Schweitzer Fachinformationen
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Stuttgart ist eine nüchterne, unterschätzte Stadt, die sich dem Besucher erst auf den zweiten Blick erschließt, denn auf den ersten Blick fehlen ihr auftrumpfende Großbauten ebenso wie pittoreske Winkel.
Zuallererst fällt stattdessen auf, wie hier die Gegensätze unmittelbar aufeinanderstoßen - das Parkdeck neben dem historischen Giebelhaus, der Weinberg hinter dem Bürobau der Handelskammer, die durch die Innenstadt geschlagenen Autoschneisen und Kopfsteinpflaster im Bohnenviertel {18}, Gründerzeitbauten und Bürgervillen neben "Banken-und-Versicherungs-Nullachtfuffzehn-Bauten", Zahnradbahn und Tiefbahnhof.
Der Charme Stuttgarts ist ein subtiler und womöglich gehört gerade auch die Stuttgarter Mischung - allerhand Schönheiten und Scheußlichkeiten in direkter Nachbarschaft - zu den Stärken der Schwabenmetropole. Auf den zweiten Blick ist die Stadt weltoffen, quicklebendig, überraschend modern - und viel attraktiver als ihr Ruf. Für die Zukunft möchte man Stuttgart wünschen, dass die verborgenen Schätze gehoben, die grünen Oasen erhalten und die Verkehrssünden der Nachkriegszeit korrigiert werden.
Die Damaszenerhalle auf dem Gelände der Wilhelma {29} (001st Abb.: sm)
Stuttgart kann man am besten zu Fuß entdecken. Die Innenstadt ist überschaubar und zwischen den Sehenswürdigkeiten im Zentrum gibt es kaum lange Wege. Zwei Bundesstraßen trennen die eigentliche City von den übrigen Stadtteilen. Ein Bummel entlang der Königstraße [C5-E3] bietet erste Orientierung - rechts und links säumen historische und moderne Bauten diese zentrale Einkaufsmeile. Rund um den Schlossplatz {5} und den Schillerplatz {10}, im Kunstmuseum {8}, Landesmuseum {9}, Kunstgebäude {6} und nur ein paar Schritte weiter in der Staatsgalerie {20} und im Haus der Geschichte {19} wird Kultur geboten.
Aus dem Talkessel auf die Hügel gelangt man am besten mit den Straßenbahn- und Buslinien, dabei sind schon die Fahrt mit der Zacke (->) oder der Standseilbahn {40} ein Erlebnis an sich. Und nirgendwo sonst kann man von so vielen exponierten Orten auf die Stadt blicken wie in Stuttgart: beispielsweise vom Turm auf dem Killesberg {22} und vom Fernsehturm {42} auf dem Bopser, von der Uhlandshöhe {33} und der Karlshöhe {39}. Die zwischen Hügeln eingebettete, eingeengte Lage im nur nach Osten offenen, dort vom Neckar begrenzten Talkessel macht Stuttgart aber die Stadtplanung für die Zukunft nicht einfach. Ob die Verlagerung der Messe zum Flughafen oder Stuttgart 21, es wurde kontrovers diskutiert, und auch die Neubauten hinter dem Bahnhof und am Rosenstein bieten noch Zündstoff.
Wer sich auch Ausflugsziele außerhalb der Innenstadt vornehmen will, kann sich noch auf den Weg zum Württemberg mit der Grabkapelle {45} machen. Lohnende Ziele in Zuffenhausen und rechts des Neckars sind die beiden Automuseen von Porsche {46} und Mercedes-Benz {44}. Beide sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und unkompliziert zu erreichen.
Zu Stuttgarts Stärken gehört auch das bunte, multikulturelle Leben in den Vierteln rund um die Innenstadt. Bohnenviertel und Leonhardsviertel {18} sind nur ein paar Straßenmeter von der City entfernt und mit ihren angesagten Bars eine Ausgehadresse für all jene, die die Theodor-Heuss-Straße, kurz "Theo" genannt, und ihre umtriebige Klubszene zur No-go-Area erklärt haben. Aber auch zum Essen gehen im schicken Bistro, Galeriebesuch oder gemütlichen Kaffeetrinken findet man beim Bummeln nette Adressen.
Auch das Heusteigviertel am Rande der Innenstadt, zwischen Wilhelmsplatz, Olgastraße, Filderstraße und Hauptstätterstraße, gilt als überaus hip. Seit den 1990er-Jahren wurden die gut erhaltenen Gründerzeitbauten zu Schmuckstücken restauriert und das Viertel avancierte zum angesagten Wohnquartier. Zentrale Achse ist die Heusteigstraße [C7-D6]. Hier und in den Querstraßen sind allerhand kreative Werkstätten, originelle Läden und ein paar Lokale zu entdecken.
