Schweitzer Fachinformationen
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Ein Tierarztbesuch ist immer ein kleines oder großes bisschen aufregend. Zum Tierarzt solltest du mit deinem Vierbeiner gehen, wenn
Was in der Tierarztpraxis bei der Untersuchung herauskommt, weiß man erst mal nicht. Also ist der Gang zum Tierarzt zunächst eine Sprechstunde mit ungewissem Ausgang. Meistens ist es nichts Schlimmes: eine kleine Verletzung, die versorgt werden muss, ein paar routinierte Griffe, um zum Beispiel eine frisch entdeckte Zecke zu entfernen, eine Magenverstimmung, eine Bindehautentzündung oder ein Husten - also medizinische Probleme, die wir ja auch von uns selbst kennen.
Wenn ein Mensch-Hund-Team zum ersten Mal zu mir kommt, um zum Beispiel die Leinenführigkeit des Vierbeiners zu verbessern, dann schaue ich mir nicht nur die Leinenführigkeit selbst an, sondern achte bereits darauf, wie Mensch und Hund aus dem Auto aussteigen, wie der Hund sich seinen oder seinem Menschen gegenüber verhält, gegenüber mir, gegenüber meiner Golden-Retriever-Hündin Mable, gegenüber der Umgebung.
Auch schon beim ersten Telefonat, noch vor dem Termin, höre ich genau hin, wie der Mensch über seinen Hund spricht. Kurz gesagt, ich schaue ganzheitlich auf das Mensch-Hund-Team. Denn meistens ist das Thema Leinenführigkeit nur das dominanteste Thema, nicht aber das einzige. Wenn ein Hund sich nicht gut an der Leine führen lässt, steckt oftmals Unsicherheit dahinter. Und wer unsicher ist, reagiert schon einmal über und wird dann an der Leine grantig, zieht weg oder möchte unbedingt vorne gehen, um alles überblicken zu können. Wenn wir es schaffen, unseren Hunden Sicherheit zu geben, indem wir zum Beispiel Begegnungen klar regeln und das nicht dem Hund überlassen, dann können sie uns leichter vertrauen. Und wenn sie uns vertrauen, hat es auch der Tierarzt leichter.
Mable findet es ganz gruselig beim Tierarzt, sie geht nicht gern in die Praxis, aber wenn ich sie dazu ermuntere, dann traut sie sich schließlich doch. Sie kann mir beim Tierarzt vertrauen, weil sie gelernt hat, dass sie mir auch im Alltag und somit grundsätzlich vertrauen kann.
Auch der Tierarzt hat immer einen ganzheitlichen Blick auf seinen Patienten. Kommt der vierbeinige Patient zum ersten Mal zum Tierarzt, wirft dieser schon beim Eintreten einen Blick auf den gesamten Hund.
Aus dem ersten Überblick beim Eintreten des Hundes wird nun ein genauerer Blick auf dem Behandlungstisch - es erfolgt die sogenannte allgemeine klinische Untersuchung, der Check-up.
Beim Check-up wird der Hund ordentlich und ganzheitlich untersucht, so zum Beispiel beim Erstbesuch. Meine Golden-Retriever-Hündin Mable ist jetzt acht Jahre alt, sie wird also langsam Seniorin. Seit ihrem siebten Geburtstag bekommt sie auch einen jährlichen Check-up, einen Senioren-Check-up.
Wie ich in diesem Buch vorgehe, so untersucht auch der Tierarzt den Hund beim Live-Check-up: einmal gründlich von vorne nach hinten. Also wird dem Hund als Erstes ins Maul geschaut, Zähne und Maulhöhle betrachtet. Sind alle Schleimhäute schön rosa und feucht? Sind die Augen klar und die Ohren entzündungsfrei? Die Lymphknoten werden abgetastet, Herz und Lunge werden abgehört, ebenfalls Magen und Darm nach Geräuschen, der Bauchraum wird zusätzlich abgetastet, außerdem die Genitalien. Dann noch ein Blick auf das Fell, die Haut und die Pfoten. Und natürlich den Rücken. Dieser wird ebenfalls abgetastet.
Ist der Hund völlig symptomfrei, und alles bleibt ohne Befund, wie man so schön sagt, dann darf der Patient nach Hause gehen. Gibt es einen Verdacht, eine Auffälligkeit, dann werden genauere Untersuchungen durchgeführt. Darauf gehen wir im Buch dann im jeweiligen Kapitel genauer ein.
Im Folgenden zähle ich dir einmal die möglichen Untersuchungsmethoden auf und erkläre, wie sie funktionieren und wofür sie gut sind.
Du wirst sehen, Tierärzte haben viele richtig gute Möglichkeiten zur Diagnosestellung. Außerdem haben sie noch ihre eigenen Augen und Hände, ihr Gefühl und ihre langjährigen Erfahrungen. Das ist genial, und ich bin so dankbar für all diese Möglichkeiten und Fähigkeiten der Tierärzte.
Der Check-up beim Tierarzt
Das Teil des Ultraschallgeräts, das der Tierarzt bei der Untersuchung in der Hand hält, nennt sich »Kopf«. Dieser Kopf sendet Schallwellen aus, und je nach Dichte dessen, worauf sie treffen, werden sie wieder zurückgesendet. Daraus ergibt sich, dass man nur dort schallen kann, wo möglichst wenig Luft vorhanden ist, denn in der Luft hat der Schall zu wenig Widerstand, zu wenig Dichte, die zurückstrahlen kann.
