Psychosoziale Prozessbegleitung im Strafverfahren

Name: Psychosoziale Prozessbegleitung im Strafverfahren | Vom Anliegen zum Rechtsanspruch
Brand: Nomos
Price: 98.0 EUR
Availability: OnlineOnly

Vom Anliegen zum Rechtsanspruch

Alexander Ilsner(Autor*in)

Nomos (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 2. Juli 2021

374 Seiten

E-Book

PDF mit Adobe-DRM

Systemvoraussetzungen

978-3-7489-1138-8 (ISBN)

98,00 €inkl. 7% MwSt.

Systemvoraussetzungen

für PDF mit Adobe-DRM

E-Book Einzellizenz

Als Download verfügbar

Beschreibung

Weitere Details

Weitere Ausgaben

Inhalt

Cover
Einleitung: Gegenstand und Gang der Arbeit
Erstes Kapitel: Grundlagen der psychosozialen Prozessbegleitung
A. Historische Grundlagen
I. Frankfurter Auschwitz-Prozess
II. Opferschutzprojekte
1. Zivilgesellschaftliche Hilfseinrichtungen
a) Fachberatungsstellen für Frauen
b) Fachberatungsstellen für Kinder und Jugendliche
2. Justizinterne Hilfseinrichtungen
a) Pilotprojekt am Landgericht Limburg
b) Zeugenbetreuungsstelle am Landgericht Frankfurt a.M.
c) Magdeburger Interventionsprojekt für Opfer sexueller Gewalt
d) Zeugenbegleitprogramm Schleswig-Holstein
e) Düsseldorfer-Modell
3. Weitere Initiativen
III. Implementierung in das Strafverfahrensrecht
1. Zweites Opferrechtsreformgesetz 2009
2. Drittes Opferrechtsreformgesetz 2015
a) § 406g StPO
b) PsychPbG
IV. Zusammenfassung
B. Konzeptionelle Grundlagen
I. Inhaltliche Dimension des Rechtsinstituts
1. Vorverfahren
2. Hauptverfahren
3. Nachverfahren
II. Zeitliche Dimension des Rechtsinstituts
1. Beginn der Prozessbegleitung
2. Beendigung der Prozessbegleitung
3. Reformansatz
III. Zielsetzung
1. Personenbezogene Regelungsziele
a) Reduzierung individueller Belastungen
b) Vermeidung der Sekundärviktimisierung
2. Verfahrensbezogene Nebeneffekte
a) Verbesserung der "Aussagetüchtigkeit" des Verletzten
b) Sonstige Nebenwirkungen
IV. Qualitätsstandards
1. Wesentliche Grundsätze des Rechtsinstituts
a) Trennungsgebot
aa) Grundsatz
bb) Ausnahme in besonderen Einzelfällen
cc) Stellungnahme
b) Neutralitätsgebot
c) Informationsverpflichtung
2. Qualifikationsanforderungen
a) Kompetenzfelder
aa) Fachliche Kompetenzen
bb) Persönliche Kompetenzen
cc) Interdisziplinäre Kompetenzen
dd) Exkurs: Eigenverantwortlichkeit als Qualifikationsmerkmal?
b) Anerkennungsverfahren
aa) Gegenseitige Anerkennung bei länderübergreifender Tätigkeit
bb) Entzug der Anerkennung
V. Zusammenfassung
1. Umfang der psychosozialen Prozessbegleitung
a) Zeitlicher Rahmen
b) Zielbeschreibung und inhaltlicher Rahmen
2. Qualität der psychosozialen Prozessbegleitung
a) Verfahrensprinzipien
b) Qualifikationsanforderungen
Zweites Kapitel: Die Verletztenrechte gem. § 406g StPO
A. Das allgemeine Beiziehungsrecht des Verletzten, § 406g Abs. 1 S. 1 StPO
I. Verletzteneigenschaft
1. Abgrenzungskriterien
a) Straftatbestandlicher Schutzzweck
b) Unmittelbare Beeinträchtigung in einem Recht
c) Stellungnahme und Zwischenfazit
2. Abgleich mit den klassischen Auslegungsmethoden
a) Grammatikalische Auslegung
b) Historische Auslegung
c) Systematische Auslegung
aa) Systematische Stellung des § 406g StPO
bb) Struktur des § 406g StPO
cc) Zwischenfazit
d) Teleologische Auslegung
aa) Orientierung am straftatbestandlichen Schutzzweck
bb) Berücksichtigung sonstiger gesetzlicher Wertungen
cc) Zwischenfazit
e) Ergebnis der klassischen Auslegungsmethoden
3. Allgemeiner Definitionsansatz
II. Kostenfolge
1. Grundsatz: Selbsttragung der Beistandskosten
2. Beschränkte Auslagenerstattungspflicht des Verurteilten in Nebenklagefällen
a) Beteiligung des Verletzten als Nebenkläger
b) Beteiligung des Verletzten als Nebenklagebefugter
