Schweitzer Fachinformationen
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KAPITEL 2
Das Fenster zum Hof
Eine Stunde später bin ich endlich allein und bei meinem dritten Bourbon. Fiona hatte nach ihrem Fauxpas überkompensiert, indem sie wie ein Wasserfall auf mich einredete, was mich zumindest davon abhielt, verstohlene Blicke zu Dallas hinüberzuwerfen.
Und mir auch etwas ungelegen kam, denn obwohl ich weiß, ich sollte nicht, will ich nichts mehr, als ihn beobachten. Und mir vorstellen, er würde mich berühren. Und mich wahnsinnig darüber ärgern, dass er auf der Party mit jeder Frau auf Tuchfühlung geht, außer mit mir.
Offenbar war er sogar mit Fiona auf Tuchfühlung gegangen.
»Wir sind ein paarmal miteinander ausgegangen«, erzählte sie mir mit funkelnden Augen. »Jedermann weiß, dass er nur selten zweimal mit einer Frau etwas hat. Tja, aber mich hat er dreimal gesehen.« Ihr Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen. »Und zwar alles von mir.«
Mein Magen drehte sich um, während ich höflich lächelte und irgendetwas über den Ruf meines Bruders vor mich hin brummelte. Und dann unter dem Vorwand, ich müsse dringend etwas mit dem Personal besprechen, ins Haus flüchtete, wo ich mich eine halbe Stunde lang versteckte, und als ich wieder nach draußen kam, war sie verschwunden.
Dallas jedoch fiel mir direkt ins Auge.
Nun stehe ich an den Eckpfeiler einer der Cabanas am Pool gelehnt, und versuche ihn nicht zu beobachten. Beziehungsweise versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ihn beobachte.
Von der Blondine hat er sich inzwischen vorgearbeitet. Jetzt steht er neben einer Brünetten mit neonblauen Strähnchen. Ihre langen Haare fallen ihr in losen Locken über den Rücken, der in ihrem Designer-Neckholdershirt freiliegt. Ihre Schulter ziert ein Tattoo - kein feminines Motiv, sondern ein Totenschädel auf blutrotem Untergrund.
Sie trägt einen schwarzen Lederminirock und zwölf Zentimeter hohe High Heels. Eine Frau, die sich nimmt, was sie will. Da bin ich mir sicher. Das erkenne ich allein schon daran, wie sie aussieht. Das erkenne ich aber auch daran, wie sie sich zu Dallas vorbeugt und mit der Zungenspitze über seine Ohrmuschel fährt.
Ich habe diese Frau noch nie getroffen, aber ich würde mal frech behaupten, ich mag sie nicht. Ganz und gar nicht. Nicht ein klitzekleines bisschen.
Mir fällt auf, dass ich schon wieder hinstarre, also ziehe ich mein Handy heraus und zwinge mich, meine E-Mails durchzugehen. Doch das ist zwecklos - ich sehe zwar Worte, kann aber ihren Sinn nicht erfassen.
Zumindest nicht, bis eine SMS auf meinem Display erscheint.
Schau her.
Natürlich ist sie von Dallas, und mein Körper spannt sich allein beim Anblick seines Namens an. Reflexartig hebe ich den Kopf und schaue geradewegs dahin, wo er mit der Totenschädel-Tusse steht. Er sieht zwar nicht in meine Richtung, aber ich weiß, dass er meinen Blick spürt. So, wie er stets meine Anwesenheit intuitiv spürt. Und ich seine.
Völlig regungslos beobachte ich die Szene, die sich vor meinen Augen abspielt. Dallas und die Unbekannte, die am Pool stehen und mit anderen Gästen plaudern. Dallas' Hand, die leicht über ihren entblößten Rücken streicht. Seine Finger, die über ihre Wirbelsäule nach unten streichen und dann über die Schnürung des Tops auf Taillenhöhe.
Ich rechne damit, dass er gleich weiter hinunter über das weiche Leder streicht und seine Hand auf ihren Po legt, aber das tut er nicht. Stattdessen öffnet er mit seinen flinken Fingern den Knopf ihres Minirocks, sodass er gerade so locker sitzt, dass er seine Hand hineinschieben und über ihren Po legen kann. Nur für den Bruchteil einer Sekunde sieht er hoch, finden seine Augen meine. Hitze durchströmt mich, lässt mich dahinschmelzen, lässt mich feucht werden.
Ich weiß, was er tut, denn wir haben dieses Spiel schon einmal gespielt. Wie er eine andere Frau berührt. Wie ich zusehe. Wie wir beide uns vorstellen, er berühre mich.
Beim ersten Mal hatte es sich heißer als die Sünde angefühlt. Es hatte damit begonnen, dass ich allein im Bad saß und die ganze Szene auf Video verfolgte. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch nicht zusammen gewesen - im Gegenteil, wir versuchten alles, uns zu meiden -, und dieser Moment war der Wendepunkt in unserer Beziehung gewesen. Ein mutiges - wenngleich echt abgefucktes - Statement, wie sehr wir uns nacheinander verzehrten. Wie viel wir bereit waren, zu riskieren.
Wie weit wir gehen würden.
Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich möchte annehmen, was er mir gibt, aber gleichzeitig möchte ich auch Reißaus nehmen und davonlaufen. Meine Reaktion überrascht mich selbst, aber irgendwie auch nicht. Ja, es ist sexy. Ja, es ist aufregend.
Aber wenn ich ganz ehrlich bin, will ich es nicht.
