Schweitzer Fachinformationen
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Strikte Regeln sind kein Erfolgsrezept. Es hört sich unintuitiv an, aber im Futures Trading ist alles erlaubt und jeder will dich mit seinen besten Tricks schlagen.
Die Preisbildung am Finanzmarkt ist ein zutiefst zufälliger Prozess - die Karten werden Tag für Tag neu gemischt. Trotz der Zufälligkeit betrachten Menschen mit ihrer, alles in kürzester Zeit bewertenden Auffassung, die Kurse an der Börse in der Vergangenheit als indikativ für die Zukunft. Dabei täuscht die "Selection Bias" genauso wie die gefühlte Linearität, aus der vermeintlich Regeln abgeleitet werden könnten.
Im Zeitalter der Algorithmen werden sogenannte Ghost Patterns von Machine Learning Algorithmen sichtbar gemacht und sobald sie ein Mitbewerber entdeckt, wieder per Front-running2 annulliert. Es ist ein Spiel der Interferenz zwischen Maschinen, Menschen und Emotionen. Die ständige Veränderung macht ein strikt regelbasiertes Verständnis der Börse unmöglich.
"Buy high and sell low."
"The trend is your friend."
"Greife nie in ein fallendes Messer."
"An Gewinnmitnahme ist noch nie jemand gestorben."
"Lege nie alle Eier in einen Korb."
Die konventionellen Börsenweisheiten sind genauso wenig ein Erfolgsrezept. Erfolgreiche Trader brechen diese "Weisheiten" regulär und können sich an die Situation richtig anpassen. Es gibt nämlich durchaus Situationen, in denen "buy high" genau das richtige ist und es gibt Situationen, in denen du das fallende Messer kaufen solltest. Zu frühe Gewinnmitnahmen oder starke Diversifikation - "nicht alle Eier in einem Korb" - können genau das Gegenteil bewirken: mehr Risiko in das Trading reinholen anstatt weniger.
Um das Börsengeschehen wirklich tiefgreifend zu verstehen, ist die Reflexivitätstheorie von Hedgefond Milliardär George Soros meiner Meinung nach am passendsten. Die Reflexivitätstheorie besagt, dass Investoren nicht nur ihre Entscheidungen auf Grundlage der objektiven Realität treffen, sondern dass ihre subjektive Wahrnehmung der Realität einen wichtigen Einfluss hat. Diese Wahrnehmung führt zu Handlungen, die wiederum die Realität beeinflussen können, was zu einem Rückkopplungseffekt führt.
Das kann im Beispiel einer Firma verdeutlicht werden:
Wenn viele Leute glauben, dass eine Firma ein revolutionäres Produkt auf den Markt bringen wird, dann löst das eine großartige Vorstellung in den Köpfen der Investoren aus. Vielleicht hat die Firma aber noch große Schwierigkeiten mit ihrem Produkt, aber jetzt kommt es: Dadurch, dass Investorengelder in die Firma fließen, kann sich die Firma mehr hochgradige Mitarbeiter leisten und sie bezahlen. Diese Mitarbeiter kreieren und reparieren das Produkt, das folglich die Erwartungen der Investoren erfüllt. Der spekulative hat also einen fundamentalen Trend verursacht und ein neuer, höherer fairer Wert hat sich für die Aktie etabliert. Andersherum, bei enttäuschten Investoren und leeren Versprechungen, wird das Geld der Firma entzogen und dadurch kann sie nicht mehr expandieren etc. - und der Wert geht runter.
Tatsächlich sind Erscheinungen an der Börse ein Mix aus fundamentalen und technischen Prozessen, weil sich Wahrnehmung - Sentiment - und reale, fundamentale Veränderungen gegenseitig verstärken.
Aus dieser Sichtweise entsteht in deiner Wahrnehmung ein "Marktgefühl", dass einem strengen Regelwerk oder Algorithmus meiner Meinung nach stark überlegen ist - vorausgesetzt du beachtest beim Trading die restlichen hier beschriebenen Prinzipien.
Man sagt auch, du tradest nicht den Markt - sondern dich selber. Daran ist zumindest sehr viel wahr. Du bist mit Glaubenssätzen ausgestattet, manche davon sind an der Börse fehl am Platz. Lineares Denken, Recht haben wollen - das funktioniert vielleicht an der Universität, aber nicht auf einem stochastischen Marktplatz wie der Börse.
Deine Emotionen, Ängste, Gier und Unsicherheiten haben oft einen viel größeren Einfluss auf deine Handelsentscheidungen als die tatsächlichen Marktfundamentaldaten. Es ist wichtig, sich dieser inneren Einflüsse bewusst zu sein und demgegenüber zumindest Prinzipien zu stellen, die auf echter Tradingerfahrung beruhen, wie der von mir und größeren, bedeutenderen Tradern wie Jesse Livermore, Richard Dennis, Paul Tudor Jones und vielen anderen, von denen ich viel übernommen habe.
Je mehr Märkte und Produkte du bei deinem Broker handeln kannst, desto besser. Es erweitert deinen Möglichkeiten-Horizont und bietet dir ein besseres Gesamtbild über den Weltmarkt.