III. Exkurs: Ausdehnung des allgemeinen Beiziehungsrechts auf schutzbedürftige Tatzeugen
IV. Zusammenfassung
1. Berechtigter Personenkreis
2. Auslagenrechtliche Ungleichbehandlung nebenklagebefugter Verletzter
B. Leistungsrechte mit der Folge der Beiordnung
I. Rechtsanspruch auf Beiordnung eines Prozessbegleiters, § 406g Abs. 3 S. 1 StPO
1. Antrag
a) Grundsatz der Freiwilligkeit
b) Ambivalenz gesetzlicher Vertreter
aa) Beiordnung von Amts wegen in besonderen Ausnahmefällen
bb) Eigene Antragsbefugnis beschränkt geschäftsfähiger Verletzter
cc) Zwischenfazit
c) Auswahl des Prozessbegleiters
2. Anfangsverdacht einer Katalogtat gem. § 397a Abs. 1 Nr. 4, 5 StPO
3. Minderjährigkeit oder vergleichbare Schutzbedürftigkeit des Verletzten
4. Rechtsfolge: gebundene Entscheidung
II. Beiordnung eines Prozessbegleiters im Ermessenswege, § 406g Abs. 3 S. 2 StPO
1. Antrag
2. Anfangsverdacht einer Katalogtat gem. § 397a Abs. 1 Nr. 1 bis 3 StPO
a) Ausweitung auf andere Deliktsgruppen
b) Gesetzestechnische Umsetzung
c) Stellungnahme
3. Besondere Schutzbedürftigkeit des Verletzten
a) Prüfungsmaßstab: § 48 Abs. 3 StPO
aa) Praktische Relevanz
bb) Systematische Stellung
cc) Zwischenfazit
b) Vereinbarkeit mit der Unschuldsvermutung zugunsten des Beschuldigten
4. Rechtsfolge: Ermessensentscheidung
a) Begrenzung richterlicher Ermessensspielräume
aa) Verzicht auf das Kriterium der besonderen Schutzbedürftigkeit
bb) Gesetzliche Fallgruppenbildung
cc) Stellungnahme von Opferhilfeeinrichtungen
dd) Eigener Lösungsansatz
ee) Zwischenfazit
b) Anhörung von Verfahrensbeteiligten
aa) Vorverfahren
bb) Zwischen- und Hauptverfahren
cc) Zwischenfazit
III. Kostenfolge
1. Grundsatz: Kostenübernahme durch die Staatskasse
2. Mittelbare Kostentragung des Verurteilten
3. Überlegungen de lege ferenda
a) Reform des Vergütungsmodells
b) Kosten für "mobile Prozessbegleitung"
c) Übernahme von Dolmetscherkosten
IV. Rechtsmittel
1. Des Verletzten gegen die Nichtbeiordnung
2. Des Beschuldigten gegen die Beiordnung/Nichtbeiordnung
V. Zusammenfassung
1. Antragserfordernis und Wahlrecht in Beiordnungsfällen
2. Beschränkung der Beiordnung auf Katalogdelikte des § 397a Abs. 1 StPO
3. Neujustierung der Beiordnung gem. § 406g Abs. 3 S. 2 StPO
a) Feststellung der besonderen Schutzbedürftigkeit des Verletzten
b) Gleichlauf der Leistungsrechte auf Rechtsfolgenseite
4. Umfang der staatlichen Kostenübernahme
5. Anhörungsrecht und Rechtsmittelbefugnis der Verfahrensbeteiligten
Drittes Kapitel: Rechtsstellung des psychosozialen Prozessbegleiters
A. Abgrenzung zur Rechtsbeistandschaft
I. Erscheinungsformen der Rechtsbeistandschaft
1. Zeugenbeistand
a) Allgemeiner Zeugenbeistand, § 68b Abs. 1 StPO
b) Beigeordneter Zeugenbeistand, § 68b Abs. 2 StPO
2. Verletztenbeistand
a) Einfacher Verletztenbeistand, § 406f StPO
aa) Kostenfreistellung
bb) Vertrauensperson, § 406f Abs. 2 StPO
b) Qualifizierter Verletztenbeistand, § 406h StPO
aa) Allgemeine Regeln
bb) Beistand des Nebenklägers, § 397a StPO
cc) Sonderfall: Einstweiliger Verletztenbeistand, § 406h Abs. 4 StPO
3. Gesetzessystematik und Übertragbarkeit der Terminologie auf die Erscheinungsformen des § 406g StPO
a) Einfache psychosoziale Prozessbegleitung
b) Qualifizierte psychosoziale Prozessbegleitung
aa) Differenzierung nach der Nebenklageberechtigung des Verletzten
bb) Differenzierung nach der gerichtlichen Beiordnung
cc) Stellungnahme
c) Einstweilige psychosoziale Prozessbegleitung
II. Allgemeine Grundsätze der Rechtsbeistandschaft im Überblick
1. Parteiische Interessenvertretung
2. Funktionen
3. Zeugnisverweigerungsrecht
4. Exkurs: Gruppenbetreuung
B. Die Verfahrensrechte im Einzelnen
