Verpflichtungszusagen im EU-Wettbewerbsrecht

Name: Verpflichtungszusagen im EU-Wettbewerbsrecht | Eine Untersuchung der Funktionen und Grenzen von Verpflichtungsbeschlüssen nach Art. 9 VO 1/2003 unter besonderer Berücksichtigung des Energiesektors
Brand: Nomos
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Eine Untersuchung der Funktionen und Grenzen von Verpflichtungsbeschlüssen nach Art. 9 VO 1/2003 unter besonderer Berücksichtigung des Energiesektors

Jonas von Kalben(Autor*in)

Nomos (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 28. Juni 2018

494 Seiten

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978-3-8452-9170-3 (ISBN)

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Inhalt

Cover
Einleitung
I. Problemstellung
II. Gang der Untersuchung
A. Überblick über das Verpflichtungsverfahren nach Art. 9 VO 1/2003
I. Anwendungsbereich
II. Treffen zum Verfahrensstand
III. Vorläufige Beurteilung des Falls
IV. Kein Recht auf Anhörung oder Akteneinsicht
V. Angebot von Verpflichtungszusagen
VI. Marktprüfung
VII. Verpflichtungsbeschluss
B. Die gerichtliche Kontrolle von Verpflichtungsentscheidungen der Kommission - das Alrosa-Verfahren
I. Verteidigungsrechte der Unternehmen
II. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
1. Legitimes Ziel und Geeignetheit
a) Abstellungsverfügungen nach Art. 7 VO 1/2003
b) Verpflichtungszusagen nach Art. 9 VO 1/2003
2. Erforderlichkeit und Angemessenheit
a) Abstellungsverfügungen nach Art. 7 VO 1/2003
b) Verpflichtungszusagen nach Art. 9 VO 1/2003
3. Würdigung
a) Ziel des Verpflichtungsverfahrens
b) Grenzen der wettbewerbsrechtlichen Richtigkeitsgewähr von Verpflichtungszusagen
aa) Externalitäten
(1) Berücksichtigung des öffentlichen Interesses am Schutz des unverfälschten Wettbewerbs
(2) Berücksichtigung der Interessen Dritter
(a) Marktprüfung nach Art. 27 Abs. 4 VO 1/2003
(b) Klagebefugnis nach Art. 263 Abs. 4 AEUV
(3) Zwischenfazit
bb) Informationsdefizite und Zwänge
(1) Informationsdefizite
(2) Zwänge
(3) Zwischenfazit
cc) Kontrollpotential von Verfahren mitgliedstaatlicher Wettbewerbsbehörden und Gerichte
III. Beurteilungsspielraum der Kommission
1. Abstellungsverfügungen nach Art. 7 VO 1/2003
2. Verpflichtungsbeschlüsse nach Art. 9 VO 1/2003
3. Würdigung
IV. Fazit
C. Die Funktionen des Verpflichtungsverfahrens in der Verwaltungspraxis der Kommission
I. Überblick über die Verpflichtungsentscheidungen der Kommission
1. Verpflichtungsentscheidungen als Substitut für Freistellungen unter Auflagen
a) Vom Freistellungsvorbehalt zur Legalausnahme
b) Verfahren, die vor Inkrafttreten der VO 1/2003 eingeleitet wurden
aa) Zentrale Vermarktung von Medienrechten an Sportereignissen
bb) Zentrale Vergabe von Lizenzen an Musikrechten
c) Verfahren, die nach Inkrafttreten der VO 1/2003 eingeleitet wurden
aa) Zusammenarbeit von Fluggesellschaften im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens
bb) Zugang zu technischen Informationen durch Schiffsklassifikationsgesellschaften
d) Fazit
2. Verpflichtungsbeschluss bezüglich Nebenabreden eines Unternehmenszusammenschlusses
3. Vertikale Wettbewerbsbeschränkungen
a) Zugang zu technischen Informationen durch unabhängige Kfz-Werkstätten
b) Coca-Cola - Exklusive Lieferverträge
4. Verpflichtungsverfahren im Finanzdienstleistungssektor
a) Standard & Poor's
b) Reuters Instrument Codes
c) Visa MIF
5. Verpflichtungsverfahren im (Informations-)Technologiesektor
a) Microsoft (Koppelung)
b) Rambus (Patenthinterhalt)
c) Samsung (Standardessenzielle Patente)
d) E-Books
e) Google
f) Fazit
6. Verpflichtungsverfahren im Energiesektor
a) Bahnstrompreise in Deutschland
b) Verpflichtungsverfahren im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Energiebinnenmarktes
7. Zusammenfassung
II. Funktionen des Verpflichtungsverfahrens
1. Effizienz
2. Effektivität