Ich zeige an meinem Bildschirm immer mindestens 4 Märkte in unterschiedlichen Anlageklassen an. Meine bevorzugten Produkte sind an der EUREX, CME, NYMEX und CBOT gehandelte Futures. Die Datenfeed-Kosten belaufen sich auf ca. 35? pro Monat, wobei die EUREX der deutlich teurere Datenfeed ist. Wenn du nur CME-Produkte handelst, kannst du am Anfang Geld sparen.
Als Broker benutze ich bevorzugt NinjaTrader oder Interactive Brokers, diese haben für mich einen breiten Mix an Futures-Märkten zu bieten.
Das sind die Märkte, die ich bevorzugt trade - und welche repräsentativ 4 verschiedene Assetklassen abdecken:
CL - Crude Oil (Brent Rohöl)
FDAX - Dax 40 Future
FGBL - Bund Future (Deutsche 10-jährige Staatsanleihen)
6E - EUR/USD-Future
Damit hast du den Rohstoffmarkt mit Öl, den Währungsmarkt - mit Euro und Dollar, den Aktienmarkt mit Dax als Repräsentant des europäischen Aktienmarktes, sowie den Zinsmarkt immer in einem Blick und siehst, wie sich die Trends der Welt entwickeln. Wenn eine Assetklasse gerade nicht attraktiv zum Handeln erscheint, hast du die Wahl eine andere zu wählen.
Nachmittags macht es oft mehr Sinn den S&P500 Future ES zu handeln. Wenn du mehr Volatilität bevorzugst, kannst du auch den ES mit dem Nasdaq 100 NQ ersetzen, der aus den Top 100 Technologiewerten besteht. Etwas mehr Fokus auf die größten Aktien Amerikas bietet der E-mini Dow Jones Industrial Average 30 Index YM. Der EuroStoxx 50 FESX mit den größten europäischen Aktien ist eine Alternative zum Dax an der EUREX, darüber hinaus gibt es noch den Schweizer FSMI und den Britischen Index FTSE.
Währungsalternativen sind der Britische Pfund 6B, der Japanische Yen 6J, der Kanadische Dollar 6C, der Australische Dollar 6A und der Neuseeland Dollar 6N. Weitere handelbare Commodity Futures sind: E-Micro Gold MGC und der große GC, Weizen ZW und Mini-Weizen XW, sowie Sojabohnen groß ZX und klein XK und Korn Futures ZC bzw. die Mini-Variante XC.
Die amerikanischen 10-jährigen Staatsanleihen als Alternative zum Bund Futures kannst du mit dem Future ZN handeln.
Warum bevorzuge ich Indizes gegenüber einzelnen Aktien? Der Hauptgrund ist, dass diese ein sehr hohes gehandeltes Volumen während des Tages haben, was den Spread - den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs - sehr gering macht und damit den Handel billiger gegenüber einzelnen Werten macht.
Layer-2 Netzwerke wie Optimism und Polygon machen es möglich, dass Transaktionen auf der Blockchain nur noch wenige Cents kosten, und das öffnet den Weg für innovative Trading Produkte, die komplett dezentral ohne eine zentrale Firma als Mittelsmann oder legale Entität auskommen.
Ich bin immer offen und sehe auch Crypto Perpetual Futures wie den BTCUSDT Perpetual-Future von Bitmex o.Ä. als eine Alternative zu traditionellen, regulierten Futures. Zusätzlich sind dezentrale Crypto-Derivate wie Perpetual Protocol, Gains Network oder DyDx sehr interessante, neue DeFi (Decentralized Finance) Produkte mit unschlagbaren Eigenschaften.
Sie basieren auf Uniswap v3 Pools (Tausch Pools für Cryptocoins), vAMMs (virtuelle Automatisierte Market Maker) oder Collateral Pools aus Stablecoins wie DAI, der immer den Wert von einem Dollar hat. Dabei zahlt man üblicherweise Crypto-Dollar oder Ethereum in einen Blockchain Smart-Contract ein und kann diese Crypto-Tokens dann für Future-Positionen als Margin hinterlegen.
Info: Eine AMM-basierte Börse hat zwei Arten von Benutzern: Liquiditätsanbieter stellen Token zur Verfügung und Händler tauschen verfügbare Token. Die Preise, zu denen die Tausche stattfinden, werden durch eine mathematische Formel festgelegt. Im vAMM werden anstelle von echten Token virtuelle, synthetische Assets wie Derivatekontrakte getauscht, und keine realen Vermögenswerte werden im vAMM selbst gespeichert. vAMMs werden für die Preisfindung bei Hebelgeschäften verwendet, aber nicht für den sofortigen Handel. Bei jeder Transaktion berechnet der vAMM den Einstiegs- oder Ausstiegspreis auf die gleiche Weise wie bei AMM-basierten Börsen. Während erstgenannte vAMMs eine feste Formel für die Preisberechnung verwendeten, verwenden zweitgenannte vAMMs ein konzentriertes Liquiditätsdesign sowie virtuelle Token, um Market Maker in die Lage zu versetzen, Liquidität mit Hebelwirkung bereitzustellen.
Auch außerhalb von Bitcoin sind weitere...
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