Schweitzer Fachinformationen
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Er ist der einzige, der ihr helfen kann. Doch kann sie ihm trauen?
Milla Edge spürt vermisste Kinder auf. Ihr Job beginnt, wenn die Polizei längst aufgegeben hat. Millas Vergangenheit hat sie hart gemacht, aber dann trifft sie auf James Diaz - einen ebenso undurchsichtigen wie attraktiven Mann, der sie sofort in seinen Bann zieht. Als sie bei der Verfolgung einer heißen Spur in Mexiko auf einen Kinderhändler-Ring stößt, ist sie auf James angewiesen. Er muss ihr helfen, den Kopf des Verbrechersyndikats aufzuspüren. Doch schnell muss Milla erkennen, dass sie selbst zur Gejagten geworden ist - und sie schwebt in tödlicher Gefahr ...
Nach der Blair-Mallory-Reihe mit "Die Doppelgängerin" und "Mordgeflüster" gibt es jetzt auch "Heiße Spur" von Linda Howard erstmals als eBook.
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Mexiko 1993
Milla war über dem Stillen eingeschlafen. David Boone stand neben seiner Frau und seinem Kind, betrachtete die beiden liebevoll und spürte dabei ein leicht dümmliches Lächeln auf seinem Gesicht und ein stolzes Dehnen in seiner Brust. Seine Frau. Sein Kind.
O Gott, seine Welt.
Die alte Faszination, die Besessenheit von der Medizin war geblieben, nur wurde sie inzwischen von etwas abgemildert, das nicht weniger faszinierend war. Nie im Leben hätte er geglaubt, dass die Prozesse während der Schwangerschaft und Geburt, die rapide Entwicklung eines Säuglings ihn derart in ihren Bann ziehen könnten. Er war Chirurg geworden, weil er auf diesem Gebiet die größten Herausforderungen gesehen hatte; die Geburtshilfe war ihm dagegen immer so vorgekommen, als würde man dem Gras beim Wachsen zuschauen. Natürlich, manchmal lief die Sache schief, dann musste der Gynäkologe auf Draht sein, doch meistens wuchsen die Kinder von ganz allein im Bauch heran, bis sie irgendwann auf die Welt kamen, und fertig.
So hatte er zumindest gedacht, bis er selbst Vater geworden war. Im klinischen Sinn hatte er über jedes Detail der fötalen Entwicklung Bescheid gewusst, doch auf die überschwänglichen Gefühle, mit denen er beobachtet hatte, wie Milla zunehmend fülliger wurde und die kleinen Tritte und flatternden Bewegungen des Babys stärker und fordernder wurden, war er nicht gefasst gewesen. Und wenn schon er von Gefühlsstürmen gebeutelt worden war, wie hatte sich dann wohl Milla gefühlt? Sehr häufig, selbst während des aufreibenden, belastenden letzten Schwangerschaftsmonats, hatte er sie dabei ertappt, wie sie mit verzückter, gedankenverlorener Miene beinahe unbewusst ihren Bauch streichelte, und daraus geschlossen, dass sie sich in eine Welt zurückgezogen hatte, in der nur sie und das Baby existierten.
Und dann war Justin auf die Welt gekommen, gesund und munter, und David war wie betrunken vor Erleichterung und Euphorie gewesen. Seither waren sechs Wochen vergangen, in denen anscheinend jeder Tag, an dem der Säugling größer wurde, eine Veränderung gebracht hatte; der schwarze Flaum auf seinem Kopf war blond geworden, und die Augen wirkten viel blauer und wacher als zu Anfang. Inzwischen nahm Justin immer mehr wahr, er erkannte Stimmen und schwenkte die Arme und Beinchen in einem ruckhaften, unkoordinierten Rhythmus, unter dem seine kleinen Muskeln kräftiger wurden. Er badete für sein Leben gern. Er verfügte über ein zorniges Weinen, ein hungriges Weinen, ein greinendes Weinen und ein schlecht gelauntes Weinen. Milla hatte schon nach wenigen Tagen den Unterschied heraushören können.
