Die Koordination des Vertrags- und Deliktsrechts in Europa

Derzeit wird eine EU-Verordnung zum internationalen Deliktsrechts und langfristig auch ein Europaeisches Zivilgesetzbuch vorbereitet. Nadja Hoffmann befasst sich zunaechst mit der Koordination des Vertrags- und Deliktsrechts in sechs europaeischen Rechtsordnungen. Dort wird ueberall zwischen Vertrags- und Deliktsrecht differenziert und meist werden beide Gebiete auf einen Sachverhalt angewendet. Stets ist jedoch eine Feinabstimmung unter Beruecksichtigung des Schutzes des Geschaedigten und der vertraglichen Risikoallokation notwendig. Diese Interessenabwaegung faellt in den Rechtsordnungen unterschiedlich aus. Eine kuenftige EU-Verordnung zum internationalen Deliktsrecht muss mit dem bereits vereinheitlichten internationalen Vertragsrecht abgestimmt werden. Die Autorin plaediert dafuer, die Rechtswahl fuer deliktsrechtliche Sachverhalte zuzulassen. Die akzessorische Anknuepfung deliktsrechtlicher Sachverhalte an das Vertragskollisionsrecht sollte europaweit eingfuehrt oder alternativ im Anschluss an die Bestimmung des anwendbaren Rechts eine materiell-rechtliche Anpassung eines Vertragsrechts aus einem Land an das Deliktsrecht aus einem anderen Land durchgefuehrt werden. Abschliessend untersucht die Autorin, wie das UN-Kaufrechts mit dem internationalen Deliktsrecht zu koordinieren ist.