Schweitzer Fachinformationen
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Ist ein Moment des Glücks wirklich den Preis unserer Freundschaft wert?
Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby - die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt ...
"Ein so wichtiges, ehrliches und authentisches Buch, das ich am liebsten jedem ans Herz legen würde." FOXY BOOKS über SOMEONE NEW
Die SOMEONE-Reihe von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Laura Kneidl:
1. Someone New
2. Someone Else
Liebe Cassandra,
wir freuen uns, dass du Teil der diesjährigen SciFaCon sein wirst. Es warten spannende Panels, interessante Vorträge und abenteuerliche Workshops auf dich. Dein Ticket findest du im Anhang. Vergiss nicht, es auszudrucken und mitzubringen. Bei Fragen hilft dir unser Team jederzeit gerne weiter!
Ich stieß ein Quietschen aus und zappelte aufgeregt in meinem Bett herum - meine Version eines Freudentanzes. Seit dem gestrigen Abend hatte ich die Bestätigungsmail zu meinem Ticketkauf mindestens zehnmal gelesen, und jedes einzelne Mal schlug mein Magen vor Freude Purzelbäume.
Ich konnte es immer noch nicht glauben. Endlich würde ich eine SciFaCon besuchen! Seit ich denken konnte, wollte ich auf die Convention gehen, bei der sich alles um das fantastische Genre dreht, egal ob in Film, Serie, Buch, Game oder Spiel. Doch in der Vergangenheit hatte es nie geklappt. Entweder hatte es mir an Zeit, Geld oder Freunden gefehlt, die mich begleiten wollten. Und das eine Mal vor zwei Jahren, als ich tatsächlich hatte gehen wollen, hatte mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Dieses Jahr aber würde es klappen. Schon in wenigen Wochen würde ich gemeinsam mit Auri, meiner besten Freundin Micah und ihrem Freund Julian einen Ausflug nach Seattle unternehmen. Und das bedeutete, dass mir nicht mehr viel Zeit blieb, um mein neues Cosplay zu schneidern.
Eilig schloss ich das Mail-Programm auf meinem Handy und wechselte in die Twitch-App. Der Stream von TRGame war inzwischen geladen.
TR war meine Lieblings-Gamerin, und nachdem Auri und ich beschlossen hatten, gemeinsam ein Hexer-Cosplay zu machen, musste ich mir ihr Let's Play von The Witcher 3: Wild Hunt einfach anschauen. Auri würde als Geralt von Riva gehen, ich als Ciri. Allerdings war ich mir noch nicht sicher, ob ich mein Kostüm der Game-Ciri oder der Buch-Ciri anpassen wollte. Auri hatte sich ganz klar für den animierten Geralt entschieden, vermutlich weil dieser meist nicht nur eines, sondern zwei Schwerter auf dem Rücken trug. Ich hatte dagegen nichts einzuwenden, denn ich konnte mir weitaus Schlimmeres vorstellen als Auri in einer hautengen Ledermontur.
Noch mehr als auf seinen Anblick freute ich mich allerdings auf die gemeinsame Zeit mit ihm. Vom ersten Schnittmuster über das Nähen bis hin zur Fertigstellung unserer Kostüme konnten hundert oder mehr Stunden vergehen. Zwar verbrachten wir auch im Alltag viel Zeit miteinander, da wir uns nicht nur eine Wohnung teilten, sondern auch beste Freunde waren, aber das war etwas anderes. Gemeinsam auf der Couch zu lümmeln und dabei die zehnte Wiederholung von Buffy - Im Bann der Dämonen zu schauen, war nicht das Gleiche, wie zusammen an einem Projekt zu arbeiten, für das wir beide Feuer und Flamme waren.
Am liebsten hätte ich direkt losgelegt und den nächsten Stoffladen gestürmt, aber solch aufwendige Kostüme mussten gut durchdacht sein. Anderenfalls würden Auri und ich Unmengen an teurem Stoff kaufen, den wir am Ende überhaupt nicht brauchten. Zwar wurden wir beide finanziell von unseren Familien unterstützt, und Auri besaß zudem ein Football-Stipendium, dennoch war Geld - wie vermutlich bei den meisten Studenten - immer ein Thema, vor allem nun, da Julian ausgezogen war und bei Micah wohnte.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf das Let's Play von TRGame, die gerade für eine Spielfrequenz in Ciris Körper geschlüpft war. Immer wieder drückte ich auf Pause, studierte ihr Outfit und glich es mit den Bildern aus dem Internet ab, die ich mir zur Vorlage ausgedruckt hatte. Parallel machte ich mir Notizen und überlegte bereits, wie ich die einzelnen Elemente ihres Kostüms kostengünstig nachstellen könnte.
Ich war ganz in meine Arbeit vertieft, als mich ein Klopfen aus meinen Gedanken riss.
Benommen blickte ich auf, als die Tür zu meinem Zimmer bereits geöffnet wurde. Das machte Auri immer. Er kündigte sich mit einem Klopfen an, wartete aber nie darauf, hereingebeten zu werden. Was er nicht aus Ungeduld oder Respektlosigkeit tat, sondern weil er mich kannte und wusste, dass er immer willkommen war. Wenn ich wirklich ungestört sein wollte, schloss ich meine Tür ab.
