Schweitzer Fachinformationen
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"Unser Kopf ist rund, damit wir auch in eine andere Richtung denken können".
Somit gilt es mit alten Dogmen aufzuräumen, wie etwa Gesundheit sei vor allem eine Frage der Mundhygiene - sollte man meinen. Und das Essen sei für die Zähne kein Problem, solange man nur jede Stelle im Mund gründlich reinigt.
Aber ist das tatsächlich so?
In sehr vielen Zahnarztpraxen gibt es reine Prophylaxe-Center. Hier werden alle 3-6 Monate die Kontrolle der Zähne, die intensive Entfernung von Belegen, die professionelle Zahnreinigung, Mundhygieneunterricht und irgendwelche Mundspülungen und Lacke verabreicht, aufgetragen und verschrieben. Und wenn trotz all dieser Maßnahmen dennoch Karies entstanden ist, dann hat der Patient schlecht geputzt, oder?
Warum ist der Mensch als einzige Spezies auf dieser Erde so stark auf das Zähneputzen angewiesen? Und dennoch leiden die Menschen unter diversen Zahnkrankheiten im Gegensatz zu unseren nächsten Verwandten, sprich anderen Primaten, welche keine Zahnbürste benutzen?
Die "Löcher" in den Zähnen sind das Ergebnis eines Prozesses, bei dem bestimmte Bakterien in der Mundhöhle Produkte ausscheiden, welche die Mineralien aus der Zahnhartsubstanz herauslösen. DieseAusscheidungsprodukte sind Säuren und entstehen durch Verstoffwechselung einfacher Kohlenhydrate aus der Nahrung.
Karies ist die häufigste chronische Erkrankung des Menschen. Sie muss therapiert werden. In der Regel erfolgt dies durch zahnärztliche Therapien wie Füllungen, Inlays, Kronen oder Zahnersatz usw. Dies ist das typische zahnärztliche Tun, wie es an der Universität gelehrt wird. Ein studiertes Handwerk. Letztlich bleibt es jedoch eine Symptombehandlung. Die Ursache wird dabei nicht berücksichtigt.
Die Ernährung wird in der zahnärztlichen Praxis nur selten ausführlich thematisiert.
Zahngesundheit bzw. Mundgesundheit hat jedoch hauptsächlich und maßgeblich mit der Ernährung bzw. dem Lifestyle zu tun! Karies, Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Knochenverlust um die Zähne (Parodontitis) haben größtenteils ihre Ursache in einer ungeeigneten Ernährung. Wir, der Homo sapiens bzw. Homo digitales haben immer noch die gleiche Hardware - sprich den Körper wie zur Steinzeit, nur hat der Mensch seine Umwelt dermaßen verändert, dass der Mensch in der westlichen Welt nicht mehr "artgerecht" gehalten werden kann.
In Deutschland sind derzeit etwa 98 % der Bevölkerung von Karies betroffen.
Nachdem der Homo sapiens sesshaft geworden ist, haben sich insbesondere im Rahmen der Industrialisierung die Ernährungsgewohnheiten des Menschen sehr stark verändert. Machten die Kohlenhydrate in der Steinzeit nur ca. ein Prozent aus, so sind die (einfachen) Kohlenhydrate beim modernen Menschen beim "Homo digitales" die Hauptnahrungsquelle. Die Nahrungsmittelindustrie der westlichen Industrieländer prozessiert die Nahrungsmittel eher vorwiegend als Energiequelle oder Genussmittel und nichtals "Lebens"-mittel. Industriell hergestellte Fertignahrung soll den Alltag erleichtern, es soll gut schmecken und preiswert sein, hauptsächlich Energie liefern auf Kosten von Mikronährstoffen und Ballaststoffen.
Aber ist diese künstliche Nahrung, die sogenannte "Western diet" überhaupt für uns geeignet?
Die Ernährung wird von Therapeuten, Ärzten und Zahnärzten kaum bei Patienten thematisiert. Grund ist die ungenügende Ausbildung auf diesem Gebiet. Hinzu kommt, dass dies von den Krankenkassen wirtschaftlich nicht berücksichtigt wird. Ferner erwarten die Patienten von ihrem Zahnarzt auch nicht ein Gespräch über ihre Ernährungsgewohnheiten.
Eine solche Spezialisierung ist für Zahnärzte ziemlich ungewöhnlich. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Zahnärzte, die diesen Weg eingeschlagen haben. Die nachfolgenden Kapitel sollen veranschaulichen, wie die typischen Krankheiten im Mund wie Karies, Gingivitis und Parodontitis entstehen und welche Rolle die westliche moderne Ernährung und der Lebensstil bei diesen Erkrankungen spielen. Zudem können Sie lernen, wie eine mundgesunde (und damit grundsätzlich für den Gesamtorganismus gesund) Ernährung gestaltet werden kann, die nicht nur vorbeugend, sondern auch unterstützend zur Therapie beiträgt.
