Schweitzer Fachinformationen
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Ein hoher Anteil tragender Sauen, große Würfe lebend geborener Ferkel und eine dichte Wurffolge sind entscheidende Faktoren für den betriebswirtschaftlichen Erfolg in der Ferkelerzeugung. Zunehmende Herdengrößen und die Erzeugung von Ferkeln in einem bestimmten Rhythmus erfordern ein effektives Management. Die Ziele in der Mastschweinehaltung bestehen darin, einen hohen Standard der Tiergesundheit als Voraussetzung für gute Leistungen zu sichern, an den Markt angepasste Produkte zu erzeugen, die Umweltwirkungen gering zu halten und all das bei besserer Wirtschaftlichkeit als zuvor. Die wesentlichen Aspekte dazu werden im folgenden Kapitel beschrieben.
Das Ziel der Ferkelerzeugung ist die Bereitstellung marktkonformer Ferkelpartien für die Mast, die bezüglich Herkunft, Alter und Gewicht möglichst ausgeglichen sind und einen einheitlichen Gesundheitsstatus aufweisen.
Der Produktionsablauf in der Ferkelerzeugung lässt sich in Anlehnung an die verschiedenen Reproduktionsstadien in den Deck- bzw. Besamungs-, Warte- und Abferkelbereich gliedern (Abb.?24). Nach dem Absetzen werden die Sauen im Deck- bzw. Besamungszentrum aufgestallt, wo sie nach 4 bis 6?Tagen gedeckt (Natursprung) oder besamt (künstliche Besamung) werden. Sind die Sauen tragend (positive Trächtigkeitskontrolle), gelangen sie in den Wartestall. Etwa 1?Woche vor dem errechneten Abferkeltermin werden die Sauen in den Abferkelstall umgetrieben. Die mittlere Säugezeit beträgt 28?Tage. Nach dem Absetzen werden die Ferkel in einen speziellen Aufzuchtbereich eingestallt, die Sauen werden im Besamungsstall erneut belegt oder bei nachlassender Leistung gemerzt.
Abb. 24 Produktionsablauf in der Ferkelerzeugung
Während im Jahr 2001 die Zahl der Sauenhalter in Deutschland noch 44 000 (2,6 Mio. Sauen) betragen hatte, wurden in 2014 noch 2?Mio. Sauen auf etwa 10 600 Betrieben gehalten. Im Jahr 2014 standen mehr als 64 % der Sauen in Betrieben mit mehr als 250 Tieren. Aufgrund des fortschreitenden Strukturwandels werden die Bestände auch weiterhin wachsen.
Die gegenwärtigen Produktionskosten eines Schlachtschweines betragen 150 - 160?Euro, davon entfallen ca. 43 % auf die Ferkelerzeugung und -aufzucht. Variable Kosten und Arbeitskosten entsprechen etwa 80 % der gesamten Produktionskosten, dies unterstreicht die Notwendigkeit einer konsequenten Betriebsorganisation und eines effizienten Produktionsmanagements für ein positives Betriebsergebnis.
Inwieweit die Ferkelerzeugung künftig rentabel betrieben werden kann, hängt auch vom Ferkelerlös ab. Unstrittig ist, dass die Margen künftig geringer ausfallen werden. Selbst kleine Änderungen im Produktionsprozess wirken sich insbesondere in größeren, spezialisierten Betrieben und bei sinkenden Erlösen nachhaltig auf die ökonomischen Ergebnisse aus. Daher werden ausgefeilte Management- und effiziente Kontrollstrategien in der Ferkelerzeugung immer wichtiger.
Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V. (ZDS) koordiniert in Deutschland die Erfassung und Auswertung der Leistungsdaten in Ferkelerzeugung und Schweinemast. Tabelle?18 dokumentiert den gegenwärtigen Leistungsstand der Ferkelerzeugung am Beispiel von Schleswig-Holstein. Die Anzahl der lebend geborenen Ferkel je Wurf beträgt im Mittel 15,0. Die Ferkelverluste während der Säugezeit liegen im Mittel bei 14,1 %. Die Zahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr wird maßgeblich von der Zwischenwurfzeit bestimmt (Summe von Tragezeit, Säugezeit und Absetz-Konzeptions-Intervall), davon leitet sich die Zahl der Würfe je Sau und Jahr ab. Die mittlere Wurfzahl je Jahr beläuft sich auf 2,34. Die Ferkelerzeugerbetriebe setzen 30,1 Ferkel je Sau und Jahr ab. Die direktkostenfreien Leistungen lagen im Mittel bei 428?Euro je Sau (siehe Tab.?18).
Tab. 18 Leistungsstand in der Ferkelerzeugung 2014/15 im Überblick am Beispiel Schleswig-Holstein (SSBSH, 2015)
Alle Betriebe
25 %
erfolgreiche
25 % weniger
Sauen je Betrieb, Stück
258
314
188
Remontierung, Prozent
43,8
40,0
45,5
lebend geborene Ferkel je Wurf, Stück
15,0
15,6
14,5
Würfe je Sau und Jahr
2,34
2,38
2,31
abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr, Stück
30,1
32,4
27,9
Verluste, %
14,1
12,8
16,8
Aufgezogene Ferkel je Sau und Jahr, Stück
29,1
31,7
26,6
Ferkelgewicht bei Verkauf, kg
30,6
29,8
Ferkelerlös je kg, ?
58,29
59,51
55,03
Kraftfutterkosten je Sau, ?
337
342
353
Kraftfutterverzehr je Sau, dt
13,0
13,1
13,3
Direkte Kosten je Sau, ?
1317
1337
1295
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