Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Prolog
Die Banken haben während der Finanzkrise Milliarden Euro vernichtet. Manch einer würde auch sagen, sie haben unsere Kohle verzockt. Indirekt kommen wir als Steuerzahler für den Schaden auf. Aber kaum einer merkt, dass uns die Finanzinstitute auch direkt das Geld aus der Tasche ziehen. Und zwar jeden Tag, den der Herr die Sonne aufgehen lässt. Wenn man die vielen kleinen Beträge für Kontoführung, Geldautomat oder Bearbeitung wichtiger Vorgänge zusammenzählt, entstehen über das ganze Finanzsystem wieder Milliardenbeträge, die wir Jahr für Jahr entweder für überteuerte Dienstleistungen oder für gesetzlich gar nicht zulässige Gebühren in die Taschen der modernen Raubritter schaufeln. Freiwillig!
Die unseriösen Geschäftspraktiken der Finanzdienstleister sind Verbraucherschützern schon längst ein Dorn im Auge. Aber wer hätte gedacht, dass nicht nur die profithungrigen Geschäftsbanken oder die Konsumentenbanken, die früher jedem Zahlungsschwachen gegen Abschluss entsprechender Versicherungen teure Ratenkredite verkauft haben, gemeint sind? Es sind immer häufiger die Sparkassen, die sich als Marktführer mittlerweile auch auf das rigorose Abkassieren ihrer treuen Kunden spezialisiert haben. Ausgerechnet die Sparkassen, die Guten, die der Region verpflichtet sind und im öffentlichen Auftrag handeln!
Ungerechtfertigtes Vertrauen
Sparkassen genießen aufgrund ihrer Historie und ihres öffentlich-rechtlichen Status ein besonderes Vertrauen in der Bevölkerung. Sie orientieren sich nach eigenen Aussagen auch heute noch am Gemeinwohl1 und unterstützen mit ihren Überschüssen oft soziale Einrichtungen. Aber im harten Wettbewerb wird eine solche Sonderstellung nicht honoriert. Die Sparkassen haben sich daher zwangsläufig zu einer ganz normalen Bank entwickelt. Die sicher sehr kundenorientierten Strukturen der Sparkassen aus der guten alten Zeit sowie das dichteste Filialnetz aller Kreditinstitute kosten heute viel Geld. Geld, das der Wettbewerb nicht im gleichen Maße investiert hat und niemals investieren wird. Und das führt, zugegeben stark vereinfacht ausgedrückt, zu einer paradoxen Situation: Die Sparkassen mit über 30 Millionen Kunden und Marktanteilen je nach Geschäftssparte von 15 Prozent bis 40 Prozent sollten als eines der dominierenden Unternehmen der Finanzbranche eigentlich effizientere Strukturen aufweisen und eine Vorbildfunktion in puncto Kundenorientierung und Gebührentransparenz ausüben. Stattdessen können sie ihren rechtlich und regional zerklüfteten Riesenapparat mit über 240.000 Mitarbeitern nur noch aufrechterhalten, indem sie ihre langjährigen treuen Kunden, die ihnen vor Ort jeden einzelnen Spargroschen anvertrauen, schlechter behandeln als einen neuen Kunden. Denn ein potenzieller Neukunde vergleicht Konditionen und Gebühren und entscheidet sich für das leistungsfähigste Institut. Ein Bestandskunde jedoch vertraut seiner Sparkasse blind und geht selbstverständlich davon aus, dass er Vorzugskonditionen erhält.
Und so zahlen Millionen Sparkassenkunden viel zu hohe Zinsen und bekommen selbst fast nichts für ihre Spareinlagen. Sie lassen sich bei der Berechnung von Vorfälligkeitsentschädigungen über den Tisch ziehen und bezahlen jede kleine Serviceleistung teuer. Die Liste der Verstöße ist lang, die Geduld geprellter Sparkassenkunden offensichtlich groß. Die meisten murren nicht einmal, weil sie darauf vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat.
Einige wenige von denen, die übervorteilt wurden, finden Sie auf den nächsten Seiten wieder. Ihre Fälle sind exemplarisch, ihre Identitäten anonymisiert. Genauso wie die einzelnen Sparkassen nicht beim Namen genannt werden, es sei denn, diese Informationen sind ohnehin für jedermann zugänglich. Denn es geht hier nicht darum, Betroffene öffentlich zu machen oder auffällige Sparkassen an den Pranger zu stellen. Die viel interessantere Frage ist, ob sich die Sparkassen mit ihrer aktuellen Geschäftspolitik und ihrer Sonderstellung im Bankensystem nicht selbst das Wasser abgraben und ihre Marktführerschaft damit akut gefährden. Übrigens eine Gefahr, auf die Branchenexperten in ihrem Ratingbericht über die Sparkassen bereits hingewiesen haben.2
Fehler zu Lasten der Kunden
Vieles läuft bei den Sparkassen derzeit nicht rund. Würden Sie es etwa für möglich halten, dass die gut ausgebildeten Mitarbeiter Ihrer Sparkasse nicht wissen, wie ein Zins berechnet wird? Natürlich nicht, denn so etwas gehört ja eigentlich zum Handwerkszeug eines Bankkaufmanns. Und das Rechnen erledigen doch die Computer.
Fehlanzeige! Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Aus Unwissenheit oder mangelnder Kontrolle. Und in ganz schlimmen Fällen werden Fehler bewusst produziert. Wie zum Beispiel bei falschen Zinsberechnungen. Aber immer nur in eine Richtung: immer zulasten der Kunden. Deshalb: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Prüfen Sie doch einmal kritisch in den eigenen Unterlagen, Kontoauszügen und Zinsabrechnungen, ob alles in Ordnung ist. Legen Sie dabei ein gesundes Misstrauen an den Tag.
