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»Du bist, was du isst!« - Hast du diesen Satz auch zur Genüge gehört? Im Ayurveda heißt es: »Du bist, was du verdaust!« Denn häufig ist es so: Wir denken, wir würden uns gesund ernähren, aber unser Körper kann die Nährstoffe gar nicht aufnehmen. In der ersten Phase wirst du deshalb mehr darüber lernen, was gesunde Ernährung für dich bedeutet, wie du deine Gewohnheiten änderst, um langfristig gesund zu bleiben, und wie du deinen Stoffwechsel anregen kannst, um gut zu verdauen, was du isst.
Was bedeutet »richtige Ernährung« überhaupt? Ich habe mich mit dem Thema Ernährung über Jahre hinweg beschäftigt. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass Ernährung in verschiedene Schubladen gepackt wird: Da gibt es den Veganismus, den Low-Carb-Trend, den Paleo-Trend (auch »Steinzeitdiät« genannt), die Trennkost und so weiter ... All diese Trends erinnern mich stark an das schulmedizinische Denken. Wir versuchen, ein Medikament (oder eine Ernährungsform) zu finden, das für alle gleichermaßen gut ist. Grundsätzlich ist das kein schlechter Ansatz: Wenn wir wissen, dass ein bestimmtes Medikament bei einer bestimmten Erkrankung hilft, dann kann das viele Leben retten. Es gibt aber auch Fälle, in denen dieses Medikament nicht hilft. Und weißt du wieso? Weil wir alle individuell sind! Natürlich kann es für einen Großteil die beste Ernährungsform sein, sich rein pflanzlich zu ernähren. Ich selbst bin eine große Verfechterin einer rein pflanzlichen Ernährung. Wir dürfen dabei aber nie vergessen, dass das, was uns guttut, nicht unbedingt jedem anderen Menschen bekommt. Was ich damit sagen will ist, dass du für dich selbst herausfinden musst, welche Nahrungsmittel dir ein gutes Gefühl geben und für dich förderlich sind. Der Ayurveda hat diesbezüglich viel wertvolles Wissen parat; er kann dir allgemeine Tipps geben und bietet individuelle Anpassungen. Dennoch ist auch der Ayurveda nicht du! Nur du steckst in deinem Körper und kannst entscheiden, was gut für dich ist und was nicht. Auf den nächsten Seiten wirst du lernen, wie du Nahrung für deinen Körper so nutzen kannst, dass du deine Gesundheit langfristig schützt.
Vielleicht hast du im Ayurveda bereits etwas über die Bedeutsamkeit des Geschmacks gelesen. Neben dem, was wir sehen und was wir riechen, ist der Geschmack einer der ersten Sinneseindrücke beim Essen. Durch den Geschmack deiner Mahlzeit kann dein Körper entscheiden, welche Verdauungsenzyme ausgeschüttet werden müssen, und sich auf diese Weise auf die Nährstoffaufnahme vorbereiten. Denn das ist es, was Essen für uns bedeutet: eine Nährstoffaufnahme. Natürlich verbinden wir mit Essen häufig emotionale Dinge. Schlussendlich geht es dabei aber nur um eines: den Körper ausreichend zu nähren, sodass wir für alle Situationen gewappnet sind und er in seiner gewohnten Effizienz arbeiten kann. Die sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen haben ayurvedisch gesehen noch andere Wirkungen: Sie nehmen Einfluss auf die Bioenergien unseres Körpers.
Der süße Geschmack wirkt nährend, schwer und beruhigend auf den Körper. Er hilft dabei, Körpergewebe aufzubauen, und sorgt damit dafür, dass Vata reduziert wird und Kapha in dir zunimmt. Kapha steht für das Struktur- und Stabilitätsprinzip und wird dem Anabolismus (Aufbau von Stoffen) zugeordnet. Vata hingegen geht tendenziell mit Substanzverlust einher. Im letzten Kapitel hast du gelernt, dass nicht jede Gewichtszunahme unbedingt mit einem Kapha-Übergewicht zu tun hat. Dennoch ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass der süße Geschmack dein Kapha erhöht und bei einer Gewichtsabnahme reduziert werden sollte. Auch schulmedizinisch ist (vor allem die synthetische) Süße nicht gerade förderlich bei der Gewichtsreduktion. Schließlich erhöhen süße Lebensmittel den Blutzuckerspiegel, sodass Insulin ausgeschüttet und der Fettabbau gehemmt wird. Aber keine Sorge: Ich zeige dir, wie du ohne Verzicht auf Kohlenhydrate und mit gesunden, süßen Nahrungsmitteln deinen Körper stärkst, ohne an Gewicht zuzulegen.