»Hey.« Ich richtete mich in meinem Bett auf.
Wie jedes Mal, wenn mein Blick auf Maurice Remington fiel, machte mein Herz einen verräterischen Satz. Doch mittlerweile war ich geübt darin, die Gefühle, die ich für meinen besten Freund hegte, zu ignorieren. Sie waren wie das Rauschen der Autos, die nachts unter meinem Schlafzimmerfenster vorbeifuhren. Ich konnte sie hören, aber solange ich das Fenster geschlossen hielt, war es mir dennoch möglich, friedlich zu schlafen.
Auri musterte mich stirnrunzelnd. »Du bist ja noch gar nicht umgezogen.«
Ich sah an mir herab und stellte fest, dass ich mich zwar aus meinem Schlafanzug geschält hatte, stattdessen aber nur mein übliches Zuhause-Outfit trug: eine gemütliche Yogahose und ein übergroßes T-Shirt, das früher Auri gehört hatte. Es war schwarz mit verwaschenem Printmotiv auf der Brust, welches das Logo einer Footballmannschaft zeigte. Ich hatte es vorne verknotet, damit es mir nicht um die Beine schlackerte.
»Micah und Julian warten bestimmt schon auf uns.«
Ich zog die Augenbrauen zusammen und durchforstete mein Gedächtnis nach der Verabredung, die ich anscheinend vergessen hatte. Allerdings war ich mir nicht einmal sicher, welchen Wochentag wir hatten. Die Semesterferien hatten begonnen, und ich hatte mich dazu entschieden, keine Sommerkurse zu belegen. Was bedeutete, dass ich freihatte und mit meiner Zeit anstellen konnte, was ich wollte. Es warteten weder Abgabetermine noch Seminare auf mich. Ich war frei von akademischen Verpflichtungen, und das war herrlich. Auch wenn es zur Folge hatte, dass ich jegliches Zeitgefühl verlor.
Mein Blick zuckte zu dem Wecker neben meinem Bett.
Auri seufzte, wirkte dabei jedoch nicht genervt, sondern vielmehr von meiner Planlosigkeit belustigt. Anders als meine Tage waren seine akribisch durchgetaktet - vom frühmorgendlichen Footballtraining bis hin zum abendlichen Work-out. Und in der Zeit dazwischen besuchte er Kurse, um Credits zu sammeln.
»Wir wollten auf den Flohmarkt im Park.«
Ich verzog die Lippen zu einem entschuldigenden Lächeln. Nun erinnerte ich mich. Micah und Julian wollten nach Sachen für ihre gemeinsame Wohnung stöbern und hatten gefragt, ob wir mitkommen wollten, um ihnen wenn nötig beim Tragen helfen zu können.
»Gib mir zehn Minuten.«
»Mhm«, brummte Auri, als würde er meine Zeitangabe für vollkommen utopisch halten, und schloss die Tür hinter sich.
Ich sprang aus dem Bett. Eilig huschte ich ins Badezimmer. Für eine ausgiebige Dusche blieb zwar keine Zeit mehr, aber ich wollte mich dennoch kurz abbrausen. Dieser Sommer war verdammt heiß, und ich schwitzte bereits nur vom Herumliegen. Meine Haare, die im nassen Zustand mehr braun als rot schimmerten, steckte ich mit einer Klammer hoch; anschließend putzte ich mir die Zähne, da ich mir nicht sicher war, ob ich es am Morgen bereits gemacht hatte. Auf Make-up verzichtete ich, da es eh nur eine Frage der Zeit war, bis der Schweiß es mir vom Gesicht schwemmen würde.
In ein übergroßes Handtuch gehüllt, flitzte ich an Auri vorbei zurück in mein Zimmer. Hastig trocknete ich mich ab und schlüpfte in frische Unterwäsche, ehe ich meinen Kleiderschrank mit der schiefen Tür öffnete. Auri und ich hatten ihn vor zwei Jahren gemeinsam aufgestellt und vermutlich irgendwo eine Schraube falsch befestigt. Wir hatten uns nie die Mühe gemacht, den Schönheitsfehler zu korrigieren.
Ich entschied mich für ein geblümtes Kleid aus Leinen mit halblangen Ärmeln, die bis über die zwei kleinen weißen Geräte reichten, die an meinen Oberarmen festgeklebt waren. Ich liebte die Teile heiß und innig, da sie mich mit Insulin versorgten und meinen Blutzucker maßen, ohne dass ich mich selbst mehrfach täglich mit einer Nadel stechen musste wie in den ersten Jahren nach meiner Diabetes-Typ-1-Diagnose. Aber sie sahen nicht gerade hübsch aus und luden die Leute dazu ein, mich anzustarren oder mir unangemessene Fragen zu stellen.
Nachdem ich mich angezogen hatte, packte ich meine Tasche und kontrollierte sie auf das Wichtigste: Geldbeutel, Schlüssel, Handy, das mir auch als Messgerät diente, die Pumpe, die mein Insulin steuerte,...
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