Schweitzer Fachinformationen
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LOVE IS IN THE AIR (OF LONDON)
Als Abbey Bly einen Studienplatz in London erhält, ist sie überglücklich, denn es ist die perfekte Chance, dem scharfen Auge ihres überbehütenden Rockstar-Vaters zu entfliehen. In England angekommen, erlebt sie erst mal eine gehörige Überraschung. Ihre drei »Mitbewohnerinnen« entpuppen sich als Jungs. Ziemlich unwiderstehliche Jungs! Rugbyspieler Jack lässt Abbeys Herz direkt höherschlagen. Es gibt nur zwei kleine Probleme. Zum einen besagen die WG-Regeln: keine Beziehungen unter den Bewohnern. Und zum anderen tritt schon bald auch noch der Musiker Nate in Abbeys Leben, der sie ebenfalls nicht kaltlässt und gehörig ins Gefühlschaos stürzt.
»Tolle Charaktere und eine fabelhafte Found Family - ein echtes Lesevergnügen voller Romantik und Spannung.« THE ESCAPIST BOOK BLOG
Die neue New-Adult-Romance von TIKTOK-Erfolgsautorin Elle Kennedy
Er folgt mir überallhin. Ich dachte, ich hätte ihn hinter mir gelassen, als ich durch mein Zimmerfenster hinauskletterte und einen Umweg über die Poolterrasse zur Wäschekammer machte - nur um mit der körperlosen Stimme meines Vaters konfrontiert zu werden, die mich über die neueste Messerstecherei in der Nähe einer Londoner U-Bahn-Station informiert. Über den Echo-Lautsprecher auf dem Tresen fährt er damit fort, mir von irgendwo in diesem Haus Kriminalstatistiken zu rezitieren.
Aber nein. Ich höre nicht hin. Ich blende ihn aus, während ich Kleidung aus dem Trockner hole, die ich dann zurück in mein Zimmer schleppe, wo eine ansehnliche Burg aus Koffern und Kartons den größten Teil des Fußbodens erobert hat. Ich hatte Wochen Zeit zum Packen. Aber irgendwie habe ich es geschafft, die zeitraubendsten Aufgaben so lange aufzuschieben, bis nur noch eine knappe Stunde bleibt, bevor mein Wagen zum Flughafen eintrifft.
»Die Zahl der Messerverbrechen ist auf mehr als sechstausend .«
Ich stelle den Lautsprecher in meinem Zimmer stumm, als mein Vater wieder anfängt. Sobald ich sicher aus diesem Postleitzahlenbereich raus bin, werde ich mit jemandem reden, um sein Internet zu kappen. Er wird noch einen Herzinfarkt bekommen.
Mein Handy summt, und ich rechne damit, Dads Namen auf dem Display zu sehen, aber es ist Eliza, meine beste Freundin. Also stelle ich sie auf laut und werfe das Handy auf mein Bett.
»Tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe«, sagt sie anstelle einer Begrüßung. »Eigentlich sollten wir inzwischen zurück sein, aber meine Mom musste einen riesigen Streit mit dem Parkdienstmenschen anfangen, wegen einer Delle, von der ich mir ziemlich sicher bin, dass sie sie selbst in ihre Stoßstange gefahren hat, als sie mal wieder rückwärts gegen den Wagen des Landschaftsgärtners gefahren ist, und jetzt sind wir immer noch nicht .«
»Ist okay. Wirklich. Keine große Sache.«
Ich fange an, Shirts und Leggins zu falten, und stopfe sie hastig in Packwürfel. Ein hektisches Rennen gegen die Zeit, in dem es langsam widersinnig wird, die Sachen überhaupt zu falten. Alles wird zu einem zerknitterten Akt der Verzweiflung, um gut zwanzig Kilo Klamotten in meinem zum Bersten vollen Koffer unterzubringen. Die Vision einer gut organisierten Abreise, die ich vor einigen Tagen noch hatte, löst sich jetzt in Luft auf.
