Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Optimale Prüfungsvorbereitung ...
Das Werk bietet einen vollständigen Überblick über die Prüfungsbereiche "Konzepte für Schutz und Sicherheit" und "Sicherheitsorientiertes Kundengespräch", die den wesentlichen Anteil an der Abschlussprüfung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausmachen.
... mit diesen Schwerpunkten:
Auf aktuellem Stand
Die durchgesehene und überarbeitete 2. Auflage wurde ergänzt um Erkenntnisse bis zur Sommerprüfung 2020 sowie die Neuerungen in der Normenreihe DIN 77200 "Sicherungsdienstleistungen", Stand Juli 2020. Zwei neue Beispielkonzepte mit Musterlösungen sowie ein umfassendes Stichwortverzeichnis komplettieren das erfolgreiche Werk.
Kompetent und verständlich
Neben dem fachlich versierten Autor hat der bundesweite Arbeitskreis der Lehrer/-innen an beruflichen Schulen für Schutz und Sicherheit einen erheblichen Beitrag zum Gelingen dieses Werkes geleistet.
Besonders empfehlenswert
Damit verfügen Prüflinge, Lehrkräfte, Prüfer/-innen sowie andere Interessierte über eine hervorragende Grundlage zur Vorbereitung auf diese spezifischen Teilbereiche der Berufsabschlussprüfung.
Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Torsten Katschemba, Master of Business Law
Ausgangspunkt aller begrifflichen Klärungen ist, dass es aufgrund der Vielzahl an Einflussgrößen eine absolute, vollständige Sicherheit nicht geben kann. Möglich ist nur eine relative, von den Umständen des Einzelfalls und dem Zeitablauf abhängige Sicherheit. Im Mittelpunkt steht die Frage: "Wer und/oder was ist Schutzobjekt, wogegen soll geschützt werden?", "Wie sicher ist sicher genug?" und "Wer entscheidet nach welchen Prinzipien und Kriterien darüber?"
Darstellung 11: Einflussgrößen eines Sicherheitskonzeptes (nach Wenk, 1992)
Vor diesem Hintergrund ist zu klären, was unter einem Sicherheitskonzept genau zu verstehen ist. In der Literatur ist in diesem Zusammenhang zudem von Sicherungsmaßnahmen, Sicherheitskonzeptionen, und Sicherungs- und Schutzkonzepten die Rede. Die Begriffe sind im Folgenden näher dargestellt.
Sicherungsmaßnahme: VdS Schadenverhütung GmbH (VdS) definiert die Sicherungsmaßnahme als die Gesamtheit technischer und organisatorischer Vorkehrungen, die das Ziel haben, die Widerstandsfähigkeit eines Objektes gegen definierte Risiken aufzuwerten. An anderer Stelle wird beschrieben, dass diese Maßnahmen in einem Schutzkonzept festzulegen sind. Zentraler Bestandteil eines solchen Konzeptes ist nach VdS die Überwachung und der Schutz von Leben und Sachwerten. Maßnahmen hierzu sind:
1. Aktiv sichern und schützen durch bauliche Maßnahmen und mechanische Sicherungs- und Schutzeinrichtungen,
2. Überwachen und melden durch elektronische und optische Systeme und
3. Organisatorisch unterstützen durch Zutrittsregelungen, Verhaltensregeln und Interventionsregeln.
Sicherheitskonzeption: Die Sicherheitskonzeption ist das Ergebnis eines Analyseprozesses zu möglichen Angriffs- und Schadensszenarien mit der Zielsetzung, im Ergebnis ein klar umrissenes Schutzniveau zu definieren, das bei der Umsetzung dieses Konzeptes mit größter Wahrscheinlichkeit zu erreichen ist. Die Sicherheitskonzeption darf nie für sich allein gesehen werden. Sie ist lediglich ein Teil eines festgelegten Prozessablaufes.17
Schutzkonzept: Die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) versteht unter einem Schutzkonzept alle strukturellen und prozessorientierten Maßnahmen zur Erreichung der Schutzziele und legt dabei den Fokus auf Maßnahmen der Unfallverhütung.
Das Schutzkonzept im Bereich des Personenschutzes ist immer ausgelegt auf die Vorbeugung möglicher Eingriffe Dritter (Prävention), der Entdeckung von Angriffsversuchen (Detektion), der Durchführung von Abwehrmaßnahmen (Reaktion) sowie der Schadensabwendung und -minimierung (Restauration).18
Schutzkonzeption: Die Polizei geht von einer Schutzkonzeption aus. Ausgangspunkt ist dabei ein Anlass, es folgen die Beurteilung der Lage sowie taktische, technisch-organisatorische Maßnahmen und Maßnahmen des Gefährdeten. Die Polizei schützt andere und sichert sich selbst. Dabei stellt Schutz die Abwehr von Gefahren für Rechtsgüter dar, Sicherung die Abwehr von Gefahren für die Funktionsfähigkeit der Polizei.
