Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Dieser Leitfaden ist eine motivierende Anleitung für das erfolgreiche Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten und zeigt hilfreiche Methoden, wie sich alle Aufgaben viel leichter und effizienter bewältigen lassen, unabhängig vom Studienfach.
Einen besonderen Fokus legt die Autorin auf den Einsatz von Software als sinnvolle Unterstützung und Arbeitserleichterung in allen Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens. Dazu beschreibt sie den Einsatz von über 100 verschiedenen Softwarelösungen von Citavi über Zotero bis hin zu vielen kleinen hilfreichen Programmen. Auch den Umgang mit KI-Tools behandelt die Autorin konstruktiv und zeigt auf, inwiefern diese eine gute Unterstützung beim Schreiben sein können.
Die Autorin behandelt alle Themen des wissenschaftlichen Schreibens Schritt für Schritt: vom Orientieren und Planen über das Sammeln und Strukturieren von Inhalten bis hin zum Schreibprozess. Sie zeigt sinnvolle Vorgehensweisen und gibt zahlreiche Tipps, so dass sich alle Aufgaben meistern lassen, ohne sich zu verzetteln und den Zeitplan aus den Augen zu verlieren.
Mithilfe der passenden Software und diesem praktischen Leitfaden wird das wissenschaftliche Arbeiten deutlich leichter.
Die Features der beschriebenen Software in einem praktischen Überblick
»Auf geniale Weise werden hier 'Wissenschaftlich Arbeiten' und 'Wissenschaftlich Schreiben' miteinander vereint. Checklisten, tolle Praxis-Tipps und Software-Empfehlungen runden die Teil-Aspekte des Schreib-, Lese- und Forschungsprozesses ab, die alle Schritt für Schritt behandelt werden! Warum gibt es das erst jetzt? :-)«
»Der Leitfaden zeigt hilfreiche Methoden auf, um Aufgaben leichter und effizienter zu bewältigen.« (unidigital.news, 08/2023)
»Aufgrund der thematischen Breite und der hohen Nutzerorientierung kann der Titel alle ansprechen, die qualifizierte schriftliche Arbeiten schreiben. (.) (Das Buch) kann einerseits als Anleitung für erfolgreiches Schreiben dienen, andererseits als Nachschlagewerk zur schnellen Orientierung in verschiedenen Sachthemen herangezogen werden. Der Band bildet den Schreibprozess von der Themenwahl bis zum Abschluss mit vielfältigen nützlichen Hinweisen ab.« (dfjv.de, 06/2021) »Im Gegensatz zu den anderen Büchern zum Thema legt die Autorin Wert auf die Vorstellung zahl- und hilfreicher, meist kostenlos oder preiswert nutzbarer Software-Tools, die in den verschiedenen Arbeitsphasen die Arbeitsprozesse erleichtern helfen.« (ekz Bibliotheksservice, 12/2019)
Wissenschaftliches Arbeiten und alles, was damit zusammenhängt, klingt oft sehr kompliziert. Gerade zu Beginn fühlt es sich wie eine unüberwindbare Aufgabe an, selbst eine wissenschaftliche Arbeit verfassen zu sollen. Ob das Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens so richtig nützlich ist, scheint vielen Studierenden überdies mehr als fraglich.
In diesem kurzen Einstiegskapitel möchte ich mit Ihnen zunächst ergründen, inwiefern das Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens für Sie persönlich nützlich werden könnte, wie der wissenschaftliche Arbeitsprozess im Allgemeinen tatsächlich abläuft und wie »der ideale Wissenschaftler« oder »die ideale Wissenschaftlerin« aussieht, wenn es ihn oder sie denn gibt.
Sie werden überrascht sein!
Angesichts der Menge an schriftlichen Arbeiten, die in manchen Studiengängen zu verfassen sind, stöhnen viele Studierende auf und stellen sich die Sinnfrage. Wozu soll das bitte schön gut sein? Wieso werden einem so viele wissenschaftliche Arbeiten abverlangt? Dieses Können braucht man doch nie wieder, wenn man nicht gerade eine wissenschaftliche Karriere einschlagen möchte!
