PORTRAITS DER KONTINENTE
EUROPA
(incl. Russland)
NORWEGEN
Stabkirche in Heddal im Süden des Landes, erbaut im 13. Jhdt., die größte Stabkirche in Norwegen.
Stabkirchen gibt es heute nur noch in Schweden (eine), sowie in England und in Island.
Stabkirchen sind für Norwegen charakteristischer als die Fjorde (entstanden durch seewärts wandernde Talgletscher), die es auch in mehreren anderen Ländern und Kontinenten gibt.
2004
SCHWEDEN
Öland, Gettlinge, Gräberfeld, Megalithkultur. Mit fast 2 km Länge ist es eines der größten Gräberfelder der Insel Öland und wurde von 1000 v. Chr. bis 1050 n. Chr. als Grabstätte genutzt.
Im Hintergrund die mitten im nördlichen Bereich des Gräberfelds stehende Windmühle.
2002
FINNLAND
Hämeenkyro (schwedisch Tavastkyro) am See Kirkkojärvi, im Südwesten des weitgehend flachen, dünnbesiedelten und zweisprachigen Landes mit (offiziell) 187.888 Seen, welche oft über schmale Durchlässe miteinander verbunden sind. So bildet der Kirkkojärvi zusammen mit mehreren verbundenen anderen Seen eine geschlossene Wasserfläche, die bis zur (auf dem Wasserweg 40 km entfernten) Großstadt Tampere und weit darüber hinaus reicht.
2002
ISLAND
Strokkur, Geysir, wenige Kilometer östlich der Bruchzone, entlang derer die Kontinente Europa una Amerika auseinanderdriften. Etwa alle zehn Minuten steigt seine Wassersäule 25 bis 35 Meter hoch.
1998
IRLAND
Clonmacnoise, auf irisch Cluain Mhic Nóis, "Wiese der Söhne des Nóis", im Zentrum der Insel am Fluss Shannon und direkt an der Grenze der Counties Offaly und Roscommon gelegene Klosterruine.
Im Bild links Rundturm und St.-Patricks-Kreuz des im 6. Jhdt. gegründeten und im 17. Jhdt. durch den englischen Staatsmann Oliver Cromwell zerstörten Klosters.
1997
ENGLAND
Stonehenge, 5.000 Jahre alte jungsteinzeitliche Megalith-Kultstätte in der heutigen Grafschaft Wiltshire im Süden Englands. Die 5 m und mehr messenden und mehrere zehn Tonnen wiegenden Steine, aus denen die Anlage errichtet wurde, stammen teils aus dem Norden Schottlands, teils aus dem (benachbarten) Wales.
Zur kulturellen Bedeutung der Anlage gibt es nur Hypothesen; Zeitzeugenberichte aus damaliger Zeit existieren nicht.
1987
DÄNEMARK
Nymindegab im Nordwesten von Syddanmark, Haus mit Reetdach (Schilfdach), im Hintergrund links die Nordsee. Schilf oder Reet wird seit mindestens 6.000 Jahren zum Dachdecken verwendet. Der für Skandinavien typische rostrote Anstrich der Holzverkleidung des Hauses mit Eisenoxyd-Farbe schützt vor schneller Verwitterung.
1998
NIEDERLANDE
Amsterdam, Walter Süskindbrug an der Ecke Amstel / Nieuwe Herengracht, Zugbrücke direkt beim Amsterdam Museum und dem Kunstmuseum Hermitage Amsterdam, nahe der Metrostation Waterlooplein. An dieser Stelle befand sich bereits seit 1662 eine Brücke, wie man alten Stadtplänen entnehmen kann.
Der Unterbau dieser neuen Brücke wurde 1972 errichtet, der abermals erneuerte Oberbau stammt aus dem Jahr 2022.
1989
BELGIEN
Brüssel, Grand Place / Grote Markt, mit geschlossener barocker Fassadenfront einer der schönsten Plätze Europas.
Hier im Bild: Maison du Roi bzw. Broodhuis, Nachfolgebau eines Hauses aus dem 16. Jhdt. mit der im 19. Jhdt. restaurierten neogotischen Fassade im Stil der späten Brabanter Gotik.
Im 13. Jhdt. stand an dieser Stelle ein Holzhaus, in dem Bäcker ihr Brot verkauften, daher der Name Broodhuis.
1989
FRANKREICH
Provence, Remoulins, Pont du Gard, 49 m hohes Römisches Aquäduct einer einst 50 km langen Wasserleitung aus dem 1. Jhdt. zwischen den Städten Uzès und Nîmes, unten der Fluss Gardon. Oben auf der nur 3 m breiten und 275 m langen, 35-bögigen Ebene sind Fußgänger unterwegs.
1991
FRANKREICH
Puteaux, La Défense, unmittelbar westlich von Paris, La Grande Arche de la Fraternité, ein moderner Triumphbogen, dessen Form von einem Tesserakt (vierdimensionaler Hyperwürfel) inspiriert ist.
