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Sich zu verlieben war nicht Teil seiner Mission
Nach einer gescheiterten Verlobung ist Verity Harper nicht bereit, ihr Herz so schnell wieder zu öffnen. Aber der junge Viscount Rafe Wolfford macht ihr derart charmant den Hof, dass die Versuchung groß ist, auf seine Avancen einzugehen. Zwar hat sie den Verdacht, dass Rafe etwas vor ihr verbirgt - dass ihr Verehrer ein Agent der Krone ist, ahnt sie jedoch nicht. Als Veritys Ex-Verlobter droht, ihren Ruf zu ruinieren, bietet Rafe ihr die Ehe an, obwohl sein Werben ursprünglich nur ein Vorwand war, da er einen Landesverräter im Umkreis der Schwestern vermutet. Und als der Spion, den er jagt, Verity in Gefahr bringt, begreift Rafe endgültig, dass er längst sein Herz an die unerschrockene Lady verloren hat ...
»Die Chemie zwischen Rafe und Verity ist einfach wunderbar, man fühlt regelrecht das Prickeln zwischen ihnen.« JO READS ROMANCE
Abschlussband der ELEGANT OCCASION-Trilogie
London
August 1812
Colonel Raphael Wolfford nickte grüßend, als Sir Lucius Fitzgerald sich in der Kutsche auf den Platz ihm gegenüber setzte. Während das Gefährt weiterrumpelte, musterte der Agentenführer Rafe aufmerksam.
Der hob eine Braue. »Vielleicht hätte ich meine Uniform anziehen sollen.«
»Warum jetzt damit anfangen? Auf der Iberischen Halbinsel haben Sie sich doch wahlweise als spanischer Bauer, irischer Söldner oder was auch immer ausgegeben, um die Geheimnisse der Franzosen zu lüften. Sie sind der einzige Soldat, den ich kenne, der sich jemals als Jack in the Green verkleidet hat, um an Informationen heranzukommen. Daher tun Sie heute Abend besser daran, einmal das darzustellen, was Sie tatsächlich sind: der zukünftige Erbe eines Viscount-Titels.«
Verlegen lachte Rafe in sich hinein. »Mir hat man immer erzählt, dass Damen Männer in Uniform vorziehen.«
»Diese nicht. Wenn solche Damen eine Uniform sehen, gehen sie davon aus, einen Zweitgeborenen und nicht den Erben vor sich zu haben, und das wäre ja nun dem Zweck Ihres Vorhabens nicht dienlich, oder?«
»Fürwahr.«
»Zudem möchten wir nicht, dass irgendjemand erfährt, dass Sie noch im Dienst sind. Oder dass Sie sich seit mehr als anderthalb Jahren in England aufhalten.« Sir Lucius schaute auf seine Taschenuhr. »Sie sind also ganz sicher, dass Sie diese Veranstaltung als Sie selber besuchen wollen?«
»Ja.« Selbst wenn er nach wie vor nicht genau wusste, wer er selber war. »Ich sehe keinen anderen Weg, meine Nachforschungen fortzusetzen.«
»Sie sind sich aber darüber im Klaren, dass der Weg, den Sie einschlagen wollen, bestenfalls unsicher und schlimmstenfalls gefährlich ist.«
Rafe zuckte die Achseln. »Onkel Constantine hat sein Leben riskiert, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, somit ist das Mindeste, was ich tun kann, es ihm gleichzutun.« Instinktiv strich er über die versteckte Tasche in seinen Kniehosen, in der das Messer steckte, das er stets bei sich trug. »Obwohl ich, ehrlich gesagt, keine Gefahr dabei sehe. Mein Onkel war, als er angeschossen wurde, unter einem falschen Namen unterwegs, daher wird dieser verfluchte französische Spion wohl kaum wissen, mit wem er es in Wahrheit zu tun hatte, und somit auch nicht, wie ich zu diesem Mann stehe.«
»Dessen können wir uns nicht sicher sein. Constantine kann nicht mehr sagen, ob er als General Wolfford erkannt worden ist . oder vielleicht sogar gezwungen wurde, seine Identität preiszugeben, um mit seiner Untersuchung voranzukommen. Deshalb bin ich so besorgt.«
Ein Streifschuss am Kopf hatte vor anderthalb Jahren den Nachforschungen seines Onkels ein Ende gesetzt, seither war der alte General ans Bett gefesselt und redete wirr. Das wollte Rafe verdammt noch mal nicht auf sich beruhen lassen.
