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Mitreißend. Schicksalhaft. Temperamentvoll. Wenn Träume unmöglich werden - Anita wollte immer eine Familie haben. Doch mit dreißig Jahren ist ihr noch nicht der richtige Mann über den Weg gelaufen. Und nun zwingt sie eine Krankheit, sich einer Operation zu unterziehen. Eine Operation, die eigene Kinder unmöglich macht. Der Termin steht bereits fest. Bis es so weit ist, will sie einfach nur vergessen. Und so landet sie eines Abends in einer Bar. Und küsst einen Mann, den sie nicht küssen dürfte. Doch wenn er sie berührt, denkt sie nur noch eins: Mehr! So bewegend wie Jojo Moyes, so erotisch wie Geneva Lee. Band 2 der "Unbreak my Heart"-Reihe. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert. "Dieses Buch behält man lange im Gedächtnis, allein schon, weil seine Protagonisten so einzigartig sind." RT BOOK REVIEWS
Abraham
Vierzehn Jahre später
»Du hast fünf kleine Enkelkinder, Mom. Tu einfach so, als wären ein paar davon von mir«, sagte ich und gab meiner Mom einen Kuss auf die Schläfe.
»So funktioniert das nicht«, druckste sie enttäuscht. Auf ihrem Weg in die Küche kniff sie mir im Vorbeigehen leicht in die Seite.
Dieselbe Unterhaltung führten wir nun schon fünf Jahre lang, und an meiner Antwort hatte sich nichts geändert. Ich wollte keine Kinder. Es war nicht so, dass ich meine Neffen und Nichten nicht geliebt hätte - das tat ich sehr. Nur lag mir nichts daran, selbst die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Ich fühlte mich rundum wohl in der Rolle des Onkels, der immer die coolsten Weihnachtsgeschenke kaufte und die Kids auf einen Angelausflug mitnahm, wann immer mir danach war - bevor ich sie wieder heim zu ihren Eltern schickte.
»Wieso fragst du überhaupt noch?«, erkundigte sich eine Stimme, die von der Hintertür kam und mich die Kiefer zusammenpressen ließ, als ich sie hörte. »Du weißt doch, dass Bram nie jemanden so lieben können wird wie sich selbst.«
»Anita«, schimpfte Mom mit saurer Miene.
»Lustig, dass gerade du das sagst«, versetzte ich und machte mich auf die Reaktion der schlanken Frau gefasst, die in die Küche kam.
»Was soll das bitte heißen?«, schnappte Anita und donnerte die schwere Tüte mit Einkäufen auf den Tisch.
»Na, ich sehe nicht gerade viele Blagen, die an deinen Rockzipfeln hängen.«
Anitas Augen flackerten für einen kurzen Moment lang vor Verletzung auf, dann fauchte sie dümmlich »Ich trage überhaupt keinen Rock« zurück, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte wieder nach draußen.
Ich sah ihr nach, warf einen erstaunten Blick zu meiner Mom. Was zum Teufel?
»Wirklich, Abraham.« Kopfschüttelnd lief sie an mir vorbei. »Ich verstehe nicht, wieso ihr zwei euch nicht einfach ignorieren könnt.«
Eine geschlagene Minute stand ich da wie ein Idiot, bevor ich ihnen ins Wohnzimmer folgte. Aber knapp vor dem Türrahmen blieb ich stehen und lauschte, als ich die Stimme von Mom hörte, die fragte: »Alles okay?«
Als Antwort kam ein verheultes Kichern.
»Du weißt doch, dass er nur .«
»Ich hab ja gar nichts anderes erwartet, Mom«, brachte Anita hervor. »Es geht schon.« Ich ließ mich gegen die Wand sacken und schloss die Augen. Mann. Mir war nicht ganz klar, was los war, aber ich wusste, dass sie geweint hatte. Ihre Stimme war normalerweise ziemlich rau - ich hatte mehr als einmal kundgetan, dass sie als Telefonistin bei einer Telefonsex-Hotline sicher einen Bombenerfolg gehabt hätte -, doch der Effekt war noch tausendmal stärker, jetzt, da sie Mom beschwichtigte.
