Die Wissenschaft hinter dem Face Taping
Hautstruktur und Alterung: Wie entstehen Falten?
Kollagen und Elastinabbau
Wenn es um die Hautstruktur geht, sind Kollagen und Elastin die beiden wichtigsten Stichpunkte. Mit Sicherheit haben Sie beide Begriffe schon mal gehört, doch worum genau handelt es sich bei den Stoffen überhaupt?
Kollagen
Kollagen ist ein Protein, das vom Körper selbst gebildet wird. Es handelt sich um ein faserartiges Eiweiß, das vor allem in Haut, Knochen und Gelenken vorkommt, aber auch in Muskeln und Faszien. Hier sorgt es für Struktur, Stabilität sowie Festigkeit und stärkt das Bindegewebe. Daher wird es auch als Strukturprotein bezeichnet.
Kurzinformation: Was genau sind Proteine?
Proteine übernehmen im Körper eine wichtige Funktion. Es handelt sich hier um Eiweiße, die unter anderem für den Aufbau und die Struktur von Muskeln, Haaren und Nägeln benötigt werden. Außerdem dienen die Proteine als Botenstoffe, um im Körper verschiedene chemische Prozesse zu beschleunigen. Einen Teil der benötigten Proteine stellt der Körper selbst her, der andere Teil muss durch die Nahrung aufgenommen werden. Bekannt für ihren hohen Anteil an Proteinen sind Milchprodukte wie Käse und Quark, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte.
Elastin
Dem Kollagen sehr ähnlich ist ein weiteres Strukturprotein: das Elastin, das vor allem in der Haut, den Blutgefäßen und Organen zu finden ist. Auch das Elastin sorgt für Stabilität, allerdings gibt es einen bedeutenden Unterschied zum Kollagen. Stellen Sie sich das Ganze so vor: Wenn Sie die Haut dehnen, zieht sie sich danach wieder zusammen. Das ist dem Elastin zu verdanken, das für Elastizität sorgt, wie der Name bereits verrät. Im Gegensatz dazu sorgt das Kollagen eher für die allgemeine Festigkeit der Haut und dafür, dass sie in ihrer Form bleibt.
Mit dem Alter nimmt die Produktion von Kollagen und Elastin im Körper ab und hier liegt das Problem: Wenn weniger Strukturproteine vorhanden sind, verlieren Bindegewebe und somit die Haut an Stabilität und Festigkeit. Die Folgen sind die typischen Falten, die sich in der Regel als erstes im Gesicht und Halsbereich zeigen.
Die Produktion von Kollagen hört dabei nicht erst im höheren Alter auf, sondern beginnt bereits ab dem 25. Lebensjahr. Zwar setzt die Abnahme langsam ein, allerdings haben die meisten Menschen mit 40 Jahren bereits 10 bis 20 Prozent des Kollagens in ihrem Körper verloren.
Das bedeutet nicht nur, dass im Bindegewebe weniger Kollagen und Elastin vorhanden sind, sondern auch die vorher gleichmäßige Anordnung gerät durcheinander. Die Reduzierung des Kollagens und des Elastins wirkt sich übrigens nicht nur auf die Haut, sondern auch auf Knochen, Gelenke und Muskeln aus. Die Muskeln werden weniger dehnbar und es kommt z.B. vermehrt zu Muskel- und Gelenkschmerzen.
Es gibt Präparate, die künstlich hergestelltes Kollagen enthalten - dazu gehören unter anderem Pillen und Cremes. Insgesamt wird von der Einnahme allerdings eher abgeraten, da die Wirkung dieser Präparate nicht bestätigt ist und Nebenwirkungen auftreten können. Auch existieren einige Studien, die besagen, dass sich die Pillen und Cremes positiv auf die Gelenke und Knochen auswirken können. So bestätigte zum Beispiel das DRKS - das Deutsche Register Klinischer Studien -, dass sich die Einnahme von Kollagenpulver positiv auf Kniebeschwerden auswirken kann. Bestätigte positive Effekte auf die Haut oder einen Anti-Aging Effekt gibt es unter anderem laut Stiftung Warentest allerdings nicht.
Einfluss von äußeren Faktoren auf die Hautalterung
Nicht nur die körpereigenen Prozesse und die Zeit spielen bei der Hautalterung eine Rolle. Auch äußere Faktoren und Einflüsse tragen dazu bei, dass bei einigen Menschen früher Falten entstehen als bei anderen.
Zu den Faktoren, die sich am meisten auf die Hautalterung auswirken, gehören vor allem:
- UV-Strahlung (UVA und UVB; sowohl künstlich als auch durch das Sonnenlicht)
- Stress
- Ernährung
- Rauchen
- Alkohol
- Drogen sämtlicher Art
- Schlechter Schlaf
- Luftverschmutzung
Gegen einige dieser Faktoren können Sie mehr tun, als gegen andere. Andere Faktoren lassen sich leider nicht so stark beeinflussen. In manchen Ländern ist die Luftverschmutzung leider besonders hoch und es macht außerdem einen großen Unterschied, ob Sie auf dem Land oder mitten in der Großstadt leben. Durch Autoabgase herrscht in der Stadt nämlich mehr Luftverschmutzung als in ländlichen Regionen. Auch können Sie selbst bestimmen, wie viel Alkohol Sie trinken, wie Sie sich ernähren, wie viel Sport Sie treiben und ob Sie rauchen.
Die UV-Strahlung ist jedoch ein Risiko, das Sie bis zu einem gewissen Punkt selbst beeinflussen können. Das bedeutet nicht, dass Sie sich weniger in der Sonne aufhalten sollten - der richtige Schutz ist dabei aber sehr wichtig!
