Gesundheit: Ganzheitlich heilen, behandeln & vorbeugen
Die Gesundheit ist wertvoll, so wertvoll, dass ein jeder sie schätzt und auch bewahren möchte. Obwohl die moderne Medizin das Hauptaugenmerk auf die Symptome richtet, so erkennt sie immer mehr, wie wichtig es ist, einen ganzheitlichen Ansatz hinsichtlich der Behandlung und Heilung von Krankheiten zu verfolgen. Ganzheitlich bedeutet, dass der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet wird und Wechselwirkungen zwischen diesen Ebenen berücksichtigt werden müssen. Dabei geht es nicht nur um die Behandlung der Symptome, sondern auch darum, die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie auf allen Ebenen des Seins zu heilen.
Unser Körper als Spiegel unseres Lebensstils
Von den Linien, die sich früher oder später auf unserem Gesicht abzeichnen, bis in die tiefsten Zellschichten des Skeletts - unser Körper spiegelt immer die individuelle Lebensgeschichte und den daraus resultierenden Gesundheitszustand wider. Doch den Körper als Spiegel des Lebens zu betrachten, geht weit über äußerliche Manifestationen wie Gesichts-mimik und Körperhaltung hinaus. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die tieferen Ebenen unserer Existenz - physisch und emotional. Das komplexe Resultat, das "Ich", ist das Ergebnis jahrzehntelanger Verhaltensweisen, die sich bis auf die zelluläre Ebene manifestieren können. Manchmal beeinflussen diese Veränderungen sogar unsere DNA (Desoxyribonukleinsäure), also unsere Erbinformationen, ausgelöst durch Lifestyle-Faktoren wie Rauchen oder chronischen Stress, auch als epigenetische Modifikation bekannt.
Die Erkenntnis, dass der allgemeine Gesundheitszustand am Körper abgelesen werden kann, ist keine neue wissenschaftliche Entdeckung, sondern eine alte Volksweisheit, die sich oft metaphorisch ausdrückt, zum Beispiel, wenn davon gesprochen wird, dass jemand das "Leid der Menschheit auf den Schultern trägt". Der seelische Ballast drückt uns tatsächlich sprichwörtlich nach unten und manifestiert sich körperlich und psychisch. Psychologische Faktoren spielen eine zentrale Rolle bei Gelenk- und Muskulaturproblemen. Menschen mit Depressionen leiden doppelt so häufig an chronischen Gelenkschmerzen wie der "Durchschnittsbürger", besonders im Nackenbereich.
Zusammenhang zwischen Depressionen und Gelenkschmerzen:
Schmerzbedingte depressive Symptome treten vor allem dann auf, wenn Schmerzen uns dazu bringen, uns zurückzuziehen. Die Folge ist, dass weniger schöne Dinge in unser Leben treten können und dies unsere Stimmung auf Dauer drückt. Wenn wir leiden, ist das nicht nur ein unangenehmes körperliches Gefühl, sondern wirkt sich auch auf psychischer Ebene auf uns aus. Wir denken über die möglichen Gründe nach und machen uns Sorgen, ob es etwas Schlimmes ist. Wir beginnen, zu denken, und erleben aufgrund des Schmerzes unangenehme Emotionen wie Angst, Traurigkeit oder sogar Wut. Schmerz kann so intensiv und quälend sein, dass er ständig in unserer emotionalen und mentalen Welt präsent ist. Wenn wir uns von extremen Schmerzen körperlich oder psychisch nicht erholen, kann es sinnvoll sein, beim Arzt eine einmalige oder kurzfristige Schmerzlinderung vorzunehmen. Auf diese Weise können wir auch eine psychische Erholung erleben und uns auf andere Dinge konzentrieren, die unsere Stimmung verbessern. Wenn wir leiden, machen wir beispielsweise geplante Aktivitäten nicht und sind daher frustriert und verärgert. Wenn die Schmerzen länger anhalten, überdauert auch dieser soziale Rückzug. So können Schmerzen Depressionen begünstigen. Aber auch der "gewöhnliche Alltagsstress", den wir alle kennen - sei es der Stress auf der Arbeit, Ärger zuhause, Zukunftsängste und Ähnliches -, wirkt sich negativ auf unseren Gesundheitszustand aus. Chronischer Stress führt zu einem erhöhten Cortisolspiegel, verstärkt Entzündungen im Körper und schädigt Muskulaturgewebe durch vermehrte freie Radikale
Definition freie Radikale:
Diese hochreaktiven Moleküle neigen dazu, Elektronen von anderen Molekülen zu stehlen, was einen Dominoeffekt an Schäden in verschiedenen Zellstrukturen auslöst und mit vielen Krankheitsbildern in Verbindung steht, einschließlich der Entstehung von Krebs und anderen ernsten Erkrankungen.
Tipp:
Antioxidantien, auch genannt Radikalfänger, sind die Gegenspieler und in der Lage, sich an die freien Radikale zu heften und diese wieder zu neutralisieren. Der Elektronenraub wird somit verhindert. Antioxidantien werden zwar durch Enzyme und Hormone vom Körper selbst hergestellt, eine Aufnahme über Nahrungsmittel ist dennoch sinnvoll. Achten Sie daher auf eine Ernährung mit Vitamin C, E, Zink, Selen und sekundären Pflanzenstoffen durch frisches Obst und Gemüse. Da die meisten Antioxidantien in oder direkt unter der Schale sind, empfiehlt es sich, diese möglichst mitzuessen.
