Schweitzer Fachinformationen
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Mineralstoffe, Vitamine & Co. für die Wechseljahre
Bereits vor und natürlich während der Menopause fahren die Hormone Achterbahn: der ständige Wechsel von Progesteron mangel, relativer Östrogendominanz und Östrogenmangel verursacht viele Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Haarausfall und Gewichtszunahme. Der gezielte Einsatz von Mikronährstoffen, z.B. Magnesium, Vitamin D und Zink über unsere Ernährung oder als Nahrungsergänzung ist eine neue und wirksame Methode, die Hormonbalance wiederherzustellen.
Auch Stoffe aus der Umwelt und Stress können unser Hormonsystem negativ beeinflussen. Dagegen helfen Entgiftung, bestimmte Fettsäuren und pflanzliche Hormone.
Viele äußere Einflüsse wirken auf unser Hormonsystem ein. Neben körperlichen und emotionalen Belastungen sowie einseitiger, nährstoffarmer Ernährung haben hormonell wirksame Substanzen aus der Umwelt, sogenannte endokrine Disruptoren (Endocrine Disrupting Chemicals, EDCs), einen starken Einfluss und können das sensible Hormonsystem aus der Balance bringen. Diese Substanzen sind in allen Bereichen des Lebens zu finden. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten etwa 800 Chemikalien als potenziell hormonwirksame Substanzen, bei 300 wurde die gesundheitsschädliche hormonelle Wirkung nachgewiesen. Schon 2013 stufte die WHO diese chemischen Substanzen als »globale Bedrohung« ein. ? [2]
Ursachen für Hormon-Dysbalancen können in unserem Lebensstil liegen.
Umwelthormone befinden sich in der Atemluft, in Produkten des täglichen Gebrauchs, in Einrichtungsgegenständen, in der Kleidung, in Lebensmitteln und im Wasser. Sie werden über die Lungen, die Haut und den Verdauungstrakt in den Körper aufgenommen.
In der Atemluft können sich EDCs frei bewegen oder an Staub oder Mikroplastik gebunden sein. So gelangen sie über die Lungen mit dem Sauerstoffaustausch ins Blut. In Kosmetikprodukten werden sie als Konservierungsstoffe und UV-Filter verwendet. In der Kleidung sind sie als Kunstfasern und als Flammschutzmittel enthalten und kommen so über die Haut in unseren Körper. Aus Plastikverpackungen gelangen EDCs in Lebensmittel, sie sind aber auch in Pestiziden wie Glyphosat enthalten. So werden sie im Dünndarm mit den Nährstoffen in den Körper aufgenommen. Nach neuesten Erkenntnissen nehmen Pflanzen auch direkt Mikroplastik über die Wurzeln auf und können mit den darin enthaltenen hormonwirksamen Substanzen belastet sein. ? [3]
So kommen wir alle täglich in Kontakt mit den hormonwirksamen Substanzen wie Parabenen, Phthalaten, Padimaten sowie UV-Filtern und vor allem mit Bisphenol A (BPA). Wahrscheinlich ist jede einzelne Aufnahme sehr gering, doch die Summe aller aufgenommenen hormonwirksamen Substanzen nimmt großen Einfluss auf unser Hormonsystem.
Die britischen Biochemiker Charles Dodd und Wilfried Lawson entdeckten 1936 das Bisphenol A (BPA), als sie versuchten, ein synthetisches Östrogen, das dem weiblichen Östrogen entspricht, zu finden. Zu dieser Zeit wurde als Verhütungsmittel das Östrogen aus der Milch trächtiger Stuten gewonnen, was aufwendig und teuer war. Das BPA hatte eine relativ schwache östrogene Wirkung und war deshalb für die medizinische Verwendung uninteressant.
An der Case Western University entdeckte Patricia Hunt mit ihrem Team die Möglichkeit, aus BPA Kunststoff herzustellen. Durch spezielle Verfahren entstehen Polycarbonat, Epoxidharze und Polyester. Seitdem ist BPA für die Kunststoffindustrie unentbehrlich und mit 3,8 Millionen Tonnen jährlich die am meisten produzierte Industriechemikalie weltweit.
In der Wissenschaft bestand lange die Annahme, dass Bisphenol A nicht vom Körper aufgenommen wird. Das ist ein Irrtum, denn schon im Jahr 2002 konnte der Toxikologe Gilbert Schönfelder an der Universität Würzburg BPA im Blut von Schwangeren, im Nabelschnurblut und im Urin von Neugeborenen nachweisen. ? [4]
Einerseits ist BPA der Ausgangsstoff von Kunststoffen, Harzen und Flammschutzmittel, andererseits wird es Kunststoff und Plastikprodukten zugesetzt, um sie stabiler, bruchsicherer und reißfester zu machen. In fast allen Haushaltsgeräten, zum Beispiel Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Plastikverpackungen, Vorratsbehältern, Kinderspielzeug, Mikrowellen- und Kindergeschirr, Elektro- und Elektronikgeräten, ist BPA zu finden. Außerdem wird es in Trinkflaschen und als Innenbeschichtung von Konservendosen und Tetrapaks verarbeitet. Seit 2013 ist die Verwendung in der EU in Babyflaschen verboten. ? [5]
Mikroplastik sind Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter groß und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sie entstehen durch Verwitterungsprozesse, bei denen größere Plastikteile, die in die Umwelt gelangt sind, sich zu immer kleineren Teilchen zersetzen. Daneben können sie auch aus Kunststoffbekleidung ausgewaschen werden. Das meiste Mikroplastik entsteht durch den Abrieb von Autoreifen, aber auch von Kunststoffsohlen lösen sich kleinste Teilchen beim Gehen ab. Mikroplastikteilchen werden auch Kosmetikprodukten als Füllstoff oder Peeling zugesetzt.