»Nun ja, nach den neuesten Informationen, die wir erhalten haben, muss ich unbedingt mehr tun«, meinte Rafe. »Inkognito herumzuschleichen hat nichts eingebracht. Ich muss in das Schlangennest hinein, um den Schuldigen ausfindig zu machen.«
Sir Lucius beäugte ihn misstrauisch. »Betrachten Sie die Harper-Schwestern und Elegant Occasions wirklich als Schlangennest?«
»Nicht die jungen Damen«, erwiderte Rafe unwirsch. »Ihre Beteiligung an den verräterischen Handlungen ist bestenfalls marginal, auch wenn ich Lady Foxsteads neuen Ehemann noch nicht von der Liste der Verdächtigen gestrichen habe. Aber ihr Vater, seine Diener und vielleicht sogar ihre Mutter und deren neuer Ehemann haben zweifelsohne ihre Finger im Spiel.«
»Das hat jedenfalls Ihr Onkel geglaubt.«
»Und niemand würde je behaupten, dass es ihm als Spion an guten Instinkten mangelte. Er hat mich alles gelehrt, was ich kann.«
Nur dass das nicht reichte. Rafe schaute aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Öllampen, die in etwa so viel Licht auf die Straße warfen wie sein Anschleichen vom Rande her auf die Fragen zur Familie Harper. Ein raffinierterer Feind als Osgood Harper, der Earl von Holtbury, war ihm bislang nicht untergekommen. Der Schurke machte nie einen falschen Schritt, wie man auch an der erfolgreichen Scheidung von seiner ersten Frau und der Wiederheirat mit einer anderen Dame der Gesellschaft sehen konnte. Beides sprach für Holtburys zweifelhaftes Talent, Regeln, Macht und Geld zu seinem Vorteil zu nutzen.
Das fuchste Rafe. »Aber ich weiß immer noch nicht, wer der Spion ist oder wo Onkel Constantine seine Berichte und die letzten Aufzeichnungen zu dieser Sache verwahrt und wer ihn attackiert hat, als er der Lösung zu nahe kam.«
»So etwas braucht Geduld. Und Ihnen ist es bereits gelungen, mehrere Menschen im Dunstkreis der Familie Harper auszuschließen: einige ihrer engen Freunde, den Butler von Elegant Occasions, eine Handvoll anderer Diener .«
»Ja, aber die Zeit wird knapp. Wellington hat wegen dieses Spions bereits mehrere Rückschläge erlitten. Und da Napoleon nun in Russland einmarschiert, muss Wellington, solange es noch geht, auf der Halbinsel mit aller Macht zurückschlagen.«
Hastig wechselte Sir Lucius das Thema. »Was hat dieser neue Arzt aus Edinburgh, den Sie konsultiert haben, über Constantines Gedächtnis gesagt?«
»Er hat mir bestätigt, was ich bereits vermutet hatte. Der alte Mann wird seinen Verstand nie wieder zurückerlangen. Und möglicherweise hat er auch nicht mehr lange zu leben.« Sein Onkel war immer in seiner Arbeit aufgegangen, selbst nach seiner Pensionierung, daher wollte Rafe ihm vor seinem Tod sagen können, dass seine Mission erfolgreich beendet war, selbst wenn er das jemandem mitteilen musste, der es nur noch halb verstand.
Der Schmerz, der ihn bei dem Gedanken durchzuckte, ließ ihn die Zähne zusammenbeißen. Sein Onkel hatte immer gesagt: »Sein Herz über seinen Verstand zu stellen/Ist der sicherste Weg in die Grabstellen.« Der Mann hatte ein Faible für Reime.
