Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Im Januar 2020 verschrieb mir ein Orthopäde sogenannte propriozeptive dynamische Einlagen. Mein Argument, dass ich bereits Einlagen hätte, diese allerdings von meinen Füßen nicht mehr akzeptiert werden, wurde von ihm korrigiert.
Er zeigte den Unterschied zwischen meinen statischen zu dynamischen Einlagen auf. Zum besseren Verständnis siehe Abbildung unten:
Bild 15.1 Meine statischen harten Einlagen und dynamische Einlagen (Ansicht von oben)
Der Unterschied stellt sich wie folgt dar:
Der Fußabdruck bei dynamischen Einlagen findet im Gehen statt, während bei den statischen Einlagen der Fußabdruck im Stehen genommen wird.
Jedoch genau auf den richtigen Fußabdruck während des Gehens kommt es an. Außerdem haben dynamische Einlagen keine Stützelemente, sondern nur kleine Plättchen, welche
unter den Füßen für die Propriozeption verantwortlich sind. Bei dieser sogenannten Propriozeption handelt es sich um eine Sinneswahrnehmung, mit der unser Körper das Gehirn informiert. Somit wird das richtige Spannungsverhältnis der Fußmuskeln hergestellt, um ein schmerzfreies Gehen zu ermöglichen. Im Umkehrschluss bedeutet das, man trägt zwar Einlagen, aber schwächt die Muskulatur dabei nicht.
In der nächsten Abbildung sind die statischen und dynamischen Einlagen von der Innenseite aufgezeigt. Darauf ist der Unterschied zwischen den Stützelementen und Plättchen sehr gut erkennbar.
Bei statischen Einlagen (oben) sieht man die sehr stark ausgeprägten Stützelemente, welche die Fuß- und die Wadenmuskulatur immer weiter schwächen und bei den dynamischen Einlagen (unten) die millimeterdünnen Plättchen, welche die Muskulatur nicht involviert. Meine Muskulatur konnte daher auf den dynamischen Einlagen erhalten bleiben bzw. wieder aufgebaut werden.
Bild 15.2 Meine statischen harten Einlagen (oben) und dynamischen Einlagen (unten). Hierbei handelt es sich um die Ansicht von seitlich innen
Die nächste Abbildung zeigt die Einlagen noch einmal von der Außenseite. Auch hier sind ebenfalls wieder die Stützelemente der statischen Einlagen und die dünnen Plättchen der dynamischen Einlagen zu erkennen.
Bild 15.3. Meine statischen harten Einlagen (oben) und dynamischen Einlagen (unten). Hierbei handelt es sich um die Ansicht von seitlich außen
Viele Sprinter und Läufer tragen bereits dynamische Einlagen. Für mich waren diese Einlagen wichtig, da sich sonst unter meinem rechten Fuß immer wieder eine Sehnenreizung zeigte, wie bereits im November 2014 diagnostiziert, die dadurch längere Wanderungen unmöglich machten. Einlagen sollten langfristig demnach richtig ausgewählt werden.
Das Fußinnengewölbe, welches schnell zur Pronation, also zur seitlichen Einknickung des Fußes nach innen neigen kann, wenn es abgeschwächt ist, sollte durch dynamische Einlagen unterstützt werden, sonst werden entsprechende Übungen notwendig, um hier entgegenzuwirken.
Es gibt allerdings auch bestimmte Diagnosen, die eine statische Einlage notwendig machen, und ohne stützende Elemente nicht auskommen. Diese Abklärung muss medizinisch erfolgen.
Bis zum Januar 2020 hatte ich bereits eine lange Einlagen-Historie hinter mir. Nach dem Gichtanfall 2014 trug ich dann statische Einlagen mit Weichbettung; sie haben einen ähnlich schlechten Effekt auf die Fuß- und Wadenmuskulatur wie die harten statischen Einlagen. Da meine Füße keine statischen Einlagen mehr akzeptierten, wurden mir schließlich die dynamischen Einlagen vorgeschlagen. Hier noch ein Abbild verschiedener Einlagen.
Bild 15.4 Einlagen-Historie
Diese dynamischen Einlagen waren leider, zu einem früheren Zeitpunkt, von Fachleuten des Vertrauens, nie im Gespräch. Es hätte mir viel Zeit und unnötigen Muskelabbau, mit den entsprechenden Konsequenzen, ersparen können. Hinzu kommt noch der positive Effekt der Haltbarkeit von statischen zu den dynamischen Einlagen. Man spricht von einer Verwendung der statischen Einlage bis zu einem Jahr bei der dynamischen Einlage dagegen von bis zu drei Jahren.
Im Februar 2020 hatte ich dann die richtige Begegnung, mit kompetentem Fachpersonal. Ich war sehr erstaunt über dieses Fachwissen. Mit einem Blick wurde erkannt, dass die statischen Einlagen nicht die richtigen für meine Füße sind und mit der Untersuchung sowie der Erstellung von dynamischen Fußabdrücken, wurde die Feststellung begründet.
