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Im Service inbegriffen: High-Society-Crashkurs für frisch gebackene Herzöge
Geoffrey Brookhouse hat völlig unerwartet ein Herzogtum geerbt. Nun muss er seine Schwester in die adlige Gesellschaft einführen - doch von den seltsamen Sitten des »ton« hat er überhaupt keine Ahnung. Daher engagiert er Lady Diana Harper, die mit ihren Schwestern erfolgreich Events für den Adel organisiert. Plötzlich steht sein Leben Kopf: Nicht genug, dass seine schüchterne Schwester mit einem Mal einen eigenen Willen entwickelt und die Ladys ihm fast die Tür einrennen - Diana will ihn auch noch in einen vorzeigbaren Herzog verwandeln. Und dabei wünscht er sich bald nur noch eines: ihr Herz zu gewinnen.
»Dieses Buch war ein absolutes Lesevergnügen.« THE ROMANCE DISH
Band 1 der ELEGANT-OCCASIONS-Trilogie
London
Frühling 1807
Es war der am schlechtesten besuchte Ball von London, und selbst nach Stunden war Lady Diana Harper noch nicht zum Tanz aufgefordert worden. Es überraschte sie nicht. Wenn man in den gehobenen Kreisen einmal in Verachtung gefallen war, war man dazu verdammt, bei gesellschaftlichen Anlässen am Rand zu sitzen, sprich an der Wand. Daher die Bezeichnung »Mauerblümchen«. Nur dass sie und ihre jüngere Schwester Verity eher mit auszumerzendem »Mauerunkraut« zu vergleichen waren.
Dennoch wollten sie niemandem die Genugtuung geben, sich nach Hause fahren zu lassen und sich zu verstecken. Was spielte es schon für eine Rolle, dass ihre Mutter alle schockiert hatte, indem sie mit Generalmajor Tobias Ord durchgebrannt war? Was spielte es für eine Rolle, dass ihr Vater, der mächtige Graf Holtbury, sich deshalb von ihr scheiden ließ? Diana und Verity traf keine Schuld und sie wollten sich auch nicht verhalten, als ob. Stattdessen besuchten sie jede Festivität, zu der sie eingeladen wurden.
Es waren nicht viele.
Ihre ältere Schwester, Mrs Eliza Pierce, die bereits geheiratet hatte, als die Mutter in die Freiheit ausgebrochen war, hatte glücklicherweise weniger zu leiden. War jemand gemein zu Eliza, konnte sie sich in die starken Arme von Mr Pierce flüchten. Diana und Verity hingegen konnten nur gute Miene zum bösen Spiel machen und der feinen Gesellschaft trotzen, die sie wegen einer Sache schikanierte, für die sie nichts konnten.
Diana seufzte. Wenn sie es oft genug sagte, glaubte sie es vielleicht selbst irgendwann. Vielleicht würde ihnen die Gesellschaft dann endlich erlauben zu tanzen, statt sie zu verdammen, am Rand zu sitzen und ihre Jugend verwelken zu sehen.
Doch an diesem Abend war sie missmutig, und das laute Orchester bereitete ihr zu allem Überfluss Kopfschmerzen. Wenn das so weiterging, konnte sie ebenso gut nach Hause gehen, wo sie ihre Ruhe hatte.
Dem Himmel sei Dank endete die Musik genau in diesem Moment mit einem Tusch. Ihre gute Freundin Miss Isolde Crowder kam mit wippenden aschblonden Locken auf sie zu. »Ich freue mich sehr über euer Kommen. Mama hat auf viele Gäste gehofft, aber ich wusste, dass sich der Andrang in Grenzen halten würde.«
Isolde und Diana waren beide zwanzig Jahre alt. Sie hatten sich während ihrer ersten gemeinsamen Ballsaison angefreundet. Die laufende Saison war ihre zweite und, wie es aussah, brauchten sie wohl noch eine dritte. Und eine vierte und fünfte und -
Diana wollte nicht darüber nachdenken. Isolde hatte in ihrer ersten Saison keine »Eroberung« gemacht; nicht wegen eines Skandals, sondern weil sie dem Kaufmannsstand angehörte. Eine Frau dieses Standes zu heiraten galt in der Gesellschaft als unschicklich, auch wenn sie wohlhabend war. Diana wiederum hatte in ihrer ersten Saison wegen der Gerüchte um die ungeheuerliche Treulosigkeit ihrer Eltern keine »Eroberung« gemacht.
