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Echte Familien verbindet kein Blut. Sondern Liebe ... Ein Jahr ist es her, seit Kates beste Freundin gestorben ist. Sie hat vier Kinder und einen Mann hinterlassen. Um die Kinder kümmert Kate sich aufopferungsvoll, mit Shane hält sie ihnen zuliebe einen wackligen Frieden. Doch der zerbricht, als die beiden eines Nachts unter Alkoholeinfluss miteinander im Bett landen. Am nächsten Morgen werden aus Schuldgefühlen Schuldzuweisungen, aus Trauer Wut und aus Lust Abscheu. Wie vergibt man, wenn man sich nicht selber vergeben kann? Und wie liebt man, wenn dieses Gefühl so falsch erscheint? Dies ist keine Geschichte über Liebe auf den ersten Blick. Oder über Liebe, die alles besiegt. Diese Geschichte ist frustrierend, herzzerreißend, traurig und echt. Und um so viel schöner, als endlich alles gut ausgeht ... Der erste Band der berührenden "Unbreak my Heart"-Reihe jetzt als eBook bei beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert. "Von der ersten Seite an mitreißend ... danach verzehrt man sich nach dem nächsten Buch" NIGHT OWL REVIEWS
Shane
»Warum gehen wir noch mal gleich zu dieser bescheuerten Veranstaltung?«, fragte ich meine Frau, die gerade im Spiegel der Sonnenblende auf der Beifahrerseite ihr Make-up überprüfte.
»Weil es deiner Cousine wichtig ist.«
»Sie ist nicht meine Cousine«, erinnerte ich sie und wechselte die Spur.
»Schön, dann weil es Kate wichtig ist.« Sie schien allmählich die Geduld mit mir zu verlieren. »Ich verstehe nicht, warum du dich deshalb wie ein Arsch aufführen musst.«
»Wie oft haben wir denn die Gelegenheit, ohne Kinder auszugehen, Rach?«, gab ich zurück. »So gut wie nie. Den einen Abend, den wir für uns haben, würde ich nun mal gern woanders verbringen als in irgendeinem Scheißcafé voller Teenies.«
»Meine Güte, hast du heute wieder eine Laune«, murmelte sie verärgert. »Kate hat mich schon vor Wochen gebeten zu kommen. Ich wusste ja nicht, dass du zu Hause bist.«
»Tja, Pläne ändern sich.«
»Ich hab es ihr versprochen! Ich lasse jedes Mal alles stehen und liegen, wenn du von einem Auslandseinsatz zurückkommst. Das weißt du. Ich kann nicht glauben, dass du dich wegen dieses einen Abends, den ich nicht mehr absagen konnte, wie ein Idiot benimmst.«
»Ich glaube kaum, dass Kate mich dabeihaben will«, erwiderte ich grummelnd und bog auf den kleinen Parkplatz ein, der bereits rappelvoll war. »Es wird ihr ganz und gar nicht gefallen, wenn ich dabei zusehe, wie sie sich blamiert.«
Ich sprang aus dem Wagen und lief um die Motorhaube, um Rachel zu helfen. Mir ging nicht in den Kopf, wieso sie während ihrer Schwangerschaft darauf bestand, diese verflucht hohen Absätze anzuziehen - es machte mich ganz hibbelig. Sie sah verdammt heiß aus in den Dingern, aber irgendwann würde sie darin umknicken und hinfallen, und ich hatte eine Heidenangst, dass ich nicht da sein würde, um sie aufzufangen.