Der saure Geschmack wirkt anregend und verdauungsfördernd. Ayurvedisch betrachtet besteht er aus den Elementen Feuer und Erde und erhöht somit die Kapha- als auch die Pitta-Energie. Im Übermaß genossen, können saure Lebensmittel zu starkem Durst, Hautproblemen, Ausschlag, Sodbrennen und Gereiztheit führen. Saure Lebensmittel sind zum Beispiel Kuhmilch und tierische Milchprodukte, Tomaten, saures Obst, sauer vergorene Produkte und Wein.
Auch der salzige Geschmack erhöht Pitta und Kapha und reduziert Vata. Er regt den Speichelfluss, die Verdauung und die Ausscheidung an. Medizinisch gesehen kann ein starker Salzkonsum einen Bluthochdruck fördern, weil der Körper versucht, den Salzhaushalt mit einer Erhöhung des Wasserhaushalts auszugleichen. Käse, Meeresfrüchte und Algen gehören beispielsweise dem salzigen Geschmack an. Liegt die Ursache deines Übergewichts in einer Vata-Disbalance können diese drei Geschmacksrichtungen (süß, sauer und salzig) dir helfen, dieses Ungleichgewicht zu reduzieren. Ayurvedisch gesehen sollte eine Mahlzeit hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährung immer alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten. Dennoch kannst du mit den Geschmacksrichtungen spielen, wenn du ein Ungleichgewicht feststellst. Liegt die Ursache deines Übergewichts in einem Kapha-Zuwachs, solltest du eher auf die nachfolgenden Geschmäcker (scharf, bitter, herb) setzen.
Der scharfe Geschmack wirkt anregend und verflüssigend. Schärfe regt deine Verdauung an und verbessert Kreislauf und Ausscheidung. Wenn du schon mal eine Chilischote gegessen hast, kennst du die erhitzende Wirkung des scharfen Geschmacks. Mit den Eigenschaften leicht, trocken, heiß und scharf reduziert diese Geschmacksrichtung die Kapha-Energie und erhöht gleichzeitig Vata und Pitta. Der scharfe Geschmack steckt etwa in Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Senf.
Die bittere Geschmacksrichtung gilt als entgiftend, reinigend und antibakteriell. Sie regt den Fluss unserer Verdauungssäfte an und sorgt somit für eine reibungslose Verdauung deiner Nahrung. Mit den Eigenschaften trocken, kalt und leicht besitzt bitter ebenso wie der scharfe Geschmack Kapha-reduzierende und Vataerhöhende Qualitäten. Auf Pitta wirkt der bittere Geschmack beruhigend. Vor allem bei Hautproblemen wird er häufig aufgrund seiner blutreinigenden Wirkung eingesetzt.
Der letzte Geschmack, den ich dir vorstellen möchte, ist der zusammenziehende oder auch herbe Geschmack. Die herbe Geschmacksrichtung kann auf Gefäße und andere Gewebe zusammenziehend und erleichternd wirken. Naturheilkundlich wird er deswegen häufig zur Blutstillung, bei Durchfall oder starkem Schwitzen eingesetzt. Durch seine austrocknenden Eigenschaften wirkt herb Kapha-reduzierend. Auch Pitta wird balanciert, wohingegen Vata erhöht wird. Der herbe Geschmack steckt etwa in Äpfeln, Birnen, Kakis, Kohl und in vielen anderen Schalen von Obst- und Gemüsesorten. Auch in Hülsenfrüchten ist er vorhanden. Zur besseren Übersicht findest du im Folgenden eine Tabelle, welche die Wirkung der sechs Geschmacksrichtungen auf die Doshas zusammenfasst.
Dosha
Dosha-erhöhender Geschmack
Dosha-ausgleichender Geschmack
Vata
scharf, bitter, herb
süß, sauer, salzig
Pitta
scharf, sauer, salzig
süß, bitter, herb
Kapha
Es gibt zwei Faktoren, die in der heutigen Zeit unsere Verdauung stark belasten und somit zu Übergewicht führen können. Einerseits sind dies stark verarbeitete, schwer verdauliche und kalorienreiche Nahrungsmittel; andererseits ist es die Menge, die wir pro Mahlzeit zu uns nehmen. Ich selbst kenne das nur zu gut. Ich bin mit zwei großen Schwestern aufgewachsen und habe schnell gemerkt, dass man sich entweder den Teller direkt volllädt oder schneller isst als die anderen, um noch genug vom Essen abzubekommen. Verstehe mich nicht falsch, wir hatten immer genug Essen auf dem Tisch stehen. Aber offensichtlich kam dann der Futterneid in mir hoch. Auch heute fällt es mir gelegentlich schwer, nicht zu viel zu essen - vor allem, wenn es superlecker schmeckt. Aus Sicht des Ayurveda sollte immer ein Drittel des Magens leer bleiben, um die Nahrung optimal verdauen zu können.
Die richtige Menge zu essen hängt auch davon ab, was wir...
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