Das internationale Privatrecht von Ecuador

Wie behandelt das ecuadorianische Recht Faelle mit Auslandsbezug? Daniel Kadner stellt das gesamte internationale Privat- und Zivilverfahrensrecht Ecuadors unter Beruecksichtigung der einschlaegigen Rechtsprechung dar. Zunaechst schildert er Geschichte und Prinzipien des IPR von Ecuador. Wie andere Laender Lateinamerikas hat Ecuador das chilenische Zivilgesetzbuch uebernommen. Auch das Handelsgesetzbuch entspricht weitgehend seinem chilenischen Vorbild. Deswegen beruecksichtigt Daniel Kadner sowohl das chilenische Mutterrecht als auch die chilenische Literatur. Ein aus dem chilenischen Mutterrecht uebernommener Grundsatz des ecuadorianischen IPR ist das Territorialitaetsprinzip: Ecuadorianisches Recht ist grundsaetzlich dann anzuwenden, wenn es um die Beurteilung von Rechtshandlungen geht, die innerhalb des ecuadorianischen Territoriums erfolgen. Daniel Kadner entwickelt die dogmatischen Grundlagen dieser Anknuepfung. Dabei zeigt er unter anderem, dass auch das Entstehen eines im Ausland wohlerworbenen Rechts grundsaetzlich nach dem jeweiligen Ortsrecht unter Einschluss des dort geltenden Kollisionsrechts zu beurteilen ist. Ausserdem befasst sich Daniel Kadner mit Verweisungen, dem ecuadorianischen ordre public und dem Verhaeltnis der Staatsvertraege zu nationalem Recht. Detailliert stellt er die Kollisionsnormen fuer die Einzelbereiche des Zivilrechts dar, gibt Hinweise zur materiellen Rechtslage und schliesst die Luecken der oftmals rudimentaeren Kollisionsnormen. Abschliessend untersucht er das Internationale Zivilverfahrensrecht und zeigt, dass das IPR von Ecuador refomiert werden sollte.