Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
In Ihrem Leben geht es stressig zu? Wahrscheinlich, denn sonst hätten Sie dieses Buch jetzt nicht in der Hand. Wie wirkt sich die alltägliche Hektik auf Ihre Ernährungsgewohnheiten aus? Was ist schon der Stoppuhr gewichen? Nur das Kochen? Oder auch schon das Essen an sich? Sind Kaffee und Süßigkeiten oder vielleicht noch ein schnelles Sandwich Ihre Hauptenergiequellen während des Arbeitstages? Und abends? Haben Sie noch Kraft und Energie, etwas Gesundes auf den Tisch zu bringen? Oder reicht es gerade noch für die Fertigpizza oder ein schnelles Brot?
Ein Auto mit leerem Tank fährt nicht. Ein Auto, in dessen leeren Tank anstelle von Benzin Wasser gefüllt wird, auch nicht. Wenn Sie Höchstleistung erbringen sollen, dann muss Ihr »Vehikel« Körper dafür auch ausgestattet sein. Nur auf dem Computer kann der Actionheld stunden- und tagelang Energie verbrauchen, ohne sie aufzufüllen. Wir leben aber nicht in einer virtuellen Welt, wir leben live und in 3D. Und unser Organismus ist kein Computerspiel. Er braucht Energie, um zu funktionieren, und diese Energie fällt nicht vom Himmel. Sie muss permanent aus den Nährstoffen freigesetzt werden, sonst sind wir nicht einmal in der Lage, einen Arm zu heben. Die Zufuhr der für die Energieproduktion in unseren Zellen notwendigen Nährstoffe muss kontinuierlich über die Nahrung erfolgen. Kommt da nichts oder aber nicht das Richtige, dann kann auch keine Energie produziert werden. Dann kann die Zelle ihre Zellleistung nicht erbringen, und das Organ, in dem sie sich befindet, wird in absehbarer Zeit erkranken.
Dass Ernährung und Gesundheit eng miteinander in Beziehung stehen, ist kein Geheimnis. Trotzdem bleibt es bei vielen Menschen bei dem Wissen, dass es so ist, ohne dass die Hintergründe dazu bekannt sind, und ohne dass sich dieses Wissen im Alltag niederschlägt. So, wie letztens eine Patientin sagte: »Ich weiß schon, meine Ernährung ist grottenschlecht, aber so ist es eben.« Tatsächlich ist es oft so, dass Menschen so lange nichts verändern, solange ihnen nichts weh tut. Wenn es aber erst weh tut, ist meistens schon so viel Gesundheit beschädigt, dass die Beseitigung der Schäden sehr aufwendig geworden ist.
Einer der Gründe, warum Menschen so wenig Bereitschaft zeigen, gerade im Bereich Ernährung viel konsequenter etwas für ihre Gesundheit zu tun, liegt unserer Meinung nach in der Unkenntnis darüber, warum genau das so wichtig ist. Unwissenheit schützt allerdings nicht vor den Folgen, und deshalb möchten wir Sie im ersten Schritt einladen in eine faszinierende Welt: die Welt Ihrer Körperzellen.
Wir bestehen aus ca. 70 Billionen Körperzellen - diese Zahl übersteigt in aller Regel unsere Vorstellungskraft. Logischerweise sind diese winzig klein. Trotzdem sind sie sehr komplexe funktionale Einheiten. Jede Zelle hat ganz spezifische Aufgaben und einen speziell darauf abgestimmten Zellstoffwechsel. Eine Lungenzelle ist zuständig für den Gasaustausch, eine Magenzelle für Verdauung, eine Leberzelle für Entgiftung und so weiter.
Damit die Zelle ihre Aufgaben korrekt erledigen kann, ist ein komplexes aufeinander abgestimmtes Geschehen erforderlich: der Zellstoffwechsel. Schauen wir einmal, wie viele unterschiedliche Vorgänge in solch einer Körperzelle denn in etwa pro Sekunde stattfinden. Was schätzen Sie? Wenn Sie sich überlegen, wie viele Aktivitäten Sie in einer Sekunde erledigen können? Wenn wir diese Frage in unseren Vorträgen stellen, herrscht im Allgemeinen große Ratlosigkeit, aber höher als 100 ist die genannte Zahl selten. Tatsächlich sind es ca. 1.000-mal so viel, nämlich ca. 100.000 Stoffwechselvorgänge, die in einer Sekunde in jeder Ihrer ca. 70 Billionen Körperzellen ablaufen. Der Zellstoffwechsel ist also ein ungeheuer komplexes Geschehen. Damit das reibungslos vor sich gehen kann, muss alles korrekt ablaufen, so wie in einem hervorragend organisierten Unternehmen. Alle erforderlichen Ausgangsstoffe müssen der Zelle zur Verfügung stehen, in genau abgestimmten Mengen. Abfallprodukte müssen recycelt oder ausgeschieden werden, die Informations- und Materialweitergabe zwischen den unterschiedlichen Zellen muss reibungslos funktionieren. Ein kleiner Fehler im System hat oft ungeahnte Auswirkungen an einer ganz anderen Stelle.
Abb.: Die eigentliche Produktionsstätte von Energie in der Körperzelle sind die Mitochondrien.
