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Dem Elite Kings Club wirst du nicht entkommen
Als Madison herausfindet, dass sie all die Jahre belogen wurde und niemandem vertrauen kann, will sie nichts wie weg: weg vom Elite Kings Club und weg von Bishop. Sie flieht bis ans andere Ende der Welt, und hofft, dass niemand sie finden wird. Doch so sehr sie versucht, ihre Spuren zu verwischen, Bishop hat sie längst aufgespürt. Denn der Elite Kings Club gibt nichts wieder her, was einmal ihm gehört hat ... "Süchtig machend und faszinierend!" BECKIE BOOKWORM
Band 2 der ELITE-KINGS-CLUB-Reihe von Amo Jones
Die Visa zu bekommen war ziemlich einfach. Im hinteren Bereich des Flughafens gibt es dafür einen Schalter, und da es zwischen dem Land unserer Wahl und den USA ein Abkommen gibt, mussten wir nur online einen kurzen Fragebogen ausfüllen, und fertig: Wir fallen unter die Visafreiheit.
»Ich kann es nicht fassen«, flüstert Tatum. »Wir fliegen wirklich nach Neuseeland? Hättest du nicht ein anderes Ziel aussuchen können, so was wie . ich weiß auch nicht . Dubai?«
Ich drehe mich zu ihr um. »Was glaubst du wohl, wo sie als Allererstes nach uns suchen werden, Tate?«
Sie seufzt. »Kann sein.«
»Außerdem weiß ich praktisch nichts über Neuseeland. Bishop weiß vermutlich auch nichts. Und übrigens .« Ich werfe der undankbaren Tusse einen finsteren Blick zu. ». die Alternative wäre irgendein Kaff in Indonesien oder Thailand gewesen.«
»In Thailand könnte ich mir billig neue Brüste machen lassen.«
Ich verdrehe die Augen. Im selben Moment wird unser Flug aufgerufen. Mein Herz beginnt heftig zu klopfen. »Bist du bereit?«, frage ich Tatum.
Sie sieht mir in die Augen und greift nach meiner Hand. »Ja. Ja, bin ich.«
Zwei Monate später
»Ich weiß nicht, Ta. Atalia.«
Tatum grinst mich an, während sie hinter der Bar umhergeht. Sie trägt knappe Shorts und ein zerrissenes bauchfreies Top, unter dem ihr Spitzen-Wonderbra hervorschaut. »Na ja, du kannst jederzeit hier anfangen, das weißt du ja.« Mit einem Nicken deutet sie auf die Poledance-Stange. Inzwischen wohnen wir seit zwei Monaten hier, und wenn alles gut geht, wollen wir noch zwei weitere Monate bleiben, aber dazu brauche ich einen Job, der auch meinen Kopf beschäftigt.
Ich wende mich wieder Tatum zu und grinse. »Mir ist zwar inzwischen so einiges egal, aber ich schmeiße mich bestimmt nicht an irgendwelche Stangen.« Ich nippe an meinem Drink, lehne mich auf dem Barhocker zurück und betrachte das Blatt Papier vor mir auf dem Tresen, wobei ich den Bleistift zwischen den Fingern umherwandern lasse. Es ist Mitternacht, was bedeutet, dass es zu Hause ungefähr acht Uhr abends ist.
Seit Tatum und ich hier angekommen sind, wohnen wir in einem kleinen Apartment am Strand. Als wir nach einem dreizehnstündigen Flug in Auckland landeten, haben wir uns sofort eine kleine Broschüre über Neuseeland zugelegt. Wir waren uns einig, dass wir am Meer wohnen wollten, weil wir so etwas in der Nähe hätten, das uns an zu Hause erinnert. So sind wir auf dieses Städtchen in der Mitte der Nordinsel gestoßen. Es heißt Mount Maunganui. Was ich nicht aussprechen kann, aber wie ich inzwischen festgestellt habe, nennen es viele Einheimische einfach The Mount.