»Aber du verlässt mich«, jammert sie gespielt auf ihre trockene, widerstrebend anteilnehmende Art. Jeder Tag, an dem sie aufwacht und die Welt noch nicht untergegangen ist, ist absolut langweilig, aber ich bin einer der wenigen Menschen darin, die sie nicht gänzlich verabscheut. Es ist reizend. »Ich werde dich ein Jahr lang nicht sehen. Du wirst mir fehlen.«
Ich lache schnaubend. »Das klang schmerzhaft.«
»War es auch«, seufzt sie. Tatsache ist, dass Eliza noch nie in ihrem Leben jemanden gebraucht oder vermisst hat.
»Ich weiß die Mühe zu schätzen.« Dadurch ist für mich klar, dass es ihr etwas ausmacht.
Ehrlich gesagt beneide ich sie um ihr Selbstvertrauen. Um ihre allgemeine Zufriedenheit mit sich selbst und ihre Gleichgültigkeit gegenüber Dingen wie Angst, Zweifel oder Furcht. Sie könnte irgendwo auf der Welt abgesetzt werden und wäre zufrieden, solange sie nur einen Becher Kaffee hätte.
Ein eingehender Anruf piept auf meinem Handy. Ich verspreche Eliza, sie anzurufen, bevor ich in mein Flugzeug steige, und nehme das andere Gespräch entgegen, ohne auf das Display zu blicken. Ich rechne mit einem Anruf von meinen künftigen Mitbewohnerinnen. Bei dem Zeitunterschied und der Reisezeit von Nashville nach London wird das wahrscheinlich die letzte Chance sein, mit ihnen zu reden, bevor ich meine neue Wohnung betrete.
»Hallo?«
»In London werden Frauen zwischen sechzehn und neunundzwanzig Jahren achtmal wahrscheinlicher Opfer von .«
»Dad, ernsthaft? Hast du mit Dr. Wu über deine rasende Paranoia und deine Trennungsangst gesprochen?«
»Kleines, hör zu. London kann ein gefährlicher Ort für eine junge Frau sein. Ich habe dort sechs Monate lang gewohnt, weißt du.«
Ja. Das wissen alle. Er war dort, während er sein drittes Album schrieb und aufnahm. In den Tonstudios in der Abbey Road, nach der die Beatles ihr elftes Studioalbum benannten und nach der ich - zweiunddreißig Jahre später - benannt wurde.
»Dir ist schon klar, dass im größten Teil der übrigen Welt die Vereinigten Staaten als gewalttätige und barbarische Gesellschaft gelten, die von Verbrechen überrollt wird, ja?«, sage ich, während ich mich abmühe, den Reißverschluss eines weiteren Koffers zuzuziehen.
»Das ist etwas anderes, als in die Innenstadt von Nashville ins Kino zu gehen«, entgegnet er, ohne auf mein Argument einzugehen. »London ist eine internationale Großstadt. Du kannst in ein Taxi steigen und man sieht oder hört nie wieder etwas von dir.«
»Ich glaube nicht, dass Dr. Wu es als gesunde Bewältigungsstrategie ansieht, wenn du dir vor dem Auslandssemester deiner Tochter bingemäßig die Taken-Serie reinziehst.«
»Abbey.«
»Dad.«
»Du bist neunzehn Jahre alt. Das ist alt genug, um im Vereinigten Königreich Alkohol zu trinken. Ich kann nichts dafür, dass mich die Vorstellung von meinem kleinen Mädchen auf einem fremden Kontinent nicht begeistert. Noch dazu mit Leuten, die ich nicht kenne, in irgendeinem Nachtclub, wo dir englische Mistkerle Drinks einflößen.«
»Im Gegensatz zu amerikanischen Mistkerlen.«
Jetzt weiß ich, dass er echt über die Kante geschlittert ist. Mein Dad flucht nie in meiner Gegenwart. Wenn ich da bin, nippt er kaum an einem Glas Wein. Seit dem Tag, an dem er aufhörte, auf Tournee zu gehen, als ich elf Jahre alt war, hat er sich extrem bemüht, die Rockstarpersönlichkeit Gunner Bly zu neutralisieren und sich zur perfekten Vaterfigur zu formen. Ich glaube immer noch, dass ihm diese Fotos in der Boulevardpresse, auf denen er mich als Kleinkind um vier Uhr früh aus einem Tourbus trägt, eine Zigarette im Mundwinkel und eine Flasche Jack Daniel's in der Hand, eine Schockwelle durch Mark und Bein gejagt haben. Das hat ihm einen gehörigen Schrecken versetzt. Und es hat ihm Angst gemacht, ich würde zu einem dieser ausgebrannten, verwahrlosten Promikinder heranwachsen, die abwechselnd im Reality-TV auftreten und in Reha gehen, bevor sie auf The View einen Heulkrampf kriegen, und mit ihm nur über die Seiten der Klatschsparten kommunizieren.
