Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
"Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können."
Jean-Jacques Rousseau, französischer Philosoph
Das Besondere am Neubeginn ist seine Einmaligkeit: Er lässt sich nicht wiederholen. Ein misslungener Einstieg lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Es bleibt bestenfalls der Versuch, das Schlimmste auszubessern und den Schaden zu begrenzen, um im nächsten Schritt die Dinge wieder gerade zu rücken. Ein schlechter erster Eindruck aber wird lange nachwirken. Deshalb sollten Sie beim Wechsel in eine Führungsrolle nichts dem Zufall überlassen, sondern sich auf die neue Aufgabe gezielt vorbereiten und die wichtigsten Schritte sorgfältig planen. Kurz: Für einen erfolgreichen Start in die neue Führungsposition ist eine professionelle Vorbereitung unerlässlich.
Dieses Kapitel beschreibt, wie Sie sich systematisch vorbereiten können und so optimale Voraussetzungen für Ihren Führungsstart schaffen. Es behandelt folgende Themen:
wie Sie Rückhalt in Ihrer Familie für die neuen Herausforderungen finden,
wie Sie Ihre Freizeit anders organisieren können,
wie Sie sich von Ihrem früheren Arbeitsplatz verabschieden sollten,
auf was Sie bei der Vorbereitung und beim Start besonders achten sollten,
wie Sie Klarheit über Ihre neue Funktion und deren Rahmenbedingungen gewinnen,
wie Sie Führungskompetenzen lernen können.
Wenn Sie heutige Führungskräfte fragen, ob das Unternehmen oder die Personalabteilung sie auf ihre Position vorbereitet hat, lautet die spontane Antwort oft sinngemäß: "Es gab keine." Unterschwellig nimmt man dabei Bedauern und einen leisen Vorwurf wahr. Interessant ist auch, dass die Befragten in der Regel unter "Vorbereitung" eine dezidierte Einarbeitung, am besten durch den Vorgänger, verstehen.
Dies zeigt zweierlei: Zum einen ist das Informationsbedürfnis vor dem Antritt einer neuen Führungsposition extrem hoch. Zum anderen ist sehr detailliertes und auf die bevorstehende Herausforderung exakt zugeschnittenes Wissen gefragt. Außerdem lassen die Aussagen auf eine weitverbreitete Unsicherheit der angehenden Führungskraft schließen und das Gefühl, allein gelassen zu werden. Doch - so sehr in dieser Situation der Wunsch nach einer leitenden Hand nachzuvollziehen ist - der Arbeitgeber kann und will dies nur bedingt leisten. Er geht davon aus, dass Führungskräfte nicht nur für bestimmte Aufgaben und für die Mitarbeiter verantwortlich sind, sondern auch für sich und den eigenen Erfolg. Die erste wichtige Führungsaufgabe ist also, sich selbst durch die Vorbereitung zu führen. Das bedeutet: Sie müssen sich selbst Ihrer Stärken vergewissern, klären, welche Anforderungen die neue Position stellt, und an den Schwächen bzw. Entwicklungsfeldern arbeiten. Außerdem sollten Sie überlegen, wie Sie in Zukunft, trotz vermutlich höherer Arbeitsbelastung, ein Familienleben organisieren können und Freundschaften pflegen. Ihr Privatleben ist die Basis für Ihre innere Orientierung und Leistungsfähigkeit und sollte deshalb nicht aus dem Blick geraten.
Für viele angehende Führungskräftebeginnt mit dem Schritt in die Führungsrolle ein neuer Lebensabschnitt. Sie haben viele Hürden genommen, um so weit zu kommen, und dieses Ziel über viele Jahre verfolgt. Nun ist es an der Zeit, sich auf die kommenden Herausforderungen einzustellen und über Erreichtes Bilanz zu ziehen. Am besten beginnen Sie damit bei Ihrer Person und Ihrem privaten Umfeld. Lassen Sie zuerst Ihren bisherigen Werdegang Revue passieren und halten Sie wichtige Etappenziele fest. Es geht darum, herauszufinden, was Sie bisher erfolgreich gemacht hat und diese Erkenntnis für die Zukunft zu nutzen.
Wenn Sie den Blick in Ihre Vergangenheit richten, werden Sie merken, dass Sie in vielen Situationen "Führung" und Verantwortung übernommen haben. Das kann im Ehrenamt, in der Familie oder im Beruf gewesen sein. Damit haben Sie bereits erste Erfahrungen erworben, auf die Sie aufbauen können.