a) These von der besonderen Effektivität des Verpflichtungsverfahrens
b) Kritik und Gegenthese
3. Fazit
D. Das Verpflichtungsverfahren als Instrument zur Liberalisierung des Energiebinnenmarktes
I. Einleitung
II. Verpflichtungszusagen im Kontext der Liberalisierung der europäischen Energiemärkte
1. Überblick über den Liberalisierungsprozess
a) Das Erste Energiebinnenmarktpaket (1997/1998)
b) Das Zweite Energiebinnenmarktpaket (2003/2004)
c) Die Sektoruntersuchung Energie der Kommission (2007)
d) Das Dritte Energiebinnenmarktpaket (2009)
e) Verpflichtungsverfahrenspraxis der Kommission im Energiesektor
2. Verpflichtungsverfahren als funktionales Äquivalent zu Art. 106 Abs. 3 AEUV?
a) Bedeutung des Art. 106 AEUV im Kontext der Liberalisierung
b) Die Liberalisierung des Telekommunikations- und Energiesektors - ein Rollenwechsel der Kommission
c) Das Verpflichtungsverfahren als Substitut für sektorspezifische Regulierung?
3. Verpflichtungsverfahren zwischen Wettbewerbs- und Regulierungsrecht
a) Spezifische Charakteristika von Regulierungs- und Wettbewerbsrecht
b) Das Verhältnis von Regulierungs- und Wettbewerbsrecht
aa) USA - Regulierungsrecht als Substitut für Wettbewerbsrecht
bb) EU - Komplementarität von Regulierungs- und Wettbewerbsrecht
c) Sinngehalt und Ambivalenz des Topos 'Regulatory Competition Law'
III. Verpflichtungsverfahren der Kommission im Energiesektor
1. Behinderungsmissbräuche
a) Verpflichtungsverfahren und die Prioritätenmitteilung Behinderungsmissbrauch
b) Langfristige Lieferverträge (customer foreclosure)
aa) Unklare Rechtslage bezüglich langfristiger Energielieferverträge
bb) Wettbewerbsrechtliche Beurteilung langfristiger Gaslieferverträge in Deutschland
(1) Verfahren des Bundeskartellamtes, des OLG Düsseldorf und des BGH
(2) Fazit
cc) Verpflichtungsverfahren der Kommission
(1) Kriterien der Kommission zur wettbewerbsrechtlichen Bewertung langfristiger Lieferverträge
(2) Langfristige Gaslieferverträge in Belgien (Distrigaz)
(3) Langfristige Stromlieferverträge in Frankreich (EDF)
(4) Würdigung
(a) Rechtsfortbildung durch Verpflichtungsverfahren
(b) Verpflichtungsbeschlüsse als Beitrag zur Liberalisierung der Energiemärkte
(c) Zweckentfremdung des Verpflichtungsverfahrens?
(d) Verhältnis zur Prioritätenmitteilung Behinderungsmissbrauch: Keine hinreichende Berücksichtigung des "as efficient competitors"-Tests und des Effizienzeinwands?
c) Zugangsverweigerung zu Netzen (input foreclosure)
aa) Regulatorische Vorgaben für Netzzugang und Entflechtung
bb) Einigungen im sog. Marathon-Verfahren
cc) Verpflichtungsverfahrenspraxis der Kommission
(1) Netzzugangsverweigerung durch Übertragungsnetzbetreiber
(a) RWE-Verpflichtungsverfahren
(aa) Liefer- bzw. Zugangsverweigerung
(bb) Kosten-Preis-Schere
(cc) Zusagen
(dd) ENI-Verpflichtungsverfahren
(ee) Liefer- bzw. Zugangsverweigerung
(i) Kapazitätshortung
(ii) Kapazitätsverschlechterung
(iii) Strategische Unterinvestition
(ff) Zusagen
(2) Mittelbare Netzzugangsverweigerung durch Energieversorgungsunternehmen
(a) GdF-Verpflichtungsverfahren
(b) E.ON Gas-Verpflichtungsverfahren
(c) CEZ-Verpflichtungsverfahren
dd) Würdigung
(1) Anwendung der Essential-Facilities-Doktrin
(a) Wesentliche Einrichtung
(b) Zugangsverweigerung
(aa) Unmittelbare Zugangsverweigerung
(i) Kapazitätshortung
(ii) Kapazitätsverschlechterung und Kapazitätsmissmanagement
(bb) Mittelbare Zugangsverweigerung (durch langfristige Kapazitätsbuchungen)
(i) Nicht eigentumsrechtlich entflochtene Übertragungsnetzbetreiber
(ii) (Formal) eigentumsrechtlich entflochtener Übertragungsnetzbetreiber
(cc) Zwischenfazit
(dd) Ausschaltung des Wettbewerbs auf dem nachgelagerten Markt
(c) Keine objektive Rechtfertigung
(aa) Objektive Rechtfertigung auf Grund von Kapazitätsgrenzen?
(i) Vergleich mit der bisherigen Kommissionspraxis
