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Süchte
Dixon
»Ich kann einfach nicht aufhören zu essen«, sagt Sharon und schiebt sich ein mit Vanillecreme gefülltes Küchlein in den Mund. Es ist bereits ihr drittes.
Eigentlich sollte es mich schockieren, wie diese stark übergewichtige junge Frau, die an Shamu den Wal erinnert, mit der Nascherei vor meinen Augen rummacht, aber komischerweise tut es das nicht. Und das liegt daran, dass ich mich nur noch darauf konzentrieren kann, wie ihre vollen geschmeidigen Lippen den goldfarbenen Biskuit verschlingen, und ich mir dabei vorstelle, dass es mein Schwanz ist, den sie da gerade in den Mund nimmt, und nicht dieses verdammte Küchlein.
Ich rutsche einmal im Ledersessel hin und her, weil ich leicht erregt bin und meine Patientin das nicht bemerken soll. Schließlich bin ich ja hier, um Shamu - sorry, Sharon - dabei zu helfen, ihre Sucht zu bekämpfen.
Sucht oder Abhängigkeit bezeichnet laut Wikipedia - wo man fast alles nachlesen kann - »die fortwährende Wiederholung eines Verhaltens trotz nachteiliger Konsequenzen oder eine neurologische Beeinträchtigung, die zu einem solchen Verhalten führt«.
Also, was löst eine Sucht aus? Was bringt Menschen wie Sharon dazu, süchtig nach etwas zu sein, ohne das sie nicht mehr sein können. Es klingt im Grunde total lächerlich, dass wir nicht in der Lage sind, bestimmte Verhaltensweisen zu unterlassen, obwohl wir selbst doch diejenigen sind, die diese Handlungen kontrollieren.
Ist es vielleicht Gewohnheit? Aber auch die basiert auf Freiwilligkeit - also könnten wir eigentlich damit aufhören, wenn wir es wollten. Wenn dem so ist, handelt es sich vielleicht um eine unterdrückte Erinnerung, die wir nicht loswerden und als Entschuldigung dafür nehmen, um uns mit Drogen vollzupumpen, zu betrinken, mit allen möglichen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken oder - in Sharons Fall - um fett zu werden?
Wir haben alle unsere Süchte, die mehr oder weniger krankhaft sind, und da wir Menschen nun einmal vielschichtige Charaktere sind, kommen wir mit ihnen klar, kehren sie unter den Teppich oder reden einfach nicht darüber. Aber die Menschen, die darüber sprechen wollen, kommen mit den unterschiedlichsten Süchten zu mir.
Mein Name ist Dr. Dixon Mathews, und für fünfhundert Dollar die Stunde kann mir jeder seine tiefsten, dunkelsten Geheimnisse anvertrauen, um dann wie neu geboren und mit dem Gefühl, geheilt zu sein, meine Praxis zu verlassen. Die meisten Leute wollen allerdings einfach nur die Bestätigung, dass mit ihnen alles in Ordnung ist und ihre abnormen Neigungen gar nicht so abnorm sind, wie sie befürchten. Und genau das gebe ich meinen Patienten: Als einer von New Yorks Spitzenpsychiatern versichere ich ihnen, dass ihr Drang, Katzenhaare zu essen oder in der Öffentlichkeit zu masturbieren, völlig normal ist.
Ich verspreche ihnen, sie in nur wenigen Sitzungen von ihrem neurotischen Verhalten zu heilen. Nach meiner Behandlung könnten sie sich wieder unters Volk mischen, ohne dass jemand auf die Idee käme, mit ihnen würde etwas nicht stimmen.
Der Grund, weshalb ich imstande bin, dies zu garantieren, ist der, dass die Mehrzahl der Leute, die in meine Praxis kommen, sich einfach nur ausjammern wollen, und sobald sie all das losgeworden sind, was sie sich von der Seele reden wollten, geht den meisten ein Licht auf, und sie benehmen sich nicht mehr länger so bescheuert. Der kleinen Minderheit, die wirklich ernsthafte Probleme hat, verschreibe ich die stets verlässlichen Benzodiazepine, und die Welt dankt es mir, dass ich einen weiteren Pillen einwerfenden, asozialen Zombie erschaffen habe.
Der eine oder andere würde mich vielleicht als Scheißkerl bezeichnen, doch ich finde, dass ich mit meinen zweiunddreißig Jahren durchaus ein bisschen abgestumpft und gleichgültig gegenüber dem Abschaum der Gesellschaft sein darf. Das würde wohl jeder sein, wenn er sich tagaus, tagein die gleiche alte Leier von verwöhnten reichen Leuten anhören müsste, die in ihrem Leben noch keinen einzigen Tag richtig gearbeitet haben, aber dennoch mit ihren erbärmlichen Geschichten über Unrecht und Ungerechtigkeit zu mir kommen, ohne sich dabei bewusst zu sein, was für ein unglaubliches Glück sie in Wahrheit haben.
Also zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Wodurch wird eine Sucht ausgelöst? Viele Fachleute haben dargelegt, dass die Ursachen einer Sucht ganz unterschiedlicher Natur seien, sie jedoch im Allgemeinen durch eine Kombination aus physischen, mentalen, emotionalen und vielerlei begleitenden Faktoren ausgelöst wird. Aber ich weiß, dass der Grund für eine Sucht ganz primitiv ist und immer dasselbe dahintersteckt.
Begierde.
