
Cedric vollführte einige kleine Kunststücke mit dem Dolch, den er zwischen den Fingern seiner Rechten tanzen ließ, als zöge er ihn an Fäden, eher er ihn wieder zurück in seine Scheide an der Wand steckte. Dann zog er sein Schwert. Der Schmied öffnete den Mund.
Cedric legte die Klinge auf den Amboss. »Ich hoffe nur, dass du den Hammer feiner führst als dein Wort. Sonst bin ich hier wohl falsch«, meinte der junge Ritter voller Liebenswürdigkeit.
Der Schmied schaute kurz zu seinem Gehilfen, der noch immer in der Ecke lag und wimmerte. Colum an seinem Ohr zischte: »Mein Herr ist der Sohn des Earl of Cloagh, Herr der Küste und der Insel von Cloagh seit mehr als tausend Jahren.« Er schnaubte. »Das heißt: Ja, wir sind aus dem Norden.«
»Und Ihr seid nicht falsch bei mir«, murmelte der Schmied und spuckte einmal auf den Boden. »Seid Ihr gewiss nicht, Herr«, fügte er dann hinzu. Colum entspannte sich.
Cedric grinste. »Gut, sonst hätte ich dich womöglich auch ein wenig falten müssen. Aber nun sieh her.« Ohne weitere Umstände und als wäre nichts geschehen, ging er zu seinem Anliegen über und schilderte dem Schmied mit lebhaften Worten und Gesten die Sorge, die er hinsichtlich seiner Klinge hegte, die ihm nicht ausbalanciert genug erschien.
Der Meister wurde ebenfalls langsam warm, als es um sein Fachgebiet ging, hörte sich alles an und versprach, die Mängel bis zum Nachmittag zu beheben. Auch um einen Schwertfeger, der sich an den Schliff machte, wollte er sich kümmern und versprach nur die beste Arbeit. Er hatte nichts anderes vor, als sich daran zu halten, und bereute es nicht, als er den Beutel sah, den Cedric zum Abschluss der Verhandlungen zückte.
»Ihr seid bei mir in den besten Händen, Herr«, erklärte er zum Schluss und hob die Waffe ein letztes Mal, um sie im einfallenden Tageslicht abschließend betrachten zu können. Der Regenhimmel riss nun endgültig auf, Sonne quoll hervor, vergoldete mit einem Mal alles und ließ Licht selbst in die Werkstatt fallen. Metall blitzte auf, wo es nicht von Ruß und Staub bedeckt war. Von dem Schwert selbst ging ein schwaches blaues Leuchten aus.
Anerkennend glitten die schartig verhornten Finger des Schmiedes über das glänzende Metall, als er plötzlich einen stechenden Schmerz verspürte. Für einen Moment zuckte er zusammen. Überrascht rieb er seine Fingerspitzen aneinander, als erwartete er, Blut zu spüren. Oder war es ein Funken gewesen, der ihn getroffen hatte? Aber er fand nichts, die Haut war unversehrt, nicht einmal gerötet. Auch an der Oberfläche des Metalls war nicht die geringste Spur zu sehen.
Verwirrt schüttelte er den Kopf. »Ein schönes Muster«, meinte er und trat einen Schritt näher an die Tür heran. »Was ist es, eine Arabeske?« Vor seinen vom Rauch geröteten Augen verschwamm das tanzende Muster der vielfältig sich schlängelnden eingeprägten Linien.
»Ein halbes Goldstück, wenn du es bis zum Mittag schaffst«, meinte Colum brüsk und nahm ihm das Schwert aus der Hand. Cedric steckte es in die Scheide und reichte beides dem Schmied mit demselben Lächeln eines...
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