Auch im Lehenviertel und vor allem rund um den großzügig angelegten Marienplatz [B8] in Stuttgarts Süden gibt es noch große zusammenhängende Altbauquartiere, die dafür sorgen, dass das Viertel als Wohngegend "in" ist. In der in den 1870er-Jahren angelegten Lehenstraße sind noch prächtige Bauten aus Klassizismus und Jugendstil in weitgehend originalem Zustand erhalten. Auch hierher zieht es heute Kreative, die in prächtigen Vorderhäusern oder kleinen Hinterhäusern Werkstätten, Shops und Galerien eröffneten, und im Sommer entwickelt sich der eigentlich nicht sonderlich attraktiv gestaltete Marienplatz zum fast mediterranen Treffpunkt.
Das Russenviertel, das allerdings nicht offiziell so heißt, ist ein Stadtteil, in dem Olga-, Alexander-, Katharinen- und Werastraße nach Mitgliedern des Zarenhauses Romanow benannt wurden - darunter drei württembergische Königinnen. Ende des 19. Jahrhunderts zählten sie zu den vornehmsten Straßen der Stadt und auch heute werden die pompösen Gründerzeitbauten geschätzt.
In Stuttgart sorgten Museumsbauten wie das Mercedes-Benz-Museum {44}, das Porsche-Museum {46} und das Kunstmuseum für Furore. Auch auf die Spuren der Neuen Sachlichkeit können Architekturfreunde sich machen, und zwar vom Tagblatt-Turm {17} bis zur Weißenhofsiedlung {23}. Allerdings schätzen Besucher Stuttgart nicht vorrangig wegen sensationeller Bauten - attraktiv macht die Stadt vor allem die lebendige Kulturszene. Neben Institutionen wie der schon mehrfach zum besten deutschen Opernhaus gekürten Staatsoper, dem weltberühmten Ballettensemble und dem großen renommierten Orchester der Stadt gibt es auch eine lebendige moderne Musikszene, engagierte Kabarett- und Kleintheater, viele Lesebühnen, eine coole Subkultur und junge Galerien und nicht zuletzt zahllose Festivals im Jahreslauf, die mal den Schlossplatz zur riesigen Open-Air-Bühne machen und mal nur einen kleinen Kreis von Aficionados versammeln. Wer kann, sollte die regelmäßigen Angebote wie Kunstpause (->), Musikpause (->) oder Stunde der Kirchenmusik (->) nutzen und sich vorab Karten für Jazz, Kleinkunst, Varieté oder große Oper besorgen, denn erst das macht einen Stuttgart-Besuch rundum perfekt.
Kleine Pause: Mittagstisch im Heusteigviertel
Der Laden sieht noch immer wie eine Bäckerei aus, nur die Sitzbank im Schaufenster verrät, dass es hier jetzt italienischen Mittagstisch und gute Panini gibt.
<8> [C6] Attimi ?, Weißenburgstr. 5, Haltestelle: Österreichischer Platz, U1, U9, U34, www.attimi.eu, Mo.-Fr. 9-20, Sa. 8.30-18 Uhr, Küche 11.30-15 Uhr
Stuttgart ist in Bewegung geraten und entwickelt sich von der wohlhabenden, aber behäbigen Provinzmetropole immer mehr zu einer interessanten, vielfältigen, multikulturellen und jungen Großstadt.
Die Landeshauptstadt Baden-Württembergs bietet historische und moderne Architektur, eine lebendige Kunst- und Kulturszene, internationale Sportevents, große Feste und Märkte sowie zahlreiche kleine und große Festivals von Kino über Kabarett bis zu Literatur und Jazz. Insbesondere Kulturinteressierte, die eine der häufig überregional beachteten Wechselausstellungen in der Staatsgalerie {20} oder im Kunstmuseum {8} besuchen oder Tagesgäste, die sich für die auch architektonisch spannenden Automuseen von Mercedes-Benz {44} und Porsche {46} interessieren, kommen hier auf ihre Kosten. Da Stuttgart auch kulinarisch einiges zu bieten hat, lohnt es sich, vorab einen Tisch zu reservieren: Gute Restaurants bieten regionale oder internationale Küche, einige mit Stern ausgezeichnete Gourmetlokale auch höchstes Feinschmeckerniveau. Gemütliche Cafés und Biergärten laden zu entspannten Stunden ein und in zahlreichen Weinstuben lässt sich in urschwäbischer Atmosphäre das ein oder andere "Viertele schlotzen". Zur Adventszeit lockt der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt, für den die Budenbetreiber ihre Dächer extra aufwendig schmücken.
Doch wie kann ein Tagesbesuch sinnvoll organisiert werden? Mit dem vorgeschlagenen Stadtspaziergang (->) lässt sich die Stuttgarter Innenstadt an einem halben Tag bequem zu Fuß kennenlernen. Und nach dem Museumsbesuch bleibt auch noch ein wenig Zeit für einen Einkaufsbummel. Exquisite Boutiquen und traditionsreiche Fachgeschäfte, die Königstraße [C5-E3] als zentrale Shoppingmeile und die moderne Ladenpassage im Königsbau {7}, die schöne Markthalle {12} und zahlreiche Wochenmärkte (->) -...
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