Die qualitativ-empirische Studie beschäftigt sich mit der arabesk-Rezeption von Jugendlichen in Deutschland - ein unter türkischsprachigen Schülerinnen und Schülern recht verbreitetes Phänomen. Dabei wird eine anerkennungstheoretische Forschungsperspektive eingenommen. Untersucht wird der Zusammenhang von sozialen Positionierungsdynamiken und musikbezogenen Geschmacksurteilen. Die dafür geführten Gruppendiskussionen sind für die Musikpädagogik in zweifacher Hinsicht erkenntnisbringend: Man erfährt einerseits etwas darüber, wie die Jugendlichen untereinander über eine bislang kaum bekannte Musikpräferenz sprechen, und andererseits, wie dieses Sprechen im Beisein eines Erwachsenen stattfindet. Die Analyse dieses triadischen Anerkennungsgeschehens bildet den Ausgangspunkt für eine situative Perspektive auf den Musikunterricht. Anstatt zuvorderst die Lernvoraussetzungen und -ziele zu fokussieren, rückt die vorliegende Studie den sozialen Ereignischarakter ins Zentrum und plädiert für eine stärkere musikpädagogische Haltung des situativen Innehaltens.
Johann Honnens ist Musiklehrer an einem Berliner Gymnasium und Lehrbeauftragter für Musikpädagogik an der Universität der Künste Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Musikunterricht und Migration, Musiksoziologie, Musik der Türkei und Qualitative Sozialforschung. Für seine Forschung zur arabesk-Rezeption von Jugendlichen wurde er vom AMPF mit dem Forschungspreis für das Jahr 2016 ausgezeichnet.
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ISBN-13
978-3-8309-8523-5 (9783830985235)
Schweitzer Klassifikation
1 - Buchtitel [Seite 1]
2 - Impressum [Seite 4]
3 - Danksagung [Seite 7]
4 - Inhalt [Seite 9]
5 - Einleitung [Seite 11]
6 - 1. Anerkennungstheoretische Grundlagen [Seite 16]
6.1 - 1.1 Der Anerkennungsbegriff in der Musikpädagogik [Seite 17]
6.2 - 1.2 Anerkennung als eindeutige ethische Norm [Seite 23]
6.3 - 1.3 Anerkennung als spannungsreicher Analysebegriff [Seite 30]
6.4 - 1.4 Ambivalenzen der Anerkennung und musikpädagogische Konkretisierungen [Seite 35]
6.4.1 - 1.4.1 Zwischen Stiftung und Bestätigung [Seite 36]
6.4.2 - 1.4.2 Zwischen Anerkennung und Verkennung des Anderen [Seite 37]
6.4.3 - 1.4.3 Zwischen Bestätigung und Versagung [Seite 39]
6.4.4 - 1.4.4 Die Verstricktheit von Anerkennung in Macht [Seite 41]
6.5 - 1.5 Sozioästhetische Anerkennung [Seite 48]
7 - 2. Forschungsmethodologie und Forschungsmethodik [Seite 55]
7.1 - 2.1 Methodologische Grundlagen [Seite 55]
7.1.1 - 2.1.1 Exploration [Seite 57]
7.1.2 - 2.1.2 Abduktion [Seite 60]
7.1.3 - 2.1.3 Grenzen und Erweiterungen der GTM [Seite 64]
7.2 - 2.2 Forschungsmethoden der Studie [Seite 73]
7.2.1 - 2.2.1 Gruppendiskussionen als Erhebungsmethode [Seite 73]
7.2.2 - 2.2.2 Transkription und Legende [Seite 75]
