1 - Lernen will gelernt sein! [Seite 1]
1.1 - Inhaltsverzeichnis [Seite 6]
1.2 - Einleitung [Seite 8]
1.3 - 1. Das Gehirn - dein Lernorgan [Seite 10]
1.4 - 2. Sich selbst motivieren [Seite 16]
1.5 - 3. Lernen organisieren [Seite 22]
1.5.1 - Hausaufgabenplanung [Seite 22]
1.5.2 - Klassenarbeitsvorbereitung [Seite 24]
1.5.3 - Dein Arbeitsplatz [Seite 25]
1.5.4 - Deine Arbeitsmittel [Seite 27]
1.6 - 4. Gemeinsam lernen [Seite 30]
1.7 - 5. Lernstoff speichern und abrufen [Seite 32]
1.7.1 - Mehrkanalig lernen [Seite 32]
1.7.2 - Gedächtnishemmungen vermeiden [Seite 33]
1.7.3 - Gedächtnisstützen [Seite 35]
1.7.4 - Lernstoff wiederholen [Seite 39]
1.7.5 - Lernstoff abrufen [Seite 42]
1.8 - 6. Lernstoff begreifen [Seite 44]
1.9 - 7. Konzentration steuern [Seite 46]
1.10 - 8. Gedanken sammeln [Seite 50]
1.11 - 9. Wirksam lesen [Seite 54]
1.12 - 10. Prüfungsangst bewältigen [Seite 64]
1.13 - 11. Vokabeln lernen [Seite 68]
1.14 - 12. Grammatik beherrschen [Seite 72]
1.15 - 13. Fremdsprachenverständnis verbessern [Seite 76]
1.16 - 14. Texte übersetzen [Seite 78]
1.17 - 15. Rechtschreibfehler vermeiden [Seite 80]
1.18 - 16. Aufsätze schreiben [Seite 84]
1.19 - 17. Textaufgaben lösen [Seite 88]
1.20 - 18. Referate verfassen und halten [Seite 92]
1.21 - 19. Allgemeine Lerntipps kurz und bündig [Seite 98]
1.22 - 20. Fachbezogene Lerntipps kurz und bündig [Seite 100]
1.22.1 - Lerntipps Deutsch [Seite 100]
1.22.2 - Lerntipps Fremdsprachen [Seite 101]
1.22.3 - Lerntipps Mathematik [Seite 102]
1.22.4 - Lerntipps Biologie, Chemie, Physik [Seite 103]
1.22.5 - Lerntipps Erdkunde, Geschichte, Gemeinschaftskunde [Seite 103]
1.23 - 21. Erfolgskontrolle [Seite 106]
1.24 - 22. Literaturverzeichnis [Seite 110]
Wenn die vier Wochen vorbei sind, versuche ohne Lerntagebuch weiterzulernen. Vielleicht bist du mittlerweile von äußerem Druck freier geworden. Ganz allein aus innerem Antrieb wird das Lernen allerdings auch jetzt nicht immer funktionieren. Bleib realistisch, auch das ist wichtig. Dein Ziel könnte so lauten: «Ich bin ein gutes Stück selbstständiger geworden. Die Eltern ermahnen mich seltener. Auf Klassenarbeiten bereite ich mich frühzeitig vor.»
Gerätst du gleich wieder unter die Herrschaft deines inneren Faultiers, setze das Training ein paar Wochen länger fort. Diesmal wird es klappen!
Dein Lernmotor braucht schließlich auch Ziele. Sie verleihen dem Lernen Sinn und Richtung. Eine pünktlich abgegebene und korrekt erledigte Hausaufgabe kann ein solches Ziel sein oder eine Klassenarbeit, auf die du dich rechtzeitig und sinnvoll vorbereitet hast (das nächste Kapitel «Lernen organisieren» zeigt, wie dir das gelingen kann). Ziele werden schriftlich festgehalten und schrittweise abgearbeitet.
Zum anderen können aber auch langfristig gesteckte Ziele eine große Unterstützung deiner Lernmotivation sein. Welcher Beruf, welches Studium weckt dein Interesse, könnte dir Spaß machen? Je früher du dir über diese Ziele im Klaren bist, desto leichter fällt es dir, dich für das Lernen zu motivieren. Um dich über Berufsund Studienmöglichkeiten zu informieren, brauchst du nicht bis kurz vor dem Schulabschluss zu warten. Wenn du weißt, wofür du dich täglich anstrengst, wird dir das Lernen leichter fallen. In die weitere Zukunft gerichtete Ziele üben auf das Lernen eine wichtige Zugkraft aus.
Übung Führe in den nächsten vier Wochen ein Lerntagebuch nach dem angegebenen Muster. Schreibe jeden Tag kurz und stichwortartig auf, was du von wann bis wann tust. Bewerte die jeweilige Lerntätigkeit mit +, ? oder -. Belohne dich nach dem Lernen mit angenehmen Tätigkeiten.
3. Lernen organisieren
Genau wie die berufliche Arbeit will das Lernen organisiert sein. Dazu gehört zuerst einmal eine gute Zeitplanung. Nicht umsonst heißt es: Gut geplant ist halb gelernt. Zweitens muss dein Arbeitsplatz lernförderlich gestaltet sein. Und drittens hängt ein reibungsloser Lernablauf auch davon ab, ob die wichtigsten Arbeitsmittel vorhanden und in gutem Zustand sind. Die Lernorganisation ist kein Selbstzweck, sondern dient der inneren Ordnung. Denn nichts stört das Gehirn so sehr wie Chaos.
Hausaufgabenplanung
Nach vielen Unterrichtsstunden zu Hause nochmals zu lernen fällt vielen Schülerinnen und Schülern schwer. Um diesen Schwierigkeiten vorzubeugen, solltest du die Erledigung der Hausaufgaben möglichst genau planen. Die Planung beginnt bereits in der Schule: Schreibe auf, welche Aufgaben zu erledigen sind. Verwende dazu ein Hausaufgabenheft. Aus dem Hefteintrag soll klar ersichtlich sein, wie die Aufgabenstellung lautet, wo im Buch die Aufgabe zu finden ist (Seitenzahl, Nummer) und bis wann sie zu erledigen ist.
Beginne das häusliche Lernen mit der Erstellung eines Tagesplans. Er enthält zum einen das, was du für den nächsten Tag erledigen musst. Wir nennen dies Muss-Ziele. Darüber hinaus überlegst du, was in weiterer Zukunft bevorsteht und deshalb ebenfalls gelernt werden kann. Das sind deine Kann-Ziele. Zu diesem Zweck schaust du in deinen Terminkalender (mehr dazu im nächsten Teilkapitel «Klassenarbeitsvorbereitung»). Möglicherweise siehst du, dass in einer Woche eine Mathearbeit geschrieben wird. Daraus ergibt sich als Kann-Ziel, Matheaufgaben zu üben. Vielleicht steht in zehn Tagen eine weitere Klassenarbeit in Englisch bevor. Also lautet das zweite Kann-Ziel: Vokabeln und Grammatik wiederholen. Aber Vorsicht: Die Bezeichnung «Kann-Ziel» soll dich nicht dazu verführen, die Arbeit dafür auf die lange Bank zu schieben.