(ii) Vergleich mit den Maßstäben der sektorspezifischen Regulierung
(iii) Schrifttum
(iv) Stellungnahme
(bb) Strategische Unterinvestition - Ausschluss der objektiven Rechtfertigung im Rahmen der Essential-Facilities-Doktrin oder eigenständige Missbrauchsform?
(cc) Berücksichtigung der Effizienzvorteile langfristiger Kapazitätsbuchungen?
(d) Abhilfemaßnahmen
(aa) Strukturelle Zusagen in RWE und ENI
(i) Geeignetheit
(ii) Erforderlichkeit
(iii) Angemessenheit
(bb) Strukturelle Zusagen in CEZ
(e) Zwischenfazit
(2) Vorwurf der Kosten-Preis-Schere gegen RWE
(a) Übereinstimmung mit den Kriterien der Rechtsprechung
(b) Kritik an den Kriterien der Rechtsprechung
(c) Erforderlichkeit struktureller Abhilfemaßnahmen
(d) Zwischenfazit
(3) Fazit
2. Ausbeutungsmissbräuche
a) Preismanipulation in Stromgroßhandel- und Regelenergiemärkten in Deutschland
aa) Feststellungen der Sektoruntersuchung Energie
(1) Stromgroßhandelsmärkte
(2) Regelenergiemärkte
bb) E.ON Strom-Verpflichtungsverfahren
(1) Stromgroßhandel
(a) Marktbeherrschende Stellung
(b) Wettbewerbsrechtlich bedenkliche Praktiken
(aa) Zurückhalten von Kapazitäten
(bb) Abschrecken von Investoren
(2) Regelenergie
(a) Marktbeherrschende Stellung
(b) Wettbewerbsrechtlich bedenkliche Praktiken
(aa) Begünstigung von Verbundunternehmen
(bb) Diskriminierung von Stromerzeugern aus anderen Mitgliedstaaten
(3) Zusagen
cc) Würdigung
(1) Stromgroßhandel
(a) Marktmachtanalyse
(b) Wettbewerbsrechtliche Bedenken
(aa) Individueller Missbrauch bei kollektiver Marktbeherrschung
(bb) Substantiierung des Vorwurfs der physischen Kapazitätszurückhaltung
(cc) Preismanipulation durch das Fordern überhöhter Preise an der Strombörse?
(dd) Widersprüchliche Missbrauchsvorwürfe
(c) Verhältnismäßigkeit der Zusagen
(aa) Mildere verhaltensorientierte Abhilfemaßnahmen?
(bb) Mildere strukturelle Abhilfemaßnahmen?
(cc) Verhältnis zur sektorspezifischen Regulierung
(2) Regelenergie
(a) Marktmachtanalyse
(b) Wettbewerbsrechtliche Bedenken
(aa) Begünstigung von Verbundunternehmen
(bb) Diskriminierung von ausländischen Regelenergieanbietern
(c) Verhältnismäßigkeit der Zusagen
(aa) Verhältnis zu den regulatorischen Vorgaben zur Beschaffung und Erbringung von Regelenergie
(bb) Geeignetheit der Zusagen
(cc) Erforderlichkeit der Zusagen
(3) Fazit
b) Diskriminierung ausländischer Netzkunden auf dem schwedischen Stromübertragungsmarkt
aa) SvK-Verpflichtungsverfahren
(1) SvK als marktbeherrschendes Unternehmen
(2) Wettbewerbsrechtliche Bedenken
(3) Zusagen
(4) Verhältnismäßigkeit der Zusagen
bb) Verhältnis zur sektorspezifischen Regulierung
(1) Vorgaben des sog. zweiten Energiebinnenmarktpakets
(2) Vorgaben des sog. dritten Energiebinnenmarktpakets
cc) Würdigung
(1) Wettbewerbsrechtliche Bedenken
(a) Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit
(aa) Diskriminierung von Handelspartnern i.S.d. Art. 102 Abs. 2 lit. c AEUV?
(2) Keine objektive Rechtfertigung
(3) Verhältnismäßigkeit der Zusagen
(a) Übergangszusage: Beschränkung auf die Countertrading-Methode
(b) Verpflichtung zur Einführung des Market Splitting
(4) Fazit
IV. Resümee
E. Zusammenfassung
F. Perspektiven
I. Institutionelle Ausgestaltung der EU-Wettbewerbsaufsicht
1. Stärkung der Unabhängigkeit der GD Wettbewerb?
2. Errichtung einer EU-Monopolkommission?
II. Ausgestaltung des Verpflichtungsverfahrens
1. Konkretisierung des Anwendungsbereichs
2. Verhandlung von Verpflichtungszusagen
3. Marktprüfung
4. Wiederaufnahme des Verfahrens
III. Rolle des EuGH
IV. Fazit
Abkürzungsverzeichnis
Literatur- und Quellenverzeichnis
1. Literatur
2. Rechtsprechung und Schlussanträge
3. Entscheidungen / Beschlüsse
4. Sonstige Primär- und Sekundärquellen
Annex: Entscheidungen/Beschlüsse der Kommission gem. Art. 7 und Art. 9 VO 1/2003 vom 1.5.2004 bis zum 31.3.2018
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