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Knacknuss Steuererklärung
Die Steuererkärung ist eine Hürde, für die viele Schweizerinnen und Schweizer alle Jahre wieder einen grossen Anlauf brauchen. Und in der Tat ist sie für Normalsterbliche eine echte Knacknuss. Leider sind die Formulare - wie dies amtliche Papiere so an sich haben - keineswegs leicht verständlich geschrieben und aufgebaut. Und wer aus einem anderen Kanton neu zugezogen ist, muss umlernen, denn die Steuerformulare in den verschiedenen Kantonen sind nicht immer einheitlich.
Dieses Kapitel soll Ihnen beim Ausfüllen der Steuererklärung helfen, indem die Positionen Schritt für Schritt besprochen werden. Die Formulare der Kantone sind zwar nach wie vor zum Teil unterschiedlich, aber immerhin in der Regel so weit gleich gegliedert, dass Sie sich mit den Erläuterungen auf den folgenden Seiten zurechtfinden werden.
Belege und Formulare
Wer eine umfassende Steuererklärung einreicht, muss für einige Positionen zusätzliche Formulare ausfüllen oder Belege einreichen. Einige Belege, etwa der Steuerauszug der Bank, müssen oft als Originale oder als Scans mitgeschickt werden. Das gilt unabhängig davon, ob der Steuerpflichtige die Erklärung elektronisch oder auf Papier ausfüllt.
Elektronisch sollten alle nötigen Formulare vorhanden sein. Wer die Steuererklärung auf Papier ausfüllt, kann fehlende Formulare beim Steueramt der Wohngemeinde nachbestellen oder im Internet herunterladen und ausdrucken.
Tipp Generell gilt: Auf Verlangen müssen Sie alles, was Sie angeben, auch belegen können. Ausgenommen sind feste Abzüge, die in der Steuererklärung entsprechend gekennzeichnet sind. Wenn der Steuerbeamte eine Angabe anzweifelt, kann er nachträglich die Dokumente dazu einfordern. Bewahren Sie deshalb für alle Fälle die Belege an einem sicheren Ort auf, wenn Sie sie nicht ohnehin der Steuererklärung beilegen.
Vorteile der elektronischen Steuererklärung
In den vergangenen Jahren hat sich durch die Digitalisierung die Art und Weise, wie Steuererklärungen ausgefüllt werden, stark verändert. Und die Entwicklung ist immer noch im Gang. Längst wird ein Grossteil der Steuererklärungen elektronisch eingereicht.
Alle Kantone bieten heute Hilfsmittel dafür an. Mancherorts gibt es noch Programme, die die Steuerpflichtigen in der Regel von der Internetseite der zuständigen Verwaltungsstelle herunterladen können. Da sind verschiedene Varianten bis hin zum Ausdrucken und Einsenden der unterzeichneten Formulare möglich. Zunehmend bieten die Kantone aber Onlinelösungen an: Die Steuerpflichtigen müssen also nicht mehr ein Pro-gramm herunterladen, sondern erhalten einen Zugangscode, mit dem sie auf einer Internetplattform der Steuerverwaltung ihre Daten erfassen können. Dabei ist es auch nicht mehr nötig, unterzeichnete Formulare einzuschicken, was Papier spart.
Die elektronischen Hilfsmittel unterstützen in der Regel das Ausfüllen der Steuererklärung mit interaktiven Hilfestellungen. Zudem entfallen Probleme mit unleserlichen Handschriften sowie der Aufwand für die Erfassung handgeschriebener Formulare. So können die Steuerämter die Zahl der Fehler reduzieren. Gleichzeitig bietet das Ausfüllen am PC auch den Steuerpflichtigen einige Vorteile: Haben Sie Ihre Steuererklärung einmal erfasst, können Sie beim nächsten Mal alles stehen lassen, was sich nicht geändert hat. Ausserdem bieten einige Versionen eingebaute Berechnungsfunktionen. Bei den Kinderabzügen zum Beispiel tragen Sie nicht mehr die Beträge, sondern nur noch die Angaben zu den Kindern ein; den Rest erledigt das Programm. Und wenn Sie alles fertig ausgefüllt haben, zeigt Ihnen der elektronische Steuergehilfe, wie viel Sie dem Staat werden zahlen müssen.
Tipp Wenn Sie die Steuererklärung zum ersten Mal elektronisch ausfüllen, sollten Sie sich etwas mehr Zeit reservieren als für die gewohnte Papierversion. Wie alle Computerprogramme müssen Sie auch dieses zuerst kennenlernen, bevor Sie damit richtig umgehen können. Wenn Sie nicht besonders routiniert sind im Umgang mit dem Computer, lohnt es sich, bei Bekannten Hilfe zu holen.
Weitere Hilfe vom Internet
Neben der elektronischen Steuererklärung haben die Kantone weitere Angebote im Internet: Beispielsweise lassen sich die meisten Formulare herunterladen; das ist etwa dann interessant, wenn Sie die Wegleitung verloren haben. Auch viele Hilfsblätter sind auf den Websites zu finden, ebenso ausgefüllte Musterdokumente. Einige Kantone stellen interaktive Wegleitungen zur Verfügung oder Steuerrechner, in die man die persönlichen Angaben wie Wohnort, Zivilstand, Einkommen eingeben kann und die gesamte Steuerbelastung berechnet erhält. Die Steuerämter erlauben meist auch, die Fristverlängerung übers Internet zu beantragen.
