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5. Juni 1613
Michael Greenwood warf einen Blick auf sein zerstörtes Haus und runzelte die Stirn. Er hörte Stimmen und das Bersten von Möbeln. Es klang, als wäre mindestens ein halbes Dutzend Eindringlinge in seinem Heim, bewaffnet mit Gegenständen, die nur einem Zweck dienten: alles kurz und klein zu schlagen.
Sie waren früher gekommen als erwartet. Sie wurden mutiger. Mutig, aber dumm.
Michael zog seinen Spellshooter aus dem Holster und feuerte ihn auf die Haustür ab. Die Tür explodierte nach innen und Holzsplitter spritzten durch die Luft. Michael schritt ganz ruhig über die Trümmer hinweg und betrat, was vom Wohnzimmer übrig geblieben war. Möbelstücke waren quer durch den Raum geschleudert worden, Stoffe zu Fetzen geschreddert. Bodendielen waren herausgerissen und die Wände von Knüppelschlägen gezeichnet.
"Jake, er ist hier!"
Die Stimme gehörte einem brutal aussehenden Kerl, der kurz damit aufhörte, ein Sofa in Stücke zu hacken, und Michael mit einem Anflug von Furcht ansah.
Michael schielte zur Treppe und erblickte einen kleinen, schmächtigen Mann mit spitzer Nase und schmalen, wässrigen Augen, die Michaels Spellshooter fixierten.
"Wir haben Euch nicht vor Sonnenuntergang zurückerwartet", sagte Jake fast vorwurfsvoll und blieb auf halber Strecke auf der Treppe stehen. Er schien kurz davor, wieder hinaufzurennen.
"Das tut mir leid - soll ich vielleicht zu einem passenderen Zeitpunkt wiederkommen?"
Jake wollte gerade nicken, als er den Sarkasmus begriff.
Michael hörte mit dem Geplänkel auf. "Was tut ihr hier?"
Auch wenn die Szene wie mutwillige Zerstörung durch einen Haufen Schlägertypen aussah, wusste Michael, dass mehr dahintersteckte.
Jake lächelte bedrohlich, winkte mit der Hand und schlenderte betont langsam die Treppe herunter. "Kommt her, Leute, unser Gast ist zu früh eingetroffen."
Sechs Männer erschienen und stellten sich nebeneinander in einer Reihe gegenüber Michael auf. Jake, der einen guten Kopf kleiner als die anderen war, positionierte sich in deren Mitte.
Michael blickte sie ungerührt an und wich keinen Zentimeter zurück, obwohl sie so dicht vor ihm standen, dass er ihren widerlichen Körpergeruch einatmete. Er hob seinen Spellshooter und zwei der Männer wichen unwillkürlich zurück.
"Ich bin nicht sehr geduldig, wenn mein Heim zerstört wird. Also frage ich euch noch ein einziges Mal. Was tut ihr hier?"
Zu Michaels Überraschung lächelte Jake. "Ihr macht mir keine Angst, Direktor. Mir wurde gesagt, dass es gegen das Gesetz ist, einen Spellshooter auf eine unbewaffnete Person abzufeuern. Wenn Ihr schießt, landet Ihr im Kerker."
"Wer hat dir das erzählt?"
"Das spielt keine Rolle." Jake lächelte höhnisch. "Also, ich habe heute einen großzügigen Tag und gebe Euch fünf Sekunden, um zu verschwinden. Dann können wir zu Ende bringen, weswegen wir gekommen sind. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Erheitertes Raunen ging durch die Gruppe seiner Handlanger und Michael sah, wie einige entspannten und ihre Arme verschränkten.
Michael zielte mit seinem Spellshooter auf den Mann zu seiner Linken und feuerte. Eine weiße Energiescheibe prallte in dessen Oberkörper und katapultierte den Schurken mit einem lauten Rums gegen die Wand hinter ihm. Er stand nicht wieder auf. Die restlichen Schläger verfolgten, wie ihr Kumpel zusammenbrach, und drehten sich dann langsam zurück zu Michael. Ihr Selbstvertrauen verwandelte sich sehr schnell in etwas, das Entsetzen gleichkam.
"Ich frage dich noch einmal", sagte Michael ruhig. "Wenn ich keine zufriedenstellende Antwort erhalte, wird noch einer von euch die unangenehme Macht meines Spellshooters zu spüren bekommen. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Jake schüttelte den Kopf und zeigte anschuldigend mit einem Finger auf Michael. "Jetzt steckt Ihr in großen Schwierigkeiten, Greenwood. Mein Boss ist ein mächtiger -"
Michael feuerte erneut; diesmal krachte der Schurke zu seiner Rechten gegen die Wand.
"Dich rettet nur die Tatsache, dass du hier anscheinend das Sagen hast", sagte Michael mit ruhiger Stimme. "Allerdings verliere ich allmählich die Geduld. Daher bist du als Nächster dran, es sei denn, du lieferst mir eine vernünftige Antwort. Was tut ihr hier?"
Jake blickte noch einmal wütend auf den Spellshooter, dann sackten seine Schultern nach unten. "Uns wurde aufgetragen, nach einer Waffe zu suchen - ein prächtiges und majestätisches Schwert."
"Wer hat euch das aufgetragen?"
"Ein reicher Herr. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, aber er wusste genau, welche Dienste ich anbiete."
"Ein Name?"
Jake zuckte die Schultern. "Er nannte sich Lord Plunkett, aber ich bezweifle, dass das sein wirklicher Name ist. Er hatte ein Muttermal auf der rechten Wange."
Michael nickte kurz und wirkte nicht überrascht. Er überlegte, was er mit dem Rest dieser traurigen Gestalten machen sollte. Seine Wut richtete sich jetzt gegen den eigentlichen Feind, nicht gegen die Idioten, die vor ihm standen.
"Sammelt eure Freunde vom Boden auf und verlasst mein Haus", sagte Michael nach einer kurzen Pause. "Ich erwarte euch morgen bei Tagesanbruch zurück, dann werdet ihr mein Haus von oben bis unten wieder herrichten. Solltet ihr nicht auftauchen, treibe ich euch auf und das wird nicht angenehm für euch werden."
Jake ging als Erster und preschte förmlich durch den Hauseingang ins Freie. Die anderen sammelten ihre gefallenen Kumpel auf und stolperten kurz...
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