Schweitzer Fachinformationen
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Ein grausamer Mord, ein tödliches Geheimnis und eine gefährliche Freundschaft Gleich die erste Mandantin stellt Anwältin Linn Geller in ihrer neu gegründeten Kanzlei vor gewaltige Probleme: Grace Riccardi ist wild entschlossen, den Mord an ihrem Ehemann zu gestehen. Linn findet jedoch schnell Hinweise auf die Unschuld der Frau. Warum will Grace freiwillig ins Gefängnis? Oder ist sie doch eine Mörderin? Linn ermittelt auf eigene Faust und wird plötzlich von der Jägerin zur Gejagten ... Ein packender Thriller mit einer toughen Ermittlerin - für alle Fans von Lucy Foley, Marcus Hünnebeck und Ruth Ware.
Weitere Fälle für Linn Geller bei beTHRILLED: NEBELJAGD BLUTNARBE
Pressestimmen:
"Bestialisch gut." (KATIA BAIERLEIN, COSMOPOLITAN)
"Die Autorin beherrscht die Kunst, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu 'fesseln'. [...] Grauenvolle Morde, eine kühne Anwältin, Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile." (GEEK-WHISPER.DE)
"Nebeljagd ist ein brillanter Krimi, der atemlose Lesestunden beschert." (SIEGERLÄNDER WOCHEN-ANZEIGER)
Stimmen unserer Leserinnen und Leser:
»Ich wurde komplett in den Bann gezogen.« (JASMINLEON, Lesejury) »Gelungener und spannender Auftakt der Reihe um die Rechtsanwältin Linn Geller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat.« (PETRA_SCH, Lesejury) »Die Autorin Julia Hofelich webt einen Teppich aus Vermutungen, Ideen und Indizien, die sich erst zum Ende des Buches zu einem Ganzen zusammenfügen! Ich war begeistert und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.« (LESEFEE2305, Lesejury)
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
2 »Frau Dr. Geller«, sagte Oberstaatsanwalt Faber und streckte ihr die Hand hin. Sein rechter Mundwinkel zuckte dauernd nach oben.
Linn ignorierte seine Hand. »Herr Dr. Faber.«
Faber drehte sich um und ging durch die trostlosen, zu hell erleuchteten Gänge der Staatsanwaltschaft vor ihr her in sein mit billigen Holzmöbeln ausgestattetes, winziges Büro. Seine schütteren, wirren Haare waren mittlerweile eisgrau. »Ich habe lange überlegt, ob ich Sie als Pflichtverteidigerin von Frau Riccardi vorschlagen soll«, sagte er, nachdem sie Platz genommen hatten.
Ihr fiel beinahe der Stift aus der Hand, den sie gerade aus ihrer Tasche gezogen hatte. »Sie haben mich vorgeschlagen?«
»Nur damit Sie keinen falschen Eindruck bekommen: Ich kann Sie nicht leiden, wirklich nicht. Aber Sie sollen vor Ihrem«, er zögerte kurz, »Unfall juristisch ein Ass gewesen sein. Und ich denke, davon wird ja noch ein bisschen übrig sein. Außerdem schätze ich die Tatsache, dass Sie sich von niemandem bei Ihrer Arbeit beeinflussen lassen.« Er räusperte sich und schob seine strenge, randlose Brille wieder nach oben, die auf die Nasenspitze hinuntergerutscht war. »Wir brauchen in diesem Fall jemand, der sich nicht von den Medien unterkriegen lässt. Der Tote war sehr beliebt. Und die Öffentlichkeit hält Ihre Mandantin für ein Monster. Sie verstehen, was ich meine?«
Linn nickte. Eine Weile schwiegen sie beide, nur das Surren des Ventilators, der in einer Zimmerecke stand und kaum gegen die Sommerhitze ankam, war zu hören. Sie verstand nur zu gut, was der Oberstaatsanwalt meinte. Er wollte, dass sie einen aussichtslosen und arbeitsintensiven Fall verlor und in den Medien diejenige war, die ein Monster vertrat. Sie setzte ein Lächeln auf. Sie konnte Faber auch nicht leiden. Er war bei ihrem Unfall der ermittelnde Staatsanwalt gewesen, und sie hatte ihm damals Rechtsbeugung und Bestechlichkeit vorgeworfen.
Fabers Gesichtsausdruck war unergründlich. Seine Augen hinter den Brillengläsern glitten hin und her. »Kennen Sie denn überhaupt schon den genauen Sachverhalt?« Er lächelte jetzt spöttisch.
