Kapitel 1
DEFINITION UND BEDEUTUNG VON GESUNDHEIT
WAS BEDEUTET ES GESUND ZU SEIN?
Gesundheit ist weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit. Sie beschreibt einen Zustand des körperlichen, mentalen und sozialen Wohlbefindens und ist somit ein sehr individuelles Erlebnis. Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von Gesundheit, die von persönlichen Erfahrungen, Lebensumständen und individuellen Werten geprägt ist.
Nehmen wir als Beispiel einen Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Trotz seiner physischen Herausforderungen kann er sich in seinem eigenen Rahmen wohlfühlen, wenn er seine Einschränkungen akzeptiert und lernt, mit ihnen umzugehen. Dieser Zustand des Wohlbefindens verdeutlicht, dass Gesundheit nicht nur körperliche Fitness bedeutet, sondern auch die Fähigkeit, das Leben in seiner Gesamtheit zu akzeptieren und zu schätzen.
Körperliches Wohlbefinden
Der erste Schritt zu einem gesunden Leben besteht darin, auf unseren Körper zu achten. Körperliche Gesundheit erlange ich, indem ich ihm das zuführe, was ihm guttut und ihn nährt. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. Es ist wichtig, die Signale unseres Körpers wahrzunehmen und ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Nur wenn wir lernen, auf uns selbst zu hören, können wir die Grundlagen für eine nachhaltige Gesundheit legen.
Mentales Wohlbefinden
Das mentale (geistige) Wohlbefinden ist eng mit unserem Denken verbunden, aus dem letztlich auch unsere Gefühle entstehen. Eine positive Denkweise ist entscheidend für ein gesundes Leben. Mentaltraining in Form von Meditation, Achtsamkeitsübungen oder das Ausüben von kreativen Tätigkeiten ist wichtig, wenn ein ganzheitliches Wohlbefinden angestrebt wird. Indem wir unsere Gedanken bewusst steuern und negative Denkmuster hinterfragen, können wir unser emotionales Gleichgewicht stärken und ein erfülltes Leben führen.
Soziales Wohlbefinden
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Gesundheit ist das soziale Wohlbefinden. Hierbei spielt das Bewusstsein der eigenen Werte eine zentrale Rolle. Um gute Beziehungen zu uns selbst und zu anderen Menschen zu entwickeln, ist es wichtig, dass wir unsere Werte kennen. Werte wie Mitgefühl, Akzeptanz, Vertrauen, Respekt und Loyalität sind entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn wir diese Werte im Fokus haben, sind wir in der Lage, andere Sichtweisen zu akzeptieren und mitfühlend zu kommunizieren.
In der Kommunikation ist es wichtig, den gemeinsamen Nenner im Gespräch zu finden. Andernfalls kann der Austausch schnell in einen Monolog umschlagen, bei dem jeder für sich selbst spricht. Dies führt oft zu einem Gefühl der Leere bei beiden Gesprächspartnern. Ein offenes und wertschätzendes Gespräch ist der Schlüssel, um echte Verbindungen herzustellen und das soziale Wohlbefinden zu fördern.
In allen drei Bereichen - körperlich, mental und sozial - ist es entscheidend, ein solides Fundament zu schaffen. Dies erfordert Achtsamkeit, Selbstreflexion und den Willen, an sich zu arbeiten. Gesundheit ist ein dynamischer Prozess, der ständige Aufmerksamkeit und Pflege benötigt. Indem wir uns um unseren Körper, unseren mentalen Zustand und unsere Beziehungen kümmern, schaffen wir die Voraussetzungen für ein gesundes Leben.
Um die verschiedenen Aspekte der Gesundheit in der Praxis umzusetzen, ist es wichtig, auf Erfahrungen und Fachwissen zurückzugreifen.
ZU MEINER PERSON
Wie zuvor erwähnt, bin ich seit mittlerweile 25 Jahren im Gesundheitsbereich tätig. An der Akademie für Orthoptik am Wiener AKH, machte ich meinen Abschluss. Es ist eine Spezialisierung in der Augenheilkunde und umfasst unter anderem die Vorsorge, Behandlung und Therapie von Menschen aller Altersgruppen, die unter angeborenen oder erworbenen Störungen des Sehens leiden - sei es durch Schielerkrankungen, Sehschwächen, Augenzittern oder durch Bewegungsstörungen und Lähmungen der Augenmuskeln, häufig verursacht durch neurologische Erkrankungen oder Unfällen.
In meiner beruflichen Laufbahn durfte ich in Gesundheitszentren, Sehschulen und verschiedenen Augenfacharztordinationen wertvolle Erfahrungen sammeln. Zudem war ich als Mitarbeiterin der Medizinischen Universität an Studien beteiligt, die darauf abzielen, die Wirkungsweise von neuen Medikamenten zu überprüfen.
Um mein Wissen zu vertiefen, habe ich mich intensiv mit der Pharmakologie auseinandergesetzt und die Pharmareferenten-Prüfung absolviert. All diese Erfahrungen eröffneten mir einen tiefen Einblick in die Herangehensweise der westlichen Medizin.