Hilfe suchen und finden
Der wichtigste Rat, wenn Ihnen die Probleme mit den Steuern über den Kopf zu wachsen drohen: Versuchen Sie, die Schwierigkeiten zusammen mit Fachpersonen und -stellen zu bewältigen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
■Wenden Sie sich direkt ans Steueramt. Die Mitarbeiter sind durchaus bereit, Auskünfte auf Fragen zu geben, bieten aber natürlich keine umfassende Steuerberatung. In der Regel kommen sie einem auch bei finanziellen Engpässen entgegen, indem sie Ratenzahlung gewähren.
■Vor allem Anfang Jahr, wenn die Steuerformulare im Briefkasten liegen, bieten viele Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Institutionen wie die Caritas oder Pro Senectute Beratung an. Der Beobachter beispielsweise stellt in dieser Zeit eine Steuer-Hotline mit Fachleuten aus verschiedenen Kantonen bereit.
■Bitten Sie Bekannte um Hilfe, die vom Thema etwas verstehen. Überlegen Sie sich, was Sie von dieser Person erwarten, und vor allem: Behalten Sie die Kontrolle, füllen Sie die Steuererklärung und die anderen Formulare selbst aus und überprüfen Sie jeden Eintrag genau. Denn selbstverständlich ist jeder und jede Steuerpflichtige selbst für die Richtigkeit aller Angaben verantwortlich.
Hilfe vom Profi
Einen professionellen Steuerberater oder eine Treuhänderin beizuziehen, ist für Angestellte mit Lohnausweis und unkomplizierten Einkommens- und Vermögensverhältnissen nicht nötig. In besonderen Situationen - zum Beispiel nach einer schwierigen Scheidung, wenn Sie geerbt, ein Eigenheim ge- oder verkauft haben - kann dies aber anders sein. Wer sich überlegt, einen Profi beizuziehen, sollte zuerst eine einfache Rechnung machen:
Das Ausfüllen einer einfachen Steuererklärung durch eine Fachperson kostet im Normalfall 200 bis 500 Franken, eine Steuererklärung und ein Jahresabschluss für ein Einzelunternehmen 1000 bis 4000 Franken, und ein Treuhandmandat für einen Kleinbetrieb mit Führen der Buchhaltung, Erstellen des Jahresabschlusses, Sozialversicherungsabrechnung und Steuerberatung kommt auf 4000 bis 7000 Franken zu stehen. Wer als Privatperson in einen anderen Kanton umzieht, spart die paar Hundert Franken vielleicht schon dadurch ein, dass eine Steuerberaterin das Maximum an Abzügen herausholt, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Der Inhaber eines Einzelunternehmens, der zehn Stunden braucht, um die Steuererklärung auszufüllen, könnte stattdessen zehn Stunden für Kunden arbeiten und verrechnen, wodurch die Kosten für den Experten rasch amortisiert sind.
Und dazu kommt noch der emotionale Wert: Wer während vieler Stunden widerwillig an der Steuererklärung arbeitet, kann sich mit einer externen Fachperson viel Ärger ersparen.
Tipp Generell gilt: Für Unternehmen - auch für kleine Firmen - lohnt sich in der Regel eine Steuerberaterin oder ein Treuhänder.
Wie findet man professionelle Hilfe?
Wenn Sie eine Fachperson für die Steuersachen suchen, sollten Sie folgende Punkte prüfen:
■Hat der Berater eine fachliche Ausbildung, zum Beispiel als Buchhalter/Controller, Wirtschaftsprüfer, Steuerexperte, Treuhandexperte (eidgenössische Berufsprüfung oder eidgenössische höhere Fachprüfung)? Ein solcher Titel allein gibt zwar nicht völlige Sicherheit, aber ein Minimum an Kompetenz ist damit schon garantiert.
■Ist die Beraterin Mitglied von TREUHAND | SUISSE, dem Schweizerischen Treuhänderverband, oder von EXPERTsuisse, dem Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand?
■Kennt der Berater die örtlichen und kantonalen Verhältnisse und Gesetze?
■Hat die Beraterin Erfahrung in der Betreuung von Betrieben in Ihrer Branche?
■Hat die Beratungsfirma die richtige Grösse? Ein Einzelunternehmen ist bei einem allein arbeitenden Steuerberater meist gut betreut; ein grösserer Betrieb braucht eher eine Steuerberatungsfirma, die in den hektischen Phasen auch mal mehrere Fachleute einsetzen kann.
■Zudem sollten Sie sich vergewissern, dass die Fachperson oder Firma das Mandat neutral, motiviert und engagiert betreut. Holen Sie auf jeden Fall Referenzen und einen Kostenvoranschlag ein, bevor Sie einen Auftrag vergeben.
Und schliesslich sollte die gegenseitige Chemie stimmen; Ihrem Steuerberater, Ihrer Treuhänderin müssen Sie vertrauen können.
Die Steuererklärung Schritt für Schritt
Das Ausfüllen der Steuererklärung ist wohl für niemanden ein echtes Vergnügen. Umso wichtiger, dass Sie den Ärger oder zumindest den Aufwand in Grenzen halten, indem Sie sich gut darauf vorbereiten. Das heisst vor allem, dass Sie zuerst alles zusammensuchen und bereitlegen, was Sie brauchen...
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