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Bairisch weicht von der Standardaussprache teilweise erheblich ab. Es verwendet z.B. andere Vokale (Selbstlaute) als das Standarddeutsche und auch die Verteilung von Längen und Kürzen ist im Bairischen oft ganz anders. Auf den nächsten Seiten werden die wichtigsten Eigenheiten erläutert.
Die verschiedenen A-Färbungen sind für die süddeutschen Mundarten typisch und dienen auch als Abgrenzung zwischen den verschiedenen Dialektregionen.
a
wie im Standarddeutschen lang lang, Mass Maß Bier.
à
ist ein sehr weit offenes, helles a: den Mund weit spreizen, dass das Smartphone quer darin Platz hätte, dann stimmt es in etwa. Wàdl Wade, schwààr schwer, dràhn drehen, kàm käme. Es entspricht schriftsprachlich meist a, gelegentlich au oder ä: làffà laufen, dàd täte. Am Wortende steht immer nur -à, das dann meistens von -e, -er oder -en stammt: Sunnà Sonne, weidà weiter, Ofà Ofen.
å
offen wie in Sonne: då da, åwe hinab (eigentlich "abhin"), Måß Maßband.
Es lohnt sich, diese drei Vokale genau auseinanderzuhalten: Der "Liter Bier" heißt Mass (mit bittschön kurzem a) und nicht Mååßl. Wenn, dann gibt es nur ein Måß, das ist das Maß oder Maßband, während Màssl das aus dem Jiddischen stammende mazel ist und "Glück" bedeutet.
ä
Wie im Standard hätte oder fast wie englisch man, can: rächt recht. Schriftdeutsches ö wird meist zu ä: mächt möchte, bläd blöd.
e
Im Bairischen gibt es e sowohl kurz wie in Bett Bett, Gfrett Schwierigkeiten als auch lang: ned nicht, schee schön, während es im Standarddeutschen nur lang wie in See vorkommt. Ein kurzes e darf also im Bairischen nie wie ä klingen, auch nicht am Wortende. Da entspricht es oft -ig, -lich oder -el: hànte hantig (=herb), hoamle heimlich, Zipfe Zipfel, zimbfde zünftig, Hawädere Habe die Ehre. Gelegentlich liest man so etwas wie Dös geht fei ned mit ö, weil regional das e etwas in Richtung ö anklingt. Ja mei, es gibt halt keine einheitliche Rechtschreibung. Es sollte trotzdem klingen wie e in See!
Die Aussprache von e und ä ist im Standarddeutschen oft genau andersherum. Wo wir im Bairischen Schnääkettn sagen, hält der Standard mit Schneekätten dagegen. e und ä sollte man nur vertauschen, wenn die Folgen egal sind, siehe Bettn Betten und bättn beten. Damit Sie e und ä auseinanderhalten können, schreibe ich es auch konsequent so, selbst wenn es manchmal ungewohnt aussieht. Nur den Namen Sepp oder den Depp schreibe ich nicht mit ä. Irgendwo gibts Grenzen.
Aussprache standarddeutscher Vokale
i
klingt am Wortende oft sehr nach e, auch bei bairischen Vornamen, die gern auf -i enden: Burgi Burge, Walli Walle.
o
immer eng und geschlossen wie in Moos.
ü
klingt meist wie i: I winsch mà Ich wünsche mir.
Bairisch liebt seine Zwielaute (Diphthonge), anhand derer Sprachwissenschaftler die Dialekte des Bairischen auch unterscheiden. Fast jeder Vokal kann mit à kombiniert werden: eà, ià, oà, uà, was fast schon einen Satz ergibt (Er ihr eine Uhr). Da ausschließlich à als zweiter Teil vorkommt, lasse ich das Sonderzeichen bei den Doppelvokalen weg. Wichtiger ist die Frage: Wo kommt das à her? Erstens kann dieses à von einem schriftdeutschen r stammen, das zu einem Vokal zerlaufen ist (passiert in der nichtbairischen Standardaussprache auch): wean werden (mit Ausfall des d), hean hören (mit zu e geweitetem ö). Zweitens bewahrt Bairisch die mittelhochdeutschen Diphthonge ie, uo und üe bis heute, die im Neuhochdeutschen zu langem i, u und ü wurden. So leben die mittelhochdeutschen lieben guoten brüeder als bairische liawe guade Briadà weiter.
Manches schriftdeutsche ei stammt von einem uraltgermanischen ei ab, das im Oberbairischen konsequent zu oa wurde: oans eins, Soafa Seife, Oaha Eiche, Stoa Stein, woaß weiß (von wissen).
oa wird gelegentlich zu ea. So wird broad breit bei der Steigerung zu breadà breiter. Und nur, damit sich niemand wundert: Langes i oder ü wird vor m und n gerne zu ea: Eahna Ihnen,...
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