Batavia 5 Gulden, - für einen Miethwagen halbtäglich 3 Gulden.
Singapur 3 Dollar, - für einen Miethwagen täglich einen Dollar. Wenn man von Batavia kommt, so muß man wenigstens 3, oft 8 Tage auf das Dampfschiff aus China warten.
Pulu Penang, der Aufenthalt dauert selten länger als 12 Stunden.
Point de Galle, gewöhnlich nur 6-12 Stunden.
Aden, gewöhnlich nur 12 Stunden, wie auf den vorigen Stationen, nicht länger als nöthig ist, um Kohlen einzunehmen.
Suez, 4-12 Stunden.
Cairo, in Hotel d'Orient 10 Francs, ein Wagen für nur eine Fahrt 15, ein Bad 3 Francs, ein gesattelter Esel einige Sous. Wenn man, ohne in Egypten zu bleiben, nach Alexandrien durchreisen will, so dauert der Aufenthalt 1-1½ Tage.
Alexandrien, Aufenthalt ½-1 Tag.
Malta, 2 Tage.
Gibraltar, 3-4 Stunden. (Auf den Schiffen und in den Poststationen der Landmail ist unter Kost auch Wein und Bier begriffen, - in den Hotels nicht.)
Unser Cours ging von der Rhede von Singapur aus zuerst nach Süd-Süd-West. - Wir fuhren ganz nahe an den kleinen (und oft sehr kleinen) Inseln vorbei, die in Süden von Singapur liegen und kamen ihnen zuweilen so nahe, daß man sie mit einem Büchsenschuß hätte erreichen können; sie alle hatten eine hüglige Beschaffenheit und waren mit vielen Bergschlipfen an den steilen Ufergehängen und hier und da mit einem hellern (gelblich-falben) sandigen Küstensaume versehen, auch waren alle, wenn auch nur dürftig bewaldet. - Die Stadt in Norden und die Küste von Malaka hinter ihr (in Nord-Ost), trat immer weiter zurück und verschwand vor unsern Augen hinter den vordern Inseln, sobald wir west-süd-westlich steuerten; nun lagen auch links von uns ferne Ufer, auf der rechten Seite aber traten in frappanter Nähe immer neue Inseln zum Vorschein, die alle aus niedrigen Hügeln, kleinen Bergzügen oder aus flach gewordenem Hügelland bestanden, während manche nur ein einziger Hügel waren.
Die kahlen Erdschlipfe an den steilern Ufergehängen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich, sie schimmerten bräunlich hell durch die dürftige Vegetation, durch die Sträucher und struppigen Bäume, die auf dem Grasgrunde zerstreut standen und erinnerten mich an die helle Farbe der Gesteine unsrer java'schen Tertiärformation.
Abends dampften wir west-nord-westwärts und näherten uns immer mehr der Insel Kerman, die links vor uns lag und die viel gebirgig-höher, als andere, war, die wir seit unsrer Abreise von Java gesehen hatten; zur Rechten zog sich eine niedrige, flache Waldküste in unabsehbarer Länge hin, es war der Küstensaum der malai'schen Halbinsel, die unserm in die Ferne schweifenden Auge hier nur ein, zwar langgezogenes, aber doch isolirtes Gebirge vorzuzeigen hatte.
Also - unaufhörlich waren uns seit unsrer Abreise von Batavia Inseln erschienen, größere, kleinere und kleinste, - alle waren nur ein Wald, unbewohnt und ihrer Natur nach unbekannt; - doch sind alle nur ein kleiner Theil des Indischen Archipels, und der Indische Archipel selbst ist nur ein kleiner Theil der Erde; - wie groß ist nicht auf derselben das Feld der Entdeckungen! - wie viel Jahrtausende werden wohl vergehen, bis diese den Forschungen der Naturkundigen und Geographen nichts Unbekanntes mehr zu bieten hat?
Wir befanden uns am 10ten Sept. des Morgens früh der Küste von Malaka gegenüber, welcher auch wieder eine Menge kleiner und kleinste Inseln vorlagen, von denen keine flach, sondern die meisten mäßig hoch und einige selbst sehr hoch und steil waren, - auf dem Festlande selbst erschienen zwei, zwar isolirte, aber nicht kegelförmige Gebirge, von denen das eine südliche um 6½ Uhr nord-nord-ostwärts, nämlich zur Rechten vor uns lag, während wir west-nord-westwärts dampften, - das andere, weiter vorn gelegene aber in Nord-West. - Ich schätzte ihre Höhe auf 6000 Fuß. - Sie schienen durch ein flaches niedriges Land von einander getrennt zu sein, dem kleine isolirte Hügel sowohl als ganze Hügelzüge ein unebenes, gebirgig-höckeriges Vorkommen gaben, nicht unähnlich vielen Maulwurfshügeln, die man auf einer niedrigen Fläche umher zerstreut. - Links, auf der Seite von Sumatra war kein Land sichtbar.
Um 7½ Uhr, (unser Cours war Nord-West zu West) befanden wir uns gerade gegenüber jener Weltberühmten Stadt, die in 1511 der portugiesische Seeheld Albuquerque eroberte, die 1½ Jahrhunderte später (in 1660) den siegreichen holländischen Waffen anheimfiel und die in 1825 von den Niederländern an die Briten abgetreten wurde,[9] ich meine die einst prächtige, üppige, große, nun aber Glanzverblichene und halbverlassene Malaka,[10] die uns freilich unsichtbar war, die aber in der Richtung zwischen den genannten zwei Gebirgen und dem südlichen viel näher nord-ost- zu nordwärts von uns, an der flachen Küste liegen mußte; - später wurden zwischen 8 und 10 Uhr, mehre eigentliche Bergketten tief im Innern des Landes in wegschmelzender Bläue sichtbar. Um 9 Uhr kamen wir bei einer Landecke vorbei, die aus einem mäßig hohen Gebirgsrücken gebildet, weit zu uns in's Meer hinausragte, - und dann, während wir immer weiter nach Nord-West dampften, wurde die Küste, die stets mit Waldung bedeckt blieb, wieder niedrig und flach.
