Schweitzer Fachinformationen
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Stellen Sie sich vor, Sie überfliegen gerade eine große Metropole. Von oben sehen Sie die Hauptverkehrsstraße, über die die meisten Autos in die Stadt hinein-, durch die Stadt hindurch- und wieder aus der Stadt herausfahren. Und Sie sehen auch die kleeblattartig angelegten Autobahnkreuze, über die der Verkehr auf kleinere Straßen geleitet wird, die wiederum zu verschiedenen Stadtteilen führen. Wenn Sie sich am Boden befänden, würden Sie vielleicht denken, dass die Straßen, die Sie jeden Tag benutzen, für den Verkehrsfluss durch diese Stadt am allerwichtigsten sind; aber aus 9000 Metern Höhe erkennen Sie, dass dieses Straßennetz ein zusammenhängendes Ganzes ist, das das Leben in Ihrer Stadt im Fluss hält - mit anderen Worten: Alle Straßen sind wichtig.
Mit Ihrer Gesundheit ist es ganz ähnlich wie mit solch einer riesigen Großstadt. Ihr Gefäßsystem hat große Ähnlichkeit mit diesen Straßen, und Ihre Gesundheit hängt davon ab, dass jede Straße ohne Staus oder sonstige Hindernisse zu den großen Handelszentren - Herz, Nieren, Magen-Darm-Trakt, Knochen und Leber - führt. Denn wenn dieser Fluss an irgendeiner Stelle blockiert ist, gerät die Gesundheit des ganzen Systems in Gefahr.
In dieser Analogie entspricht die Leber einem öffentlichen Versorgungsunternehmen, das die Straßen von Müll oder (im Fall Ihres Körpers) von Giftstoffen befreit. Aber dieses Versorgungsunternehmen erfüllt auch noch andere wichtige Aufgaben: Zum Beispiel betreibt es die Busse, die die Menschen dorthin bringen, wo sie hinmüssen (das heißt, es sorgt dafür, dass die Makronährstoffe aus Ihrer Nahrung in Ihre Zellen gelangen), und bringt alles in Umlauf, was die Stadt für die Sicherheit ihrer Bewohner braucht: Beispielsweise streut es vor einem Schneegestöber die Straßen (oder verteilt lebenswichtige Substanzen wie Vitamine und Mineralstoffe in Ihrem ganzen Körper). Mit anderen Worten: Die Leber stellt die Infrastruktur bereit, von der jeder Mensch erwartet, dass sie schlicht und einfach funktioniert, über die sich aber niemand Gedanken macht, solange nichts schief geht.
Vielleicht denken Sie jetzt: »Mit meiner Leber ist doch alles in Ordnung.« Aber da irren Sie sich wahrscheinlich.
Denn die Leber ist ein Organ, das im Stillen leidet: Man merkt es ihr kaum an, wenn es ihr nicht gut geht. Tatsächlich erfahren die meisten Menschen erst dann, dass sie ein Leberproblem haben, wenn sie einen Arzt aufsuchen, der die Vermutung äußert, dass hinter ihren Beschwerden eine angeschlagene Leber stecken könnte - oder der vielleicht ein paar Blutuntersuchungen durchführt und beim Anblick der Befunde sorgenvoll die Augenbrauen hochzieht.
Höchstwahrscheinlich ist Ihre Leber nicht ganz in Ordnung, wenn Sie Anlass dafür haben, sich wegen folgender Erkrankungen Sorgen zu machen:
Chronische Entzündungsprozesse: Dieses sehr weit verbreitete Problem liegt bei fast allen chronischen Krankheiten (beispielsweise Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) vor. Es kann sich verschlimmern, wenn überschüssige Fettzellen in der Leber zerstört werden und eine Immunreaktion auslösen. Diese Reaktion kann zunächst zu Entzündungen in der Leber selbst führen, die sich dann aber über den Blutkreislauf auch auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten können.
Ihre Herzgesundheit: Da Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei Männern und Frauen die häufigste Todesursache sind, ist es durchaus angebracht, sich darüber Sorgen zu machen!
Ihre Stoffwechselgesundheit (vielleicht, weil der Arzt Ihnen gesagt hat, dass Sie Prädiabetiker sind, oder weil bei Ihnen - wie bei jedem dritten Amerikaner - bereits ein Typ-2-Diabetes festgestellt worden ist)
Die Gesundheit Ihrer Verdauung, weil Sie an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder Zöliakie leiden (oder weil Ihnen vielleicht einfach nur aufgefallen ist, dass Sie immer mehr zunehmen)
Ihre Knochengesundheit, weil Sie zu den 12,6 Prozent (bei Frauen: fast 20 Prozent) aller über 50-jährigen Amerikaner gehören, bei denen eine Osteoporose diagnostiziert wurde - oder zumindest zu den 43,1 Prozent aller Amerikaner über 50 Jahren, die eine zu geringe Knochendichte haben1
Die Gesundheit Ihrer Fortpflanzungsorgane (vor allem, wenn bei Ihnen ein polyzystisches Ovarialsyndrom vorliegt)
Die Gesundheit Ihres Gehirns, wenn Sie unter leichter Vergesslichkeit oder »Gehirnnebel« (Bewusstseinstrübung, die durch verschiedene kognitive Funktionsstörungen charakterisiert ist) leiden oder Ihnen vielleicht sogar bereits besorgniserregende Veränderungen Ihrer kognitiven Fähigkeiten aufgefallen sind
Ihre psychische Gesundheit: Eine Fettleber geht nämlich überzufällig häufig mit Depressionen und Angstzuständen einher (vor allem bei Frauen).2
Und nun wollen wir einen Blick auf den wichtigsten gesundheitlichen Zusammenhang werfen, nämlich denjenigen zwischen Ihrer Leber und Ihrem Herzen.