Die Messung wird mit Hilfe einer Sensorplatte vorgenommen, die durch permanentes Gehen immer neue Daten erhält. Durch eine computergestützte Auswertung erfolgt dann ein sogenannter dynamischer Fußabdruck. Mit diesen Daten wird eine dynamische Einlage aufgebaut. Eine Technologie die begeistern kann. Man sollte etwa drei Stunden für die Anpassung hier einplanen. Wichtig ist auch zu wissen, dass man diese Einlagen anfangs nicht ganztägig tragen sollte, sondern die ersten Wochen nur eine Stunde am Tag. Das Pensum wird über die nächsten Monate kontinuierlich erhöht, bis man die Einlagen den ganzen Tag problemlos tragen kann. Dies ist die Zeit, die Muskeln und Sehnen benötigen, um sich an die neuen Umstände anzupassen.
Was ich seit 2020 auch entdecken konnte, waren Barfußschuhe, die mich seither positiv begleiten. Ich trage diese sehr gerne beim Sport; vor allem beim Krafttraining mit Gewichten fühlt man einen sehr sicheren Stand. Aber auch im Kung Fu Training fühle ich mich sehr wohl in diesen Schuhen. Der Vorteil des Barfußschuhes begründet sich unter anderem durch die gerade Aufrichtung des Körpers. Eine natürliche Körperschulung ist einfacher kaum möglich. Auch hier sollte das Tragen anfangs begrenzt sein, da durch die dünne Sohle die Sensorik des Fußes sehr stark gefordert wird und damit auch die gesamte Fuß- und Wadenmuskulatur sehr intensiv zum Einsatz kommt.
Auch bei Rückenproblemen vor allem im Lendenwirbelbereich können diese Schuhe weiterhelfen. Mit diesen Schuhen habe ich, ob beim Sport und bei Spaziergängen, sehr gute Erfahrungen gemacht.
Hier noch ein besonderer Tipp: Auch für das Tai Chi Training auf weichem Waldboden eignen sie sich sehr gut. Das positive Feedback des Bodens ist gut fühlbar. Frühere Vorurteile über Barfußläufer werden hier schnell revidiert. Seitdem ich mich mit der Biomechanik des Barfußlaufens auseinandergesetzt hatte, veränderte sich auch mein Gang immer weiter zum Positiven und damit hat sich durch die natürliche Aufrichtung mein Rücken sehr entspannt.
Was aber auch nicht außer Acht bleiben darf, egal welchen Schuh wir tragen, ist die Zehenfreiheit. Insbesondere der große Zeh braucht seinen Freiraum, um die Stützfunktion des gesamten Körpers gewährleisten zu können. Leider sind die modernen Schuhe viel zu eng, so dass später oft ein Hallux Valgus diagnostiziert wird. Durch diese Verformung der Zehen wird dann das normale Spazierengehen schon sehr schmerzhaft, woraus wiederum eine Schonhaltung resultieren könnte. Damit kommt im Vorfeld schon ein schmerzhafter Teufelskreis ins Spiel. Die Schonhaltung begründet die Schiefhaltung des Körpers, diese verursacht Rückenschmerzen, dadurch ist weniger Bewegung möglich und der Stoffwechsel wird reduziert sein; somit ist auch die Psyche unter negativen Einfluss.
Dies alles könnte man sich zum Teil ersparen, auch die daraus resultierenden zusätzlichen finanziellen Aufwendungen, wenn ein angepasstes Schuhwerk zum Tragen kommt.
Zum besseren Verständnis hier eine Skizze von Originalabdrücken meiner Füße für zu enges und genügend breites Schuhwerk.
Auf der linken Seite oben die Fußkonfiguration in einem konventionellen, zu schmalen Schuh. Die Große Zehe wird an die kleinen Zehen heran gepresst, was eine Entstehung des Hallux Valgus sehr stark begünstigt, da hier keine Zehenfreiheit herrscht.
Auf der rechten Seite erkennt man, dass der Vorfußbereich allgemein im breiten Schuh deutlich mehr Platz findet, hier vor allem im Zehenbereich, dargestellt im ovalen Kreis, im Vergleich zum schmalen Schuh. Durch diese leicht asymmetrische Formgebung des breiten Schuhs, hat der große Zeh jedoch genügend Platz sich richtig zu positionieren und somit die Stützfunktion für den gesamten Körper zu übernehmen.
Um eine aussagefähige Gegenüberstellung zu gewährleisten, war es mir wichtig, bei der gleichen Schuhkategorie zu bleiben, um diesen Vergleich abzubilden. Dies ist kein statistisch quantitativer Vergleich. Aber die Kernaussage, dass auch ein genügend breites Schuhwerk wichtig für eine dauerhafte gesunde Lebensführung sein kann, wird hiermit deutlich veranschaulicht.
Bild 15.5 Schmales und breites Schuhwerk im Vergleich
Die Idee für asymmetrische gesunde Schuhe ist nicht neu, sondern bereits mehrere hundert Jahre alt. Im Jahre 1781 veröffentlichte der holländische Arzt Petrus Camper eine Abhandlung "Von der besten Form der Schuhe". Darin beschreibt er die zwei Kardinalfehler der herkömmlichen Schuhe, nämlich die...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.