Der übermächtige Dritte.

Name: Der übermächtige Dritte. | Eine rechtsvergleichende Untersuchung über den streitschlichtenden und streitentscheidenden Dritten.
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Eine rechtsvergleichende Untersuchung über den streitschlichtenden und streitentscheidenden Dritten.

Andrea Holtwick-Mainzer(Autor*in)

fibre (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 24. Juni 2019

171 Seiten

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978-3-428-45705-2 (ISBN)

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Inhalt

Intro
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel: Zum Verhältnis von gerichtlichen und nichtgerichtlichen Formen der Konfliktbehandlung
I. Einführung: Richten und Vermitteln als die zwei Modelle der Konfliktbehandlung
1. Vermittlung als universales Modell der Konfliktbehandlung
a) Die evolutionistische Betrachtungsweise
b) Die Bedeutung der Vermittlung in modernen Rechtssystemen
c) Vermittlung als alternative Rechtsform? - Zur Vorbildfunktion außereuropäischer Gesellschaften
II. Einführung in das Recht segmentärer Gesellschaften
1. Kennzeichen segmentärer Gesellschaften
2. Das soziale Ganze segmentärer Gesellschaften
3. Die verschiedenen Ebenen des Rechts und der Konfliktbehandlung in einer Gesellschaft
III. Zur Bedeutung der Vermittlung im Verhältnis zum Richten
1. Die Vernachlässigung der Vermittlung durch die Rechtstheorie
2. Die Schlichtung - rechtshistorisch betrachtet
a) Die Güteverhandlung im griechischen Zivilprozeß
b) Die Güteverhandlung im römischen Zivilprozeß
2. Kapitel: Formen der Konfliktbehandlung durch Dritte
I. Überbrückende Beratung
1. Konfliktbehandlung bei den Arusha
a) Das Gesellschaftssystem
b) Das System der Konfliktbehandlung
c) Der Fall Maru gegen Namoiya
d) Zusammenfassung
2. Die Rolle Dritter bei der Beilegung von Konflikten innerhalb internationaler Vertragsbeziehungen vor der Einleitung eines Schiedsverfahrens
II. Vermitteln
1. Das Ndendeuli moot
a) Das Gesellschaftssystem - insbesondere die Rolle der ,action-sets'
b) Das System der Konfliktbehandlung
c) Der Fall Sedi gegen Rajabu
2. Der Prozeßvergleich - oder der Richter in der Rolle des Vermittlers
a) Der Vergleich im Unterschied zu anderen Formen der Vermittlung
b) Ergebnisse einer Befragung unter Zivilrichtern
c) Einordnung der Tätigkeit des Vergleichsrichters
3. Das Schiedsmannsinstitut
a) Zuständigkeit und Verfahren
b) Die Rolle des Schiedsmannes - Ergebnisse einer Befragung
III. Entscheiden
1. ,Jir mbatarev' und ,jir at home´ bei den Tiv
a) Das System der Konfliktbehandlung
b) Der religiös-magische Hintergrund der Konfliktbehandlung
c) Die moots
d) Einordnung des Modells
2. Die Lozi ,Kuta'
a) Gesellschaft und Konfliktbehandlungssystem
b) Öffentliche Darstellung und die Rolle der Normen
3. Der Kapauku ,tonowi´
a) Die Gesellschaft der Kapauku
b) Konfliktbehandlung durch den ,tonowi'
c) Der funktionale Begriff der Autorität
4. Der Nuer ,leopard-skin chief´
a) Die Gesellschaft der Nuer
b) Der leopard-skin chief
c) Das Verfahren im Konfliktfall
d) Einordnung des Modells
5. Informal hearing und Primary Court bei den Chagga
a) Das Gesellschaftssystem der Chagga
b) Der Fall Richard gegen Elifato
c) Einordnung der Verfahren