Ich stellte jedoch fest, dass bei der Behandlung chronischer Erkrankungen der Schwerpunkt überwiegend auf der Linderung von Symptomen lag, was für mich persönlich unzureichend war.
Patienten, die mehr über die Ursachen ihrer Erkrankungen erfahren wollten, blieben oft mit offenen Fragen zurück oder erhielten vage Antworten wie "Das könnte genetisch bedingt sein" oder "Das ist einfach so und leider nicht heilbar. Nehmen Sie dies oder jenes." Und das nicht unbedingt aus einer Unfreundlichkeit heraus, sondern weil es die Ärzte auf diese Weise gelernt hatten und es ihnen an anderen Perspektiven fehlte oder sich nur in ihren medizinischen Kontext bewegen durften.
Doch je mehr ich über die medizinischen Aspekte lernte, desto mehr interessierte mich die Frage: Wie kann der Mensch sich selbst gesund erhalten? Was sind die Faktoren, die uns krank machen und warum werden wir überhaupt krank?
Ich selbst war in meiner Kindheit und Jugend oft mit langwierigen Krankheiten konfrontiert. Durch eine schwere Augeninfektion sank meine Sehleistung auf 10%. Eine stationäre Behandlung und eine langwierige Therapie verhinderten nicht nur den Verlust meines Augenlichts, sondern auch die Ausbreitung der Infektion auf Teile meines Gehirns. Auch später im Erwachsenenalter traten in meinem nahen Umfeld immer wieder herausfordernde Krankheitsfälle auf, die mir zeigten, wie mühsam es sein kann, die geeignete Behandlungsmethode zu finden.
Diese persönlichen Erfahrungen motivierten mich, Ausbildungen in unterschiedlichen Bereichen zu absolvieren und Wissen sowie praktische Erfahrungen zu sammeln. Ich wollte herausfinden, welche therapeutischen Ansätze tatsächlich funktionieren und warum sie das tun. Es war ein stufenweiser Prozess, der mich dazu führte, verschiedene Perspektiven und Methoden zu erlernen und auf ihre Wirkung zu überprüfen.
In meiner Rolle als Fitnesstrainer und Personal Coach verfügte ich über ein fundiertes Wissen im Bereich der körperlichen Fitness.
Darüber hinaus habe ich zahlreiche Ernährungsstile ausprobiert, wie beispielsweise vegane, vegetarische, glutenfreie und milchfreie Kost, Vollwertkost und Rohkost, aber auch Fast Food und Fertiggerichte mutete ich mir zu. Ich erkundete zudem unterschiedliche Fastenmethoden. Parallel dazu erwarb ich Kenntnisse in der Kräuterheilkunde und entdeckte die Möglichkeit der natürlichen Gesundheitsförderung durch pflanzliche Substanzen.
In der heutigen Zeit stützen wir uns zunehmend auf moderne bildgebende Verfahren und spezialisierte Messtechniken, um den Gesundheitszustand von Patienten zu beurteilen. Doch es gibt eine Möglichkeit, die oft übersehen wird, nämlich die tiefgreifende Analyse des Körpers allein durch äußere Merkmale.
Durch das Erlernen der Irisdiagnostik und die Praxis der Tuina-Anmo-Massage, die aus der traditionellen chinesischen Medizin stammt, habe ich persönlich erfahren, wie wertvoll ganzheitliche Ansätze sind. Diese Methoden haben nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Gesunderhaltung von Körper und Geist, sondern fördern auch eine schnellere Genesung bei Krankheiten. Sie erweisen sich sowohl in der alleinigen Anwendung als auch als unterstützende Maßnahmen neben schulmedizinischen Behandlungen als äußerst wirkungsvoll. Diese Erkenntnisse bestärken mich in der Überzeugung, dass ein ganzheitlicher Blick auf die Gesundheit von unschätzbarem Wert ist.
Aber welchen Einfluss haben unsere Psyche und unsere mentale Verfassung auf unsere allgemeine Gesundheit?
Um dieser Frage nachzugehen nahm ich mit Begeisterung das Studium der Psychologie auf, doch merkte ich bald, dass mir der theoretische Fokus nicht zusagte und ich nach einem praxisnäheren Ansatz suchte. Daher entschloss ich mich, die psychotherapeutische Grundausbildung zu absolvieren, die nicht nur fundierte Kenntnisse vermittelte, sondern auch einen bedeutenden Teil an Selbsterfahrung und Supervision umfasste. Diese wertvollen Erfahrungen halfen mir, ein tieferes Verständnis für die menschliche Psyche zu entwickeln und meine eigenen inneren Prozesse zu reflektieren.
Darüber hinaus erweiterte ich mein Wissen durch mehrere Coaching-Ausbildungen sowie Seminare, die sich mit Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen. Besonders spannend waren die Erfahrungen, die ich bei Familien- und systemischen Aufstellungen sammelte. Diese tiefgreifenden...