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Für andere erfüllt sie alle Wünsche - nun fordert sie auch für sich das Glück, das sie verdient.
Die junge Witwe Lady Eliza führt mit ihren Schwestern die Event-Agentur »Elegant Occasions«. Als der Earl of Foxstead, einst bester Freund ihres verstorbenen Gatten, ihre Dienste in Anspruch nimmt, flammt die Anziehung, die schon lange zwischen ihnen schwelt, erneut auf und stürzt Eliza in Seelennöte. Denn eigentlich wollte sie nie wieder einem Mann Macht über sich geben. Aber auch wenn Eliza nicht bereit ist, ein zweites Mal zu heiraten, will sie doch endlich wahre Leidenschaft erfahren. Trotz aller Vorsätze, ihr Herz zu schützen, keimen bald tiefere Gefühle zwischen ihnen auf. Aber als Eliza herausfindet, was der Earl vor ihr geheimgehalten hat, stellt sie plötzlich alles infrage, was zwischen ihnen erblüht ist ...
»Ich stürze mich auf jedes Buch von Sabrina Jeffries. Ihre Geschichten sind zum Dahinschmelzen, und der Schlagabtausch zwischen den Charakteren ist einfach herrlich!« ONE BOOK MORE
Band 2 der ELEGANT-OCCASIONS-Trilogie
London
April 1812
Lord Foxstead, mit bürgerlichem Namen Nathaniel Stanton, hielt inne, als er Mrs Eliza Pierce auf sich zukommen sah. Wie hatte er nur vergessen können, wie schön die Witwe war? Ein knappes Jahr war vergangen, seit sie sich begegnet waren, wenn auch nur kurz im Kreis von Familie und Freunden.
Ihr Anblick raubte ihm aufs Neue den Atem. In ihrem fließenden Abendkleid aus Satin mit einem weit ausgeschnittenen Mieder, das tief blicken ließ, sah sie so verführerisch aus wie eine routinierte Kurtisane, nur dass ihre Gesichtszüge nicht durch zu viel Farbe verunstaltet waren. Ihr goldenes Haar hatte sie mit einer Art Band hochgebunden. Ein loser Lockenstrang ringelte sich jedoch hinunter auf ihre beinahe nackte Schulter. Wenn er an dieser Locke zupfte, malte er sich aus, würde ihre ganze Haarpracht bis zu ihrer Taille hinunterfallen.
Der Herrgott möge ihm beistehen. Es war zu lange her, dass er mit einer Frau zusammen war. Doch ausgerechnet diese Frau war die falsche für ihn, denn sie hielt ihn für einen notorischen Schwerenöter. Was verständlich war, denn vor dem Krieg war er jahrelang einer gewesen.
»Lord Foxstead, es überrascht mich, Sie hier anzutreffen.« Eliza reichte ihm lächelnd ihre behandschuhte Hand. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich für Laienmusik interessieren.«
Er ergriff ihre Hand. »Und doch bin ich hier, Mrs Pierce.«
Sie nickte ihm gewohnt freundlich zu. »Gut, dass Sie gekommen sind. Ihren Freund, den Herzog, konnte ich nicht dazu überreden.«
»Natürlich nicht.« Nathaniel drückte ihr die Hand so fest er wagte. »Seit er Ihre Schwester geheiratet hat, geht er nur noch wegen seiner Bauprojekte aus dem Haus.«
»Wohl wahr.« Ihr vergnügtes Lachen rührte an einem Teil von ihm, der lange vor der Welt verborgen gewesen war. Und vor ihm selbst.
Auch ihre Augen faszinierten ihn. Sie waren ebenso blau wie ihr Kleid, das sie sicherlich genau aus diesem Grund ausgewählt hatte. Sein Gesicht verriet offenbar, dass seine Gedanken abschweiften, denn seine Schwester räusperte sich vernehmlich.