Es wird geschätzt, dass bis zu 80% der vorzeitigen Hautalterung auf zu viel UV-Strahlung zurückzuführen ist. Vielen Menschen ist nämlich nicht bewusst, wie schädlich Sonnenlicht sein kann und dass die Haut der UV-Strahlung auch im Winter oder bei wolkigem Wetter ausgesetzt ist.
Dermatologen empfehlen, jeden Tag Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (ab LSF30 und aufwärts) im Gesicht aufzutragen, denn dieses ist der Sonne immer ausgesetzt und wird im Gegensatz zu anderen Körperstellen nicht von Kleidungsstücken bedeckt.
Was ist der Lichtschutzfaktor?
Der Lichtschutzfaktor gibt Ihnen eine Orientierung, wie lange und sicher ein Produkt vor der Sonne schützt. Er ist auf Sonnencreme zu finden und am gängigsten ist die Aufteilung in Lichtschutzfaktor 20, 30 und 50.
Ein Faktor von 30 bedeutet, dass das Produkt 30 mal so lange vor der Sonne schützt, wie Ihre Haut selbst in der Lage wäre, sich zu schützen. Menschen mit heller und sensibler Haut sollten lieber zu einem hohen Lichtschutzfaktor greifen, da sie eher dazu neigen, Sonnenbrand zu bekommen. Ihre Haut kann sich nur wenige Minuten lang selbst schützen.
Im Laufe der Jahre addieren sich die Schäden, die durch die Sonnenexposition der Haut entstehen. Auch, wenn Sie z.B. im Winter i.d.R. keinen Sonnenbrand bekommen, wirkt sich die Strahlung dennoch auf die Haut aus. Sonnenbrände und eine stärkere Sonnenexposition im Sommer sind hierbei also nicht die einzigen Risikofaktoren.
Tipp: Falls Sie sich unsicher sind, wie Sie Ihre Haut richtig vor der Sonne schützen können, lassen Sie sich beim Dermatologen gerne beraten. Dieser schaut sich Ihre Haut genau an und kann feststellen, ob diese durch zu viel UV-Strahlung bereits belastet ist. Anzeichen dafür können ein fleckiges und raues Hautbild sein.
Ihr Stresslevel und die Qualität Ihres Schlafs können Sie teilweise kontrollieren. Versuchen Sie, sich regelmäßige Auszeiten zu nehmen und nicht zu viel von sich zu erwarten. Mit Sicherheit ist Ihnen in einer stressigen Phase Ihres Lebens schon mal aufgefallen, dass sich Stress nicht nur psychisch, sondern auch körperlich äußert. Viele Menschen reagieren mit Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Pickeln und eben auch der schnelleren Hautalterung. Da sich Stress auch auf den Schlaf auswirkt, haben wir hier einen echten Gefahrenpunkt für Ihre Haut aufgedeckt. Stress und schlechter Schlaf können im Körper einiges durcheinanderbringen. Achten Sie in stressigen Zeiten besonders darauf, Ihre Haut zu pflegen, ihr mit Masken etwas Gutes zu tun, Ihre Face Taping-Techniken anzuwenden und so viel wie möglich zu schlafen.
Wie viel Schlaf benötigen Sie mindestens?
Erwachsene brauchen pro Nacht sieben bis neun Stunden Schlaf, damit sich der Körper voll erholen kann und Sie motiviert für den nächsten Tag sind. Ältere Menschen ab 65 Jahren brauchen in der Regel etwas weniger Schlaf - sie kommen mit sieben bis acht Stunden pro Nacht aus.
Die Rolle der Gesichtsmuskeln und des Bindegewebes
Die Muskeln, die zur Faltenbildung beitragen
Neben dem natürlichen Alterungsprozess spielen auch die Muskeln und die Mimik bei der Faltenbildung eine entscheidende Rolle. Im Gesicht entstehen Falten dort, wo die Muskeln besonders stark und aktiv sind - das ist vor allem auf der Stirn, rund um die Augen und um die Mundpartie.
Je öfter ein Muskel also nun benutzt und die Haut dadurch bewegt wird, desto schneller entstehen Falten an dieser Stelle. Besonders das Lachen und Stirnrunzeln führen früher oder später zur Faltenbildung. Einfach nicht mehr zu lachen, ist allerdings keine gute Lösung, um gegen die Hautalterung anzugehen - immerhin ist Lachen sehr gesund! Hören Sie also nicht auf zu lachen. Schließlich ist ein faltenfreies Gesicht nicht alles, was im Leben zählt.
- Stirnfalten entstehen ganz automatisch, wenn Sie zum Beispiel erstaunt oder überrascht gucken. Dann ziehen Sie die Augenbrauen nach oben und die Stirn wird automatisch in Falten gelegt. Bei jüngeren Menschen verschwinden diese Falten durch das starke Bindegewebe wieder, bei älteren Menschen bleiben sie bestehen und sind auch zu sehen, ohne dass das Gesicht verzogen wird.
- Zornesfalten sind vor allem bei Menschen zu finden, die häufig konzentriert auf einen Bildschirm schauen. Sie liegen oberhalb der Nase zwischen den Augenbrauen und verlaufen senkrecht. Denken Sie mal angestrengt nach und schauen Sie in den Spiegel. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ziehen Sie Ihre Augenbrauen zusammen und da werden sie direkt sichtbar - die Zornesfalten.
- Krähenfüße sind eigentlich ein gutes Zeichen, denn sie sind ein Marker dafür, dass...