Kapitel 1
Mehr.
Das Wort hämmert in meinem Kopf und pulst in einem sinnlichen Rhythmus durch mein Blut.
Mehr, ja. Bitte, bitte mehr.
Ich bin weder wach noch schlafe ich. Ich schwebe auf einer Wolke über einem Horizont aus Träumen dahin. Ich fühle mich lebendig. Entflammt.
Ich bin so wahnsinnig erregt.
Vor allem aber fühle ich mich geliebt. Geschätzt.
Die steigende Lust appelliert an meinen Verstand und holt mich in einen bewussteren Zustand zurück. In einen Zustand, in dem ich erkenne, warum die Glut mich durchströmt, meinen Körper in Brand setzt, sich zwischen meinen Beinen einnistet und mich immer unruhiger, immer gieriger macht.
Seine Lippen. Seine Hände.
Stark und zielgerichtet fahren sie über meinen Körper, jede Liebkosung wie eine Flammenzunge, jeder Kuss wie eine kühle Oase, die verhindert, dass ich durch die Hitze, die er in mir erzeugt, schmelze, zerfließe, mich auflöse.
Vertraute Hände, vertraute Liebkosungen. Dieser Mann ist mir so vertraut.
Ryan Hunter.
Ich seufze. Allein in meinen Gedanken seinen Namen auszusprechen . Hunter. Mein Jäger.
Vor Hunter war ich mit einer Menge Männern zusammen. Und wenn ich »eine Menge« sage, dann meine ich das auch. Eine ganze Weile war ich sogar verdammt stolz darauf: Jamie Archer konnte mit den tollsten Kerlen ins Bett gehen, ohne einen von ihnen nah an sich heranzulassen. Denn schon damals war mir klar, dass es nicht gut ausgehen konnte, wenn man sich zu sehr öffnete.
Doch dann kam Hunter und eroberte mich im Sturm.
Er hat mich erobert, und er hat mich gezähmt, und nun ist er immer bei mir. In meinem Herzen, in meinen Gedanken.
Obwohl ich die Augen geschlossen habe und noch nicht ganz wach bin, sehe ich ihn im Geist deutlich vor mir. Das dichte kastanienbraune Haar, das gerade lang genug ist, damit ich mit meiner Hand hindurchfahren kann. Unergründliche blaue Augen, die mich gesehen haben wie niemand sonst. Er ist groß und schlank, hat aber zugleich einen muskulösen Körper, den er geschickt einsetzen kann - im Bett, im Beruf und bei allem anderen.
So klar sehe ich ihn vor mir, und doch ist es nicht genug. Ich will ihn wirklich sehen. Den Humor, die Glut in seinen Augen. Das leichte Zucken seiner Lippen, wenn er mich beobachtet, als könne er sich nicht entscheiden, ob er mich küssen oder gleich verschlingen wollte. Die Spannung in seinem Kiefer, wenn er gegen das Verlangen kämpft, um sich so lange zurückzuhalten, bis ich mehrmals gekommen bin.
»Ryan«, murmele ich, als ich glaube, keinen Moment länger warten zu können, und die Augen aufschlagen will.
»Nein.« Das ist ein strenger Befehl, der seiner natürlichen Autorität entstammt. Und obwohl mir ein Wimmern entfährt, gehorche ich. »Braves Mädchen«, sagt er. Seine Stimme ist wie eine warme Liebkosung, und ich muss mir auf die Lippe beißen, um keinen Laut mehr von mir zu geben. »Ich will, dass du dich ganz deiner Fantasie hingibst. Ich will dich anfassen und zusehen, wie du zuckst und zappelst, weil du nicht weißt, was als Nächstes geschieht - weil du nicht weißt, ob ich deine Brüste küsse oder dir den Hintern versohle.«
Er tut nichts davon. Tatsächlich tut er beinahe gar nichts. Er packt meine Hüften und hält mich, und nur die Daumen streichen hauchzart über meine Haut, doch meine Sinne sind derart geschärft, dass ich die Liebkosung bis in meine Klitoris spüre. Ich bin vor Erregung ganz feucht, und ich beginne mich unter ihm zu winden, weil ich mich nach einer noch intimeren Berührung sehne.
Er enttäuscht mich nicht, und ich schreie überrascht auf, als er in meine Nippel kneift. Und stöhne, als sein Mund sich hart und verlangend über den meinen hermacht.
Grob und besitzergreifend streicht er mit den Händen über meinen Körper. Er umfasst meine Brüste und drückt sie gerade fest genug, dass ich mich ihm entgegenrecke, weil ich mehr will. Weil ich will, dass er daran saugt. Sie leckt.
Aber er erfüllt meine Sehnsucht nicht, sondern lässt seine Hände abwärtswandern. Nicht mehr hauchzart jetzt, sondern fest und fordernd, sodass die Glut in mir auflodert, und als seine Hände an meinen Leisten verharren, halte ich es nicht mehr aus. »Oh, Hunter, bitte, mach schon, bitte!«
Ich kann seine Wärme förmlich an meiner Muschi spüren, doch er regt sich nicht. Stattdessen spüre ich, wie die Matratze sich neigt, dann haucht sein heißer Atem über meine Ohrmuschel.
»Ich will alles«, flüstert er und streicht mit einem Daumen über den Schamhügel. »Dir Schmerz und Vergnügen bereiten. Deinen Mund, deine Brüste, deinen Hintern spüren. Und noch so viel mehr.«
Nun taucht sein Daumen in mich, und ich biege den Rücken durch, damit er tiefer eindringt.
