Schweitzer Fachinformationen
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Denn das ist genau die Frau, nach der ich suche.
Seine Worte schienen mich zu liebkosen, und sofort war es um mich geschehen.
Doch dieser Moment der Schwäche war schnell wieder vorbei, schließlich war ich eine erfahrene Polizistin und nicht umsonst seit frühester Jugend durch und durch zynisch. Tyler Sharp war ein Schwindler, ein Frauenheld, wenn nicht noch Schlimmeres. Er wusste genau, wie man einer Frau schmeichelt, wie man sie verführt. Wie man ihr das Gefühl gibt, etwas ganz Besonderes zu sein, und wie man sie erregt. Aber er hatte mit Sicherheit nicht nach mir gesucht. Er war wochenlang unterwegs gewesen, und ich hatte soeben erfahren, dass er erst heute Nachmittag nach Chicago zurückgekehrt war. So gesehen hatte er bestimmt keine Augen für mich gehabt.
Und darüber konnte ich froh sein. Denn wenn Tyler jetzt auf einmal doch Augen für mich hatte, sollte er nur sehen, was ich preisgeben wollte.
So als könnte er Gedanken lesen, verschlang er mich mit seinen Blicken. Er musterte mich von meinen frisch lackierten, knallrosa Fußnägeln an aufwärts - und zwar so eindringlich, dass ich mich schwer zusammenreißen musste, nicht zu zittern. Als sich unsere Blicke erneut trafen, stockte mir beinahe der Atem angesichts der Leidenschaft, die in seinen eisblauen Augen loderte. Sie war dermaßen intensiv, dass sie drohte, meine Tarnung in Flammen aufgehen zu lassen. Dann wäre ich splitterfasernackt vor ihm gestanden, ohne jedes Geheimnis.
Ein Gedanke, der mich eigentlich wütend, wenn nicht sogar misstrauisch hätte machen müssen.
Doch stattdessen erregte er mich.
Das war's, Sloane. Geh! Geh einfach, reiß dich zusammen und fang morgen richtig mit der Ermittlung an.
Gute Idee. Nicht umsonst war ich eine verdammt gute Polizistin.
Aber anscheinend war ich auch eine ziemliche Idiotin, denn ich dachte nicht im Traum daran zu gehen. Ich wusste zwar nicht mehr, ob ich wegen meiner Mission blieb oder wegen dieses Mannes, aber das war mir auch egal. Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Schließlich hatte ich ja vorgehabt, ihn zu verführen. Wenn es da zwischen uns funkte, konnte das nicht schaden. Außerdem machte es die Sache deutlich angenehmer.
Und das hatte ich entweder Tyler Sharp oder meinen Hormonen zu verdanken. Gleichzeitig rief mir meine Reaktion auf diesen Mann in Erinnerung, dass ich vorsichtig vorgehen musste. Tyler Sharp war gefährlich, und obwohl er noch nichts davon ahnte, würden wir uns einen erbitterten Kampf liefern. Einen, den ich unbedingt gewinnen musste - auch wenn es bedeutete, dafür zu schmutzigen Tricks zu greifen.
Neben mir trat Kat von einem Fuß auf den anderen. Mir entging nicht, wie sie Tyler musterte.
Er nickte ihr kaum merklich zu, und sie räusperte sich.
»Äh, na gut. Dann schau ich mal nach Lina und Evan und spiele weiterhin die Gastgeberin. Ich nehme an, ihr beiden kommt auch ohne mich klar.«
»Das denke ich auch«, erwiderte Tyler. »Ich werde mich gut um Sloane kümmern.«
»Ja, das kann ich mir vorstellen!«, sagte Kat, zwinkerte mir zu und ging. Ich sah, wie sie von der Menge verschluckt wurde, und war dankbar für die Gelegenheit, mich wieder zu fangen. Als ich mich erneut Tyler zuwandte, sah ich, dass er sie mitnichten genutzt hatte. Er konnte den Blick einfach nicht von mir abwenden.
»Endlich sind wir allein!«, sagte er.
Ich trat von einem Fuß auf den anderen. Es gefiel mir gar nicht, dass mich dieser Mann so aus dem Konzept brachte. Ich war verdammt noch mal Polizistin, im Verhör der Schrecken aller Verdächtigen, und meine Schauspielleistungen als Bad Cop waren oscarreif. Andererseits hatte ich noch nie verdeckt ermittelt und war auf einmal voller Respekt vor meinen Kollegen, die ihre Fassade wahren und ihre Geheimnisse für sich behalten konnten.
Gleichzeitig kannte ich mich sowohl mit Fassaden als auch mit Geheimnissen aus. Ich konnte das! Wie zum Beweis klimperte ich mit den Wimpern, in der Hoffnung, dass das so sexy rüberkam wie erhofft. »Sollte ich nervös werden, weil ein Mann wie Sie nach mir sucht?«
»Ein Mann wie ich?« Seine Stimme war ein verlockendes Flüstern. »Interessant. Wie bin ich denn so?«
Ich trat näher, machte Anstalten, ihn zu berühren, zog die Hand dann aber mit einer verlegenen Miene wieder zurück. »Verführerisch«, bemerkte ich, und obwohl ich das Wort absichtlich gewählt hatte, war es doch die Wahrheit.