6. Zusammenfassung: Die Entscheidung von Konflikten und die Anwendung von Zwangsgewalt sind begrifflich und tatsächlich zu trennen
a) Die Darstellung von Entscheidungen und Umstrukturierung von Verhaltenserwartungen
b) Die Annahme der Entscheidung oder deren Durchsetzung als funktional äquivalent
3. Kapitel: Die Rolle des Dritten im Konflikt
I. Die Einschaltung der dritten Partei
1. Gründe für die Einschaltung der dritten Partei
a) Gründe aus dem Gegenstand des Streites
b) Gründe aus dem Verhalten der Parteien
c) Gründe in der Person des Dritten
d) Gründe aus der Umwelt des Konflikts
2. Die Person des Dritten
a) Die multifunktionale Position des Dritten in der Gesellschaft
b) Der Experte als Dritter
c) Die Position des Dritten im Verhältnis zu den Parteien
d) Der oktroyierte und der selbstgewählte Dritte
3. Die mit der Rolle des Dritten verknüpften Interessen
a) Der ,desinteressierte' Dritte
b) Der Dritte als Vertreter der Interessen der Parteien oder der Allgemeinheit und das eigene Interesse des Dritten
II. Folgen der Einschaltung einer dritten Partei und ihre Stellung im Verfahren
1. Förderung der Kompromißbereitschaft
2. Die Stellung des Dritten im Verfahren
a) Sieben Formen der Vermittlung
b) Das wechselnde Rollenverständnis des Dritten
c) Die Neutralität des Dritten
aa) Die Neutralität des Dritten und seine Beziehungen zu den Parteien
bb) Die Neutralität des Dritten als Repräsentant der Allgemeinheit
cc) Der Glaube an die Neutralität
d) Die Autorität des Dritten
aa) Amtsautorität und persönliche Autorität
bb) Der funktionale Begriff der Autorität
III. Die Rolle der Öffentlichkeit bei der Behandlung von Konflikten
1. Öffentlichkeit als konstitutives Prinzip des Rechts
2. Die Veröffentlichung des Konflikts
a) Selektionsmechanismen bei der Veröffentlichung
aa) Voraussetzungen der Einleitung eines Verfahrens
bb) Die Notwendigkeit der Unterstützung in der Verhandlung
b) Formen der Veröffentlichung
3. Die kollektive Reaktion von (Gruppen-) Öffentlichkeit oder Staat als funktional äquivalentes Prinzip des Rechts
IV. Explizite und implizite Vermittlung: Gibt es einen unsichtbaren Vermittler?
1. Die Einbeziehung der Erwartungen des Anderen
2. Annäherung durch gemeinsame Normvorstellungen
3. Vorstrukturierung durch vorausgegangene Entscheidungen
4. Der Wunsch nach Aufrechterhaltung der Beziehungen
4. Kapitel: Zur unterschiedlichen Funktion von Richten und Vermitteln
I. Unterschiede in der Art der Behandlung von Konflikten
1. Die Komplexität von Konflikten und ihre einzelnen Faktoren
a) Kurzfristige und langfristige Sozialbeziehungen
b) Konfliktsituationen und Konfliktbehandlungsverfahren
aa) Erwartungen aus personenbezogenen Beziehungen
bb) Erwartungen aus rollenbezogenen Beziehungen
cc) Erwartungen aus normbezogenen Beziehungen
dd) Einschränkungen
2. Verfahren der Konfliktbehandlung und ihre Voraussetzungen
a) Aufrechterhaltung oder Abbruch der Beziehungen
aa) Enger vorkonfliktueller Kontakt zwischen den Parteien
(1) Die verwandtschaftliche Natur des Sozialkontaktes in tribalen Gesellschaften
(2) Die ökonomische, familiäre oder nachbarschaftliche Natur des Sozialkontaktes in modernen Gesellschaften
bb) Auswirkungen auf das Verfahren
(1) Der Prozeßvergleich
(2) Die Sühneverhandlung
b) Weiter oder enger Gegenstand des Konflikts
