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"Frisch, witzig und absolut unterhaltsam!" The Sun
Einen schlimmeren Tag hat Libby Lomax noch nie erlebt: ihre erste Sprechrolle vergeigt und fast den angesagten Filmstar Dillon O'Hara in Brand gesetzt. Hier hilft nur eins: Frühstück bei Tiffany ! Doch da sitzt auf einmal Audrey Hepburn - die Audrey Hepburn - neben Libby auf der Couch. Hat Libby den Verstand verloren, oder kann die Stil-Ikone ihr helfen, ihr Leben doch noch in einen Blockbuster zu verwandeln?
Eine hinreißende Komödie für alle Fans von Sophie Kinsella
Heute Morgen sehen alle am Set auffällig gut aus.
Der Catering-Bus an unserem Drehort bei King's Cross füllt sich schnell mit Crew-Mitgliedern, die sich bereits ihr zweites (oder drittes) Bacon-Sandwich an diesem Morgen holen, und Schauspielern und Schauspielerinnen, die brav an großen Tassen Tee mit Honig nippen. Überall im Bus sind die Leute gestylt, als wollten sie gleich groß ausgehen. Sie tragen frische Föhnfrisuren, eine neue Schicht Selbstbräuner auf den Beinen und tonnenweise Mascara. Alle sehen umwerfend aus.
Und dann gibt es da noch mich.
Heute ist mein erster Tag in meiner nagelneuen Sprechrolle, nachdem ich monatelang eine anonyme, schweigende Statistin war.
Leider spiele ich die Rolle des Warzen-Aliens. Daher trage ich an diesem Morgen das absurdeste Kostüm, das man sich vorstellen kann.
Als die Kostümassistentin Frankie nun an meinem Tisch vorbeikommt, versuche ich ein letztes Mal, mit ihr zu reden, nur für den Fall, dass es vielleicht irgendeine Verwechslung gab.
»Bist du ganz sicher«, frage ich, »dass ich als Warty Alien auf deiner Liste stehe? Ich meine, das kann auch kein Schreibfehler sein? Und es sollte nicht . keine Ahnung . Party Alien heißen?«
Denn das wäre bestimmt nicht so schlimm. Vor allem, wenn ich so ein Kostüm wie meine Schwester Cass in ihrer Rolle als Katzenmensch tragen könnte. Die sind eigentlich ganz sexy - hautenger, silberner Body, mysteriöse Augenmaske, hochhackige Stiefel bis zum Knie -, und selbst wenn ich als Party Alien noch ein paar Accessoires bräuchte, zum Beispiel ein albernes Papierhütchen und einen Bastrock, würde ich immer noch halbwegs anständig aussehen. Besser gesagt, vor allem, wenn ich einen Bastrock tragen müsste, denn der würde alles, was der silberne Body in meiner Po-Zone enthüllt, angenehm kaschieren. Zwei Fliegen mit einer Klappe!
»Sorry, Libby. Das ist kein Schreibfehler. Außerdem heißt der Part in Wirklichkeit gar nicht Warzen-Alien, weißt du. Du stehst auf meiner Liste als .« - Frankie blickt auf den Notizblock, der nie mehr als fünf Zentimeter von ihrer Nase entfernt ist - ». außerirdischer Raumschifftechniker.«
(Was im Prinzip bedeutet, ich spiele die Alienversion eines Kfz-Mechanikers. Kein Wunder also, dass meine einzige Textzeile - Mein großer Durchbruch! Im Staatsfernsehen! - lautet: »Aber die Reparatur des Dockingmoduls kann Tage dauern, Captain, vielleicht sogar Wochen.« Okay, ich habe nie behauptet, es wäre eine gute Textzeile.)
