Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Zur Feststellung des Versorgungsbedarfs sollten Sie zunächst Ihre persönliche Situation reflektieren, indem Sie sich die im Folgenden aufgeführten Fragen stellen. Nehmen Sie dabei Familienangehörige, Freunde und Bekannte zu Hilfe und beantworten Sie die Fragen gemeinsam. Oftmals nimmt man Einschränkungen, z. B. eine zunehmende Schwerhörigkeit, nicht oder nur eingeschränkt selbst wahr. Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst und denken Sie nicht: "Das wird schon wieder" oder "Ach, wie peinlich". Ein Versorgungsbedarf wird immer dann gesehen, wenn Folgen einer Krankheit und/oder Folgen von Funktionsstörungen (z. B. nicht mehr Greifen können) bzw. körperlichen Schädigungen vorliegen, die gezielt einer Versorgung bedürfen, um die Krankenbehandlung zu sichern oder eine Behinderung auszugleichen oder einer drohenden Behinderung oder Krankheit vorzubeugen.
Welche Aktivitäten des Alltags fallen mir schwer, kann ich aber noch selbst und ohne Hilfe lösen?
Für welche Aktivitäten des Alltags nutze ich bereits Hilfsmittel oder benötige ich die Hilfe anderer Personen?
Welche Aktivitäten des Alltags kann ich nicht mehr wahrnehmen?
Die Betrachtung des Hilfsmittelbedarfs geht dabei von den Problemen des Alltags der Betroffenen aus. Etwa kann die Frage gestellt werden, ob Sie die Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten des täglichen Lebens benötigen, beispielsweise bei der Mobilität in der Wohnung. So bildet sich bei Ihnen nicht nur ein Problembewusstsein für die eigene Situation, sondern Sie können zugleich aktiv in die spätere Entscheidung über Hilfsmittelversorgung eingreifen und sind nicht auf Urteile anderer Menschen angewiesen.
Um nicht die Übersicht zu verlieren, empfiehlt es sich, die Aktivitäten nach den verschiedenen Lebensbereichen getrennt zu betrachten und die vorgenannten Fragen zu beantworten. Die folgende Auflistung führt die typischen Lebensbereiche und Aktivitäten auf und kann als Orientierung dienen. Nicht zutreffende Punkte lassen Sie einfach weg. Sollten Aktivitäten fehlen, ergänzen Sie diese.
Körperliche Grundfunktionen
Atmen (inklusive Husten und Nase schnäuzen)
Essen
Trinken
Die eigene Körpertemperatur regeln
Körperliche Hygiene
Ausscheiden können (Toilettengang bewältigen können)
Sich waschen (inklusive Duschen, Baden)
Zähne putzen
Sich rasieren
Haut, Haare und Fuß- sowie Fingernägel pflegen
Bewegen
Sich bewegen und eine bestimmte Stellung halten
Sich hinlegen und aufrichten
Liegen und im Bett sich umlagern
Sich hinsetzen und auch wieder aufstehen
Sitzen und sich umsetzen
Stehen und Balance halten (auch auf schrägen oder unebenen Böden)
Sich hinknien
Gehen, laufen und rennen auf unterschiedlichen Untergründen
Schwellen, Stufen und Treppen überwinden
Arme, Hände, Finger bewegen
Beine, Füße und Zehen bewegen
Den Rumpf beugen und drehen
Den Kopf bewegen (nicken, schütteln, drehen)
Selbstständig Leben
Haushalt führen (Wohnung sauber, in Ordnung und intakt halten)
Notwendigen Schriftverkehr führen (inklusive Behörden- und Bankgeschäfte)
Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen und organisieren
Nahrung zubereiten
Die passende Kleidung auswählen und sich an- und auskleiden
Schuhe an- und ausziehen
Gefahren für sich und andere vermeiden
Seinen Glauben ausüben
Sich als Mann oder Frau fühlen
Lernen, Arbeiten, Spielen
Kommunikation und Informationsaufnahme
Sehen
Hören
Fühlen, Tasten
Riechen
Schmecken
Sprechen
Schreiben
Lesen
Fernsehen
Computer bedienen (Tastatur, Maus, Touchscreen)
Bedenken Sie, dass die o. g. Liste nur beispielhaft sein kann. Sofern erforderlich, können Sie die Liste jederzeit erweitern oder kürzen.
Diese Betrachtungsweise gibt einen guten Überblick über den bestehenden Hilfsbedarf. Sie muss aber unbedingt auch das Umfeld betrachten, so kann das Gehen in der Wohnung noch gut möglich sein, im Außenbereich dagegen schon eine erhebliche Sturzgefahr vorliegen. Überlegen Sie daher, ob für einzelne Aktivitäten auch unterschiedliche Umgebungen zu berücksichtigen sind.
Die vorstehende Liste führt typische Aktivitäten für in der eigenen Häuslichkeit lebende Personen auf. In anderen Lebenssituationen, etwa bei einer Unterbringung im Pflegeheim, können sich ganz andere Aktivitäten (etwa ein wöchentlich stattfindender gemeinsamer Tanznachmittag) als relevant erweisen. Auch das Lebensalter kann eine erhebliche Rolle spielen. So können junge behinderte Menschen z. B. noch einer beruflichen Tätigkeit nachgehen oder die Schule besuchen. Hieraus wird deutlich, warum Sie möglichst keine vorgefertigten Checklisten und Skalen für systematische Erhebungen nutzen sollten, denn sie schränken oft zu sehr ein.
Zur umfassenden und systematischen Beschreibung der Funktionsfähigkeit und der Erhebung des Hilfebedarfs können auch auf Basis der ICF (International...
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