I. Anwesenheitsrecht de lege lata
1. Ausschluss- / Ablehnungsmöglichkeit
a) Psychosoziale Prozessbegleitung ohne Beiordnung
b) Psychosoziale Prozessbegleitung mit Beiordnung
aa) Im Beiordnungsverfahren
bb) Nach erfolgter Beiordnung
2. Rechtsmittel
II. Verfahrensbefugnisse de lege ferenda
1. Akteneinsicht
a) Berechtigtes Interesse
aa) Rechtliche und wirtschaftliche Interessen
bb) Ideelle Interessen
b) Korrektiv des berechtigten Interesses
2. Terminsmitteilung
a) Schutzbedürftigkeit des Verletzten
b) Terminverlegung in besonderen Ausnahmefällen
c) Stellungnahme
3. Mitwirkungsrechte
a) Schutzbedürftigkeit des Verletzten
b) Überschneidungen mit der Rechtsbeistandschaft
c) Stellungnahme
4. Zeugnisverweigerungsrecht
a) Gleichstellung mit Berufsgeheimnisträgern gem. § 53 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 StPO
aa) Inkongruenz zwischen den Aufgabenbereichen
bb) Inkongruenz zwischen Schutzbedarf und Schutzwürdigkeit des Vertrauensverhältnisses
b) Herleitung aus der Verfassung
c) Zwischenfazit
C. Zusammenfassung
I. Kompensation struktureller Schutzlücken
II. Formen psychosozialer Prozessbegleitung
III. Anwesenheitsrecht des Prozessbegleiters
IV. Weitergehende Verfahrensrechte des Prozessbegleiters
Viertes Kapitel: Psychosoziale Prozessbegleitung im Zivilverfahren
A. Ausgangslage und Handlungsbedarf
I. Identifizierung von Opferschutzbedürfnissen
1. Situative Einflussfaktoren
2. Strukturelle Einflussfaktoren
a) Anordnung des persönlichen Erscheinens und Parteivernehmung
b) Eingeschränkte Kontrolle des Verfahrensstoffes
c) Sachliche Begrenzung gerichtlicher Fürsorge
d) Kostenrisiko
3. Zwischenfazit
II. Zivilprozessuale Schutzmöglichkeiten
1. Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Schutzniveaus
a) Informationsrechte
b) Schutzrechte
aa) Ausschluss der Öffentlichkeit
bb) Parteivernehmung bzw. -anhörung in Abwesenheit des Prozessgegners
cc) Videoverhandlung bzw. -vernehmung
dd) Absehen vom persönlichen Erscheinen bei Unzumutbarkeit
c) Beistandsrechte
2. Vergleichende Analyse mit dem strafprozessualen Opferschutz
a) Informationsrechte
b) Schutzrechte
c) Beistandsrechte
3. Kompensation bestehender Schutzlücken
B. Konzeptionelle Umsetzung der zivilverfahrensrechtlichen Prozessbegleitung
I. Begrenzung des Anwendungsbereichs
1. Vorherige Gewährung von Prozessbegleitung in einem Strafverfahren
a) Verfahrenseinstellung vor der Inanspruchnahme eines Prozessbegleiters
b) Verfahrensbeendigung durch Freispruch
c) Zwischenfazit
2. Sachlicher Zusammenhang zwischen Straf- und Zivilverfahren
a) Anforderungen an den Kausalzusammenhang
b) Sonderfall: Straftat während des laufenden Zivilverfahrens
c) Zwischenfazit
II. Differenzierung nach dem Kriterium der Beiordnung
1. Allgemeines Beiziehungsrecht
2. Rechtsanspruch auf Beiordnung eines Prozessbegleiters
a) Einzelfallprüfung der besonderen Schutzbedürftigkeit
b) Kostenfolge
3. Exkurs: Einbeziehung von Opferzeugen
C. Zusammenfassung
I. Vergleichbare Schutzbedürftigkeit von Straftatopfern im Zivilverfahren
II. Schutzdefizite im zivilprozessualen Bereich
III. Notwendigkeit einer gesetzlichen Verankerung der zivilverfahrensrechtlichen Prozessbegleitung
1. Abgrenzung nach dem Kriterium der Beiordnung
2. Einschränkende Anspruchsvoraussetzungen
3. Berücksichtigung von Opferzeugen in Fremdverfahren
4. Kostenrechtliche Auswirkungen
Gesamtzusammenfassung
A. Wesentliche Ergebnisse der Arbeit
I. Allgemeine Grundlagen
II. Gesetzliche Rahmenbedingungen
III. Einführung zivilverfahrensrechtlicher Prozessbegleitung
B. Resümee und Ausblick
Literaturverzeichnis

Systemvoraussetzungen

Als PDF speichern Als Link merken