Aber er will mich foltern, und statt mehr Finger in mich zu stoßen, zieht er den Daumen wieder heraus, und ich beiße mir fest auf die Lippe, um mein Wimmern zu unterdrücken.
»Anders ausgedrückt, Kätzchen«, murmelt er, während der Daumen träge Kreise um meine Klitoris zieht, »ich will, dass du mir vollkommen ausgeliefert bist.«
»Das bin ich doch«, keuche ich. »Und das weißt du ganz genau.«
Wieder bewegt sich die Matratze, und fast fröstelt es mich, als seine warmen Hände verschwinden. Einen Augenblick lang überkommt mich Panik, dass er ein Spiel spielt. Dass er mich nackt und bebend vor Lust allein lässt, und ich kämpfe gegen den Drang an, mich selbst anzufassen, obwohl ich doch nur seinen Schwanz in mir spüren will.
»Hunter«, flehe ich und taste blind nach ihm.
»Schhh«, macht er und tippt mir sanft auf die Lippen, um mich zu beruhigen. »Warte.« Wieder legt er mir seine Hände an die Hüften und streicht an den Außenseiten meiner Beine langsam abwärts.
Zwischen meinen Beinen pulsiert flüssige Hitze. Ich bin über simple Erregung hinaus - ich bin verzweifelt. Wollüstig. Meine Hüften bewegen sich wie von allein, finden jedoch keine Erfüllung.
»Himmel, das ist wunderschön«, sagt er, als er meine Fußknöchel packt und langsam - unendlich langsam - meine Beine spreizt. »Du bist so feucht, dass du glitzerst. Du bist reif, Baby, so reif, dass ich dich unbedingt kosten muss.«
Er hat die Worte kaum ausgesprochen, als sein Mund sich auch schon über die Innenseite meines Oberschenkels bewegt und seine Finger auf der anderen Seite folgen. Ich winde mich wieder, und er packt zu, hält mich fest und spreizt meine Beine so weit, dass es fast wehtut und ich vollkommen offen, entblößt und hilflos vor ihm liege.
Seine Zungenspitze streicht zart über meinen Oberschenkel, und ich erschauere. Wieder will ich mich winden, aber er hält mich so fest, dass ich mich nicht mehr regen kann. Ich höre ein Flüstern, sich wiederholende Worte, und es dauert einen Moment, bis ich begreife, dass ich sie von mir gebe. »Bitte, bitte, oh, bitte, ja«, bettele ich, und es klingt beinahe wie ein Gebet.
Endlich legt sich sein Mund über mein Geschlecht, und er saugt, leckt und spielt mit der Zunge über meine Klitoris, und ich will mich bewegen, um dem unerträglich sinnlichen Angriff zu entgehen, aber ich kann nicht. Er hält mich fest, und ich muss stillhalten, während die Lust sich zu einem Sturm aufbaut, der in seiner Intensität beinahe nicht auszuhalten ist.
Als mein Körper schließlich in der ersehnten Erlösung zu beben beginnt, stößt er seine Zunge tief in mich, und ich schreie auf. Ich will mehr. Ich will ihn in mir, will ihn spüren, ich will vollkommen ausgefüllt sein, und ich will, dass er mich nimmt. Benutzt. Will mich der Macht des Mannes, den ich liebe, beugen.
»Hunter«, schreie ich, als er die Hände fortnimmt, damit ich mich ungehindert bewegen kann, und ich stoße ihm meine Hüften entgegen und ficke seine Zunge, und er umfasst meine Brüste und neckt meine Nippel. »Bitte«, flehe ich atemlos, denn jetzt ist mir alles egal. »Bitte«, wiederhole ich und öffne endlich die Augen. »Ich will dich in mir spüren.«
Er hebt den Kopf und sieht mich an, dann beginnt er sich mit trägen feuchten Küssen aufwärtszubewegen, um mich noch wilder zu machen, als ich ohnehin schon bin.
»Ryan«, beginne ich, aber er bringt mich mit einem Kuss zum Schweigen, der so innig ist, dass es sich wie Vögeln anfühlt.
»Schhh«, macht er wieder, küsst mich auf die Lippen und wandert meinen Kiefer entlang, während seine Finger in mich eindringen. »Du bist so feucht.«
Erneut presse ich ihm meine Hüften entgegen. Ich will ihn. Ich will alles. Und ich bin frustriert, dass er es mir versagt, aber auch wahnsinnig erregt, weil er mein Vergnügen in die Länge zieht und mich damit schier um den Verstand bringt.
»Ich will nicht aufhören«, flüstert er. »Ich mag es, wenn du bettelst, Kätzchen. Ich will hören, wie sehr du mich willst. Sag es mir noch mal, Baby. Sag mir, was du willst.«
»Dich.« Meine Stimme bricht. »Ich will dich in mir spüren. Ich will, dass du in mir kommst.«
»Himmel, Jamie«, sagt er, und seine Stimme klingt nun scharf und drängend. »Ich kann nicht mehr länger warten. Dreh dich um. Komm auf die Knie.«
Ich gehorche sofort. Im Augenblick hätte ich mich auch an den verdammten Kronleuchter gehängt, wenn er es verlangt hätte, obwohl wir überhaupt keinen Kronleuchter haben. Ich will ihn. Ich will es ihm recht machen. Ich will ihn spüren.
»Wunderschön«, murmelt er, als ich auf den Knien liege, den Kopf auf dem Kissen, die Ellenbogen auf dem Bett. Er versetzt mir einen Klaps aufs Hinterteil, und ich stöhne und presse die Beine zusammen,...