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Yoga und die Raunächte
Die Raunächte sind eine besondere Zeit. Diese magische Zeit zwischen der Zeit, in der die Grenzen zwischen Vergangenheit und Zukunft verschwimmen und die Schleier zwischen den Welten dünner werden, bietet eine wundervolle Gelegenheit für spirituelle Praxis und persönliche Transformation.
Die zwölf magischen Nächte sind eine Zeit der Stille und Besinnung, in der wir uns zurückziehen, um das vergangene Jahr zu reflektieren, unsere Ziele für die Zukunft zu setzen und uns mit der spirituellen Dimension des Lebens zu verbinden.
Yin Yoga bietet eine perfekte Ergänzung zu den energetischen Qualitäten der Raunächte, da es uns einlädt, in die Stille einzutauchen und uns den inneren Prozessen mit Offenheit und Achtsamkeit zu widmen. Während dieser Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünn sind, kann Yin Yoga dazu beitragen, die Verbindung zu unserem Innersten zu vertiefen und uns mit der universellen Energie zu verbinden.
Yin Yoga ist eine besondere Form des Yoga. Diese sanfte und meditative Form konzentriert sich auf lang gehaltene, passive Figuren, die es ermöglichen, tief in den Körper einzutauchen und Muskelspannungen loszulassen.
Durch das längere Verweilen in den Haltungen werden nicht nur Faszien und Gelenke angesprochen, sondern auch die Meridiane stimuliert, die Energiebahnen des Körpers in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Diese Stimulation unterstützt den freien Fluss von Qi oder Prana, der Lebensenergie, und hilft, energetische Blockaden zu lösen und die innere Balance wiederherzustellen. Darüber hinaus fördert Yin Yoga tiefe Entspannung, emotionales Loslassen und innere Einkehr, passend zur introspektiven Zeit der Raunächte.
Die Raunächte werden oft als Mondzeit bezeichnet, da sie tief mit der Energie des Mondes und seinen Zyklen verbunden sind. Der Mond symbolisiert das Weibliche, das Empfängliche und das Intuitive - all jene Qualitäten, die in der traditionellen chinesischen Philosophie dem Yin-Prinzip zugeordnet werden.
In der hektischen, oft Yang-dominierten Welt, in der wir leben, bieten die Raunächte eine wertvolle Gelegenheit, uns wieder mit der Yin-Energie zu verbinden. Diese Zeit lädt uns ein, innezuhalten, zu reflektieren und auf das Wesentliche zu besinnen. Indem wir uns auf die Prinzipien des Yin Yoga einlassen und uns den Energien der Raunächte öffnen, können wir tiefe Einsichten gewinnen, Heilung erfahren und uns auf ein neues Jahr voller Möglichkeiten vorbereiten.
Yin Yoga ist ein sehr ruhiger, eher passiver Stil. Anders als bei aktiveren und dynamischen Yogastilen wie Hatha Yoga, Vinyasa Yoga oder Ashtanga Yoga bleiben wir viel länger in den Haltungen. Während wir im Vinyasa Yoga von einem Atemzug zum nächsten in die nächste Yogahaltung fließen und beim Hatha Yoga fünf oder zehn Atemzüge in einer Haltung verweilen, sind es beim Yin Yoga drei, vier oder fünf Minuten.
Im chinesischen Taoismus beschreibt das Konzept von Yin und Yang die Balance zwischen zwei gegensätzlichen Energien: Yin ist die mehr feminine, ruhige, passive Seite, Yang die männliche, dynamische, aktive Seite. Dabei sind Yin und Yang keine absoluten Begriffe, sondern wandelbar und voneinander abhängig. Um zu sagen, etwas ist Yin oder etwas ist Yang, braucht man einen Bezugspunkt: Vergleicht man einen Spaziergang mit Sitzen am Schreibtisch, so ist der Spaziergang Yang und das Sitzen Yin. Im Vergleich zu einem flotten Dauerlauf (Yang) ist der Spaziergang eher Yin.
In jedem Yin ist Yang enthalten und umgekehrt, schon das Yin-und-Yang-Symbol verrät es: Alles ist ständig im Wandel, der Übergang ist fließend. Alles ist in Bewegung, das Leben verläuft in Zyklen: die Mondphasen, die Jahreszeiten, Geburt, Wachstum, Tod, Zerfall, Wiedergeburt. Ohne Tod gibt es kein Leben, ohne Nacht keinen Tag, ohne Trauer keine Freude. Dabei ist kein Teil besser als der andere, beide ergänzen sich und gehen ineinander über.
In unserer heutigen Gesellschaft dominiert das Yang, die Aktivität, der männliche Teil. Es gilt als erstrebenswert, immer mehr Leistung zu bringen, höher, schneller und weiter. Ist das Yang im Überschuss, führt das häufig zu Burnout und Erschöpfung: Unsere Lebensenergie wird verbraucht. Deshalb ist eine Balance von Yin und Yang wichtig. Zu viel Yin ist auch nicht gut, es würde zu Trägheit, Erstarren, Stillstand führen. Wir brauchen beides, Yin und Yang.
Yin Yoga ist der ruhige Gegenpol zu aktiveren Yogastilen, die ich im Folgenden »Yang Yoga« nennen möchte. Dabei geht es nicht darum, diese zu ersetzen, sondern zu ergänzen.
Denn sowohl beim Yin als auch beim Yang Yoga bewegen wir Energie in uns und bringen Körper und Seele in Balance. Bei Yang Yoga steht mehr die Kräftigung und Dehnung der Muskeln im Vordergrund, bei Yin Yoga erreichen wir tiefere Schichten, wie Bänder, Sehnen, Faszien und Gelenke. Natürlich sprechen wir auch beim Yang Yoga unsere Faszien an, aber auf eine andere Art.
Yin Yoga wird im Sitzen oder Liegen ausgeführt, es existiert tatsächlich nur eine stehende Yin-Yoga-Position. Wir geben uns dabei ganz der Schwerkraft hin und unterstützen uns auch gern durch Hilfsmittel, um passiv und möglichst ohne große muskuläre Anstrengung in den Haltungen zu verweilen. In einigen Yin-Yoga-Positionen, wie beispielsweise dem Drachen, geht es natürlich nicht ganz ohne Muskelkraft - die Körperbereiche, die wir ansprechen wollen, bleiben aber entspannt. Dazu später mehr.
Vorteile und Wirkung von Yin Yoga
Körperliche Wirkung:
Energetische Wirkung:
Mentale, emotionale und seelische Wirkung:
Durch das lange Halten der Positionen können wir einen meditativen Zustand erreichen. Für viele Yogaübende ermöglicht Yin Yoga oft den Einstieg in die Meditation, so war es auch bei mir selbst. Falls du also bisher Schwierigkeiten hattest, einen Zugang zur Meditation zu finden, kann Yin Yoga dir vielleicht helfen. Aus diesem Grund ist Yin Yoga für mich die perfekte Praxis in der Zeit der Raunächte.
Yin Yoga ist eine höchst individuelle Praxis. Es geht nicht darum, wie eine Position aussieht, sondern was wir damit erreichen wollen. Der Begründer von Yin Yoga, Paul Grilley, spricht hier auch von dem Unterschied zwischen ästhetischer versus funktionaler Praxis. Anders ausgedrückt: Wir wollen die Position an den Körper anpassen und nicht umgekehrt den Körper an die Position. Es ist deshalb in einer Position nicht ausschlaggebend, ob die Füße nach innen oder nach außen fallen oder in einem bestimmten Winkel stehen, die Arme oder Beine enger oder weiter auseinander sind. Manchmal kann es sogar anatomisch...
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