aa) Der weite Gegenstand der informellen Verfahren
bb) Die therapeutische Funktion informeller Verfahren
(1) Das Kpelle moot
(2) Der Schiedsmann
(3) Der Prozeßvergleich
c) Transzendenter Hintergrund der Konfliktbehandlung
d) Die Flexibilität der Verfahren
e) Die Professionalisierung des Dritten
aa) Befugnis von Amts wegen
bb) Autorität der Person in anderen Bereichen
cc) Nicht-rechtlicher Expertenstatus
(1) Sachverständige im genealogischen und religiös-magischen Bereich
(2) Sachverständige im Bereich der Wirtschaft
(3) Die therapeutischen Fähigkeiten des Schiedsmannes
(4) Die therapeutische Funktion des Prozeßvergleichs
dd) Der unterschiedliche Grad der Formalisierung der Verfahren
II. Konfliktverhalten der Parteien
1. Die Rolle der vorkonfliktuellen Beziehungen der Parteien
a) Die Wahl zwischen Richter und Schiedsrichter im amerikanischen Small Claims Court
b) Konfliktbehandlung bei den Lenje in Sambia
aa) Theorie der Konfliktbegrenzung
bb) Die Rolle des Wohnsitzes der Parteien
cc) Prestige und Ansehen der Parteien
dd) Die Herkunft der Parteien
ee) Ökonomische und psychologische Kosten der Konfliktbehandlung
2. Der soziale Status der Parteien - Konfliktbehandlung in einem oberbayerischen Dorf
5. Kapitel: Gerichtliche und außergerichtliche Behandlung von Konflikten
I. Zum Verhältnis von gerichtlicher und außergerichtlicher Behandlung von Konflikten
1. Die Notwendigkeit der Entscheidung von Konflikten
a) Formen der Behandlung bei hoher Komplexität des Konflikts
aa) Rangunterschiede zwischen den Parteien
bb) Erwartungen der Parteien im Hinblick auf den Ausgang des Verfahrens
cc) Entscheidung bei Unteilbarkeit des Konfliktgegenstands
dd) Entscheidung bei angestrebter Auflösung der Parteibeziehungen
ee) Entscheidung bei Eskalation des Streits
ff) Entscheidung zwecks öffentlicher Bestätigung der Parteibeziehungen
gg) Das Nebeneinander von Aussöhnung und Entscheidung
b) Konfliktempfindlichkeit einer Gesellschaft
aa) Unterschiede und Gemeinsamkeiten in segmentären und staatlich organisierten Gesellschaften
bb) Die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit der Teilsysteme
2. Die Rolle des Zwangscharakters im Verhältnis von Richten und Vermitteln
a) Nicht-gerichtliche Sanktionsformen
b) Akzeptieren der Entscheidung als funktional äquivalent
c) Die Komplementärfunktion von gerichtlichen und außergerichtlichen Verfahren
aa) Die Behauptung der Dominanz einverständlicher Konfliktregelung i n ehemals segmentären Gesellschaften
bb) Die Wechselwirkung beider Systeme
cc) Die Bewertung des Phänomens
3. ,Entrechtlichung': Chancen und Gefahren
a) Ansätze zu einer ,Entrechtlichung' bestimmter Bereiche. Beispiele aus dem amerikanischen Rechtssystem
b) Der ideologische Hintergrund
c) Voraussetzungen für eine (weitere) Entrechtlichung
d) Konsequenzen für das Rechtssystem
II. Zusammenfassung: Leitideen einer interkulturellen Betrachtung der Behandlung von Konflikten
1. Die verschiedenen Ebenen der Gesellschaft und der Konfliktbehandlung
2. Die Ergänzungsfunktion gerichtlicher und außergerichtlicher Formen der Konfliktbehandlung
3. Die sich überschneidenden Handlungsspielräume des Dritten bei der Konfliktbehandlung
Literaturverzeichnis

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