Lieferanten sind unter anderem:
- Äpfel
- Heidelbeeren
- Johannisbeeren
- Brombeeren
- Brokkoli, auch in Kaffee, Kakao, Kräutern und Kernen sind diese zu finden.
Zusätzlich führt chronischer Stress zu hormonellen Schwankungen, die die Regeneration der Gewebezellen negativ beeinflussen. Er führt zur Dysregulation des neuroendokrinen Systems, zeigt sich unter anderem in einem erhöhten Cortisolausstoß, der Entzündungsherde fördert und die Gefahr von Übergewicht erhöht. Auf molekularer Ebene schädigen entzündliche Prozesse das Gewebe, einschließlich der Muskulatur. Diese Prozesse fördern freie Radikale, sensibilisieren Schmerzrezeptoren und verstärken das Schmerzempfinden. Psychischer Stress drückt Sie also nicht nur sprichwörtlich nach unten, sondern verstärkt das subjektive Schmerzempfinden durch komplexe, zelluläre Kettenreaktionen, bei denen neurologische, endokrine und entzündliche Prozesse zusammenwirken. Das unterstreicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Heilungsprozesses.
Neben der "Volkskrankheit Dauerstress" spielen weitere Faktoren eine Rolle, die sich als "Spiegel unseres Lebensstils" direkt auf den körperlichen Zustand niederschlagen. Verbringen Sie viel Zeit am Laptop und sitzen täglich stundenlang am Schreibtisch? Schwere physische Arbeit, etwa auf Baustellen, sowie Berufe, in denen Sie viel Stehen oder in sonst einer Weise regelmäßig starken Druck auf bestimmte Körperstellen ausüben, führen dazu, dass Ihr Körper stark aus dem Gleichgewicht kommt. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts ergab, dass über 60 % der Befragten im Alter von 18 bis 65 Jahren unter regelmäßigen Muskelschmerzen leiden, vor allem im Bereich des unteren Rückens. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa leidet jeder dritte Arbeitnehmer im Homeoffice regelmäßig unter Muskelschmerzen, was sich oft durch unzureichende Möbel erklären lässt, die den einseitigen Druck weiter verstärken. Kommt zur einseitigen Belastung aus dem Beruf noch mangelnde Bewegung in der Freizeit hinzu, steigen die gesundheitlichen Beschwerden ab dem 50. Lebensjahr rasch an: Über 16 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Diese werden nicht nur durch Stress und langjährige Fehlbelastungen bedingt, sondern auch durch ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum und eine Ernährung reich an Fast Food sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln. Die Essgewohnheiten müssen sich an die zunehmenden Anforderungen einer immer hektischeren Gesellschaft anpassen, was letztendlich Sie belastet. Höchste Zeit also, einen ganzheitlichen "Entschleunigungsmodus" einzulegen!
Denn die gute Nachricht lautet, dass der Einfluss äußerer Faktoren auch positiv auf unseren Körper wirken kann. Ein gesunder Lebensstil, der den Körper als Ganzes versteht, beugt nicht nur Krankheiten vor, sondern trägt auch dazu bei, ihn fit zu halten. Ein gesunder Körper ist grundsätzlich ein attraktiver Körper, unabhängig vom biologischen Alter! Die Regeneration des gesamten Körpers erfordert Zeit und Kontinuität. Das, was sich durch jahrelanges Fehlverhalten körperlich manifestiert hat, lässt sich nicht über Nacht korrigieren. Der ganzheitliche Ansatz sollte daher als langfristige "Investition" in die Gesundheit verstanden werden. Neben dem manuellen Aspekt der Osteopathie gehören dazu Übungen zur Verbesserung des Stressmanagements, Ernährungsumstellung, körperliche Betätigung sowie die Fokussierung auf die individuelle mentale Gesundheit. Diese Maßnahmen bilden gemeinsam eine ganzheitliche Strategie, die nicht nur darauf abzielt, bestehende Beschwerden zu lindern, sondern auch präventiv wirkt und die Lebensqualität insgesamt verbessert - und das in jedem Alter.
Vorbeugen ist besser als Heilen!
Laut einem Bericht der Techniker Krankenkasse wurden im Jahr 2023 so viele Medikamente verschrieben wie nie zuvor. Ob Psychopharmaka, Säureblocker oder Schmerzmittel: Menschen greifen zur schnellen Abhilfe - oftmals aus Unwissenheit oder Verzweiflung. Eine ernüchternde Bilanz, da hier lediglich die Symptome Behandlung erhalten und ein ganzheitlicher Ansatz, der die Ursachen der Beschwerden berücksichtigt, völlig ignoriert wird.
Die gute Nachricht lautet, dass die Osteopathie auch bei der Prävention wertvolle Hilfe leistet, da potentielle Problemzonen früh genug identifiziert und behandelt werden, bevor sie sich überhaupt zu Krankheitsbildern entwickeln. Und damit lässt sich nicht früh genug beginnen! Denn in der Regel beginnt unser Körper bereits ab dem 25. Lebensjahr mit verschiedenen biologischen Mechanismen, die den Alterungsprozess - langsam, jedoch kontinuierlich - einleiten. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass sich bereits in den 20ern der Stoffwechsel verlangsamt und sich Zellschäden,...