»Du hast wirklich keinen Schimmer, oder?«, sagte sie und lachte, während ich ihre Hand nahm und sie vorsichtig vom Beifahrersitz zog. »Wie um alles in der Welt kann es sein, dass ihr zusammen aufgewachsen seid und du trotzdem so wenig über Kate weißt?«
»Du weißt, dass ich nicht mit ihr aufgewachsen bin.« Ich schlug die Tür zu und führte Rachel behutsam auf das kleine Gebäude zu. »Ich bin mit siebzehn eingezogen und hab mit neunzehn die Stadt verlassen. Sie ist keine Verwandte, verdammt noch mal, sondern die schräge, verwöhnte Nichte der Leute, die mich für eine Zeit lang bei sich aufgenommen haben.«
Rachel blieb abrupt stehen, als sie den Ärger in meiner Stimme hörte. »Sie ist meine beste Freundin. Meine einzige Freundin. Und sie hat uns beide zusammengebracht, verdammt noch mal. Oder hast du das vergessen?«
»Aber doch nicht absichtlich.«
»Und was bitte willst du damit sagen? Was war nicht absichtlich?«
»Sie war total angepisst, als wir zusammenkamen.«
»War sie überhaupt nicht«, versetzte Rachel. »Was redest du da?«
»Schon gut. Ist nicht so wichtig.«
»Könntest du bitte, bitte einfach nett sein und dich nicht verhalten, als wäre es eine Folter, da reinzugehen? Ich weiß nicht, was mit euch los ist, aber .«
»Mit uns ist gar nichts los. Ich hätte gerne meine umwerfende Frau heute Abend zum Essen ausgeführt und muss stattdessen zusehen, wie ihre beste Freundin vor einem Haufen Teenies Liedchen trällert. Nicht gerade das, was ich mir vorgestellt habe.«
Ich hob den Arm und umfasste zart ihre Wange. Ich strich ihr mit dem Finger über die Haut unter den Lippen. Wie gern hätte ich sie geküsst, aber nachdem sie sich im Wagen so viel Mühe mit dem Lippenstift gegeben hatte, wusste ich, dass ihr das nicht recht wäre.
»Danach gehen wir irgendwohin, okay? Ich glaube, sie ist als Erste dran, also wird es nicht lange dauern«, versicherte sie mir mit einem leichten Lächeln, und der Ausdruck in ihren Augen wurde sanft. Sie wusste, dass ich sie jetzt küssen wollte; meine Hand an ihrem Gesicht war eine vertraute Geste.
»Okay, Baby.« Ich neigte mich vor und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Du siehst wunderschön aus. Hab ich dir das schon gesagt?«
»Nein.«
»Tust du aber.«
Sie lächelte und setzte ihren Weg zu dem kleinen Gebäude fort. Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein kurzes Nackenhaar.
Es war nicht so, dass ich Kate nicht mochte. Ganz im Gegenteil, um ehrlich zu sein. Als Jugendliche waren wir gute Freunde gewesen, und ich fand sie umwerfend komisch. Sie hatte einen ganz eigenen, manchmal schrägen Sinn für Humor und war wirklich eine der liebenswürdigsten Personen, denen ich je begegnet war. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie vor all den Jahren plötzlich angefangen, mir schöne Augen zu machen, und ihre Aufmerksamkeit war mir unangenehm gewesen.
Ich stand nicht auf sie, und dass sie etwas von mir wollte, hatte sich für mich seltsam angefühlt. Mir war in meiner Haut einfach nicht wohl gewesen dabei. Ich wollte ihre Gefühle nicht verletzen, aber . Mann, sie machte mich einfach nicht an. Sie war einfach zu nett, zu gutgläubig, zu naiv. Schon damals hatten mir Frauen besser gefallen, die etwas cooler und tougher waren als die Mädels, die mit siebzehn noch Feenposter an ihren Wänden hängen hatten.
Ich war ihr daraufhin so gut wie möglich aus dem Weg gegangen, bis sie nach ihrem ersten Semester im College eine Kommilitonin mit nach Hause gebracht hatte: eine Freundin, die roten Lippenstift trug und tätowiert war. Ich hatte ignoriert, dass Kate mit traurigen Augen dabei zusah, wie ich ihre Freundin für mich in Anspruch nahm, und verdrängt, dass ich ihre Gefühle verletzt hatte. Auf diese Art hatte ich Kate einfach nie gemocht und es deshalb auch nicht als falsch empfunden, mich an ihre neue beste Freundin ranzuschmeißen.
Es endete damit, dass ihre Kommilitonin und ich heirateten. Von da an hatte ich so getan, als seien Kate und ich nie Freunde gewesen. Es war einfacher so.
»Komm schon, Baby«, rief Rachel und zog mich hinter sich her in das abgedunkelte Café. »Da ist ein Tisch frei, und meine Füße bringen mich gleich um.«
Warum, verdammt, hatte sie dann auf diesen Stöckeldingern bestanden?