»Tatsächlich?« Er warf einen vielsagenden Blick auf meine Hände. »Und das macht Sie nervös?«
»Das? Nein.« Ich rang scharf nach Luft, während ich meinen nächsten Schachzug überlegte und genau wie beim Schach versuchte, seine Reaktion vorwegzunehmen. »Ich kann Verführungen nämlich sehr gut widerstehen.«
»Ach ja?« Er beugte sich vor und brachte seinen Mund so nah an mein Ohr, dass ich seinen Atem spürte. »Ich nicht. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als einer Verführung nachzugeben.«
Ach du meine Güte! Heißes Verlangen stieg in mir auf, sodass ich ganz rot und meine Knie weich wurden.
Falls er das bemerkt hatte, wusste er es gut zu verbergen. Aber er begann, mich langsam zu umrunden, als wäre ich eine Skulptur in einem Museum.
Daraufhin begann ich mich zu drehen und folgte seiner Bewegung.
»Nein!«, sagte er, und der Befehlston in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Halten Sie still und schauen Sie geradeaus!«
Zögernd hielt ich inne. Dann drehte ich den Kopf und musterte die Partygäste in ihren schönen Kleidern und eleganten Anzügen. Sie strahlten und lachten und hatten keine anderen Sorgen als die Qualität der Weine und der Musik.
Ich sagte mir, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mitzuspielen: Er war ein Mann, der gern die Kontrolle hatte, und ich war die Frau, die sich von ihm verzaubern ließ.
Aber ich wusste genau, dass mehr dahintersteckte: Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren kein Jagdfieber, sondern nichts als erwartungsvolle Sehnsucht.
Ja, Tyler Sharp war wirklich gefährlich!
Er stand jetzt direkt hinter mir, und obwohl ich ihn nicht mehr sehen konnte, spürte ich seine Gegenwart so intensiv wie einen Kuss. Mir stockte der Atem, weil ich jederzeit damit rechnete, seine Finger tief im Nacken zu spüren und seine Hand auf meinem entblößten Rücken im halterlosen Kleid.
Aber die Berührung blieb aus, und meine Atmung beruhigte sich nicht.
Als er endlich wieder etwas sagte, flüsterte er, so als könnte jedes laute Geräusch den Bann brechen. »Sie sind mir ein Rätsel, Miss .«
»O'Dell«, hauchte ich.
Er war genau hinter mir, aber ich konnte ihn nicht sehen, konnte nur seinen frischen, holzigen Duft einatmen. Er roch wie ein Wald direkt nach dem Regen: sexy, verführerisch und unglaublich männlich.
»Sloane O'Dell«, sagte er. »Der Name gefällt mir.«
»Und mir gefällt, wie Sie ihn aussprechen.« Auch ich sprach betont leise und betörend.
»Ach ja?«, sagte er und beendete seine Runde. »Das freut mich zu hören.«
Ich sah ihn an, sah dieses perfekte Gesicht, und unwillkürlich zuckten meine Finger, weil sie ihn dringend berühren wollten. Ein Bedürfnis, das sich noch verstärkte, als ich sah, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte. Tyler Sharpe begehrte mich ebenfalls. Vielleicht provozierte er mich auch bloß und spielte mit mir. Vielleicht verfolgte er eine ganz eigene Strategie. Aber ich war nun mal ein Augenmensch, darauf spezialisiert, hinter die Fassade zu sehen, die Wahrheit zu erkennen, Verdächtige zu durchschauen. Und dass Tylers Pupillen sich geweitet hatten, war nun mal eine Tatsache. Genauso wie seine leicht gerötete Haut und seine etwas zu schnell pochende Halsschlagader.
Doch, er begehrte mich - gleichzeitig ließ sich nicht leugnen, dass er mit mir spielte. Wir waren in einem Spiel gefangen, das ich zwar selbst begonnen hatte, dessen Regeln mir aber nicht zur Gänze bekannt waren.
Ich schwamm, fühlte mich irgendwie orientierungslos. Aber gleichzeitig so lebendig wie schon lange nicht mehr.
Mühsam riss ich mich zusammen. »Sie haben mir noch gar nicht verraten, warum Sie nach mir gesucht haben.«
»Nein, das stimmt.«
Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Das hier machte deutlich mehr Spaß als Schachspielen. »Darf ich mal raten?«
Anstelle einer Antwort lächelte er nur verheißungsvoll. »Sloane«, sagte er. Nur dieses eine Wort, diesen Namen. Aber es war mein Name, und auf einmal klang er honigsüß. Ich wollte ihn mir auf der Zunge zergehen lassen. Mir ihn auf der Zunge zergehen lassen.
Ein wohliges Schaudern erfasste mich. Meine Schenkelinnenseiten begannen zu glühen, und meine Brüste wurden ganz prall in meinem Miederoberteil. Seit Jahren hatte ich nicht mehr so eindeutig auf einen Mann reagiert. Er war gefährlich, ja - aber genau das machte meinen Job so aufregend: je gefährlicher die Beute, desto größer die Erregung.
Tyler trat einen Schritt auf mich zu, und ich wich um dieselbe Entfernung zurück, anschließend noch weiter, weil ich den Kopf frei kriegen wollte. Zu spät merkte ich, dass er mich an eine Säule gedrängt hatte. Jeder Fluchtversuch wäre zwecklos gewesen - erst recht, als Tyler sich vorbeugte und seine Hand knapp über meiner Schulter auf die Säule legte. Er stand so dicht vor mir, dass die Luft zwischen uns vibrierte.
»Tyler.« Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Denken Sie nicht auch, wir .«
»Nein«, sagte er....
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