Erbaut in den Jahren 1984 bis 1989 während der Präsidentschaft von François Mitterrand, wurde er am 14. Juli 1989, dem 200sten Jahrestag der Französischen Revolution, eröffnet.
2000
FRANKREICH
Loiret, Montargis. Landwirtschaft, Gehöft und Rapsfeld, eine Landschaft, wie sie typisch für Mittel- und Westeuropa ist. Verwendet wird Raps (die Raps-Samen) insbesondere für die Produktion von Pflanzenöl; die Blätter sind essbar und können z.B. als Ersatz für Weinblätter verwendet werden.
1996
DEUTSCHLAND
Bayern, Schwangau, Kirche St. Coloman vor Alpenpanorama.
Namenspatron ist der irische Pilger Koloman aus dem 11. Jhdt.; die Kirche im barokken Stil wurde im 17. Jhdt. errichtet. Das Ensemble aus Kirche und den Bäumen am Fuß der Allgäuer Alpen (am Südrand des bayerischen Alpenvorlands) ist ein fast kitschig-schöner Inbegriff für den Freistaat.
1989
DEUTSCHLAND
Baden-Württemberg, Schwäbisch Hall, Stadt (einstiger) Salzsieder und Namensgeberin für die Münzeinheit Heller. Im Bild: Fachwerkhäuser am Ufer des Kocher, dem zweitgrößten Nebenfluss des Neckars.
Fachwerkarchitektur ist eine in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz, aber auch in etlichen anderen Ländern weltweit anzutreffende Bauweise nicht nur für Wohnhäuser.
2002
DEUTSCHLAND
Thüringen, Trusetal (Brotterode-Trusetal), Gartenzwergmuseum.
Gartenzwerge mögen als ein Inbegriff deutscher Selbstironie (und Spießigkeit oder Symbol für's Spießbürgertum) gelten, sind jedoch in anderen, auch außereuropäischen Ländern ebenso anzutreffen.
Die Inspiration für Gartenzwerge geht auf germanische und griechische Mythologie zurück.
2011
SCHWEIZ
Wallis, Matterhorn, im Vordergrund ein Zug der Gornergratbahn (einer Zahnradbahn). Dieser 4.478 m hohe Karling (durch Erosion und Gletscherschliff in den Eiszeiten entstandene Berggipfel), direkt an der Grenze zu Italien gelegen, ist ein ikonisches Symbol der Schweiz. Die Südwand des Berges liegt auf italienischem Staatsgebiet.
1995
ÖSTERREICH
Tirol, Ellbögen / Mühltal im Silltal (Wipptal) südlich von Innsbruck, Lüftlmalerei, eine volkstümliche Variante des Trompe-l'oeil, der Scheinmalerei aus dem Barock, mit der Architekturelemente an Hausfassaden imitiert werden.
Diese Art der Lüftlmalerei ist insbesondere im südlichen Oberbayern sowie in Tirol zu sehen.
1999
PORTUGAL
Belém, seit dem Jahr 1885 ein Stadtteil der portugiesischen Hauptstadt Lissabon am Fluss Tejo kurz vor dessen Einmündung in den Atlantik gelegen. Padrão dos Descobrimentos (Entdeckerdenkmal), nur wenige hundert Meter östlich des Torre de Belém gelegen. Das Denkmal wurde zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet und bietet in seinem Innern ein Auditorium; vor dem Denkmal befindet sich das Mosaikbild einer Windrose (Ø 50 m) samt einer Weltkarte.
2003
SPANIEN
Andalusien, Granada, Alhambra, Torre de las Damas (Palacio del Partal). Die 740 m lange Stadtburg Alhambra (Burg der Roten oder Rote Festung) auf dem Sabikah-Hügel östlich des heutigen Stadtzentrums wurde während oder wahrscheinlich bereits vor der Zeit des Kalifats von Córdoba (929-1031) errichtet, ein genaues Datum ist nicht bekannt.
1977
SPANIEN
Andalusien, bei Antequera, der Stadt, die das "Herz von Andalusien" genannt wird. Finca außerhalb der Stadt. Fincas galten (oder gelten) manchen großstadtgeplagten Menschen als Fluchtmöglichkeit und als Traumziel, um dem Stress dauerhaft zu entkommen ...
1991
ITALIEN
Toscana, Pisa, Dom und freistehender Glokkenturm, aus dieser Perspektive scheinbar nicht schief, jedoch nach hinten geneigt. Auf dem Rasen vor dem Dom die Säule mit der Lupa Capitolina, einer von mehreren Kopien der Bronzefigur einer Wölfin, die Romulus und Remus, die mythischen Gründer der Stadt Rom, säugt.
Der Turm, auf lehmigem Untergrund eines antiken, versandeten Hafenbeckens errichtet, begann schon während der Bauphase im...