Selbstverständlich wird im Berufsleben in den seltensten Fällen von Ihnen gefordert, seitenlange Arbeiten zu verfassen, für deren Anfertigung Sie wochen- oder monatelang Zeit haben. Allerdings wird das wissenschaftliche Schreiben oft als sogenannte Schlüsselkompetenz bezeichnet. Mit diesem Begriff werden Kompetenzen beschrieben, die allgemein und überfachlich von Nutzen sind. Es geht demnach nicht um fachliches Wissen, sondern um den Umgang damit. Wer bestimmte Schlüsselkompetenzen aufgebaut hat, kann auch neuartige Probleme lösen. Damit gelingt es, handlungsfähig zu bleiben, obwohl man mit dem aktuellen Problem noch nie konfrontiert war und demnach die Lösung dafür erst einmal finden muss.
Durch die Beschäftigung mit dem wissenschaftlichen Arbeiten lernen Sie:
die passende Herangehensweise an eine Fragestellung aus vielen möglichen Herangehensweisen auszuwählen
die Lösungsstrategie für ein Problem nicht nur zu planen, sondern auch umzusetzen
große Mengen an Text und Informationen zu finden, aufzunehmen und weiterzuverarbeiten
abstrakt, vernetzt, analytisch und kreativ zu denken
diese Gedanken nachvollziehbar zu präsentieren
schlüssig zu argumentieren
komplexe Sachverhalte verständlich und anschaulich darzustellen
Nebenbei schulen Sie Ihre Ausdauer und Sorgfalt sowie Ihre Fähigkeiten in Zeitplanung und Organisation. Eigenverantwortung und Selbstständigkeit werden auch noch gefördert. Für das berufliche Fortkommen sind alle genannten Fähigkeiten hilfreich.
Das soll nun im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass Sie die aufgeführten Aspekte erst beherrschen, wenn Sie mehrere wissenschaftliche Arbeiten verfasst haben. In der Summe werden Sie jedoch merken, dass Sie sich darin im Laufe der Semester deutlich verbessern, wenn Sie Ihr Studium ernsthaft betreiben.
In diesem Abschnitt erhalten Sie einen ersten Überblick über die Teilbereiche im wissenschaftlichen Arbeitsprozess?. All diese Themen werden ab Kapitel 2 noch einmal aufgegriffen und detaillierter beschrieben.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen linearen und rekursiven Modellen des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses.
Lineare Modelle ?gehen davon aus, dass der wissenschaftliche Arbeitsprozess aus Schritten aufgebaut ist, die in einer festen Reihenfolge nacheinander und getrennt voneinander ablaufen.
Schritt 1: Orientieren und planen
Schritt 2: Sammeln und strukturieren
Schritt 3: Schreiben und überarbeiten
Schritt 4: Einreichen
Sobald Schritt 1 abgeschlossen ist, wendet man sich Schritt 2 zu, danach wiederum Schritt 3, bis die Arbeit fertiggestellt ist. Klingt eigentlich ganz einfach, oder? Mit etwas Erfahrung im Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit ließe sich anhand eines solchen linearen Modells leicht ein Zeitplan aufstellen. Darin würde man festlegen, wann welcher Schritt abgeschlossen zu sein hat.
In vielen Ratgebern zum wissenschaftlichen Arbeiten und auch in vielen Köpfen von Lehrenden finden Sie das Ideal des linearen Arbeitens - zumindest dann, wenn es darum geht, wie Studierende ihre Arbeiten verfassen sollen. Nach den eigenen Arbeitsmethoden befragt, berichten die meisten Lehrenden dann von einem komplett anderen Vorgehen. Die linearen Modelle scheinen also nicht für alle Schreibenden und alle Schreibaufgaben realistisch zu sein.
Die neueren, rekursiven Modelle? gehen von Schleifen im Bearbeitungsprozess einer wissenschaftlichen Arbeit aus. Merkt man während eines späten Schrittes, dass man in einem früheren Schritt etwas übersehen hat, nimmt man die Arbeit daran einfach noch einmal auf.
Abb. 1.1: Vereinfachtes rekursives Modell des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses
So könnte es beispielsweise passieren, dass Sie während des Schreibens zufällig auf einen aktuellen Zeitschriftenartikel aufmerksam werden, der Ihnen verdeutlicht, dass Sie noch einmal Literatur recherchieren sollten, um die relevanten Quellen auch tatsächlich in vollem Umfang zu erfassen. Oder beim Überarbeiten merken Sie, dass Sie in Ihrer Argumentation einen zentralen Aspekt außer Acht gelassen haben und die Gliederung und im Anschluss auch den Rohtext ergänzen müssen.
