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Ist eine Berufliche Weiterbildung eine passende Alternative zu einem Aufbaustudiengang? Eine praktische Ergänzung zum theoretischen Studium kann sie allemahl sein - wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Trotz aller Praxisanteile sind Aufbaustudiengänge häufig recht theoretisch. Zudem sind sie meist nur mit erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu absolvieren. Daher stellt sich die Frage: Gibt es Alternativen zu einer universitären Weiterbildung? Und ist vielleicht nach einem theorielastigen Studium gerade eine Qualifikation sinnvoll, die unmittelbar mit dem praktischen Arbeitsleben zu tun hat? Eine berufliche Weiterbildung kann hier der richtige Weg sein. In der Mehrzahl der Fälle führt sie allerdings gänzlich vom ursprünglichen Studienfach weg zu ganz anderen Berufsfeldern. Dies mag jedoch für Absolventen, die ohnehin den traditionellen geisteswissenschaftlichen Arbeitsbereichen den Rücken kehren wollten, eine akzeptable Konsequenz sein. Weiterbildung ist jedoch nicht gleich Weiterbildung. Um auf dem unübersichtlichen Markt das richtige Angebot zu finden, muss man eine ganze Reihe von Punkten bei der Suche beachten.
Der Deutsche Bildungsrat hat 1970 den Gesamtkomplex Weiterbildung definiert als "Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Ausbildungsphase. Das Ende der ersten Bildungsphase und damit der Beginn möglicher Weiterbildung ist in der Regel durch den Eintritt in die volle Erwerbstätigkeit gekennzeichnet. Das kurzfristige Anlernen oder Einarbeiten am Arbeitsplatz gehört nicht in den Rahmen der Weiterbildung" (Deutscher Bildungsrat 1970, 197). In der Fachliteratur wird Weiterbildung häufig auch als Erwachsenenbildung bezeichnet (vgl. Tippelt 1999, 11). Unter dem Oberbegriff Weiterbildung werden drei Arten von Bildungsangeboten zusammengefasst:
Die allgemeine Weiterbildung umfasst alle Weiterbildungsangebote, die nicht direkt berufsbezogen sind. In der Praxis ist sie nicht immer leicht von der beruflichen Weiterbildung zu unterscheiden, da Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kreativität oder Medienkompetenz auch im Beruf immer wichtiger werden. Fremdsprachen dienen der allgemeinen Persönlichkeitsbildung ebenso wie der besseren Kommunikation im Beruf. Zur allgemeinen Weiterbildung zählen aber auch die politische und die kulturelle Weiterbildung.
Die universitäre Weiterbildung hat zum Ziel, das Wissen der Teilnehmer nach dem Hochschulabschluss auf dem neuesten Stand zu halten oder weiter auszubauen, wie dies Aufbaustudiengänge genauso tun. Die Weiterbildung an Hochschulen steht allerdings auch Berufstätigen ohne Erststudium offen, die nun das wissenschaftliche Arbeiten erlernen wollen.
Die berufliche Weiterbildung ist das klassische Feld für Kurse zur Vertiefung oder Ergänzung beruflicher Kenntnisse. Was früher als Fortbildung bezeichnet wurde, firmiert im Sozialgesetzbuch III heute als "Weiterbildung". In der Praxis wird zusätzlich zwischen Umschulung, Aufstiegsfortbildung und Anpassungsfortbildung unterschieden.
Xpert wurde von den deutschen Volkshochschulen und vergleichbaren europäischen Bildungsträgern eingeführt und ist die Dachmarke für die Vermittlung von fachlichen und persönlichen Kompetenzen für den Berufsalltag. Xpert-Zertifikate können z.B. in den Bereichen PC-Nutzung, Business, Personal Business Skills und Culture Communication Skills erworben werden. Die Belegung der Xpert-Veranstaltungen bestimmen die Teilnehmer selbst. Wie das funktioniert, lässt sich am Beispiel der Xpert Personal Business Skills demonstrieren: Die Teilnehmer können in vier Kompetenzbereichen - Organisieren, Präsentieren, Verhandeln und Moderieren - aus 12 Seminaren auswählen. Jedes Seminar endet mit einer schriftlichen Prüfung, für das Bestehen wird ein Zeugnis ausgestellt. Nach Abschluss von drei Modulen aus mindestens zwei Kompetenzbereichen wird das Zertifikat "Xpert Personal Business Skills" ausgestellt, nach zwei zusätzlichen Modulen aus mindestens einem weiteren Kompetenzbereich das Zertifikat "Xpert Personal Business Skills Pro". Der Besuch eines Workshops führt schließlich zum Abschluss "Xpert Personal Business Skills Master". Der Preis für die Seminare ist meist moderat: Bei einer Höchstteilnehmerzahl von zehn Personen liegt er für drei Seminare bzw. 60 Unterrichtsstunden bei 220 ?. Xpert-Weiterbildungen werden durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert. Die Xpert-Zertifikate sind keine Berufsabschlüsse, sie werden nicht staatlich anerkannt. Der Name Xpert steht allerdings für eine qualitativ hochwertige Weiterbildung mit europaweit einheitlichen Inhalten und Prüfungen.