Obwohl eine Fettlebererkrankung ein schwerer Schlag für Ihre Gesundheit ist und früher oder später sogar tödlich enden kann, werden die meisten Menschen wahrscheinlich nicht daran sterben.
Ibrahim erklärt seinen Patienten oft, dass die Leber wie ein Auto ist: Sie kann durch den täglichen Verschleiß Beulen und Dellen davontragen. Sie kann sogar in kleinere Unfälle verwickelt werden und Sie trotzdem immer noch an Ihr Ziel bringen. Sie sieht dann vielleicht nicht mehr ganz so schön aus, bleibt aber trotz manch widriger Umstände nach wie vor funktionstüchtig. Doch wenn Sie mit Ihrem Auto immer wieder Unfälle haben, wird es Sie eines Tages nicht mehr zur Arbeit bringen können. Und so wie die meisten Autos, die man auf der Straße sieht, nicht bis zur Unkenntlichkeit verbeult sind, erkrankt auch nur ein kleiner Prozentsatz aller Fettleberpatienten an einer Zirrhose oder einem Leberkrebs.
Die häufigste Todesursache bei Fettleberpatienten sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen - meist erliegen sie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall oder den Folgen einer Herzinsuffizienz. Das ist nicht einfach nur ein interessanter Zufall, sondern vielmehr darauf zurückzuführen, dass der angegriffene Zustand Ihrer Leber sich eben leider auch negativ auf Ihr Herz-Kreislauf-System auswirkt. Und dieses Risiko sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache.
Leber und Herz sind wie zwei Partner in einer Liebesbeziehung, von denen jeder seine eigenen Aufgaben hat, die aber eng zusammenarbeiten, damit alles so läuft, wie es sollte. Zum Beispiel bildet die Leber Cholesterin; und eine allmählich entstehende Fettleber produziert mehr von einer bestimmten Cholesterinart, dem sogenannten VLDL (Very-Low-Density-Lipoprotein). Und sobald dieses VLDL im Blut zirkuliert, kann es leicht in kleine, dichte Low-Density-Lipoprotein-Partikel (LDL) umgewandelt werden - die schädlichste Cholesterinform, die es gibt. Dieses LDL beginnt dann, sich in den Arterien abzulagern und den Blutfluss zum Herzen zu beeinträchtigen. Außerdem entstehen, wenn sich Fett in der Leber ansammelt, auch mehr Entzündungsprozesse in diesem Organ. Dadurch schreitet die Fettlebererkrankung voran; und wenn das geschieht, können entzündungsfördernde biochemische Substanzen ins Blut gelangen und die Funktion Ihres Gefäßsystems zusätzlich beeinträchtigen. Es ist, als würde die Leber plötzlich anfangen, Müll auszuspucken, der die Straßen verstopft, die Blut und Nährstoffe zum Herzen hin- und vom Herzen wegtransportieren.
Wir wollen Ihnen dieses Problem aber nicht in den schwärzesten Farben ausmalen. Denken Sie daran, dass Ihre Leber sich regenerieren kann. Sofern Sie nicht schon das Spätstadium einer Lebererkrankung erreicht haben, kann dieses robuste Organ sich immer noch erholen. Und auch etwas anderes sollten Sie nicht vergessen: Wenn Sie sich besser um Ihre Leber kümmern, wirkt sich das auf Ihren ganzen Organismus positiv aus - auf Herz, Nieren, Gehirn, Knochen und Stoffwechsel. Wenn Sie zu dem Drittel aller Menschen gehören, die entweder an einem Prädiabetes oder Diabetes leiden, können Sie mithilfe der leberfreundlichen Strategien, die wir in diesem Buch beschreiben, also gleichzeitig auch etwas gegen Ihren aus dem Gleichgewicht geratenen Stoffwechsel tun.3
Welche Aufgaben erfüllt Ihr Superheldenorgan?
Giftstoffe aus dem Blut herausfiltern
Diese Giftstoffe so umwandeln, dass sie ausgeschieden werden können
Gallenflüssigkeit bilden, die Giftstoffe aus dem Körper heraustransportiert
Cholesterin produzieren
Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß verstoffwechseln und speichern
Glukose verarbeiten, speichern und freisetzen
Vitamine und Mineralstoffe verstoffwechseln und speichern, zum Beispiel Vitamin A (wichtig für die Gesundheit der Augen), Vitamin K (wichtig für die Blutgerinnung), Vitamin D (wichtig für die Knochengesundheit...
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