Die Veränderungen in seiner Frau waren kaum weniger faszinierend. Milla hatte eine leicht weltfremde Aura gehabt, so als wäre sie lieber Beobachterin als Teilnehmerin. Ihre distanzierte Art hatte ihn schon bei ihrer ersten Begegnung herausgefordert, doch er hatte sie so lange eisern umworben, bis sie ihn schließlich als Menschen und nicht nur als Teil der Kulisse wahrnehmen musste. Noch heute konnte er genau sagen, wann er gewonnen hatte: Sie waren beide auf einer Silvesterparty gewesen, als Milla ihn inmitten des Gelächters, Geplauders und der Albereien angesehen und mit leicht verdatterter Miene geblinzelt hatte, so als wäre er ganz unerwartet in ihrem Blickfeld aufgetaucht. Mehr war nicht passiert; kein heißer Kuss, keine schwülstigen Beteuerungen in nächtlicher Dunkelheit, nur eine unerwartete Klarheit in ihrem Blick, als sie ihn endlich, wirklich wahrgenommen hatte. Dann hatte sie lächelnd seine Hand ergriffen, und mit dieser schlichten Berührung hatten sie sich aneinander gebunden.
Unglaublich.
Na gut, es war fast genauso unglaublich, dass er lang genug aus seinem Studien- und Arbeitszimmer aufgetaucht war, um sie auf einer dieser sterbenslangweiligen Partys, die sein Professor zu geben beliebte, zu entdecken, aber danach war ihm ihr Gesicht nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Sie war keine Schönheit; möglicherweise war sie nicht einmal besonders hübsch. Aber aus ihrem Wesen, aus den klaren, kraftvollen Linien ihres Gesichtes und ihrem Gang - diesem fast schwebenden Schritt, der auf ihn so wirkte, als würden ihre Füße kaum den Boden berühren - strahlte etwas, das ihm so beharrlich zusetzte wie ein unbeirrbarer Moskito.
Wie faszinierend es gewesen war, sie kennen zu lernen. Es beglückte ihn zu erfahren, dass ihre Lieblingsfarbe Grün war, dass sie keine Peperonis auf ihrer Pizza mochte, dass sie gern Actionfilme sah und Gott sei Dank Frauenfilme zum Gähnen fand, was ihn überraschte, da sie ansonsten durch und durch weiblich war. Woraufhin sie erwidert hatte, dass sie sich mit Frauengeschichten zur Genüge auskenne und sie keinesfalls auch noch im Kino anschauen wolle. Wo sie einem noch dazu meist unerträglich trivial serviert wurden. Ihre stille, heitere Art betörte ihn; falls sie jemals cholerische Ausbrüche hatte, dann hatte er bisher nichts davon mitbekommen. Sie war der ausgeglichenste Mensch, der ihm je begegnet war, und auch nachdem er zwei Jahre mit ihr verheiratet war, konnte er sein Glück kaum fassen.
Sie räkelte sich gähnend, wobei ihre Brustwarze aus dem schlaffen Mund des Babys flutschte, das daraufhin ein paar Mal grunzend nuckelte und dann weiterschlief. Fasziniert strich David mit einem Finger über die volle Rundung ihrer nackten Brust. Er musste es zugeben: Die Veränderungen an ihrem Busen gefielen ihm ausgesprochen gut. Vor ihrer Schwangerschaft war Milla mager gewesen wie eine Langstreckenläuferin. Seither war sie runder, weicher, und die sexuelle Zwangspause nach der Geburt trieb ihn allmählich in den Wahnsinn. Er konnte es kaum erwarten, bis sie morgen zu Susanna Kosper, der Gynäkologin in ihrem Team, ging, um die sechs Wochen nach der Geburt fällige Kontrolluntersuchung vornehmen zu lassen. Genau genommen waren inzwischen beinahe sieben Wochen vergangen, weil Susannas Terminplan durch mehrere Notfälle über den Haufen geworfen worden war, und er hielt den Druck fast nicht mehr aus. Durch Onanieren ließ sich die Spannung zwar lindern, aber das war längst nicht so erfüllend wie der Sex mit seiner Frau.