Sicherheitskonzept: Das Sicherheitskonzept ist ein Plan für den sicherheitskritischen Ernstfall. Als Grundmuster zur Erstellung eines Sicherheitskonzeptes gelten folgende Punkte:
1. Risiko- und Schwachstellenanalyse;
2. Sicherheitsanalyse: Welche Schwachstellen stehen identifizierten Sicherheitsrisiken gegenüber und wie sollen bzw. können sie in welchem Umfang abgesichert werden?;
3. Sicherheitskonzept: Erarbeitung eines individuellen Schutzkonzeptes, Einführung und Umsetzung.19
Sicherheitskonzepte sind im Veranstaltungsschutz der dokumentierte Nachweis, welche Maßnahmen zur Erfüllung erforderlicher und zumutbarer Sicherungspflichten des Veranstalters oder Betreibers getroffen werden. Welche Voraussetzungen für die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes notwendig sind, wird in keinem Regelwerk und keiner allgemeingültigen Vorschrift näher erläutert.20
Ein Sicherheitskonzept umfasst auch sämtliche geländemäßige, bauliche, materielle, personelle, technische und organisatorische Maßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Bedrohungslage, um die Wahrscheinlichkeit von Schäden und deren Ausmaß zu reduzieren sowie im Schadensfall den Normalzustand systematisch wiederherstellen zu können. Bei der Erstellung des Sicherheitskonzeptes werden Schutzziele festgelegt und zugehörige Schutzmaßnahmen im Rahmen einer Schwachstellenanalyse auf IST-SOLL-Unterschiede verglichen. Ein Sicherheitskonzept beschreibt demnach Prozesse, Strukturen, bauliche und personelle Optimierungsmaßnahmen und Zielzustände.21
Jeder Entwicklung eines Sicherheitskonzeptes für Objekte sollte eine Täterprofilanalyse vorausgehen, in der mögliche Bedrohungen erfasst und für weitere Planungen festgeschrieben werden. Zusammen mit einer Lagebeurteilung ist diese die Basis, um transparente Schutzziele für ein Sicherheitsprojekt herauszuarbeiten und teure Über- oder gefährliche Untersicherungen zu vermeiden.22 Täterprofile beschreiben dabei das Potential, mit dem die Tätergruppe in der Vergangenheit vorgegangen ist. Solche Gruppen können zum Beispiel sein: Einbruchdiebstahltäter, Insiderdelinquenz, Spione, Aktionisten, autonome Gruppierungen, Islamisten und auch Terroristen.
In der DIN 77200 Teil 1 wird das Einsatzkonzept als schriftliche, planerische Grundlage zur operativen Umsetzung der aus der Sicherheitsanalyse ermittelten Fakten und Einflussgrößen zur Umsetzung einer effektiven Gefahrenabwehr beschrieben.23
In Teil 2 der DIN 77200 wird ein Sicherheitskonzept definiert als Gesamtheit der festgelegten organisatorischen, personellen, technischen und baulichen Sicherungsmaßnahmen zur Prävention und/oder Abwehr von Gefahren durch schriftliche Analyse möglicher Angriffs- und Schadenszenarien mit dem Ziel, ein festgelegtes Schutzniveau zu erreichen.
Dazu wird ergänzend ausgeführt, dass Sicherheitskonzepte auf einer strukturierten Vorgehensweise beruhen, die in der Regel folgende Kriterien umfassen:
- Bestimmung des zu schützenden Objektes und der Schutzziele;
- Auflistung der Bedrohungen/Schadenszenarien/Gefahren;
- Bewertung von Eintrittswahrscheinlichkeit und potentiellem Ausmaß von Schäden;
- Maßnahmen zur Reduzierung von Schäden und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten;
- Maßnahmen, mit dem Ziel, die Gefahrenabwehr so früh wie möglich einzuleiten (z.?B. Abstimmung der elektronischen und mechanischen Sicherungseinrichtungen, um einen Alarm bereits auszulösen, bevor die mechanischen Sicherungseinrichtungen vollständig überwunden sind);
- Planung von Maßnahmen und Bereitstellung von Mitteln zur Schadensbekämpfung und -eindämmung bei Schadenseintritt.
Damit kommt die Definition den Prüfungsanforderungen sehr nahe. Allerdings ist zu beachten, dass auch ein ganzheitliches Sicherheitskonzept nicht in der Lage sein wird, das Restrisiko komplett zu eliminieren. Aus diesem Grund wird häufig ein Krisen- und Katastrophenmanagement eingeführt, um Leben und Sachwerte im Ernstfall so weit als möglich zu schützen.24
Ein Konzept für Schutz und Sicherheit ist eine langfristige Leitlinie für das Erreichen und Aufrechterhalten von schutzzielgerechten Sicherheitsniveaus, die aus bestimmten Bausteinen/Elementen besteht. Da vorliegend Konzepte im Mittelpunkt stehen, die eine zukünftige Fachkraft für Schutz und Sicherheit in ihrer Abschlussprüfung zu erstellen hat, werden nachfolgend die Konzeptbausteine aus dem Fachkompetenzbuch herangezogen, welche auch seitens des ZPA Nord-West als Grundlage für seine Lösungshinweise an die prüfenden IHK verwandt werden. Danach sind die nachfolgend gezeigten sechs Elemente ausschlaggebend.
Darstellung 12: Elemente eines Sicherheitskonzeptes Schutz und Sicherheit
Prüfungshinweis
Diese Empfehlung deckt sich mit den Erwartungen des Bundesarbeitskreises der Lehrer für Schutz und Sicherheit. Nach Ansicht des überwiegenden Teils der Lehrkräfte lässt sich so für jede Sicherheitsdienstleistung ein grundsätzliches Sicherheitskonzept erarbeiten.
Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich für spezielle Dienstleistungen, wie zum Beispiel Personen- und Veranstaltungsschutz, zudem besondere Anforderungen entwickelt haben. Diese sind in Kapitel 5 des vorliegenden Werkes näher dargestellt. In der Praxis empfiehlt es sich, den jeweiligen Konzeptvorgaben der Genehmigungsbehörden oder des Betreibers bzw. Veranstalters zu folgen.
Zu Beginn der Erstellung des Sicherheitskonzeptes steht die Zusammenstellung von allen Informationen, die es über den Schutzbereich oder die Schutzperson gibt. Im Blickpunkt der Informationssammlung sollten bereits Hinweise auf zu erwartende Gefahren stehen. Es werden alle für das Konzept wichtigen Daten herausgearbeitet. Informationsschwerpunkte können u.?a....
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.