Schallwellen sind für Hunde nicht schädlich, deswegen bevorzugt der Tierarzt sie als Hilfestellung zur Diagnose, wo immer es geht. Allerdings ist es zum Beispiel in der Lunge nur dann sinnvoll zu schallen, wenn man nach etwas Konkretem sucht, zum Beispiel einem Fremdkörper oder einem Tumor. Die Lunge selbst ist ja voller Luft und hat somit zu wenig Dichte, um etwas anzeigen zu können. Der Bauchraum aber kann gut geschallt werden, denn die Organe im Bauchraum sind sogenannte »Weichteilorgane«, sie bestehen also aus Gewebe und werden somit gut angezeigt im Ultraschall. Ebenso ist das Herz sehr gut zu schallen, und so wird der Ultraschall vom Tierarzt gerne auch für Untersuchungen des Herzens genutzt.
Gut zu wissen: Warum der Tierarzt Hunde vor dem Ultraschall schert
Oftmals schert der Tierarzt die Stelle kahl, die er per Ultraschall begutachten will, und benutzt ein Gel. Das tut er, um so gut wie möglich zu verhindern, dass Luft zwischen Kopf und Körper gerät. Je weniger Haare dazwischen sind, und je dichter der Kopf des Ultraschalls auf der Haut liegt, desto weniger Luft ist also »im Weg«, die das Ergebnis verschlechtern kann.
In der Tiermedizin immer mehr auf dem Vormarsch ist inzwischen auch der orthopädische Ultraschall, er wird in Kliniken immer beliebter. Beim orthopädischen Ultraschall sieht man zum Beispiel Sehnen, Muskeln und Bänder sehr gut. Man erkennt Verdickungen oder Reizungen oder beispielsweise auch, ob die Sehne von Flüssigkeit umgeben ist, was für eine Entzündung sprechen würde.
Das Röntgengerät arbeitet nach denselben Prinzipien wie der Ultraschall, aber mit Strahlen statt mit Wellen. Die Strahlen treffen auf ein Gewebe, zum Beispiel einen Knochen, und werden umgelenkt. Auch hier wird ein Bild errechnet, aber eben mithilfe von Strahlungen, von denen wir ja wissen, dass sie nicht ungefährlich sind. Der Tierarzt geht dementsprechend geizig mit dem Röntgen um, aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden, um eine konkrete Diagnose treffen zu können.
Es gibt Röntgenaufnahmen, bei denen der Hund in Narkose gelegt werden muss. Beim Röntgen der Hüfte zum Beispiel muss der Hund in einer so unangenehmen Position gelagert still liegen, dass es ohne Narkose nicht machbar ist.
Aber bei vielen Röntgenaufnahmen kann ein Hund ohne Narkose geröntgt werden - sofern der Hund die Ruhe bewahrt und sich anfassen und festhalten lässt. Er kommt auf den Röntgentisch, wird kurz festgehalten, das Bild wird gemacht, und »gut ist«. Das ist das Schnellste und Schonendste für den Hund. Dafür muss der Hund aber Ruhe bewahren und sich anfassen lassen.
Gut zu wissen: Bring deinem Hund von Anfang an bei, sich anfassen zu lassen
Nicht jeder Hund lässt sich gern anfassen, schon gar nicht von Fremden. Selbstverständlich muss der Tierarzt deinen Hund untersuchen und damit berühren können. Aber es gibt noch viele andere Situationen, in denen das absolut wichtig ist, im gesamten Hundeleben! Sei es eine Zecke, die rausgezogen werden muss, oder ein Stachel, der in der Pfote steckt, oder Fell, das gebürstet werden will, oder Ohren, die gesäubert werden müssen, oder oder oder .
Der Tierarzt checkt den Hund oder gibt ihm eine Spritze, der Frisör schneidet ihm sein Fell, sein Mensch entfernt eine Zecke oder träufelt ihm Tropfen ins Auge, als Therapiehund wird der Hund angefasst, und bei Prüfungen wiederum berühren gegebenenfalls Richter den Hund. Es lohnt sich also, sich als Hundebesitzer damit zu beschäftigen und sich Unterstützung dabei zu holen, seinem Hund schon von klein auf beizubringen, in all diesen Situationen gelassen zu bleiben und die Berührungen zu akzeptieren.
Beim CT wird ebenfalls mit Röntgenstrahlen gearbeitet. Hier gibt es aber nicht nur ein Bild wie beim Röntgen, sondern ganz viele sogenannte »Schnittbilder«. Diese vielen Schnittbilder werden zu einem 3-D-Bild zusammengesetzt, sodass der Hund in der Tiefe angesehen werden kann. Ein CT ist also viel genauer, viel feiner, aber bei viel mehr Bildern ist die Strahlendosis auch um ein Vielfaches stärker, der Tierarzt setzt es somit wieder nur sparsam ein.
Beim CT muss der Hund auf jeden Fall narkotisiert werden. Denn er muss länger aushalten und außerdem ganz still liegen bleiben, damit die Bilder nicht verwackeln, und das ist ohne Narkose leider nicht machbar. Ein CT kann schon mal um die zehn Minuten dauern - und welcher Hund könnte so lange schon völlig still und bewegungslos liegen bleiben?
Die Magnetresonanztomografie, besser bekannt als »MRT«,...
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