Sie schlug die Augen auf und lächelte ihn verträumt an. »Hey, Doogie«, murmelte sie. »Denkst du an morgen Abend?«
Er lachte sowohl über den Spitznamen, den sie ihm in Anlehnung an den jugendlichen Fernseharzt Doogie Howser verpasst hatte, als auch über ihre Gabe, seine Gedanken zu lesen - wobei seine Gedanken allerdings nicht schwer zu lesen waren. Seit zwei Monaten dachte er praktisch ausschließlich an Sex. »Ich denke an nichts anderes.«
»Vielleicht schläft Doogie Junior morgen mal durch.« Sie strich mit zärtlicher Hand über den flaumigen Kopf des Babys, und der Kleine reagierte mit ein paar Nuckelbewegungen. Beide Erwachsenen seufzten wie aus einem Mund: »Schön wär's«, und David lachte noch mal. Justin war geradezu unersättlich; spätestens alle zwei Stunden wollte er die Brust haben. Milla hatte sich schon gesorgt, ihre Milch könnte vielleicht zu dünn oder zu knapp sein, doch Justin entwickelte sich prächtig, und Susanna hatte ihr versichert, sie brauche sich keine Sorgen zu machen, das Baby sei schlicht und einfach ein Vielfraß.
Milla gähnte wieder, und David strich ihr fürsorglich über die Wange. »Auch wenn dir Susanna morgen grünes Licht gibt, heißt das nicht, dass wir miteinander schlafen müssen. Wenn du zu erschöpft bist, können wir ebenso gut noch warten.« Susanna hatte ihm in drastischen Farben ausgemalt, wie kräftezehrend das Leben für eine junge Mutter war, vor allem wenn sie ihr Kind stillte.
Milla klappte mitten im Gähnen den Mund zu und sah ihn zornig an. »O doch, das müssen wir«, beteuerte sie entschieden. »Wenn du glaubst, dass ich auch nur eine Minute länger warte - Justin kann von Glück reden, wenn ich ihn nicht bei Susanna lasse und direkt zu dir in die Klinik flitze.«
»Wo du mich mit vorgehaltenem Skalpell zum Strippen zwingst?«, fragte er grinsend.
»Keine schlechte Idee.« Sie nahm seine Hand, legte sie auf ihre Brust zurück und rieb mit der Brustwarze über seine Finger. »Es ist schon über sechs Wochen her. Wir brauchen nicht auf Susannas offizielles Okay zu warten.«
Was für eine verlockende Idee. Tatsächlich war sie ihm auch schon gekommen, aber er hatte bei Milla nicht den Eindruck erwecken wollen, es ginge ihm ausschließlich um Sex. Erleichtert, dass sie die Idee selbst aufgebracht hatte, spürte er, wie die Versuchung an ihm zu zupfen begann. Er warf einen schnellen Blick auf die Uhr und stöhnte gequält auf. »Ich muss in zehn Minuten im Krankenhaus sein.« Schon jetzt würden die Patienten vor der Krankenhaustür Schlange stehen, bereit, stundenlang zu warten, nur um einen Arzt sprechen zu dürfen. Ihm blieb gerade noch Zeit, zur Klinik zu rasen, sich umzuziehen und seine Hände zu bürsten. Nicht dass er länger als zehn Sekunden zum Höhepunkt gebraucht hätte, so geladen wie er war, aber Milla hatte ganz eindeutig mehr Zeit verdient.
»Dann bleibt es eben bei heute Abend.« Milla drehte sich zur Seite und lächelte...
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