Es ist schön hier. Sandstrände, große Wellen, der Hauptstrand ist von kleinen Läden gesäumt, und auf der anderen Straßenseite stehen Wohnhäuser und Strandvillen. Wenn man der Küstenlinie folgt, gelangt man nach zehn Autominuten in den nächsten kleinen Ort, Papamoa. Die Neuseeländer sind freundlich - manchmal ein bisschen zu freundlich -, die Lebensmittel sind frisch, und die Luft fühlt sich an, als würde man zum ersten Mal eine Sauna betreten. Das alles ist wundervoll. Nur habe ich seit unserer Ankunft noch keine Arbeit finden können. Wir bewohnen ein kleines Apartment - wirklich nichts Extravagantes, aber es kostet ein Vermögen. Wie wir feststellen mussten, ist das Leben in diesem Städtchen insgesamt nicht eben billig. Irgendwie typisch für Tatum und mich, dass wir uns einen der teuersten Orte in ganz Neuseeland ausgesucht haben. Tatum hat schnell einen Job gefunden: Sie arbeitet als Barkeeperin und Stripperin. Ohne Scheiß. Ich liebe Tatum, aber ich habe den Eindruck, dass sie dabei ist, sich zu verlieren.
Passiert mir das Gleiche?
Wann immer ich in mich hineinhorche, um herauszufinden, was ich wirklich empfinde, stoße ich auf Leere. Es sind keine Gefühle vorhanden. Ein-, zweimal habe ich schon daran gedacht, auf Tatums Angebot einzugehen und auch als Stripperin zu arbeiten, aber dann ist mir eingefallen, was für ein beschissene Tänzerin ich bin und dass mein Hintern etwas stärker wackelt, als mir lieb ist.
»Nette Zeichnung«, platzt der Typ neben mir in meine Gedanken und deutet auf das Blatt Papier.
»Danke«, murmele ich, beuge mich vor und greife nach meinem Drink.
»Wie lange hast du dafür gebraucht?«
»Hm.« Ich trinke einen Schluck, dann sehe ich den Typ an. »Ungefähr zwanzig Minuten.«
Er runzelt die Stirn. »Darf ich mir die mal ansehen?«
Ich nicke. »Ja, klar.« Als ich ihm das Blatt reiche, kann ich sehen, wie sich seine Miene verändert. Er hat zerzaustes, aber gut geschnittenes hellbraunes Haar, einen Bartschatten, eine gerade spitze Nase und olivbraune Haut. Sein Kinn ist kantig, die Schultern sind breit. Er trägt eine dunkle Lederjacke über einem schlichten weißen Hemd, dunkle Jeans, Lederarmbänder an beiden Handgelenken und schwere Motorradstiefel. Oh, Gott, sei bitte kein Biker.
»Die ist echt mint.« Grinsend betrachtet er meine neuste Zeichnung. Ich habe keine Ahnung, was mint bedeutet; irgendein typisch neuseeländischer Ausdruck vermutlich. Die Zeichnung stellt eine halb geöffnete rosa Lotusblüte dar, in deren Mitte eine Gewehrkugel sitzt; die Blütenblätter umhüllen sie schützend. Mit den Schraffierungen bin ich noch nicht ganz fertig, aber es stimmt schon, die Zeichnung ist nicht übel.
»Danke«, erwidere ich schüchtern.
Er sieht mich an. »Ich habe gehört, wie du zu deiner .«, er schaut zu Tatum hinüber, die inzwischen an der Poledance-Stange aktiv ist, ». Freundin gesagt hast, dass du Arbeit suchst.«
»Stimmt.« Ich nicke. »Wir sind aus Amerika.«
»Backpacker?«
»So was in der Art«, erwidere ich mit angestrengtem Lächeln.
»Jesse.« Er reicht mir eine stark tätowierte Hand.
Ich ergreife sie. Wenn man bedenkt, wie die Haut in seiner Handfläche aussieht, fühlt sie sich überraschend weich an. »Amira.«
»Amira?« Er grinst. »Klingt irgendwie sexy.«
»Ha!« Ich lache nervös. »Der war gut.« Ob er mit mir flirten will? Ich bin mir nicht sicher.