Rafe bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Deshalb muss ich in den inneren Zirkel der Familie.«
»Genau da sehe ich die Gefahr.«
»Die muss man in Kauf nehmen, wenn man irgendetwas Wichtiges erfahren will. Immer größere Risiken ohne den geringsten Erfolg einzugehen - wie am Maifeiertag -, ist zermürbend.« Vor allem wenn er auch bei den Nachforschungen über seine verstorbene Mutter nicht vorankam.
»Bei der Veranstaltung sind Sie immerhin dem Earl näher gekommen als je zuvor.«
»Nicht, dass es mir etwas gebracht hätte«, grollte Rafe leise schnaubend. »In meiner Maskerade als Jack in the Green war es nicht gerade einfach, an den Kerl heranzukommen. Nebenbei bemerkt wäre ich fast enttarnt worden.« Von der Tochter des Mannes, Lady Verity Harper. Der Blaustrumpf war manchmal neugieriger als ihr guttat.
»Bei Ihrem Ruf halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass irgendjemand erraten hat, wer Sie sind. Sie haben doch sogar Beaufort an der Nase herumgeführt, dabei kennt der Koch Sie nur zu gut.«
»Oh, dafür habe ich gesorgt, keine Angst. Aber es war knapp«, meinte Rafe. »Schleichen Sie sich mal auf das Grundstück rund um eine Jagdhütte, wenn alle Gäste aus dem Familien- oder Freundeskreis stammen und die wenigen Bediensteten und Schauspieler von genau den Leuten gründlich inspiziert werden, die Sie aushorchen möchten. Dagegen ist ein Ball in der Stadt, wo man sich unter die Gäste mischen kann, die sich untereinander nicht alle kennen, ein Kinderspiel.«
Sir Lucius hob eine Braue. »Wollen Sie damit sagen, dass das Chamäleon nicht mehr in der Lage ist, wo auch immer es möchte, mit der Umgebung zu verschmelzen?«
Der vertraute Spitzname ärgerte Rafe. Vielleicht hatte er ihn sich während seiner Zeit auf der Halbinsel ja verdient. Sehr viel wahrscheinlicher aber war, dass gelangweilte Soldaten Spaß daran gehabt hatten, ihm dieses Etikett zu verpassen - jedenfalls waren ihre Geschichten von seinen zahlreichen Erfolgen mit jeder Wiederholung legendärer geworden. Besonders seit es ihm gelungen war, seine Arbeit zu verrichten, ohne seine wahre Identität zu enthüllen, die nur einigen wenigen bekannt war. Wellington. Sir Lucius. Und seinem Onkel.
Rafe versteifte sich. »Der Krieg erfordert andere Strategien. Im Ausland habe ich Informationen über den Feind gesammelt und nicht über meine eigenen Landsleute. Selbst Sie müssen zugeben, dass es sinnlos ist, dieser Familie weiter nachzuspionieren, es sei denn, ich schaffe es, mich zu einem vertrauten Freund zu machen.«
»Indem Sie Lady Verity den Hof machen.«
»Warum nicht? Einer muss es ja tun. Die Frau ist schon viel zu lange außer Kontrolle.«
Sir Lucius feixte. »Höre ich da einen Hauch von Gereiztheit heraus?«
»Mitnichten.«
Das war gelogen, dachte Rafe. Natürlich war er gereizt. Schließlich hatte er einen Auftrag, und Lady Verity Harper hatte ihn vereitelt. Jedes verdammte Mal, wenn er nahe genug an jemanden herangekommen war, um eine wichtige Information aufzuschnappen, war sie aufgetaucht, sodass er gezwungen gewesen war, sich zurückzuziehen, ehe er ertappt oder erkannt wurde. Es war an der Zeit, dass er die Kontrolle über die Lage zurückbekam.
»Sie meinen, Sie könnten ihr schöne Augen machen«, sagte Sir Lucius, »damit Sie Ihnen alles sagt, was Sie wissen wollen.«
Rafe zuckte die Achseln. »Jede Dame der Gesellschaft möchte einen Ehemann.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber wenn Sie schon eine Dame umwerben müssen, um unseren Spion zu enttarnen,...
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