Egal, ob es uns nach Erfolg, Schönheit, Essen, Alkohol, Drogen, Nikotin oder Sex verlangt, wir wollen dabei immer die Euphorie erfahren, die diese Faktoren begleiten, und das ist es, wonach wir süchtig werden. Der eigentliche Schlüsselreiz, der sogenannte »Trigger«, ist bei jedem Menschen ein anderer, doch am Ende wollen wir alle nur eins: glücklich sein. Und in den meisten Fällen führt Verlangen zu positiven Empfindungen wie Vergnügen, Lust und Wohlbehagen.
Suchttypen übertreiben es mit ihren Süchten, bis diese unheimliche Ausmaße annehmen, aber die meisten von uns stümpern nur ein bisschen herum, um dieses Glücksgefühl, diese Euphorie zu erlangen, weil wir eben nur Menschen sind und uns danach sehnen, vergnügt bis an unser seliges Ende zu leben.
Hatte ich bereits erwähnt, dass ich wirklich gut bin?
»Dr. Mathews«, sagt Sharon mit leiser Stimme, »sollten Sie sich das nicht notieren?«
Ich nicke gedankenverloren, richte meinen Blick dann wieder auf sie. »Wieso erzählen Sie mir nicht etwas mehr über Ihren Vater«, schlage ich mit sanfter Stimme vor und schenke ihr ein leichtes Lächeln.
Fünf, vier, drei, zwei . und eins.
Genau aufs Stichwort beginnt Sharons Unterlippe zu zittern, und ihre Augen füllen sich mit Tränen.
»Da gibt es nichts zu erzählen«, erklärt sie, verschränkt die Arme vor ihrem üppigen Busen und beißt sich auf die Lippe, um die Tränen zurückzuhalten.
»Wie würden Sie Ihre Beziehung zu ihm beschreiben?«, hake ich nach und schlage dabei beiläufig die Beine übereinander, um meine sich anbahnende Erektion zu verbergen, und versuche, nicht auf ihre Titten zu starren.
»Gut.« Sie schnieft, sinkt in sich zusammen, und ihr hellrotes Haar verbirgt ihre Tränen.
Wir haben alle unsere Trigger, und sehr viel öfter, als ich zugeben mag, ist der fehlende Vater bei übergewichtigen Frauen genau dieser Auslöser. Ich werde niemals begreifen, warum sie Essen als Trostspender benutzen, aber möglicherweise füllen sie bei ihren Fressattacken ein Loch - und das meine ich im buchstäblichen Sinne.
Also, wie schon gesagt, der eine oder andere wird mich einen Scheißkerl nennen, denn wenn's haufenweise Probleme mit Daddy gibt, bedeutet das für mich immer eins: zu versuchen, die perfekte Vaterfigur zu finden, um diese lieblose Leere zu füllen. Diese Frauen suchen unbewusst nach ihrem zukünftigen Partner und benutzen dabei ihre Arschlöcher von Vätern als Blaupause für das, was sie in einem Lebensgefährten zu finden hoffen. Oder in manchen Fällen . in einem Fick.
Mit einem Mal zeigt mein Schwanz großes Interesse an Sharon Witherstone. Zugegeben, sie mag gut zwanzig Kilo zu viel wiegen, aber in diesem Fall übernimmt mein Schwanz die Führung, denn wie schon gesagt, wir alle haben einen Trigger, und auch ich möchte wie jeder andere Mensch glücklich sein - vorzugsweise bis ans Ende meiner Tage. Und in diesem Moment würde es mich sehr glücklich machen, wenn ich Sharon über meinen Schreibtisch gebeugt von hinten nehmen und sie bis zur Besinnungslosigkeit vögeln könnte.
Ich mag zwar einen Wisch von der Uni besitzen, der mich dazu berechtigt, die Probleme anderer Leute zu lösen, doch was meine eigenen angeht, so bin ich ein hoffnungsloser Fall. Ich bin ein Arschloch, und jeden Tag verliere ich mehr und mehr aus den Augen, wer ich einmal gewesen bin.
Aber ich bin kein totaler Scheißkerl, und ich gebe Frauen wie Sharon Witherstone ein gutes Gefühl, denn Sex ohne emotionale Bindungen ist so viel leichter als . etwas zu empfinden.
Ich lege meinen Notizblock auf die Armlehne, stehe langsam auf und blicke auf Sharon hinab, wobei ich ihr ein Lächeln schenke, von dem ich weiß, dass es ihr Höschen innerhalb von Sekunden feucht werden lässt. Sie sieht zu mir auf, und ich kann die Verwirrung in ihren smaragdgrünen Augen sehen. Doch ihr Blick wandert an meinem gestählten Körper herab, und ihre Verwirrung verwandelt sich in . Verlangen.
Ihr ganzes Verhalten ändert sich, und heraus kommt Daddys kleines Mädchen, als sie auf ihrem Platz hin und her rutscht und provozierend die Brust herausstreckt. Eigentlich ist es zu leicht, aber ich hab's lieber leichter, als mich ins Zeug zu legen und mein inneres Gleichgewicht aufs Spiel zu setzen, bloß um dann feststellen zu müssen, dass die eigene Verlobte mit dem besten Freund schläft.
Das hier ist sehr viel leichter.
»Lieben Sie Ihren Vater?«
»Nein, ich hasse ihn«, gesteht sie mit einem verführerischen Flüstern und beißt sich auf die Lippe.
»Ach ja? Können Sie mir sagen wieso?« Ich setze mich neben sie auf das Ledersofa und stelle dabei sicher, dass unsere Knie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.
»Weil er meine Stiefmutter mehr liebt als mich«, erwidert sie, und ihr lustvoller Blick ist auf meinen Schritt gerichtet, wo meine Erektion...
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