»Na schön«, sage ich verzweifelt, »und bist du sicher, dass der außerirdische Raumschifftechniker definitiv dieses Kostüm tragen soll?«
»Tja, das kannst du sehr gern mit dem Obergruppenführer klären. Denn falls es irgendeine Art Verwechslung gegeben hätte, wäre es ihr Fehler.«
Der Obergruppenführer, auch (nur nicht sehr oft) Vanessa genannt, ist die Produktionsmanagerin. Ihr Spitzname dürfte deutlich machen, dass sie nicht jemand ist, dem man gern einen Fehler vorwirft. Erst recht nicht, wenn man selbst eine unbedeutende Statistin in einer überraschend erfolgreichen Fernsehserie ist, während Tausende arbeitsloser Schauspieler bereit wären, für diesen Job über Leichen zu gehen.
»Außerdem weiß ich gar nicht, warum du dich beschwerst«, fügt Frankie noch über die Schulter hinzu, während sie auf Zehn-Zentimeter-Absätzen vorsichtig zum Busausgang stöckelt. »Technisch betrachtet ist das Kostüm ein Kunstwerk.«
Ich starre hinunter auf den kotzgrünen Latexanzug, in den ich seit heute Morgen um sieben hineinschwitze, und greife nach dem Alienkopf auf dem Stuhl neben mir. Der Kopf hat eine besonders dicke Warze mitten zwischen den Augen. Er sieht nicht aus wie ein Kunstwerk.
»Gott, Libby, ist das dein Kostüm?«
Cass quetscht sich auf den Sitz mir gegenüber.
Und ich meine buchstäblich quetschen, denn irgendwie hat sie es geschafft, ihr bereits üppiges Dekolleté um noch ein paar Körbchengrößen zu erweitern und sich die voluminöseste Föhnfrisur diesseits von Texas zuzulegen. Sie hat ihr Katzenmensch-Kostüm noch nicht an, also wird das augenfällige Dekolleté (kaum) von einer winzigen rosa Kapuzenjacke mit skandalös weit geöffnetem Reißverschluss zusammengehalten. Und wie immer, wenn sie um jeden Preis Eindruck schinden will, trägt sie dazu eine ebenso winzige abgeschnittene Jeans.
(Wir sind übrigens Halbschwestern. Verschiedene Väter. Obwohl mein Dad ironischerweise sogar der Attraktivere von den beiden ist: Ihr Dad, Michael, ist ein Nett-aber-nerdig-Geologe, während mein Dad, so gut er auch aussieht, zu absolut nichts zu gebrauchen ist. Wie auch immer, Cass ist zweifellos die Attraktivere von uns beiden: blond, blauäugig und kurvig, während meine Haare und Augen eine Mischung aus uninspirierten Brauntönen sind, mein Busen so gut wie nicht existiert und man mich einzig und allein aufgrund meiner stabilen unteren Hälfte, die anscheinend gegen jegliche Art von Sport immun ist, als »kurvig« bezeichnen könnte.)
»Ja, das ist mein Kostüm«, antworte ich Cass mit so viel Würde, wie ich unter diesen Umständen aufbringen kann. »Genauer gesagt, ist es ein technisches Kunstwerk.«
Aber Cass hat bereits das Interesse verloren. »Also, sehe ich okay aus? Sehe ich besser aus als Melody? Glaubst du, er wird mich bemerken?«
Melody ist die Hauptdarstellerin unserer Science-Fiction-(falls das noch nicht deutlich wurde)Fernsehserie Die Wächter der Zeit.
Jener er, auf den Cass sich bezieht, ist Dillon O'Hara, unser allerneuster Star. Der heute seinen ersten Drehtag hat und - nur, um das klarzustellen - der Grund ist, weshalb heute Morgen alle in ihren besten Samstagabendoutfits zur Arbeit erschienen sind.