Soll heißen: Ich liebe meinen Dad, aber langsam wird er zu einem emotionalen Psycho, und diese erdrückende Vaternummer lastet auf mir.
»Dad, ich bin mir sicher, dass es dir lieber wäre, wenn ich den Rest meiner Collegezeit eingesperrt in meinem Zimmer verbringe, aber ich kann auf mich aufpassen. Zeit, die Nabelschnur zu durchtrennen, Kumpel. Ich bin jetzt ein großes Mädchen.«
»Du verstehst das nicht. Ich weiß, wie leicht ein paar Drinks zu ein paar Lines Koks werden .«
Oh, um Himmels .
»Ja, können wir später darauf zurückkommen? Ich bin hier gerade irgendwie schwer beschäftigt.«
Ich lege auf, ohne seine Antwort abzuwarten. Wenn ich ihm nachgebe, macht er sich nur total verrückt.
Als ich mich für dieses Programm bewarb, um mein zweites Studienjahr an der Pembridge University in London zu verbringen, geschah das auf den Vorschlag meines Professors für Europäische Geschichte und in einer Faszination, ausgelöst durch Peaky Blinders, The Crown und Love Island. Und obwohl meine Noten im ersten Jahr exzellent waren und meine Professoren mit Freuden Empfehlungen schrieben, glaubte ich nicht eine Minute lang, dass ich tatsächlich angenommen würde. Als ich die Mail bekam, stürzte das mein ganzes Leben ins Chaos. Plötzlich musste ich meinem hyperbeschützerischen Vater die Neuigkeit mitteilen, dass ich nicht nur ausziehen, sondern auch das Land verlassen würde.
Und nun, da der D-Day vor der Tür steht, kommt er nicht gut damit klar.
»Vielleicht gibt es ja ein Online-Programm.«
Ich springe vor Schreck fast einen Meter in die Luft, als ich mit haufenweise Klamotten in den Armen aus dem Wandschrank auftauche und ihn mitten im Zimmer stehen sehe.
»Jesus, Dad! Für einen Mann in deinem Alter kannst du dich beunruhigend gut anschleichen.«
»Wie wäre es damit?«, drängt er. »Online lernen würde dir liegen.«
»Nein, das würde dir liegen. Und vergiss es. Das hier wird passieren. Der Wagen ist jede Minute hier. Und ich habe meinen Mitbewohnerinnen schon die Miete für den ersten Monat geschickt.«
Was mich daran erinnert, dass ich immer noch nichts von ihnen gehört habe. Also schnappe ich mir mein Handy und sehe, dass ich einige verpasste Nachrichten von einer sehr langen Nummer habe. Daran werde ich mich noch gewöhnen müssen.
Lee: Cheers, Süße. Kann es kaum erwarten, dich zu treffen. Wir haben dein Zimmer vorbereitet und dazu ein paar Willkommensgeschenke, von denen Jackie und Jamie denken, dass du sie lieben wirst. Wegbeschreibung zur Wohnung ist gemailt. Folge nicht der Beschreibung von Google. Die ist Mist. Wir sehen uns morgen. Oder heute? Ich weiß gar nicht mehr xx
»Und wieso habe ich mit diesen Mitbewohnerinnen noch nicht gesprochen?«, fragt Dad, dessen Sorgenfalte tiefer wird. »Wir wissen gar nichts über sie. Du könntest dort ankommen und feststellen, dass dein Apartment ein Lagerhaus an den Docks ist und ein paar Männer schon darauf warten, dir einen Sack...
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