Abb.: Die Atmungsketten sind Orte der Energiegewinnung. Sie liegen in der inneren Membran der Mitochondrien.
Die Energie, die Sie für Ihren Alltag brauchen, wird innerhalb der Körperzellen in den Mitochondrien gewonnen. Vorstellen kann man sie sich wie kleine Kraftwerke, von denen sich unterschiedlich viele in den einzelnen Körperzellen befinden - in Abhängigkeit davon, welche Aufgabe die einzelne Körperzelle hat und wie viel Energie dafür notwendig ist. Eine Leberzelle enthält zum Beispiel ca. 3.000 Mitochondrien, eine Muskelzelle nur ca. 1.500.
Die Aufgabe dieser Zellkraftwerke ist es, aus der Nahrung, die wir aufnehmen, Energie zu gewinnen. Auch das wiederum ist ein sehr komplexes Geschehen, das in sogenannten Atmungsketten vor sich geht. Wenn alles richtig funktioniert, dann entstehen dabei aus einem Molekül Brennstoff 38 Moleküle Energie.
Diese Art der Energiegewinnung läuft unter Verbrauch von Sauerstoff ab, und neben der Energie fallen hierbei auch noch sogenannte freie Radikale an. Freie Radikale sind sehr reaktionsfreudige Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Dieses Elektron wird ihnen, wenn alles in Ordnung ist, von sogenannten Antioxidantien zur Verfügung gestellt. Sind davon jedoch nicht genügend vorhanden, dann entreißen die Radikale anderen Zellstrukturen Elektronen und beschädigen diese dadurch. Das bezeichnen wir als oxidativen Stress.
Das ist die Art der Energiegewinnung, die für die tägliche Arbeit der Zelle erforderlich ist.
Es gibt allerdings auch noch eine andere Form: Die sogenannte Glykolyse. Dabei wird die Energie durch Gärung im Zellbindegewebe gewonnen. Der Vorteil hiervon ist: Es fallen keine freien Radikale an. Diese Art der Energiegewinnung wird von der Körperzelle genutzt, während sie sich teilt. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, währenddessen sich auch der Zellkern teilt, der die empfindliche DNS enthält, die auf keinen Fall mit Sauerstoffradikalen in Kontakt kommen darf. Allerdings ist die Ausbeute bei dieser Art der Energiegewinnung recht gering: aus einem Molekül Brennstoff werden nur zwei Moleküle Energie. Das ist sozusagen eine »Sparschaltung«, die nur für die kurze Zeit der Zellteilung als vorübergehende Energiegewinnung genutzt werden soll. Ist die Zellteilung abgeschlossen, fährt die Zelle die Energiegewinnung in den Mitochondrien wieder in den Hochleistungsmodus.
Was hat das Ganze jetzt mit unserem Thema Ernährung zu tun? Die Energiegewinnung in den Mitochondrien ist ein extrem komplexes Geschehen. Damit in den fünf Schritten der Atmungskette aus Brennstoff wie durch Zauberei Energie entsteht, sind ununterbrochen die unterschiedlichsten Nähr- und Hilfsstoffe am Werk, um bestimmte Prozesse zu ermöglichen. Diese Stoffe sind Vitamine, Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralien, Spurenelemente und Enzyme. Zum Beispiel Vitamin B2, B3, B6, B12, Zink, Eisen, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, L-Carnithin, Coenzym Q10, um nur einige zu nennen. Diese Nährstoffe sollten also in der richtigen Zusammensetzung und Menge in unserer Ernährung enthalten sein. Wie es damit konkret aussieht, werden wir später noch beleuchten.
Wie schon beschrieben, benötigt unser Organismus im Stress mehr Energie. Viel mehr. Logischerweise fallen bei der gesteigerten Energieproduktion auch mehr freie Radikale an. Sie erinnern sich - die reaktionsfreudigen Moleküle, die anderen Molekülen Elektronen entreißen, auch wenn sie sie dabei beschädigen. Ein bisschen kann man sich die freien Radikale vorstellen wie Singles, die unbedingt eine Beziehung haben möchten und völlig wahllos anderen Menschen den Partner entreißen. Was dann zur Folge hat, dass der so »verlassene« Mensch auch ziemlich radikal wird. Das ist also eine richtige Kettenreaktion. Verhindert werden kann dies nur, wenn ausreichend Stoffe vorhanden sind, die freiwillig Elektronen hergeben, um die Radikale zu neutralisieren. Diese sogenannten Antioxidantien sind zum Beispiel: essenzielle Mikronährstoffe wie Vitamin C, Selen, Vitamin E, Beta-Carotin, Zink, Coenzym Q10, Mangan, schwefelhaltige Aminosäuren. Jede Menge Polyphenole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe. Und nicht zuletzt Glutathion - eine Eiweißverbindung aus unterschiedlichen Aminosäuren.
GLUTATHION - UNIVERSALWAFFE DER MITOCHONDRIEN
Unsere Energiekraftwerke sind in besonderem Maß den Angriffen freier Radikale ausgesetzt. Damit dadurch kein ernsthafter Schaden entsteht, ist »Spezialschutz«...
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