Verity hatte gerade erst ihre Vorstellung bei Hofe gehabt und ihr gesellschaftliches Debüt gefeiert, als ihr aufgrund des Ausbruchs der Mutter sozusagen der Tanzboden unter den Füßen weggezogen wurde. Und nun war Verity mit neunzehn zu einem Leben als gesellschaftliche Außenseiterin verdammt. Es war einfach ungerecht.
Verity zog eine Augenbraue hoch. »Angesichts unseres schlechten Rufs überrascht es mich, dass deine Mutter uns überhaupt hier haben wollte.« Der Anflug von Bitterkeit in ihrer Stimme rief Diana in Erinnerung, dass ihre Schwester allen Grund hatte, verbittert zu sein, nachdem sie wegen des Verhaltens der Eltern einen ernsthaften Verehrer verloren hatte.
»Sie wollte es nicht, aber ich habe ihr gesagt, ich würde nicht teilnehmen, wenn sie euch drei nicht einlädt«, entgegnete Isolde hitzig.
»Du bist uns eine gute Freundin, das wissen wir zu schätzen«, sagte Diana. »Alle anderen halten uns leider wegen Mama für sündenbefleckt, als wären wir mit ihr in die Kutsche gesprungen.«
»Ich hoffe, so schlimm ist es nicht«, bemerkte die stets optimistische Isolde.
Diana lächelte verschmitzt. »Wie wir beide wissen, haben Verity und ich bei unseren Ballbesuchen bisher keinen Erfolg gehabt.«
Eine Dame in ihrer Nähe kicherte und Diana schaute zu ihr hinüber. Sie lauschte nun schon zum zweiten Mal an diesem Abend ihren Gesprächen. Diana kannte sie nicht, aber da sonst niemand in der Nähe war, amüsierte sich die Dame wohl über ihre Unterhaltung.
Diana hatte keine Ahnung, warum. »Ich denke, ein Themawechsel ist angebracht.« Sie kehrte der Dame den Rücken zu und wies auf Isoldes Prinzesskleid aus grauer französischer Seide mit einem Netzoverlay und entzückenden Puffärmeln mit Schleifchen. »Das Kleid ist wirklich gelungen. Es steht dir.«
Isolde strahlte sie an. »Ich danke dir für den Entwurf. Mir ist klar, dass ich heute Abend dank deiner Hilfe so viele Tänze hatte. Hätte ich die Angelegenheit Mama überlassen, hätte ich jetzt ein narzissengelbes Satinkleid mit großen rosaroten Stickblüten auf dem . Wanst.«
»Großer Gott«, sagte Verity. »Das klingt grässlich!«
Nun lachte die fremde Dame ganz unverhohlen, was Diana daran gemahnte, dass sie und ihre Schwestern dieser Tage auf dem Prüfstand waren.
»Verity«, sagte Diana leise. »Das ist keine angemessene Ausdrucksweise für eine junge Dame.«
»>Große rosarote Stickblüten auf dem Wanst< sind auch nicht angemessen für eine junge Dame«, erwiderte Verity grimmig. »Gott sei Dank hast du eingegriffen. Selbst ich weiß, dass Isolde ganz entsetzlich in diesem Gelb aussehen würde. Die Farbe passt perfekt zu meinem Hautton, aber .« Sie schenkte der Freundin ein entschuldigendes Lächeln. »Dich mit deiner entzückenden Alabasterhaut würde sie bleich erscheinen lassen.«
»Die Schneiderin hätte deiner Mutter gewiss davon abgeraten«, sagte Diana.
»Das bezweifle ich«, entgegnete Isolde. »Mama frequentiert den Laden von Mrs Ludgate häufiger als jede andere Dame der Gesellschaft. Die Schneiderin wagt es nicht, ihr zu widersprechen. Ich kann ihr ja kaum widersprechen. Sie ist ungeheuer stur.« Isolde zeigte auf ihre schwarze Perlenkette. »Und dazu konnte ich sie nicht befragen, weil ich ihrem Geschmack nicht traue.«
»Mit gutem Grund«, brummelte Verity.