»Verzeihen Sie, Mrs Pierce«, sagte er zu Eliza, »darf ich Ihnen meine Schwester vorstellen, Lady Teresa Usborne? Tess ist zur Ballsaison nach London gekommen.«
Tess reichte ihr die Hand. »Wie schön, Sie kennenzulernen.«
Eliza erwiderte den Handschlag. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Dann richtete sie ihren Blick auf beide. »Und ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid zum Tod Ihrer Mutter vergangenen Herbst aussprechen. Ich hätte eine Karte schicken sollen .«
Als sie verstummte, sagte er: »Sie hatten sicherlich selbst genug um die Ohren, insbesondere mit der Hochzeit Ihrer Schwester. Schade, dass ich sie verpasst habe.«
»Sie waren beide noch in Trauer.«
»Die Trauerzeit ist inzwischen beendet«, sagte seine Schwester verhalten. Tess sprach nicht gern über den Tod, und er konnte es ihr nicht verübeln, denn sie hatten innerhalb von drei Jahren beide Elternteile verloren. Es wunderte ihn also nicht, dass sie das Thema wechselte. »Wie ich hörte, werden Sie heute Abend selbst auftreten, Mrs Pierce.«
»Nennen Sie mich bitte Eliza.« Sie sah Nathaniel mit hochgezogener Augenbraue an. »Wie es Ihr Bruder zu tun pflegt. Aber ja, ich werde spielen und singen.«
»Beides? Sie spielen ein Instrument?« Er versuchte, seine Überraschung zu verbergen. »Warum wusste ich das nicht? Irgendwie habe ich Ihre Darbietungen wohl immer verpasst.«
»Samuel wollte nicht, dass ich vor anderen auftrete«, entgegnete sie knapp. »Hat er nie erwähnt, dass ich spiele?«
»Nein.« Eine weitere Überraschung für ihn. »Ich nehme an, Sie spielen Klavier.«
»Das ist richtig, aber heute Abend werde ich die Harfenlaute spielen. Ich beherrsche außerdem die klassische Harfe und das Cembalo.«
»Lassen Sie mich raten«, sagte er. »Sie haben sich für diese drei entschieden, weil Ihr Mädchenname Harper ist.«
»Dann hätte ich genau genommen Harpist heißen müssen«, neckte sie ihn.
Tess lachte, aber er sah Eliza verwirrt an. Sie hatte ihn noch nie geneckt. Das gab ihm zu denken.
»Sie müssen sehr begabt sein«, bemerkte Tess, »und nicht nur, was die Musik angeht. Mein Bruder hat mir schon so viel über Sie und Ihre Schwestern und Elegant Occasions erzählt.«
Obwohl sie als Töchter eines geschiedenen Marquess und seiner ehebrecherischen Frau als skandalbehaftet galten, hatten die Harper-Schwestern ein Geschäft gegründet, dessen Dienste zu den gefragtesten zählten, wenn es um die Organisation eines erfolgreichen gesellschaftlichen Ereignisses ging. Was nicht zuletzt durch die Tatsache bewiesen wurde, dass das heutige Hauskonzert in den Räumlichkeiten eines Marquess stattfand.
»Soll ich mich durch das, was Ihr Bruder über mich gesagt hat, geschmeichelt fühlen oder eher gekränkt?«, frage Eliza.
Tess kicherte. »Oh, ganz gewiss geschmeichelt. Nat hat nur Gutes berichtet.«
»Nat?« Eliza sah ihn mit funkelnden Augen an. »Selbst Samuel hat Sie nie anders genannt als Nathaniel.«
Er stöhnte. »Leider nennt mich meine Familie schon mein Leben lang Nat. Ich kann es ihnen einfach nicht abgewöhnen.«
»Als er klein war, haben wir ihn Natty gerufen«, vertraute Tess ihr an, ohne den finsteren Blick zu beachten, den er ihr zuwarf. »Bis er gedroht hat, von zu Hause wegzulaufen, wenn wir nicht damit aufhören.« Sie schmunzelte. »Er war damals schon tyrannisch.«
»Ich bin kein Tyrann«, erwiderte er. »Es ist nicht >tyrannisch<, wenn das, was man will, das Richtige ist.«
Eliza lachte. »Sie klingen wie mein neuer Schwager.«
»Er klingt wie ich, meinen Sie.«
»Sie sind doch jünger als er, oder?«, fragte Eliza.