»Nein. Deshalb bin ich hier.«
»Wenn das so ist, hole ich mir noch einen Kaffee.« Ohne ihr ebenfalls etwas anzubieten, stand er auf und verließ den Raum.
Linn überflog noch einmal die Aufzeichnungen ihrer kurzen Recherchen, die sie am Vormittag in der Kanzlei auf Plastikplane neben Farbeimern sitzend mit ihrem Laptop getätigt hatte.
Nico Benten war der bekannteste und beliebteste deutsche Schauspieler gewesen. Er hatte zusammen mit seiner Frau in Stuttgart gewohnt. Die Serie Schmerzen des Erfolgs, in der er die Hauptrolle gespielt hatte, war bereits während der ersten Staffel in den Olymp der erfolgreichsten Serien aufgestiegen. Gedreht wurde hauptsächlich in Cornwall, derzeit die fünfte und damit vorletzte Staffel. Die Filme wurden in dreißig Ländern ausgestrahlt, und vor einigen Monaten hatte Hollywood sein Interesse an einem Remake mit Benten selbst bekundet.
In der Serie ging es um einen jungen Boxer namens Mason Shepard, verkörpert von Benten, der sich aus einer brutalen Brennpunktsiedlung und den Fängen seiner sadistischen Pflegeeltern an die Uni kämpfte und schließlich Biochemie studierte. Auf dem Weg dorthin rettete er diverse Frauen, Freunde und ein paarmal auch die Welt vor dem Untergang. Nebenher suchte er seine leiblichen Eltern und versuchte, seine große Liebe Annie für sich zu gewinnen, die bedauerlicherweise mit einem seiner Hochschulprofessoren liiert war.
Ein seriöses Wirtschaftsmagazin hatte herausgefunden, dass sich seit Beginn der Ausstrahlung die Studienzahlen für Biochemie fast verdoppelt hatten und Boxen gerade eine Trendsportart wurde.
Die Leute liebten aber nicht nur die Serie, sondern auch die Schauspieler, allen voran natürlich Benten. Im Netz hatte Linn einige Filmchen gesehen, in denen kreischende Fans durchdrehten oder ohnmächtig wurden, sobald der Schauspieler mit dem braungebrannten Sixpack und den markanten Gesichtszügen in ihre Nähe kam. Benten schien immer freundlich zu seinen Fans gewesen zu sein, hatte sich in seiner Freizeit für misshandelte Frauen in Indien engagiert und eine Menge Geld für den Tierschutz gespendet. Wenn man der Presse glauben durfte, hatte er seine ihn liebende Frau auf Händen getragen und unter den Kollegen nur Freunde gehabt, niemand hatte auch nur den geringsten Groll gegen ihn gehegt.
Trotzdem war er ermordet worden.
An einem Donnerstag vor zwei Wochen, einige Stunden, nachdem er das Filmset bei dem Dörfchen Trevone in Cornwall verlassen hatte. Die englische Polizei hatte später herausgefunden, dass er vom Dreh in sein Ferienhaus bei Padstow gefahren war. Gegen 16.30 Uhr war er von dort mit dem Auto wieder aufgebrochen, in Richtung irgendwelcher Klippen. Eine Nachbarin hatte durch die Autoscheibe noch mit ihm gesprochen.
Ein Knall schreckte Linn auf. Faber war zurück und hatte einen riesigen, grellbunten Kaffeebecher in Form einer Katze brutal auf den Schreibtisch gestellt. »Ich werde Ihnen einen kurzen Überblick verschaffen.« Er setzte sich, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und faltete die Hände vor dem Bauch. »Ich fand auch, dass er ein lausiger Schauspieler war, aber deshalb hätte Ihre Mandantin ihn ja nicht gleich umbringen müssen«, sagte er.