Laut einer Studie des internationalen Beratungsunternehmens Dalberg im Auftrag des WWF (World Wide Fund for Nature) nehmen wir pro Woche Mikroplastik in der Menge einer Kreditkarte auf. Je nach Kunststoffart befinden sich hormonwirksame chemische Substanzen darin, die das Hormonsystem negativ beeinflussen können. Eine Alternative ist »Bioplastik« aus Holz oder Bambus, es ist biologisch abbaubar. Allerdings gibt es für Bioplastik keine einheitliche Kennzeichnung - achten Sie darauf, dass es kompostierbar ist. ? [6]
Ihre persönliche Belastung mit Umwelthormonen können Sie mithilfe der ? Checkliste herausfinden.
Ein Erwachsener besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser, deshalb sollten wir täglich mindestens 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht trinken, am besten stilles Wasser, ungesüßten Tee, zur Not Mineralwasser mit Kohlensäure und Schorle.
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland von Mineral- und Heilwasser lag im Jahr 2022 bei 129,5 Litern. ? [7] Leider greifen die meisten Menschen zu Plastikflaschen, weil sie leichter zu transportieren sind und nicht kaputtgehen, wenn sie herunterfallen. Aber auch Wasser kann Mikroplastik und Umwelthormone enthalten. Nur wenige Menschen machen sich darüber Gedanken, dass sie dadurch vermehrt Mikroplastik und Umwelthormone, die aus dem Plastik in die Getränke übergehen, aufnehmen. Auf diesem Wege kommen hormonwirksame Substanzen wie Phthalate und Bisphenol A in den Körper und können das Hormonsystem aus der Balance bringen.
Da wir über die Nahrung bereits häufig zu viel Salz zu uns nehmen, sollte der Natriumgehalt des Mineralwassers unter 20 mg/l und das Bikarbonat oder Hydrogencarbonat bei über 1.500 mg/l liegen. Bikarbonat ist ein basisch wirkender Bestandteil der Kohlensäure und kann Säuren neutralisieren.
Auch Leitungswasser kann belastet sein, zum Beispiel durch Rückstände von Medikamenten wie der Antibabypille, die über den Urin ins Abwasser und dann ins Klärwerk gelangen. Wenn dort nicht alle chemischen Substanzen herausgefiltert werden, können Reste zurückbleiben. Die Wasserqualität können Sie beim zuständigen Wasserwerk erfragen. Wer es genau wissen will, sollte das Wasser aus seinem Wasserhahn in einem Labor überprüfen lassen.
Parabene sind Konservierungsstoffe und schützen Produkte vor Keimbefall. Sie sind vor allem in Pflegeprodukten und Kosmetikartikeln zu finden. Laut dem Amt für Risikobewertung haben Parabene einen schwach uterotrophen Effekt, das bedeutet, sie sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Parabene werden unter anderem Shampoos, Duschgels, Cremes und Lippenstiften zugesetzt, sind aber auch in Wandfarben, Lacken und Pflegeprodukten für Möbel zu finden.
Phthalate sind sogenannte Weichmacher. Sie gehören zu den schwer flüchtigen organischen Verbindungen. Das bedeutet, sie sind nicht fest an einen Stoff gebunden, sondern dünsten langsam, aber stetig aus und binden sich dann schnell an andere Materialien in der Luft wie Staub und Mikroplastik. Phthalate machen Pflegeprodukte geschmeidiger, Kapseln von Arzneimitteln flexibler und verlängern deren Haltbarkeit. Bodenbeläge und vor allem Kunststoffverpackungen machen sie elastischer. Außerdem werden sie in Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Elektrogeräten und Elektronik, Kleidung und Kinderspielzeug verwendet. Sie wurden vom Amt für Risikobewertung als reproduktionsgefährdend eingestuft. ? [8]
Padimate sind eine wasserunlösliche ölige Flüssigkeit, die in »wasserfesten« Cremes und Sonnencremes, in Kosmetika wie Mascara und Makeup und in Lippen- und Lippenpflegestiften zu finden ist. Sie setzen die Schilddrüsenfunktion herab.
Hormonwirksame chemische UV-Filter wie Octinoxate, Octrocylen und Benzophen werden 90 Prozent aller handelsüblichen Sonnenschutzmittel zugesetzt. Außerdem sind sie auch in Kosmetik- und Pflegeprodukten zu finden. Sie aktivieren den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Goldene Milch ist auch unter dem Namen »Golden Milk« oder »Kurkuma Latte« bekannt. Die wichtigsten Zutaten, denen einige positive Wirkungen auf Wohlbefinden und...
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