Das Berufsbildungsgesetz untergliedert die berufliche Weiterbildung in Fortbildung und Umschulung. Eine Fortbildung dient dazu, berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten von Arbeitnehmern bzw. Arbeitslosen zu erhalten, zu erweitern oder dem aktuellen Kenntnisstand in einem Berufszweig anzupassen. Die Umschulung soll hingegen zu einer neuen beruflichen Tätigkeit befähigen. In beiden Fällen können Inhalt, Art, Ziel, Dauer und Prüfungen durch Rechtsverordnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geregelt sein. Zwingend notwendig sind staatliche Regelungen jedoch nur bei einer Umschulung für einen anerkannten Ausbildungsberuf (BBiG § 1, 3-4; § 25; § 46-47). Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bietet auf seiner Website eine Übersicht über mögliche Weiterbildungsberufe.
Ein Großteil der Weiterbildungsabschlüsse ist demgegenüber gesetzlich nicht geregelt. Nur ein Teil der Weiterbildungen ist staatlich und wird deutschlandweit anerkannt. Häufig vergeben die Weiterbilder eigene Zertifikate, deren Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt nicht immer gewährleistet ist. Es ist daher nicht einfach, Weiterbildungen auf nationaler Ebene zu vergleichen. Noch schwieriger ist ein Vergleich von Weiterbildungen im Ausland, da im Zuge des Bologna-Prozesses bisher kaum verbindliche Regelungen für die Anerkennung von Abschlüssen der beruflichen Bildung geschaffen wurden. Es existieren bereits einige Vorschläge und Ideen, die mehr Transparenz vermitteln sollen. Wer sich darüber informieren will, dem sei der Internetauftritt der europäischen Kommission empfohlen. Über die internationale Anerkennung von Weiterbildungsabschlüssen in den verschiedenen Branchen informieren auch die einschlägigen Berufsverbände.
Doch nicht nur die Inhalte, sondern auch die Art der Weiterbildung lässt sich nur schwer definieren. "Strittig ist insbesondere, inwieweit neben der 'klassischen' Weiterbildung in Form von Lehrgängen oder Kursen auch weniger formalisierte Arten des Kenntniserwerbs noch als Weiterbildung anzusehen sind. Dies betrifft zum Beispiel betriebliche Maßnahmen der Lernförderung am Arbeitsplatz, Selbstlernen durch Beobachten und Ausprobieren, selbstgesteuertes Lernen mit Hilfe von Medien, das Lesen von Fachbüchern oder Fachzeitschriften sowie Qualitäts- oder Werkstattzirkel und andere Beteiligungsgruppen" (Kuwan et al., 7f.). Berufliche Weiterbildung kann daher alles sein, was im wahrsten Sinne des Wortes weiterbildet: eine Tagung, ein Sprachkurs bei der Volkshochschule, eine Fernschulung oder das Lesen von Büchern. Weiterbildungseinrichtungen können öffentliche und private Träger wie Hochschulen und Volkshochschulen, kirchliche und gewerkschaftliche Einrichtungen oder Berufsverbände und Kammern, aber auch Einzelpersonen sein. Einige Weiterbilder sind auf die berufliche oder politische Bildung spezialisiert, andere bedienen das gesamte Spektrum.
Eine berufliche Weiterbildung ist im Grunde genommen auf so gut wie jedem Gebiet möglich. Sinnvoll ist sie allerdings nur dann, wenn sie zusammen mit dem Hochschulabschluss und den schon während des Studiums erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten bessere Berufsaussichten eröffnet.
Hier sollen deshalb exemplarisch ausgewählte Berufsfelder für Geisteswissenschaftler und dazu passende Weiterbildungen vorgestellt werden. Ideal konstruierte Fallbeispiele geben wieder Anregungen für die individuelle Recherche.
Wer seine im Studium erworbenen Fremdsprachenkenntnisse beruflich nutzen möchte, aber nicht noch einen Aufbausstudiengang draufsatteln will, der kann auch eine Weiterbildung machen.
Ein Slawist benötigt eigentlich keine weitere Qualifikation, um als freiberuflicher Übersetzer zu arbeiten. Ihm fehlen jedoch gute Kontakte. Zudem sind viele diplomierte Übersetzer auf dem Markt, mit denen er ohne festen Kundenstamm nicht konkurrieren kann. Ein Studium ist ihm aber zu teuer. Die Weiterbildung zum geprüften Übersetzer der IHK bietet ihm die Möglichkeit, seine Fähigkeiten durch einen anerkannten Abschluss nachzuweisen. Die Teilnahme am Unterricht ist nicht obligatorisch, doch bereitet dieser systematisch auf die Prüfung vor. Jede Unterrichtsstunde kostet 34,50 ?. Die Prüfungsgebühren betragen nochmals 220 ?. Doch der Aufwand lohnt sich: Als geprüfter Übersetzer kann der Slawist sich in die Übersetzer- und Dolmetscherdatenbank der IHK eintragen und ist dadurch für alle Firmen, die Aufträge zu vergeben haben, schnell zu finden. Außerdem kann er...
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