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Aus dem Masnavi von Mevlana Jelal ud-Din Rumi
Nachdichtung in deutscher Sprache - Tawhid Heinz Köhler, basierend auf einer wörtlichen Übersetzung von Wahid Said
Wenn der Himmel nicht wär' aus Liebe von Sinnen,
Bräch' das Licht ihm hervor aus geöffneter Brust?
Wenn die Sonne nicht wär' vor Verliebtheit verrückt,
könnt' ihr Antlitz das gleißende Licht so verschwenden?
Wären Erde und Berge nicht endlos verliebt,
ihren Herzen das Gras nicht so jauchzend erblühte.
Wenn der Fluss nicht den Schmerz des Getrenntseins so litt,
wär' der Ozean nicht Ziel seines tiefsten Verlangens.
Er hätte ein Rendezvous
irgendwo anders.
Von Husain ibn Mansur al-Hallaj
Nachdichtung in deutscher Sprache - Tawhid Heinz Köhler
Um deinetwillen eil ich über Land und Wasser.
Durchquer für dich die Wüste, welche öd und leer.
Ich spalte einen Berg entzwei. - Mein Angesicht,
das wend' ich ab von allen Dingen,
bis ich den Ort erreich,
wo schließlich ich mit dir allein.
Von Abu Yazid Taifur ibn Isa ibn Sorushan al-Bestami (kurz: Bayezid Bestami)
Ursprünglicher Prosatext
Ein Mann traf Bayezid und sprach:
"Zeig mir die Tat, mit der ich meinem Herrn mich nähern kann."
Und seine Antwort war:
"So liebe Allahs Freunde,
und sie werden dich genauso lieben!
Und liebet seine Heiligen, bis ihr in deren Herzen wohnt.
Allah schaut in die Herzen Seiner Freunde,
und Er wird deinen Namen eingraviert dort finden,
und dir verzeihen, wenn dein Hunger dich zu trüben Wassern führt."
Von Mevlana Jelal ud-Din Rumi
Der Augenblick bewusster Gegenwart,
er kommt, wenn jene Liebenden sich in die Augen sehn
und auch in dem, was zwischen ihnen fließt.
Doch dein Gesicht in einer Menge anderer zu sehen,
und dann allein auf einer Straße, die beängstigt.
Es macht mich Weinen.
Meine Tränen segnen diese Erde.
Die Zeit, als du mit mir geschimpft,
die Dankbarkeit, dein Lachen,
sie haben meine Seele stets emporgetragen.
Dir zu begegnen ist ein Wein,
der weder trüb wird noch betäubt.
Im Schatten der Zypresse sitzen wir,
wo Staunen und das klare Denken
ihr Wachstum weben tief in unsrem Geist.
Licht und Schatten, beide sind der Tanz der Liebe.
die keinen Urgrund hat.28
Sie ist das Astrolabium der Geheimnisse des Einen.
Doch Liebender und Liebe sind untrennbar, zeitlos.
Wenn ich versuch', die Liebe zu beschreiben,
Sobald ich sie erlebe, bin ich sprachlos.
Wenn ich versuche, über Liebe zu berichten,
so bin ich hilflos und verwirrt.
Die Feder gar zerbricht in meiner Hand
und das Papier entgleitet mir an einen Ort,
der unaussprechlich, -
wo Liebe, Liebender, Geliebter schließlich eins.
Und jeder Augenblick geheiligt durch der Liebe Licht.
Dies Liebesfeuer schenkt uns die Vollkommenheit,
es führt uns jede Nacht in die Ruinen,
bringt uns zusammen mit Bewohnern jener Sphäre,
damit wir nicht getrennt erscheinen in der Welt.
So glücklich der Moment, wenn wir verweilen im Palast,
als zwei Gestalten und zwei Formen, doch nur eine Seele,
die Farben jenes Hains, der Vögel Stimme,
Sie singen von Unsterblichkeit,
sobald wir in den Garten kommen.
Des Himmels Sterne wenden ihren Blick, um uns zu sehn.
Den Mond, den wolln wir ihnen selber zeigen,
wir sind nun keine Individuen mehr,
und in Ekstase wollen wir verschmolzen sein,
in Freude und in Sicherheit vor törichtem Geschwätz.
Und all die Vögel hell gefiedert,
ein jeder wird sein Herz vor Neid verschlingen,
an jenem Ort, wo wir so lachen werden.
Das ist das größte Wunder, dass wir beide,
hier sitzen in derselben Ecke,
in diesem Augenblick du im Irak
und ich in Chorasan.
Von Shams-ud-din Muhammad Hafiz
Wenn diese Liebe mich zu einem moschusartig dicken Wein verführt, dann muss es das wohl sein, was ich heut brauche,
nicht irgendeine strenge Heuchelei.
Wenn alle Welt mir davon abrät, dich zu lieben, so will ich ganz vergnügt es trotzdem tun.
Du lebst im Dhikr-Kreis,
damit der runde Knoten in des Liebsten Haar sich löst.
Es nähert sich die schönste Braut der Welt,
doch nicht, um jemanden zur Ehe zu bewegen!
So seht doch, diese Bräute. Eine geht, die andere kommt.
Eine Zypresse, eine Tulpe, eine Reihe schöner Kleider aufgereiht.
Hier auf der Erde sind wir Bettler,
doch fragt uns nicht, worum wir betteln!
Was immer es auch sei, du kannst in unseren Gesichtern es erkennen.
So sprach ich, um die Schöne mal zu necken:
"Mein Mond, wenn wir uns küssten, könnte ich die Liebe je ertragen?"
"O Hafiz", lachte sie, "so küss mich doch jetzt weiter!
Deine Lippen werden diesen Mond heut nicht beflecken."
Von Shams-ud-Din Muhammad Hafiz
Oh, helft mir doch,
zu rufen auf dem Markt der Liebenden!
So kommt in meine Dienste und ruft laut:
"Verloren! -
Die wilde Tochter habe ich verloren.
Aus Schaum besteht die Krone auf dem Haupt.
Sie trägt ein dunkelrotes Kleid - und ist gefährlich!
Gib acht! - Sie raubt dir den Verstand,
und doch, - wer immer sie mir...
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