ÜBUNG: Überlegen Sie, was für Sie gute Führung ausmacht. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:
Warum haben Sie sich für eine Führungsfunktion entschieden?
Warum wollen Sie hier Verantwortung übernehmen?
Was sind Ihre Motive?
Was ist Ihnen dabei wichtig?
Was verstehen Sie unter guter Führung?
Wer oder was ist für Sie in puncto Führung ein Vorbild (im positiven und negativen Sinn)?
Malen Sie dann auf ein Blatt Papier einen Zeitstrahl auf. Er steht für Ihren bisherigen Lebensweg. Tragen Sie darauf ein, wann Ereignisse stattfanden, die für Sie wichtig waren oder vieles veränderten. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:
Was waren die wesentlichen Schritte in Ihrem Leben (z. B. Ausbildung, Studium, Vereinstätigkeit, Umzug, berufliche Wechsel, Gründung einer Familie, Selbständigkeit etc.)?
Was haben Sie selbst zu diesen Schritten beigetragen und was andere?
Welche Stärken und Schwächen erkennen Sie im Rückblick bei Ihnen?
Wer hat Ihr Verständnis von Führung nachhaltig geprägt? Was daran wollen Sie für Ihre eigene Führungsarbeit auf jeden Fall übernehmen?
Als Ergebnis sollten Sie eine Skizze ähnlich Bild 2.1 erhalten.
Bild 2.1 Wichtige Lebensereignisse auf einem Zeitstrahl (Beispiel)
Mit dem anstehenden Wechsel in die Führungsetage haben Sie ein wichtiges Ziel erreicht. Dafür mussten Sie Zeit und Energie investieren. Sie haben sich gegenüber den Mitbewerbern durchgesetzt und durch Ihre Leistungen und durch Ihre Persönlichkeit überzeugen können. Das bedeutet: Sie haben bereits bewiesen, dass Sie über eine große Antriebskraft verfügen. Aber wissen Sie auch, woher Sie diese Kraft nehmen? Was sind die Faktoren, die Sie motivieren, sich für ein Anliegen zu engagieren?
TIPP: Ziehen Sie Ihre persönliche Bilanz nicht am grünen Tisch
Überlegen Sie aber nicht nur am Schreibtisch, was auf Sie zukommt, sondern gehen Sie (allein) spazieren oder wandern. Besuchen Sie Orte in der Natur, die Sie inspirieren. Natur und Bewegung helfen, eine andere Sicht auf die bevorstehenden Herausforderungen einzunehmen und klarer zu sehen, worauf es ankommt. Auf diese Weise entwickeln sich oft neue Ideen und Sie erweitern so Ihre Möglichkeiten.
Doch Vorsicht. Was Sie bisher erfolgreich gemacht und motiviert hat, muss sich nicht auch in der neuen Rolle bewähren. Ab jetzt gelten neue Gesetze. Über den Erfolg einer Führungskraft entscheiden andere Faktoren als bei einem Mitarbeiter. Grundsätzlich gilt: Die fachlichen Anforderungen nehmen ab, konzeptionelle, politische und soziale Kompetenzen sind dagegen in höherem Maß gefordert. Um diesen Wandel gut zu bewältigen, sollten Sie sich über Ihre bisherigen Antriebsfaktoren Rechenschaft ablegen. Karriere zu machen hat in der Regel seinen Preis. Aber wenn Sie sich bewusst sind, warum Sie diesen Schritt gehen, werden Sie besser abwägen können, wo Ihre Grenzen sind, welchen Stellenwert für Sie private und familiäre Interessen haben und welchen "Preis" Sie bereit sind zu bezahlen. Diese Analyse kann Sie auch davor bewahren, unbewusst einer Motivation zu sehr nachzugeben. Sie hilft damit, das Ruder in der Hand zu behalten und das richtige Maß zu finden. Stellen Sie sich nun folgende Fragen:
Was sind meine Antriebsfaktoren?
Was motiviert mich dabei?
Was fällt mir zum Umgang mit diesen Antriebsfaktoren ein?
TIPP: Analysieren Sie Ihre Antriebsfaktoren ehrlich
Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Einige Aspekte werden Sie sich nur ungern eingestehen. Sie entsprechen in der Regel nicht den gesellschaftlichen Vorgaben, was man tut oder nicht, oder fallen sogar unter...
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