Der Anfang vom Ende
Als erfahrener Unternehmensberater habe ich geschäftlich seit 25 Jahren mit Banken zu tun. Privat bin ich über 35 Jahre Kunde bei meiner Sparkasse. Gewesen! 34 Jahre lief alles bestens. Ich vertraute meinen ständig wechselnden Kundenberatern, ließ mich zu Anlageprodukten überreden und kaufte Immobilien. Natürlich auch von der Sparkasse vermittelt. Zuletzt finanzierte ich ein kleines Start-up-Unternehmen. Unnötig zu erwähnen, dass die Liste der hierfür verlangten Sicherheiten länger war als der Kreditvertrag.
Start-up-Unternehmen haben die Eigenschaft, dass sie stark risikobehaftet sind und zunächst viel Geld verschlingen. Eine internationale Investorengruppe, die das junge Unternehmen und die Konzeptidee mit reichlich Kapital unterstützen wollten, gewährte überraschenderweise auch ein paar Steuersündern Unterschlupf, weshalb sie trotz notarieller Verträge ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen konnten. Die Finanzämter mehrerer Länder wollten erst einmal etwas mehr über die Herkunft der Gelder erfahren. Verständlich. Nur, das dauert halt.
Ein neuer Ansprechpartner bei der Sparkasse beäugte das Vorhaben mit kritischem Blick, konnte sich weder für das Geschäftsmodell erwärmen noch sich vorstellen, dass jemand für diese kleine, Verluste produzierende Firma so viel Privatkapital auf den Tisch legen wollte. Zwei Welten prallten aufeinander. Zwei Sichtweisen auch, weshalb sich die Sparkasse entschied, ihr Kreditengagement sowohl einseitig als auch vorzeitig für beendet zu erklären und darüber hinaus, wenn man schon gerade dabei ist, mir auch gleich noch die persönliche Freundschaft aufzukündigen. Will heißen, alle persönlichen Darlehen, überwiegend Immobilienfinanzierungen, wurden ebenfalls fällig gestellt. Eine Situation, die man nur mit viel Humor und Rückhalt seiner Liebsten übersteht.
Das Ausmaß des Schadens
Der von mir eingeschaltete Anwalt und Co-Autor Andreas Doose, ein ausgebildeter Banker mit Jurastudium und heute spezialisierter Fachanwalt, bat mich daraufhin, alle erforderlichen Unterlagen aufzubereiten. Er wollte feststellen, ob sich die Sparkasse überhaupt rechtmäßig verhalten hatte. Ein ganzes Wochenende suchte, prüfte und scannte ich Dutzende von Dokumenten. Und staunte nicht schlecht: Auf drei Konten wurden über Jahre falsche Zinsen abgerechnet, teilweise sogar Monat für Monat abweichend, aber stets zu hoch. Ergebnis: ein Zinsschaden von knapp 10.000 Euro. Zudem fehlerhafte Gebührenabrechnungen, mögliche Verletzung des Bankgeheimnisses und so weiter. Fast 30 Mal war ich fündig geworden, nachdem ich einmal die Fährte aufgenommen hatte.
Mein Anwalt zeigte sich nicht wirklich überrascht. Er unterteilt Verfehlungen der Sparkassen lediglich in die Kategorien Dummheit, Arroganz, Dreistigkeit und Betrug und baut daraufhin seine Strategie auf. Wie es ausging? Warten Sie es ab. Sie werden es noch erfahren.
Keine Zeit für eine solide Kontrolle
Zu Recht werden Sie jetzt fragen, wie es gerade einem routinierten Unternehmensberater passieren kann, dass er über Jahre seine Bankunterlagen nicht kontrolliert. Die Antwort ist einfach: zu wenig Zeit und blindes Vertrauen in eine öffentlich-rechtliche Institution.
Und so geht es vielen unter uns. Manager, Kaufleute, Handwerker und Gewerbetreibende oder gut verdienende Facharbeiter und Akademiker: Sie alle zahlen tagein, tagaus zu viel Geld an die Sparkassen, obwohl man bei ihnen sicher mehr kaufmännisches Wissen voraussetzt als bei »Lieschen Müller«, die nur ein Gehaltskonto besitzt. Und wenn sie sich doch wehren und im schlimmsten Fall ihrerseits mit Kündigung drohen, müssen sie ernüchtert feststellen, dass ein Bankenwechsel aufgrund bestehender Kreditverträge und gewährter Sicherheiten ein aussichtsloses Unterfangen bleibt.
Nicht alle Sparkassen machen einen schlechten Job
Dabei sollen die Sparkassen nicht per se infrage gestellt werden. Die meisten machen nach wie vor einen prima Job. Aber das Geschäftsmodell scheint überholt. Letztendlich ist und bleibt jede einzelne Sparkasse ein regionales Institut, das sich nur über Fusionen gebietsmäßig ausdehnen kann. Ein selbst auferlegtes Prinzip, ursprünglich als Konkurrenzschutz gedacht, das aber offensichtlich dazu führt, gegenüber den moderneren Geschäftskonzepten der Direktbanken und überregionalen Geschäftsbanken immer mehr ins Hintertreffen zu geraten. Fehlende Synergiemöglichkeiten und der immense Kostendruck zwingen die Sparkassen dazu, das Beste aus ihren Kunden herauszuholen - ihr Geld! Wie Sie jetzt erfahren werden, geht es dabei nicht...
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