Aus dem Grinsen wird ein entspanntes, listiges Lächeln. »Hier.« Er schiebt mir eine Visitenkarte zu. »Mir gehört das Tattoo-Studio zwei Häuser weiter. Inked.« Er deutet auf meine Zeichnung. »Ich hätte einen Job für dich, wenn du möchtest.«
»Was?«, stoße ich verblüfft hervor. »Ich habe noch nie jemand tätowiert!«
Er schüttelt den Kopf. »Nein, aber ich. Ich tätowiere ständig Leute. Aber du kannst verdammt gut zeichnen. Ich könnte es dir beibringen. Oder aber du zeichnest einfach für mich. Ich arbeite nach Einzelentwürfen. Du könntest dazukommen und zuhören, wenn ich mit Kunden rede, und dann zeichnest du das, was sie haben wollen. Verstehst du, was ich meine?«
Ich muss schlucken. »Ach du Scheiße.«
»Angst?« Er grinst erneut und hebt eine Augenbraue.
»Irgendwie schon.«
»Hey!« Tatum kommt angehüpft, den BH voller Geldscheine. Mein Gott, dieses Mädchen. Sie wirft einen Blick auf Jesse und lächelt; in ihren Augen funkelt ein ganzes Feuerwerk. Sie streckt ihm die Hand hin. »Ich bin Atalia.«
Jesse schaut von ihr zu mir. »Nur ähnliche Namen, oder .«
»Schwestern«, zwitschert Tatum, stützt die Hände auf die Bar, springt und landet mit dem Hintern auf dem Tresen. Kopfschüttelnd geht Jesse zu ihr, fasst ihr unter die Arme und hebt sie wieder herunter.
»Mädel, in diesem Land parkst du deinen hübschen kleinen Hintern besser nicht auf Tischen.«
Als ich Tatums Schmollmund bemerke, muss ich lachen.
»Okay«, sage ich zu Jesse, und als er sich zu mir umdreht, ergänze ich rasch: »Ich meine, ich weiß zwar nicht, ob ich das hinbekomme, was du dir da vorstellst, aber ich würde es gern versuchen. Weißt du . ich war nämlich kurz davor, auch da raufzusteigen.« Ich zeige auf die Bühne.
Jesse grinst. »Gut, komm.« Er deutet mit einem Nicken in Richtung Ausgang. Ich schaue von ihm zur Tür und wieder zurück.
»Du bist aber kein Axtmörder, oder?«
»Um das herauszufinden, wirst du mitkommen müssen.«
Ich zögere und sehe ihm fest in die Augen; dann leere ich mein Glas und gleite vom Barhocker.
»Bin gleich wieder da«, sage ich lächelnd zu Tatum.
Sie zuckt die Schultern und springt erneut auf die Bühne. Ich folge Jesse nach draußen. Kühle Sommerluft weht mir ins Gesicht. Jesse nickt in Richtung Bürgersteig.
»Das ist jetzt hoffentlich nicht der Moment, in dem du mich umbringst«, sage ich lachend und stecke die Hände in die Taschen meiner Jeans.
Jesse legt den Kopf in den Nacken und lacht. »Wir sind hier in Neuseeland, Baby. Dir passiert schon nichts.« Es stimmt - nach allem, was ich bisher von dem Land gesehen habe, kann man sich hier tatsächlich sicher fühlen.
Wir folgen dem Bürgersteig bis zu einem Ladenlokal mit schwarz gestrichener Fassade, über die diagonal zum Mauerwerk rote Streifen verlaufen. Jesse holt seine Schlüssel hervor, schließt auf und begleitet mich nach drinnen. Dort macht er Licht und deutet um sich.
»Es ist ja ganz sauber!«, geht es mir augenblicklich durch den Kopf, und wie ich nun mal bin, platze ich natürlich laut damit heraus.
Jesse lacht und schließt die Tür, um den Lärm der Hauptstraße auszusperren, auf der gerade mit Vollgas ein Trupp aufgemotzter Autos...
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