»Wenn du nur .«, begann Mom eben, als Anita sie unterbrach.
»Es geht mir gut. Wirklich.«
Ehe ich mich vom Fleck bewegen konnte, kam Anita aus dem Wohnzimmer. Die Haustür schwang auf, und mein Cousin Trevor kam herein.
»Trev!«, rief Anita hell und rannte auf ihn zu.
»Hey.« Er fing sie auf, als sie in seine Arme sprang, die Arme um seinen Hals geschlungen, die Beine um sein Becken.
Mein Magen zog sich zusammen.
»Was ist los? Hast du geweint?«, fragte er, und seine Stimme klang sanft, als er ihre Umarmung erwiderte.
Sie sprach in seinen Nacken geschmiegt, und so konnte ich nicht verstehen, was sie zu ihm sagte. Aber ich hatte bereits genug, kaum dass Trevors Hand anfing, besänftigend über ihren Rücken zu streichen. Wir standen hier im Flur meiner Eltern, verdammt noch mal, und die beiden sahen aus, als wollte Trevor sie gleich an Ort und Stelle gegen die Wand lehnen und es ihr so richtig besorgen.
Mit einem kraftvollen Schnauben lenkte ich Trevs Aufmerksamkeit auf mich. Den durchdringenden Blick, den er mir über Anis Schulter hinweg hinterherschickte, ignorierte ich, wandte mich um und schritt davon.
»Wie geht es mit der neuen Einschlagstelle voran?«, fragte Mom beim Abendessen, um das lang anhaltende Schweigen am Tisch endlich zu brechen.
Freitagabends zusammen zu essen war im Elternhaus meiner Familie so etwas wie ein festes Ritual geworden, schon als wir noch klein gewesen waren. Während bei unseren Freunden immer alle sonntagabends am Tisch sitzen mussten - meist verkatert und entsprechend mies gelaunt -, hatten unsere Eltern entschieden, dass es besser wäre, wenn sich alle treffen, bevor das Wochenende seinen Tribut forderte. Und sie hatten recht. Mit den Eltern zu Beginn des Wochenendes am Tisch zu sitzen diente als nette kleine Erinnerung daran, dass man es an den folgenden beiden Tagen lieber nicht zu wild trieb.
Eine gewisse Zeit lang, ehe wir alle endgültig flügge geworden und fortgezogen waren, hatten wir uns zu zehnt und später zu elft an den Esszimmertisch meiner Eltern gequetscht. Mom, Dad, dann ich, mein Zwillingsbruder Alex, meine jüngere Schwester Katie und vom Haus nebenan Onkel Mike und Tante Ellie mit deren Pflegesöhnen Trevor, Henry und Shane. Anita war erst nach meinem Auszug hinzugekommen, aber noch bevor mein Bruder Alex in die Armee eingetreten war.
Ich wusste nicht genau, warum wir stets im Haus meiner Eltern aßen, doch so war es, seit ich denken konnte. Tante Ellie kam für gewöhnlich herüber, um meiner Mom zu helfen. Manchmal, wenn sie kochte, übernahm sie dabei die ganze Küche, aber drüben bei Onkel Mike und ihr aßen wir so gut wie nie. Vielleicht lag es daran, dass die versammelte Mannschaft, sofern alle zu Hause waren, gar nicht an Tante Ellies Esstisch passte. Andererseits kam es auch immer seltener vor, dass wir alle zeitgleich da waren.
Wir alle lebten mittlerweile quer über das Land verteilt. Meine jüngere Schwester Katie war vor Jahren nach San Diego gezogen, wo sie letztendlich Shane geheiratet hatte, der dort bei den Marines stationiert war. Henry hatte es mit seiner eigenen Marine-Einheit wiederum auch dorthin verschlagen. Mein Bruder Alex hatte sich mit knapp zwanzig bei der Armee verpflichtet und war nach Missouri abkommandiert worden. Trevor, Ani und ich waren die Einzigen, die in Oregon bei unseren Eltern geblieben waren.
Wir waren außerdem die Einzigen, die sich für den Holzfällereibetrieb der Familie interessierten.