Früher war dies meine einzige Option. Eine Ersatzbefriedigung. Ein Fantasiefick. Ich hatte mich vom Strudel der Sinnlichkeit mitreißen lassen, während ich ihm in den Armen einer anderen Frau zusah. Ich hatte mich selbst gestreichelt und war immer und immer wieder heftig gekommen, während ich mir vorstellte, es sei Dallas, der mich berührte. Während ich wusste, dass er mich wollte und dass die Frau, die seinen Schwanz lutschte, für ihn nicht mehr als ein armseliger Ersatz war.
Aber damals war ich nicht sein. Noch nicht. Nicht wirklich.
Nun bin ich es.
Nun kann er mich haben, wann und wie er will.
Doch das stimmt nicht ganz. Denn in diesem Augenblick ist es unmöglich. Er kann mich nicht hier in seinem eigenen Garten berühren. Nicht, solange all diese Leute dabei sind.
Wir müssen uns weiterhin in den Schatten verstecken. Aber er kann jederzeit an der Totenschädel-Tusse herumfummeln.
Gottverfluchte Scheiße noch mal.
Ich wende mich ab. Meine Haut kribbelt. Meine Brüste sind noch immer prall. Ich will hinsehen, Gott weiß, und wie.
Aber ich wünschte so sehr, ich würde es nicht wollen.
Die Tür zur Cabana - unserer Cabana - befindet sich direkt vor mir. Dort, wo alles zwischen uns begann. Dort, wo wir uns endlich unsere Gefühle eingestanden und uns gegenseitig das Versprechen gegeben haben, dass wir irgendwie versuchen würden, trotz aller Widrigkeiten zusammen zu sein.
Erinnerungen werden wach, als ich jetzt auf die Cabana zulaufe. Ich möchte mich in ihnen verlieren, wenn ich mich schon nicht in den Armen jenes Mannes verlieren kann.
Ich schiebe den Vorhang beiseite und erstarre augenblicklich. Ich weiß zwar nicht, wer die beiden auf der Liege sind, aber ich weiß nur zu gut, was sie da treiben. Völlig entgeistert beobachte ich, wie ein vollständig bekleideter Mann mit offenem Reißverschluss seinen Schwanz in eine ziemlich entblößte, ziemlich willige Frau stößt.
Ein leiser Ausruf der Überraschung entfährt mir, und ich halte mir sofort die Hand vor den Mund, rühre mich aber nicht von der Stelle. Ich glaube, sie können mich nicht sehen. Ich stehe leicht schräg hinter dem Fußende vom Bett, sodass der Mann mir größtenteils den Rücken zugekehrt hat. Hinter mir befindet sich der Vorhang, der zum Poolbereich führt, sowie eine stabile, in die Wand hineingeschobene Schiebetür. Es wundert mich, dass sie sie nicht zugemacht haben, aber vermutlich haben sie sie nicht gesehen.
Vor mir hängen zwei weitere hauchdünne Vorhänge, zum einen für mehr Privatsphäre, aber auch um Mücken abzuhalten. Das Licht hier drin ist schummrig, das heißt, selbst wenn sie mich entdecken würden, würden sie bei diesen Lichtverhältnissen nur einen Schatten sehen. Und solange ich mich nicht bewege, werden sie mich wohl gar nicht bemerken.
Aber ich rühre mich keinen Zentimeter.
Ich stehe mucksmäuschenstill und regungslos da, völlig versunken in die hocherotische Szene, die sich mir darbietet. Die Leute sind mir dabei egal. Ich stelle mir vielmehr vor, dass das ich auf dem Bett bin, dass das mein nackter Körper ist. Dass Dallas hinter mir kniet, immer noch in seinem Partyoutfit, mit offenem Hosenstall, und seinen harten, dicken Schwanz in mich hineinstößt.
Dallas beugt sich über mich und umgreift mit seinen Händen erst meine Hüften, dann meine Taille und packt mich dann von hinten grob an meinen Titten. Sofort schießt der Schmerz wie ein elektrisches Signal bis hinunter zu meiner Muschi, lässt sie noch feuchter werden.
Seine Hoden klatschen hart gegen meinen Hintern, während er mich von hinten vögelt, mich härter und härter reitet, bis ich vor lauter Lust und Schmerz und wilder, verzweifelter Vorfreude auf den Orgasmus aufschreien möchte.
Ich schmecke Blut und merke, dass ich mir fest auf die Unterlippe gebissen habe, um mich im Griff zu behalten. Ich habe zwar keinen Laut von mir gegeben, mich aber bewegt. Meine Hand ist unbewusst nach unten gerutscht und schiebt den dünnen, mit Blumenmustern bedruckten Baumwollstoff meines Rocks langsam hoch, bis ich mich fest in den Stoff krallen muss, um dem überwältigenden Drang zu widerstehen, ihn ganz hochzuschieben.
Ich bin völlig in meine Fantasie versunken. Mein Atem geht schwer und ich bin enorm feucht, und alles, was ich will, ist, meine Hand in mein Höschen zu schieben und es mir selbst zu besorgen.
Ich will mir vorstellen, dass Dallas mich berührt. Dass Dallas mich begehrt. Mich, verflucht noch mal. Nicht irgendeine tätowierte Schlampe, die ihm als billiger Ersatz dient und jetzt denkt, sie hätte irgendein Anrecht auf ihn.
Eine warme Hand legt sich von hinten auf meine Schulter, und ich fahre vor Schreck zusammen, doch mein Schrei wird sofort erstickt durch die Hand, die sich auf...
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