Schweitzer Fachinformationen
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Herz und Seele - gemeinsam gesund
Ihr Herz und Ihre Seele machen stets gemeinsame Sache - wussten Sie das? Eine Depression, Einsamkeit oder schlecht verarbeitete Traumata können das Risiko für einen Herzinfarkt ähnlich stark erhöhen wie klassische Risikofaktoren, z.B. das Rauchen. Umgekehrt kann auch ein krankes Herz Menschen in seelische Krisen stürzen.
Das menschliche Herz ist ein wahres Kraftwerk. Erfahren Sie spannende Fakten rund um dieses Organ. Wie ist es aufgebaut und wie arbeitet es?
Vier »Sachen« braucht ein Herz, um arbeiten zu können:
Herzmuskulatur
Herzklappen
Herzkranzgefäße
elektrischen Taktgeber (Reizbildung und Reizleitung)
Übertragen könnte man auch sagen: Das sind Teile des Motors wie Zylinder, Ventile, Benzinleitungen und Zündkerze.
Unsere Herzmuskulatur umgibt vier Herzhöhlen, die durch Scheidewände und Klappen voneinander getrennt werden. Da gibt es die Vorhöfe und die Kammern jeweils einmal rechts und einmal links. Die Vorhöfe haben die Aufgabe, das Blut zu sammeln und an die Kammern weiterzugeben. Diese machen dann die eigentliche Pumparbeit. Das Herz ist der Motor unseres Kreislaufs.
Schauen wir uns die linke Herzkammer in der folgenden Abbildung an. Diese wurde gerade vom linken Vorhof über eine Herzklappe mit sauerstoffangereichertem Blut gefüllt. Die linke Kammer pumpt das Blut über die Aortenklappe in unsere Schlagadern, dehnt sich dann wieder, um sich dabei erneut zu füllen. Durch dieses ständige Pumpen wird das sauerstoffreiche Blut zu unseren Organen transportiert. Sauerstoff und Nährstoffe werden an die Zellen des Körpers abgegeben und dienen dort der Gewinnung von Energie in unseren Organen und der Muskulatur. Dies ist der elementare lebenswichtige Vorgang in unserem Körper. Gleichzeitig entsteht bei der Energiegewinnung Kohlendioxid (sozusagen als Abfallstoff). Das wird über die Venen zum Herzen transportiert, gelangt in den rechten Vorhof, von dort über eine Klappe in die rechte Kammer und diese pumpt das Blut über die sogenannte Pulmonalklappe wieder in die Lunge. Hier wird Kohlendioxid abgegeben und abermals Sauerstoff aufgenommen. Das Blut sammelt sich erneut im linken Vorhof. Das Ganze geht ständig von vorne los. Die vier Herzklappen haben dabei die Aufgabe, dem Blut die richtige Richtung vorzugeben. Eigentlich muss man ja auch von zwei Kreisläufen sprechen, und zwar vom Körper- und vom Lungenkreislauf. Deswegen ist unser Herz auch in eine rechte und eine linke Hälfte aufgeteilt.
Aufbau des Herzens
(Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Innere Organe. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018)
Wie bekommt das Herz den »Befehl« zu schlagen? Der Vorgang ist sehr beeindruckend. Am Dach unseres rechten Vorhofes sitzt eine Ansammlung von spezialisierten Zellen, die wir »Sinusknoten« nennen. Diese Zellen sind tatsächlich in der Lage, einen elektrischen Strom zu produzieren. Dieser fließt über dafür spezialisierte Bahnen sehr schnell zu unseren Herzmuskelzellen. Immer wenn der Strom fließt, ziehen sich unsere Herzmuskelzellen zusammen und das Herz pumpt. Man könnte es auch andersherum sagen: Sollte der Strom nicht fließen, schlägt unser Herz auch nicht. Es ist also ein lebenswichtiger Vorgang, der sich ca. 100.000-mal am Tag, 36.000.000-mal im Jahr und in einem 80-jährigen Leben ungefähr 2.880.000.000-mal abspielt. Der Sinusknoten ist somit der natürliche Schrittmacher des Herzens.