Um 3 Uhr Nachmittags war uns diese Waldküste ganz nahe und deutlich sichtbar, sie zeigte nur einen isolirten, kegelförmigen Hügel, dem wir um 4 Uhr (mit nord-west- zu westlichem Cours) quer gegenüber lagen, links und rechts aber von diesem Hügel war Alles flach. - Gegen Abend waren wir einem vorspringenden Theile von ganz flachem niedrigem Lande nahe gekommen, das von Zwischenräumen und eindringenden Meeresarmen durchbrochen war und das wir deßhalb zunächst aus Inseln zusammengesetzt wähnten, welche der eben so flachen Küste der malai'schen Halbinsel hier vorgelagert waren.
Am 11ten Sept. des Morgens früh erblickten wir links vor uns eine kleine Hochinsel mit steilen Ufern, rechts mehre hohe Inseln und vorn nach der rechten Hand noch mehre Gebirge und Gebirgszüge der Halbinsel selbst, die sich in duftiger Bläue verloren.
Seit unsrer Abreise aus dem Freihafen von Rafflesia (ich meine die Stadt, gegründet vom Entdecker jener Riesenblüthe, welche der Botaniker Robert Brown ihm zu Ehren Rafflesia nannte,) war keine Stunde vergangen, in welcher wir nicht wenigstens ein Schiff gesehen hätten, ja Einmal waren uns ein halbes Dutzend davon zugleich erschienen, alle mit schwellenden Segeln, die durch die Straße von Malaka fuhren, "durch diesen uralten Durchgang maritimer Civilisation".[11] Ich glaube, daß verhältnißmäßig manche Landstraßen in Europa weniger belebt sind von Fuhrwerken, als dieses häufig besuchte Fahrwasser von Britisch Indien nach China von Schiffen.
So begegneten wir um 10 Uhr wieder einer Fregatte, die in gerade entgegengesetzter, in Beziehung auf uns querer Richtung steuerte, die nämlich nach West zu Süd segelte, während wir nach Nord zu West dampften; sie kreuzte also unsere Fahrt und brachte uns die große Geschwindigkeit, womit ein Dampfschiff sich bewegt, recht handgreiflich vor die Augen, so daß wir das Schiff nach einer Viertelstunde eben so weit fast noch auf demselben Flecke hinter uns sahen, als wir es zuerst vor uns erblickt hatten.
Auf der malai'schen Halbinsel nahmen wir rechts und vorn in blauer Ferne abgebrochene Gebirgsketten wahr, die einen ungleichen, gezackten Saum hatten und zwischen ihnen sahen wir Räume, in denen keine Berge lagen.
Wir hatten den ganzen heutigen Tag mehr oder weniger einen nördlichen Cours beigehalten und erblickten um 3 Uhr, vor uns in Norden, den ungleichen, mit Wolken bedeckten Saum einer hochgebirgigen Insel, die unsere Schiffsleute als Insel (Pulu) Penang begrüßten und zu deren Seite sich auch die (ebenfalls gebirgige) Küste der malai'schen Halbinsel darstellte.
Wir rückten weiter nach Norden vor, die Inseln schwammen uns näher und näher, sie wurden deutlicher und tauchten immer höher aus dem Meere auf, - wir zweifelten aber ihren Hafen heute noch zu erreichen; denn wir befanden uns erst einer süd-westlichen Vorinsel von Pulu Penang gegenüber, als schon die Sonne gesunken war und der volle Mond nun an ihrer Statt den stillen Spiegel des Meeres beleuchtete, dessen Farbe schon seit 5 Uhr immer grünlicher, heller geworden war. Wir fuhren in der Richtung nach Norden so nahe an den Inseln, die zur Linken liegen blieben, vorbei, daß man ihre felsig-steil aus dem Ocean emporstrebenden Ufer mit einem Steinwurfe hätte erreichen können. - Unser Blick haftete auf diesen sonderbar gestalteten Land- und Bergkörpern, die zwischen dem hellern Hintergrunde des Himmels und dem spiegelnden Vordergrunde des Meeres, wie düstre Gespenster dalagen. Obgleich der Mond sein Zauberlicht in wunderbarer Klarheit auf sie herabgoß, so konnten wir doch nicht viel mehr, als die schroffen Umrisse dieser Inseln erkennen, über deren wandartigen Felsgestaden, die etwas heller vom Mond beleuchtet waren, sich oben die ganz schwarze Kappe düstrer Waldungen hinzog.
So dampften wir langsam dahin, - wir fuhren einem weiten Zwischenraume zwischen zwei Inseln und darauf einem langhingezogenen Gebirgslande, die beide zur Linken liegen blieben, vorbei, ließen aber, weil unsere Offiziere die natürlichen Signale der Ufer nicht mehr zu erkennen vermochten, um 7 Uhr die Anker fallen. - Ein Paar Kanonenschüsse, die wir thaten, verhallten unbeantwortet auf der Wasserfläche.
Da lagen wir nun...