Er zog eine Augenbraue hoch. »Wollen Sie etwa behaupten, Sie wüssten mein Alter, Madam?«
»Ich weiß genau, wie alt sie sind: einunddreißig. Sie und Samuel haben im gleichen Alter in Eton angefangen. Das hat er mir jedenfalls gesagt.«
»Fast richtig. Ich bin ein Jahr jünger als Sam. Aber dass wir zusammen in Eton angefangen haben, ist wahr.« Er runzelte die Stirn. »Er wusste, dass ich ein Jahr jünger bin. Ich verstehe nicht, warum er Ihnen etwas anderes gesagt hat.«
»Falls es Ihnen entgangen ist«, entgegnete Eliza trocken, »war mein verstorbener Mann ziemlich eitel. Er hat sich häufig als jünger ausgegeben.«
»Das überrascht mich nicht.« Er hielt inne, weil er eigentlich nicht über Sam reden wollte. In dieser Hinsicht gab es zu viel zu verbergen. »Ich bin gerade dreißig geworden.«
Sie sah ihn neugierig an. »Und auf welches Alter schätzen Sie mich?«
»Großer Gott, ich würde es nicht wagen, einen Tipp abzugeben«, sagte er und ignorierte den skeptischen Blick seiner Schwester. »Ich weiß, Sie sind älter als Ihre Schwestern. Aber Sie sind auf jeden Fall jünger als ich.«
»Ich bin siebenundzwanzig. Alt genug, um zu wissen, dass Sie mir schmeicheln. Und ich frage mich, warum Sie das tun?«
Er zögerte mit der Antwort, und in diesem Moment kam seine andere Begleiterin für den Abend mit bekümmerter Miene in die Eingangshalle und hielt auf Tess zu. »Gnädige Frau, ich habe mit einem Diener die ganze Kutsche durchsucht, aber wir konnten Ihr Schultertuch nicht finden. Ob Sie es vielleicht zu Hause vergessen haben?«
Bevor Nathaniel sie beruhigen konnte, sagte Tess: »Ganz bestimmt. Mach dir keine Gedanken.«
»Eliza, darf ich Ihnen Mrs Jocelin March vorstellen«, sagte Nathaniel. »Sie verbringt die Saison bei mir und meiner Schwester.«
Jocelin errötete und machte einen Knicks, und Eliza reichte ihr liebenswürdig wie immer die Hand. »Wie schön, Sie kennenzulernen, Mrs March.«
Die junge Frau starrte ihre Hand halb verlegen, halb verschüchtert an, bevor sie einschlug. Nathaniel seufzte. Er musste Jocelin noch einmal in Erinnerung rufen, dass sie zur feinen Gesellschaft gehörte, obwohl sie es anders empfand. Obwohl es . Erschwernisse gab.
»Geh doch schon mit Jocelin Plätze suchen«, sagte er zu Tess. »Ich würde gern noch etwas mit Eliza besprechen.«
Tess nickte und entfernte sich mit Jocelin, denn er hatte ihr bereits gesagt, was er mit Eliza zu besprechen hatte. Eliza sah ihnen nach, dann sagte sie mit gesenkter Stimme: »Verzeihen Sie, aber Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass ich die Verantwortung für dieses Hauskonzert trage. Kann das, was Sie mit mir zu bereden haben, nicht bis anschließend warten?«
Er schmunzelte. »Sie haben gewiss schon alles vorbereitet und können sicherlich fünf Minuten für den ältesten und besten Freund Ihres verstorbenen Mannes erübrigen.«
Sie sah ihn schief an. »Fünf Minuten?«
»So in etwa. Wir können nach dem Konzert leider nicht bleiben, weil wir schnell nach Hause müssen, um das arme Hausmädchen zu erlösen, das auf Jocelins zweijährigen Sohn aufpasst. Als Junggeselle habe ich nicht das geeignete Personal für die Beaufsichtigung eines Kindes.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Ihre Lippen zuckten. »Und Jocelins Mann ist der Aufgabe sicherlich nicht gewachsen.«
»Verzeihen Sie, ich vergaß zu erwähnen, dass sie verwitwet ist wie Sie. Ihr Mann hat auch auf der Iberischen Halbinsel gedient, aber nicht mit mir im achtundzwanzigsten Infanterieregiment. Ich nehme an, Sam hat in seinen Briefen den Mann erwähnt, dessen Adjutant er war - General James Anson? Nun, Jocelin ist Ansons Tochter.« Nicht zu viele...
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