Isolde fuhr fort, als hätte sie Veritys Bemerkung nicht gehört. »Aber ich habe gehofft, du kannst mir sagen, ob mein Schmuck wirklich zu meinem Kleid passt.«
»Er ergänzt es geradezu vortrefflich«, versicherte ihr Diana. »Und dein Pompadour ist perfekt - der schlichte graue Seidenbeutel mit dem schwarzen Band bildet einen hübschen Kontrast zu dem glitzernden Netz. Du beweist wie immer einen viel besseren Geschmack, als du dir zuschreibst.«
»Danke«, sagte Isolde und errötete. »Was für eine Erleichterung.« Sie wandte sich Verity zu. »Ich habe versucht, deine Ideen zum Raumschmuck umzusetzen, aber Mama .« Ihre Augen weiteten sich. »Oh je, jetzt hat sie mich entdeckt. Am besten mische ich mich unter die Leute, sonst wird sie mir ewig Vorhaltungen machen.«
Nach Isoldes Abgang blies Verity sich die goldenen Locken aus der Stirn. »Es ist so furchtbar warm hier.« Sie griff zu Dianas Fächer und fächelte sich Luft zu.
Diana schüttelte den Kopf. »Ich habe dir davon abgeraten, im Frühling Samt zu tragen. Zu dieser Jahreszeit ist das Wetter höchst unberechenbar.«
»Aber ich finde Samt gut.«
»Ich finde Eltern gut, die sich keine öffentliche Schlammschlacht liefern, aber man bekommt nicht immer, was man möchte.« Diana blickte stur geradeaus und ignorierte die Matrone, die an ihnen vorbeiging und sie demonstrativ schnitt.
Ihre Schwester runzelte die Stirn. »Trotzdem, ich bin fest entschlossen zu tun, was ich möchte, wo ich Lord Minton jetzt los bin. Weil er Samt hasst, habe ich auf solche Kleider verzichtet. Dergleichen werde ich nie wieder für einen Mann tun. Du siehst ja, was es mir gebracht hat! Ich werde tragen, was ich möchte, und zum Teufel damit.«
»Und fluchen solltest du auch nicht.«
»Ich fluche, wann es mir passt. Du solltest ein bisschen öfter fluchen. Glaub mir, es ist herrlich befreiend.« Verity nieste. Dann wies sie mit Dianas Fächer auf die riesigen Blumenbuketts aus Lilien, Glyzinien und Rosen, die im Abstand von jeweils drei Metern aufgestellt waren. »Isoldes Mutter kann tun und lassen, was sie will. Warum kann ich es nicht? Ganz ehrlich, wer würde diese drei Blumen miteinander kombinieren? Der Geruch ist viel zu penetrant.«
»Vielleicht wollte sie damit den leicht verdorbenen Geruch der Lachstörtchen überdecken.«
»Du hast doch keine gegessen, oder?«, fragte Verity beunruhigt. »Ich habe einmal kurz daran gerochen und die Finger davon gelassen.«
»Ich habe sie nicht angerührt. Ich muss gestehen, von dem Gebäck war ich auch enttäuscht. Es war übersüß. Obwohl die Mandelplätzchen nicht schlecht waren. Isolde sagte, sie hat sie selbst ausgesucht, weil es ihr Lieblingsgebäck ist.«
»Sag es ihr nicht, aber abgesehen von ihren Mandelplätzchen hat mich so gut wie nichts begeistert. Die Rebhuhnhäppchen waren zu trocken, die Krabbenpastetchen zu matschig und die Obstkorb-Form des Mandelsulz war zwar hübsch, aber er schmeckte nach Knoblauch. Ich erschaudere bei dem Gedanken, was wohl darin war.«
»Knoblauch vielleicht?«, scherzte Diana. »Glaub mir, Isolde hat versucht, ihre Mutter hinsichtlich des Balls zu beraten, aber die Frau hört nicht auf sie. Arme Isolde, was hat sie nur für eine Mutter.«
»Nichts da, >arme...
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