Das EKG (Elektrokardiogramm) ist eine Untersuchungsmethode, die zwar nur die Stromflüsse an unserem Herzmuskel zeigt, die man von der Körperoberfläche ableiten kann. Aber dennoch hat es eine hohe Aussagekraft bezüglich einer Herzschädigung, insbesondere bei Herzrhythmusstörungen. Das EKG sagt auch etwas zur Herzdurchblutung aus. Dafür ist es ratsam, das EKG unter körperlicher Belastung durchzuführen. Das ist das sogenannte Belastungs-EKG. Wenn man den Motor und seine Benzinleitungen testen will, dann muss man eben Gas geben. Dadurch erhöht sich die Aussagekraft bezüglich eventueller Herzkranzgefäßprobleme. Ist ein Mensch von einer Herzkranzgefäßerkrankung betroffen, so sollte regelmäßig (z. B. alle sechs Monate) ein Belastungs-EKG gemacht werden, damit Veränderungen rechtzeitig erkannt werden.
Bilder von unserem Herzen lassen sich besonders gut mit der Echokardiografie erzeugen. Dabei werden mithilfe von (harmlosem) Ultraschall Bilder des sich bewegenden Herzens gemacht. Diese Untersuchungsmethode sagt viel über die Funktion und Kraft unserer Herzkammern aus und stellt auch die Herzklappen sehr gut dar. Die Messung der Pumpleistung - insbesondere der linken Herzkammer - erfolgt über die sogenannte Ejektionsfraktion (EF). Dieser Wert sagt aus, wie viel Prozent die vollgefüllte linke Herzkammer auswerfen kann. Das kann also niemals 100 % sein, da sich das Herz dann komplett leeren müsste. Der Normwert liegt bei etwa 55-65 %. Eine Sache sieht man im Herzecho, wie die Echokardiografie auch genannt wird, allerdings nicht: die Herzkranzgefäße.
Zur Darstellung der Herzkranzgefäße wird daher eine Herzkatheter-Untersuchung notwendig. 1929 hat Werner Forßmann sich selbst im Krankenhaus Eberswalde einen Katheter zum Herzen geschoben, um zu beweisen, dass man damit das Herz untersuchen und möglicherweise auch behandeln kann. Keine 100 Jahre später ist ein Herzkatheter-Eingriff eine Routineuntersuchung, bei der Verengungen oder sogar Verschlüsse der Herzkranzgefäße mit Gabe von Röntgenkontrastmittel in die Kranzgefäße festgestellt und dann sofort behandelt werden können. Auch moderne Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Computertomografie (CT) des Herzens spielen dabei heute zunehmend eine Rolle. Damit ist es möglich, Bilder von den Herzkranzgefäßen zu bekommen, ohne dass ein Herzkatheter eingeführt werden muss. Im Falle einer festgestellten relevanten Engstelle wäre aber auch im Gegensatz zu einer Herzkatheter-Untersuchung keine direkte Behandlung möglich.
Die ? Tabelle zeigt auf, welche Untersuchungsmethoden es gibt, wo sie angewandt werden und welche Informationen Arzt und Patient bekommen sollten. Am Anfang steht aber immer das Gespräch, in dem der Patient dem Arzt mitteilt, welche Beschwerden er hat, in welcher Stimmung er sich befindet und welche Sorgen er sich macht. Auch die psychische Situation sollte schon angesprochen werden. Der Arzt wiederum erklärt die Erkrankung und den Umgang damit. Natürlich werden auch hier bereits Fragen des Patienten beantwortet. Es folgt eine körperliche Untersuchung, die dem Arzt zeigt, welche physischen Erscheinungen im Zusammenhang mit der Herzerkrankung stehen. Diese Untersuchung kann beim Hausarzt oder Facharzt gemacht werden.
Diagnostik
Was erfährt man?
Wo wird es gemacht?
EKG
zeichnet die Stromflüsse am Herzen auf, die die Herzmuskelzellen zum Zusammenziehen benötigen, und ermittelt den Herzrhythmus in dem Moment, in dem das EKG geschrieben wird
Hausarzt, Kardiologe, Klinik
Langzeit-EKG
zeigt den Herzrhythmus im Ableitungszeitraum (meist 24 Stunden) und die durchschnittliche Herzfrequenz
Kardiologe, Klinik ggf. Hausarzt
Blutdruckmessung
ermittelt den Druck in unseren Schlagadern
Selbstmessung, Hausarzt, Kardiologe, Klinik
24-Stunden-Blutdruckmessung
zeigt den Blutdruckverlauf in einem 24-Stunden-Profil
Belastungs-EKG (Ergometrie)
Aussage über Belastungsfähigkeit, Entwicklung von Herzfrequenz, Blutdruck und Beschwerden bei Belastung; durch EKG-Analyse auch Aussage über die Durchblutung des Herzens möglich
Echokardiografie
Beurteilung von Größe und Form des Herzens, Größe, Pumpleistung der Herzkammern, Funktion und Gestalt der Herzklappen, aber nicht der Herzkranzgefäße
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