»Läuft gut mit der neuen Holzschlagstelle«, sagte Dad und schaufelte sich eine neue Ladung Essen in den Mund. »Alles nach Plan.«
»Na, das ist doch prima«, sagte Mom. »Vielleicht schafft ihr es, euch freizunehmen, während Katie da ist.«
Mein Kopf schnellte hoch, Ani tat dasselbe. »Kate? Wann kommt Kate?«
»Sie wollte Flugtickets für nächsten Monat buchen. Ich nehme an, eine der Fluggesellschaften bietet Rabatte an.« Sie lächelte.
»Die wird sie auch brauchen, bei den ganzen Zwergen«, sagte Trevor mit einem Glucksen.
»Was glaubst du, wieso wir mit euch nie irgendwohin gefahren sind, als ihr noch klein wart?«, fragte Dad an Trevor gewandt und griff sich eine Servierplatte.
»Euer Vater und ich haben früh einsehen müssen, dass es besser war, einen Bus zu mieten und zu fahren, wenn wir mit euch Kindern in den Urlaub wollten. Fliegen wäre viel zu teuer gewesen.«
»Weißt du noch, als wir den Ausflug zum Mount Rushmore gemacht haben?«, fragte ich Trevor grinsend.
»Das war eine tolle Fahrt«, nickte Trevor. »Hätte mir noch besser gefallen, wenn Henry mir nicht alle zweihundert Meilen in den Schoß gekotzt hätte.«
Anita schnaubte, und ich konnte nicht anders und musste lachen. Wir hatten den gesamten Rückweg mit offenen Fenstern fahren müssen, so übel hatte es gestunken.
»Unser Henry«, befand Mom schmunzelnd. »Der arme Junge ist im Auto immer sofort reisekrank geworden.«
»Und ich armer Junge musste immer neben ihm sitzen«, erinnerte uns Trevor.
»Na, ich bestimmt nicht«, versetzte ich ernsthaft und spähte von meinem Teller hoch, um Ani anzusehen. »Schließlich ist er dein Bruder.«
Ani lächelte, es war allerdings ein fast unmerkliches Lächeln. Eines von der Sorte, wie es jemand aufsetzt, der für den Scherz eigentlich nicht zu haben ist, sich aber bemüht, nicht unhöflich zu sein.
Mein Mund klappte zu, und ich schwieg.
»Wenigstens«, hob Mom an, »wird von Katies und Shanes Kindern keinem beim Autofahren schlecht.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
Mit einem Lächeln in Moms Richtung meldete sich Ani zu Wort. »Nie im Leben wird Katie diese Fahrt noch mal auf sich nehmen. Als sie das letzte Mal wieder runtergefahren sind, meinte sie, sie hätten doppelt so lange gebraucht, weil sie ungefähr tausendmal anhalten mussten.«
»Konfirmandenblasen«, urteilte Dad und brachte uns zum Schmunzeln.
Ich sah schließlich auf meine Uhr und schob den Teller weg. »Danke fürs Abendessen, Mom.«
Sie hob die Augenbrauen. »Gehst du schon?«
»Ich hab heute Abend noch was vor. Da konnte ich schlecht absagen.« Ich stand auf und nahm meinen Teller und mein Glas. »Ich räume noch ab, dann bin ich weg.«
Meine Mom grummelte etwas Unverständliches, blieb jedoch zurückgelehnt sitzen und ließ Trevor und mich den Tisch um Dad herum abräumen, der immer noch aß. Ich versuchte, meiner Mutter nach dem Essen wann immer es ging, mit dem Haushalt zu helfen, zumindest solange sonst kaum jemand da war. Kamen aber Katie oder Alex zu Besuch, tat ich so, als hätte ich zwei linke Hände und wüsste nicht, wie man überhaupt einen Teller abwusch, sodass sie sich kurzerhand ums Geschirr kümmerten. Wer es so oft schaffte, dem gemeinsamen Abendessen mit der Familie zu entkommen, hatte das mehr als verdient.
Während wir gemeinsam an der Spüle umeinander herumwuselten, sagte Trevor zu mir: »Mensch, hör mal, du solltest...
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