Eine Zeitplanung ?wird bei rekursiven Modellen erschwert, wenn man versucht, sie starr anhand der einzelnen Schritte auszurichten. Besser überlegt man sich, welche inhaltlichen Fortschritte man bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht haben möchte (siehe Abschnitt 3.5).
Bei einer Arbeit, die man bereits von Anfang an inhaltlich gut überschauen kann, mag ein lineares Vorgehen gut funktionieren. Das wäre gleichzeitig eine Arbeit, bei der der persönliche Erkenntnisgewinn relativ klein wäre. In anderen Worten: Sie würden dabei kaum etwas lernen. Ein objektiver Erkenntnisgewinn, also etwas wissenschaftlich Neues, wird bei einer Erstsemesterarbeit sowieso nicht erwartet. Ihr persönlicher Erkenntnisgewinn, also das Dazulernen, ist trotzdem gegeben.
Der Bearbeitungsprozess bei Arbeiten mit einem fremden oder als schwierig empfundenen Thema wird immer rekursiv verlaufen. Sie müssen sich mit dem unbekannten Gebiet erst einmal vertraut machen und lernen in jeder Stunde dazu, in der Sie sich mit dem Thema befassen. Sie erschließen es sich im Laufe der Zeit. Wie wollen Sie da vorab festlegen, wann etwa die Literaturrecherche endgültig abgeschlossen sein soll? Sie wissen ja zu Beginn der Bearbeitung noch nicht einmal, welche und wie viele Untergebiete relevant werden könnten.
Der Umfang der Arbeit oder der objektive Anspruch der Arbeit spielt bei dieser Betrachtung nur eine untergeordnete Rolle. Wenn jemand im ersten Semester eine zehnseitige Arbeit abgeben soll, kann und darf er sein Thema zu Bearbeitungsbeginn genau so schwierig und unüberschaubar finden wie ein Bachelorkandidat sein Thema kurz vor Studienende.
Achtung
Je umfangreicher Ihr persönlicher Erkenntnisgewinn aus der Arbeit ausfällt, desto rekursiver verläuft vermutlich der Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens.
Neben dem Kriterium des persönlichen Erkenntnisgewinns kommt noch ein zweites Argument für die rekursiven Modelle hinzu. Schreiben ist ein wichtiges Element für das wissenschaftliche Vorankommen und nicht ein Schritt unter vielen. Die linearen Modelle ordnen dem Schreiben allerdings einen festen Platz zu, nämlich nach der Literaturrecherche und dem Erstellen einer Grundstruktur, der (Grob-)Gliederung. Mit einer solchen Denkweise beraubt man sich jedoch der Kraft des Schreibens. Sie »dürfen« zu jedem Zeitpunkt schreiben, und nicht erst, wenn die Gliederung steht (siehe Kapitel 13).
Lassen Sie sich also nicht weismachen, dass Sie beim wissenschaftlichen Arbeiten auf jeden Fall eine bestimmte Reihenfolge an Schritten nacheinander abzuschließen haben. Es ist normal, genau dies nicht zu tun. Vielmehr sehen Sie mit den in der Zwischenzeit gewonnenen Erkenntnissen die frühen Vorarbeiten in einem anderen Licht.
Wissenschaft hat immer mit Lesen und Schreiben zu tun. In manchen Disziplinen kommen zwar noch andere Tätigkeiten hinzu, wie etwa das Durchführen von Experimenten oder Befragungen. Das Lesen und Schreiben aber ist allen Wissenschaften gemein.
Viele, die mit dem Studium beginnen, gehen davon aus, dass die ideale Wissenschaftlerin (an dieser Stelle verwende ich der Einfachheit halber nur die weibliche Form und meine damit alle Geschlechter) auch komplexe, wissenschaftliche Texte mühelos lesen?, deren Inhalt auf Anhieb verstehen und diesen dann auch noch dauerhaft behalten kann.
Ähnliches gilt für das Schreiben?: Vermutetermaßen ist die ideale Wissenschaftlerin derart genial, dass sie ihre Ideen direkt druckreif zu Papier bringt. Sind ihre Gedanken erst einmal zu Ende gedacht, formuliert sie sie mühelos zu einem wohlstrukturierten und gut lesbaren Text.
Glauben Sie das nicht! Ohne Mühe läuft Wissenschaft wohl bei niemandem ab. Das lateinische »studere« heißt übrigens nicht nur »sich wissenschaftlich beschäftigen«, sondern auch »sich um etwas bemühen, etwas eifrig...
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