Und abschließend können Sie lernen, warum eine bewusste gesunde Ernährung in der heutigen Zeit wie Clean eating, Natural eating oder der Glykoplan nach Dr. Kurt Mosetter nicht ausreichen, um unseren Körper nachhaltig mit allen lebensnotwendigen Stoffen zu versorgen, weshalb eine gezielte individuelle Mikronährstoffsubstitution nach Rezept im Rahmen der Regulationsmedizin notwendig wird.
Wie schon oben erwähnt zeigen unsere nächsten artverwandten Affen in freier Natur nahezu keine Karies und kaum Parodontitis. Funde in Marokko des bis dato 1. Homo sapiens vor ca. 300.000 Jahren weisen keine Karies und einen normalen Knochenverlauf um die Zähne auf. Und das ohne Mundhygiene und zahnärztliche Versorgung!
In Deutschland vermutet man unter jungen Erwachsenen bei ca. 50 % eine mittelschwere bis schwere Parodontitis. Jeder 3. Zahn hat bereits Karieserfahrung.
Der amerikanische Zahnarzt Willoughby Dayton Miller veröffentlichte 1882 mehrere wissenschaftliche Studien. In denen legte er sogenannte chemoparasitäre Theorien dar. Demnach verstoffwechselten bestimmte Bakterien in der Mundhöhle Kohlenhydrate zu Säuren, die wiederum die Zahnhartsubstanz auflösten. Miller studierte damals in Berlin Medizin beim großen Infektiologen Robert Koch. Robert Koch erforschte die Tuberkulose und stellte damals die Koch´schen Postulate auf. Kurz und knapp: fügt man ein Bakterium einem Organismus zu (Infektion), wird eine bestimmte Krankheit hervorgerufen. Die Elimination desselben Keims führt zu einem Beenden der Krankheit.
Durch ihre Entdeckung, dass orale Bakterien aus einfachen vergärbaren Kohlenhydraten (insbesondere Zucker) Säuren produzieren, welche wiederum die Zahnhartsubstanz auflösen, hätten Miller und seine Zeitgenossen eigentlich auch auf die Idee kommen können, dass die Ernährungsform und insbesondere Zucker ursächlich die Zähne kaputt macht. Stattdessen wurden bestimmte Bakterien als Schuldige betrachtet und dies prägt die (Medizin) Zahnmedizin bis heute. Andere Einflüsse wie Lifestyle und Ernährung undindividuelle gezielte Mikronährstoffsubstitution werden als Nonsens betrachtet bzw. stark in den Hintergrund gedrängt.
Gemäß der Infektionstheorie können grundsätzlich 3 Wege eingeschlagen werden:
Diese Erkenntnisse waren wertvoll und haben viele Millionen von Menschen das Leben gerettet und den damaligen häufigsten Todesursachen den Schrecken genommen. Bei den heutigen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Adipositas, Diabetes, Parkinson usw. gelten sie jedoch nicht mehr.
In der klassischen Zahnmedizin gelten diese 3 Prinzipien der infektiösen Betrachtung weiterhin. Sie kennen bestimmt die Geschichten, wo Mütter auf keinen Fall den Schnuller ihrer Babys ablutschen sollten, da sie dadurch ihre Bakterien über den Speichel auf die Kleinen übertragen (1. siehe oben). Ebenfalls stehen Impfungen gegen Karieskeime zur wissenschaftlichen Debatte (2. siehe oben, (1). Und das A und O in der Zahnmedizin ist das anti-infektiöse Vorgehen: Mundspül- Lösungen, Antiseptika, Silberionen, Antibiotika, Fluoridpräparate usw.
Dieses Vorgehen funktioniert sogar lokal, mal abgesehen von diversen Nebenwirkungen auf den gesamten Organismus, einigermaßen gut und bedingt nur so lange, wie diese antibakteriellen Maßnahmen durchgeführt werden. Notgedrungen eben ein Leben lang.
Hinzu kommt, Karies und Parodontitis werden nicht nur durch einen Keim hervorgerufen, sondern durch eine Vielzahl von Keimen, welche sich auf der Oberfläche der Zähne in einem Biofilm befinden. In der Zahnmedizinbezeichnet man diesen Biofilm auch Plaque. Nach allen antibakteriellen Maßnahmen treten diese Keime und damit auch durch sie verursachten Erkrankungen nach gewisser Zeit wieder auf. Man kann also durch diese antibakteriellen Maßnahmen nicht von einer Heilung, sondern nur von einer zeitweisen Verbesserung der Erkrankung sprechen!
Es sei denn, es wird auf die Ernährung, den Lifestyle und die gezielte Mikronährstoffetherapie eingegangen (dazu später).
Antoine Bechamp - ein Querdenker in der Mikrobiologie
Antoine Bechamp lehrte zur gleichen Zeit Robert Kochs Mikrobiologie in Paris. Er war mit Louis Pasteur, dem damals bekanntesten Mikrobiologen Frankreichs, nicht immer einer Meinung. Wegen Pasteur wird auch heute noch Kuhmilch hoch erhitzt (pasteurisiert). Ebenso geht die Schutzimpfung auf Pasteur zurück. Bechamp prägte...
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