»Ob meine Mandantin die Tat .«
»Schon klar.« Er machte eine abwinkende Handbewegung. »Sie hat sich mit Benten auf den Klippen getroffen, am Abend seines Todes.«
»Vermuten Sie.«
»Alles deutet darauf hin. Der Tatort ist eine grasbewachsene Steinplattform, auf der man anscheinend über dem Meer schwebend Sex haben kann, wenn man ein bisschen schwindelfrei ist und das Wetter mitmacht. Der Kollege aus Padstow, der als Erster vor Ort war, hat da nicht mit Details gespart. Sehr einsam und sehr spektakulär, so hat er es zusammengefasst.« Faber räusperte sich. Sein Mundwinkel zuckte. »Es dürfte also relativ einfach gewesen sein, Benten dort zu überwältigen. Ihre Mandantin und er trinken Wein. Er zieht sich aus, vielleicht schlafen sie noch zusammen. Irgendwann holt sie den Taser raus und jagt Elektroschocks durch seine verschwitzte, nackte Brust, bis er in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Im Todeskampf windet er sich, verletzt sich an einem Stein, blutet. Sie wickelt die Leiche in ihren Wollumhang. Lässt sie, warum auch immer, noch etwa zwei Stunden auf der Plattform liegen. Schließlich zieht sie den Toten über den leicht abschüssigen Hang und wirft ihn ins Wasser. Danach hilft die Natur. Die starke Strömung am Fuße der Klippen erfasst Bentens Leiche und trägt sie aufs offene Meer, wo sie bis heute herumschwimmt.« Er lächelte bösartig. »Diese Klippen müssen der perfekte Platz sein, um eine Leiche zu entsorgen, hier ist der Kollege geradezu ins Schwärmen gekommen. Der Felsvorsprung liegt hoch über dem Meer, und das Wasser unten ist von messerscharfen, spitzen Steinnadeln durchzogen.« Fabers Mundwinkel zuckten so stark, dass er kurz innehalten musste. »1429 soll sich da eine Lady aus Dartmoor von den Felsen gestürzt haben, die ihre Kinder stranguliert hatte. Sie konnte durch einen Fluch nicht mehr sterben, sondern musste Jahrzehnte als Untote durch das Herrenhaus geistern und ihre Kinder beklagen. Nach ihrem Sprung hat es in dem Haus nicht mehr gespukt, weil niemand den Sturz von diesen Klippen überleben kann, nicht mal ein Geist. Seither, wenn man verhindern will, dass ein Toter zurückkommt .« Er breitete in einer theatralischen Geste die Arme aus.
»Wenn Sie an Geister glauben, sind Sie vielleicht schon zu lange bei den Kapitalverbrechen.« Linns Hand spielte mit ihrem Stift. »Wie kommen Sie darauf, dass ein Taser benutzt wurde?«
»Er lag am Tatort. Mit den Fingerabdrücken Ihrer Mandantin drauf.« Faber lachte trocken. »Es wäre für Frau Riccardi ziemlich riskant gewesen, ihren Mann lebendig von den Klippen zu stoßen. Er war ein Boxer, der regelmäßig trainierte, und sie ist völlig abgemagert und schwächlich. Das hätte ganz leicht in die Hose gehen können, und wir würden jetzt die Leiche ihrer Mandantin im Atlantik suchen.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Außerdem spricht die Situation, die wir dort vorgefunden haben, eine eindeutige Sprache. Benten muss sich auf dem Boden zuckend gewälzt haben, es gibt keine andere Erklärung für einige der Spuren. Und das wiederum sieht für uns eindeutig nach Elektroschock aus. Wussten Sie, dass Ihre Mandantin vor wenigen Wochen in London diesen verbotenen Taser gekauft hat? Ein Exemplar, das tödliche Elektroschocks austeilt? Glauben Sie, das ist Zufall?« Faber lächelte. »Und dass Benten schon tot war, als er ins Meer geworfen wurde, hat der Augenzeuge bestätigt.«
»Es gab einen Augenzeugen?«
»Ein Fischer hat gesehen, dass eine Person etwas Großes, Unbewegliches, offenbar unglaublich Schweres an den Rand der Klippen gezogen und in den Atlantik gestoßen hat. Er konnte nur vage Umrisse erkennen, da sich sein Boot weit draußen auf dem Meer befand. Und die Abendsonne hat ihn auch geblendet. Er ist zunächst davon ausgegangen, dass jemand illegal seine Abfälle entsorgt, was leider wohl häufiger vorkommt. Erst am nächsten Tag, als seine Frau von ihrer Schicht in der örtlichen Bäckerei zurückgekommen ist und ihm erzählt hat, dass Bentens verlassenes Auto auf den Klippen gefunden wurde, hat er den Zusammenhang gesehen und ist zur Polizei gegangen.«
»Vielleicht hat da tatsächlich nur irgendjemand seinen Müll ins Meer geworfen.«
Faber zuckte die Schultern. »Das wäre denkbar. Aber an genau der Stelle, die der Fischer beschrieben hat, hat die...
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