»Er wird dich ganz bestimmt bemerken, Cass. Du bist ein echter Blickfang.«
»Sicher? Denn du weißt schon, mit was für Frauen Dillon sich normalerweise sehen lässt, oder?« Um ihr Argument zu bekräftigen, kramt Cass in ihrer Tasche nach der aktuellen Ausgabe der Grazia, legt sie auf den Tisch neben das Drehbuch, das ich heute Morgen bekommen habe, und tippt mit einem manikürten Finger aufs Cover. »Das ist die Konkurrenz.«
Es ist ein Paparazzibild eines blonden Victoria's-Secret-Models. Ihr Name fällt mir nicht ein, aber sie ist platinblond und vollbusig und hat gut eine Meile lange Beine. Auf dem Foto kommt sie gerade mit Mr O'Hara aus einem Nachtclub.
Ich muss schlucken und hasse mich dafür. Immerhin lässt der Mistkerl heute Morgen eine ganze Serienbesetzung samt Crew auf ihn warten, während er sich überlegt, ob er Lust hat, hier am Set aufzukreuzen oder nicht. Aber Tatsache ist: Er sieht abartig gut aus. Zumindest, wenn man zufällig auf Waschbrettbäuche, muskulöse Schultern und ausgeprägte Wangenknochen steht. Dillon O'Hara hat pechschwarzes Haar, fast ebenso dunkle Augen und ist kräftig und durchtrainiert auf eine Weise, die man nicht durch Pumpen im Fitnessstudio, sondern eher durch lange Ferienjobs als Teenager auf der Baustelle erzielt. Vermutlich in den Sommerferien. Vermutlich oben ohne. Sodass der Waschbrettbauch eine gleichmäßige Bräune bekommt .
»Rhea Haverstock-Harley«, zischt Cass und blickt hasserfüllt auf das Victoria's-Secret-Model. »Weißt du, dass sie dieses Jahr vom Made-Man-Magazin schon wieder zur heißesten Frau der Stratosphäre gekürt wurde? Sie war in der Top-100-Liste auf Platz eins.«
Ach ja, jetzt, da Cass mich an ihren Namen erinnert hat, fällt mir ein, dass ich das vage mitbekommen habe. Und mir fällt außerdem ein, dass diese doppelt gefährliche Rhea wegen einer (absichtlichen? mediengeilen?) Neuauflage der berühmten Naomi-Campbell-Wurfaktion vor ein paar Jahren ziemlichen Ärger bekam. Sie hat ihrem Frisör ein Handy an den Kopf geknallt. Was mir Dillon O'Hara nun, da mir das bewusst ist, etwas weniger sympathisch macht, obwohl ich nicht glaube, dass er damals mit ihr zusammen war.
»Ach, Made Man«, spotte ich geübt. (Cass hat es in der letzten Umfrage nicht in die Top-100-Liste geschafft. Ich habe mich noch nicht ganz von ihrem schluchzenden Anruf letzte Woche um 3 Uhr morgens erholt.) »Was wissen die schon? Außerdem gibt es wichtigere Ziele im Leben, als in Unterwäsche von einem Haufen sabbernder Perverslinge angestarrt zu werden, weißt du.«
»Du hast so recht, Lib. Außerdem werde ich es ihnen morgen Abend zeigen.«
(Morgen Abend steigt die Man-Made-Party zur Feier der armseligen Umfrage, und Cass geht hin. Sie ist vielleicht kein Top-100-Material, aber sie ist knackig und blond und im Fernsehen, was offensichtlich für eine Einladung reicht.)
»Das ist die richtige Einstellung!« Ich ziehe einen meiner Warzen-Alien-Handschuhe aus, greife über den Tisch und tätschle ihr die Hand. »Zeig es ihnen!«
»Deshalb hab ich auch dieses Kleid gekauft. Es hat einen unglaublich tiefen Ausschnitt, und der Rücken ist ganz durchsichtig, also kann man in gewisser Weise meinen Hintern sehen - aber durch die Spitze, also ist es echt edel.«
»Nein, Cass, so habe ich das nicht gemeint mit zeig es ihnen .«
»Und du musst dieses Rubinanhängerding für mich ändern. Es wird super aussehen mit dem Kleid, aber ich hatte doch gesagt, dass ich es lieber länger hätte, sodass der Teil mit dem Rubin genau bis zu meinem...
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