»Hey, kann ich euch was zu trinken bringen?«, erkundigte sich eine kleine Kellnerin bei uns. Sie war wirklich klein. Sie konnte kaum über den Bistrotisch schauen, an dem wir saßen.
»Für mich einen grünen Tee, bitte«, sagte Rachel.
»Sehr gern, unser Tee ist wirklich fantastisch. Wann ist es denn so weit?«
»Ich hab noch ein bisschen Zeit.«
»Na, jedenfalls herzlichen Glückwunsch!«
»Kaffee, schwarz«, bellte ich, als die Kellnerin freundlicherweise endlich in meine Richtung schaute. Das Lächeln erstarb auf ihren Lippen, und ich begriff, dass mir meine Bestellung knapper herausgerutscht war, als ich es beabsichtigt hatte.
»Aber sicher doch!«, fiepte sie mit einem kurz angebundenen Lächeln, ehe sie sich davonmachte.
»Also wirklich, Shane«, knurrte Rachel.
»Was ist?« Ich wusste genau, was war. Ich war soeben ein fieser Arsch gewesen, aber ich verkniff es mir, ihr beizubringen, dass mich das überfüllte Café nervös machte. Die Leute lachten lauthals, drängelten sich aneinander vorbei und stießen sich an, und von da, wo ich saß, konnte ich keinen einzigen Ausgang erkennen.
»Hey, San Diego«, rief eine vertraute Stimme über die Lautsprecheranlage. »Wie geht's euch an diesem schönen Abend?«
Die Menge jubelte, und Rachels Miene erhellte sich, als sie an mir vorbei zur Bühne sah.
»Ihr seid die Besten!«, raunte Kate mit einem kurzen Lachen. »Ich mag euch auch.«
Die Menge gebärdete sich noch lauter, und als Reaktion zogen sich automatisch meine Schultern zusammen.
»Es geht gerade eine Kaffeekanne herum, wo ist sie?« Kurzes Schweigen. »Okay, hinten bei Lola mit der Irokesenfrisur. Wenn sie bei euch vorbeikommt, werft doch freundlicherweise ein paar Dollar hinein, wenn es geht, und reicht sie weiter.«
Das Publikum applaudierte, und Kates Kichern drang wieder über die Lautsprecher. »Am besten lege ich gleich los, sonst fangt ihr noch an zu randalieren.«
Ich hatte mich immer noch nicht zur Bühne herumgedreht. Offen gestanden wollte ich sie nicht in Verlegenheit bringen für den Fall, dass ihr Auftritt peinlich würde. Ich wollte nicht, dass sie .
Der glasklare Sound einer einzelnen Gitarre kam über die Lautsprecher, und ich erstarrte, während es im gesamten Saal still wurde. Mucksmäuschenstill. Selbst die Baristas hinter der Kaffeetheke unterbrachen ihre Arbeit und sahen zur Bühne, als Kate anfing zu singen.
Wow. Mein Kopf fuhr herum, und ich fühlte mich, als hätte ich soeben einen Schlag in die Magengrube abgekriegt.
Ihre Stimme war volltönend und rau, und sie hielt die Gitarre wie ein Baby, das sie jeden einzelnen Tag ihres Lebens im Arm gewogen hatte. Dort oben war sie ganz in ihrem Element, klopfte mit dem Fuß den Takt und lächelte hier und da jemandem aus der Menge zu, während die Leute anfingen mitzusingen.
Es war unglaublich. Sie war unglaublich. Ich konnte nicht wegsehen. Das hier war nicht irgendeine Schnapsidee, die sie spontan gehabt hatte. Sie wusste genau, was sie tat, und die Kids wussten, wer sie war. Sie liebten sie, verflucht.
Und sie sah umwerfend aus.
Scheiße.
Ihre Haare waren seitlich zu Locken gewickelt, so ähnlich wie es Rachel ein paarmal versucht hatte. Nannte man das nicht Victory Rolls? Ich war ziemlich sicher, dass Rachel etwas in der Richtung gesagt hatte, als sie erfolglos probiert hatte, diese Frisur hinzubekommen. Kates Haut war makellos, und sie trug dunkelrosa Lippenstift, der ihre...
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