7.2.3 - 2.2.3 Kodieren und Diskursbeschreibung als Analyseverfahren [Seite 76]
7.2.4 - 2.2.4 Das Sample [Seite 77]
8 - 3. Die arabesk-Rezeption von Jugendlichen: Sozioästhetische Anerkennungsdynamiken [Seite 80]
8.1 - 3.1 Was ist arabesk-Musik? Musikwissenschaftliche Annäherungen [Seite 80]
8.1.1 - 3.1.1 Stilkonstruktion und Stilkonventionen [Seite 81]
8.1.2 - 3.1.2 Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte [Seite 89]
8.1.3 - 3.1.3 Prominente arabesk-Diskurse [Seite 99]
8.2 - 3.2 Kollektive Narrationen von Jugendlichen zur arabesk-Musik [Seite 107]
8.2.1 - 3.2.1 Das authentische Innen [Seite 107]
8.2.2 - 3.2.2 Ästhetiken der Traurigkeit: isyan und damar [Seite 121]
8.2.3 - 3.2.3 Initiationsritus [Seite 137]
8.2.4 - 3.2.4 Essenzialisierungen einer 'imaginären Türkei' [Seite 144]
8.2.5 - 3.2.5 Zwischenfazit [Seite 166]
8.3 - 3.3 Dimensionen Sozioästhetischer Anerkennung [Seite 168]
8.3.1 - 3.3.1 Antizipierte Erwartungen [Seite 168]
8.3.2 - 3.3.2 Zwischen wertschätzender und dekonstruierender Anerkennung I [Seite 182]
8.3.3 - 3.3.3 Angeordnete Identitätspatchworks [Seite 188]
8.3.4 - 3.3.4 Sozioästhetische Ebenen [Seite 192]
8.3.5 - 3.3.5 Techniken der Authentifizierung und der De-Authentifizierung [Seite 196]
8.3.6 - 3.3.6 Zwischen wertschätzender und dekonstruierender Anerkennung II [Seite 208]
8.3.7 - 3.3.7 Kollision unterschiedlicher Anerkennungsrahmen [Seite 211]
8.3.8 - 3.3.8 Ambivalenzen musikstilspezifischer Adressierungen [Seite 214]
8.3.9 - 3.3.9 Zusammenfassung [Seite 217]
9 - 4. Sozioästhetische Anerkennung als Perspektive für die Musikpädagogik [Seite 223]
9.1 - 4.1 Situatives Innehalten im Musikunterricht [Seite 223]
9.1.1 - 4.1.1 Selbstbeschreibungen und Fremdbeschreibungen von Unterricht [Seite 223]
9.1.2 - 4.1.2 Situatives Forschen [Seite 230]
9.1.3 - 4.1.3 Situatives Lernen [Seite 236]
9.2 - 4.2 Sperrige Ethnizitäten: Zum Diskurs der 'Interkulturellen Musikpädagogik' [Seite 241]
9.2.1 - 4.2.1 Von der Anerkennung zur Vermeidung von Ethnizitäten [Seite 241]
9.2.2 - 4.2.2 Positive Funktionen von Ethnizitäten [Seite 247]
9.2.3 - 4.2.3 Orientierungsrahmen statt Orientierungsnormen [Seite 253]
9.2.4 - 4.2.4 Zur Sozioästhetik ethnischer Positionierungen [Seite 259]
9.2.5 - 4.2.5 Fazit: mehr befragen statt behaupten [Seite 262]
9.3 - 4.3 Ausblick: Interdisziplinarität in 'Zweibahnstraßen' [Seite 263]
10 - Literatur [Seite 267]
11 - Appendix: Interviewausschnitte [Seite 281]
11.1 - Gruppendiskussion A1.1 [Seite 281]
11.2 - Gruppendiskussion A1.2 [Seite 297]
11.3 - Gruppendiskussion A2 [Seite 303]
11.4 - Gruppendiskussion A3 [Seite 322]
11.5 - Gruppendiskussion R1 [Seite 336]
11.6 - Gruppendiskussion R2 [Seite 342]
11.7 - Gruppendiskussion R3 [Seite 347]
11.8 - Gruppendiskussion TP [Seite 351]
11.9 - Einzelinterview EA [Seite 356]
11.10 - Einzelinterview ER [Seite 360]